Hilfe gefragt zur Messerauswahl (Notfallmesser für Segler)

jangs

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Hallo an alle

Ein Freund von mir, der bisher meine Messerleidenschaft eher belächelt hat, kam mit folgendem Anliegen zu mir.

Er ist Segler (kein Taucher) und hat eben eine gefährlich Situation überstanden. Sein Boot war gekentert und seine Partnerin lag unter dem Boot. Ihre Jacke (schlecht angezogen) war ihr über die Arme geruscht und fesselte ihre Arme. Um ein Bein hatte sich ein Seil verschlungen. Und er stand auf dem Boot und hatte kein Messer um schnell das Seil zu kappen.

Also er sucht (für sich und vielleicht für den ganzen Club) ein Messer das folgende Eigenschaften haben soll:

-Rostfrei (ich sage mal rostträge).
-Seewasserfester Griff (rutschsicher, unverwüstbar)
-leichtgängige Einhandöffnung (meiner Meinung nach käme auch feststehend in Betracht) (kein Springer, er hat Angst vor unbeabsichtigen Öffnen und unser Gesetzgeber sieht das auch gar nicht gern)
-Neck-scheide (da habe ich ihn draufgebracht, wo er das Messer tragen will, hatte er sich noch gar nicht überlegt)
-Klingenform eher Richtung Schaffuß, weinger Verletzungsgefahr (hatte er sich auch noch nicht überlegt)
-Gesamtlänge, Klingenlänge eher kurz.
-Leicht, das Trageweise um den Hals
-Agressive Sägezahnung (Zum sicheren und schnellen Taue schneiden)
-Preis deutlich unter 100€, da es mal verloren gehen könnte.

Also ich denke mit solch genauen Vorgaben, müsste sich was finden lassen. Vielen Dank für Eure Hilfe! :super:
 
CRKT Bear Claw ..... gerundete Spitze .... imho genau das Richtige für genau diese Anforderung.

39 Euro bei Wolfster:

CR2510.jpg
 
Emerson La Griffe White Water Rescue (Spitze abgerundet), Entwurf Frederic Parrin, hat allerdings gegenüber dem wirklich auch vorzüglichem Columbia River Bear Claw folgende Nachteile : viel teurer (100 Euro), und keine zusätzlichen Griffschalen (Handling nicht 100 %), dafür leichter (komplett 64 Gramm) und besserer Stahl (154CM), ein vorzüglicher Test für scharfes am Hals findet sich auch im Messer-Magazin Ausgabe 3/2001, dort werden 23 verschiedene Neck Knives getestet... :)

Nachtrag vom 17.9.2004 : Bilder vom Emerson
 

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BM Rescue Hook - 5W oder 6H2O. Dürfte wohl als Neck'knife' durchgehen.

Emerson WhiteWaterRescue wurde schon genannt, wäre auch mein pers. Favorit.

BM 100SH2 - dürfte preislich an der oberen Grenze liegen, aber ebenfalls super afür geeignet,

Ich bin selber Segler, und ich persönlich möchte wenn's irgendwie geht bei oder in solchen Aktionen ein feststehendes Messer haben. Wenn's hart auf hart kommt will ich nicht noch lange an einem Folder 'rumtüddeln und ihn womöglich noch beim Öffnungsversuch verlieren. Ein Klappmesser in solchen Situationen ist ein unnötiges Risiko, insbesondere wenn man UNTER Wasser schnell reagieren muss.

Ein Multitool für Repaturarbeiten sollte eh dabei sein, deshalb kann man sich solche Sachen wie das Herbertzseglermesser bzw. die bessere Variante von Victorinox eigentlich schenken. Als Notmesser sind die nicht geeignet.

gruss, cheez
 
Das Problem beim Bear Claw wäre aber das Bead-Blast Finish.
Ich würde das Bear-Claw in Serrated nehmen und mich mit Schleifpapier und Polierpaste dransetzen um ein halbwegs gutes Spiegelfinish zu erzeugen.

Gruß Felix
 
Hmm, als Segler sollte eigentlich jedes Crewmitglied immer ein Messer am Mann haben.
Aber das hat dein Freund ja gerade auf die harte Tour gelernt.
Bei einem Neck-knife mußt du aber bedenken, das sich das Ding auch irgendwo verfangen kann und dann haste ne erstklassige Garotte.
Ich würde zum tragen am Gürtel raten, wenn schon Neckknife, dann immer unterm T-Shirt. Weiters wäre eine nur teilweise gezahnte Klinge besser.
Ist schwer zu beschreiben, aber man kann dann das Seil am glatten Teil ansetzen und auf die Zähne "draufrutschen" lassen, das geht IMHO leichter als wenns nur serrated ist.Sehr gute und leider recht teure Takelmesser gibt´s von Myerchin:

http://www.myerchin.com/rigfoldfix.html

Das hier wäre wohl das Beste für den zweck:

http://www.myerchin.com/A500.html

Edit: Aaargh, das war das falsche:

http://www.myerchin.com/A566P THE SHARK.html

Leider muß man die in Amerika bestellen.

Ahja, da fällt mir nochwas ein: Wenns halbwegs rotbeständig sein soll ist eine agressive Zahnung denkbar ungeeignet, kann man einfach nicht so gut putzen und dann rostet es irgendwann an den Zahnwurzeln. Eine leicht Zahnung wie bei einem Brotmesser ist da weniger problematisch und man verhakt sich nicht mit der Klinge im Seil.
 
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Nicht persönlich gemeint, aber

1. Sollte man als Segler und sonst eigentlich auch ein Neckknife nur mit einer von diesen Kugelketten tragen, die bei zu großer Belastung den Geist aufgeben.

2. Ist das Messer am besten am Gürtel oder am Bein aufgehoben. Unter dem T-Shirt (?) oder sogar unter einem Neo oder Ölzeug kann man es gleich zuhause lassen, da kommt man in den seltensten Fällen noch schnell ran, insbesondere wenn man noch im Trapez hängt o.ä.

gruss, Cheez
 
Hallo Jangs,
ich habe mal etwas ähnliches gesucht und in diesem Thread danach gefragt, da sind eine menge brauchbarer Vorschläge beisammen gekommen.

Ich habe dann das E-Z Zip von Gerber gekauft. Es ist IMHO ideal zum Kappen von Tauen bis zu einem Durchmesser von ca. 15 mm (aber nur dafür).

Ist eigendlich nicht ganz was Du suchst aber es ist sehr billig und sicher, IMHO eine alternative die in Betracht gezogen werden sollte. Mein Dad war jedenfalls begeistert von.

Gruss
El
 
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Na sag ich doch, das Messer gehört an den Gürtel.
So ne Kugelkette wäre natürlich ne gute Alternative, bevor man kar keins mitnimmt.
 
Ja, als "Matrose" sollte man ein Messer dabei haben.

Das habe ich auf der einer Tour mit meiner Freundin und deren Eltern auf deren Boot auch erfahren. Ich hatte mein Rondane dabei und auch griffbereit in der Kydex-Scheide am Gürtel. Wir waren mit dem Boot in einer Schleuse und mußten einen Schleusenhaken verwenden. Irgendwie hat der sich dann verkanntet und wir haben ihn nicht mehr aus der Wandhalterung bekommen (obwohl es eine Stange war). Der Schleusenhaken wird normalerweise mit zwei am Bug und am Heck belegten Tauen benutzt, die durch eine Öse im Griffbereich des Hakens geführt werden. Durch das manipulieren der Taue kann man dann die Lage bzw. den Abstand des Bugs/Hecks von der Schleusenwand beim Schleusen steuern. Da der Schleusenhaken jedoch über ein drittes Tau mit dem Boot verbunden war (gegen Verlust gesichert) nahm das Boot durch das in der Schleuse steigende Wasser ziemlich schnell Schlagseite auf. Rondane frei, Sicherungstau des Schleusenhakens durchtrennt, fertigschleusen, Schnapps von Schwiegerpappa in Spe bekommen :) - Glück gehabt.

Ich würde von einem Neckknife abraten und eher zu einem kleinen Fixed, ggf. mit Kullen/Serrations raten, dass am Gürtel/Lifebelt oder an der Weste getragen werden kann. Es sollte aber nicht zu locker in der Scheide sitzen und über die Sicherung des Messers sollte man sich auch Gedanken machen.

Ehrlicherweise möchte ich aber anmerken, dass das Rondane für die allgemeine Benutzung an Bord allerdings ein wenig zu groß ist. Da dürfte i.A. etwas kleineres vollkommen ausreichen. :D

Gruß

Mark23
 
Ein Smith & Wesson Neck Knife, Drop-Point

Naja, um meinem Freund mal zu zeigen was ein Neck-knife ist, und dass es wirklich fest in der Scheide sitzt, habe ich ihm eine kleine Auswahl meiner Neckis mitgebracht, unter anderem : MT Medallion, Becker Neck-knive das oben erwähnte Smith & Wesson und andere..
Wie gesagt um ihm mal ein Neck-knife zu zeigen.

Und dann ist ihm das passiert was wir alle schon leidvoll erfahren haben, (Messer)Liebe auf den ersten Blick. :irre:

Das wollte er. Obwohl ich ihm sagte: das ist zu spitz als Rettungsmesser! Egal, die Klingelform gefällt ihm, die Kugelkette und auch die Pfeife am Holster. Und dass es alltagstauglich ist, da hat er sicher recht. Auch ich trage es unter dem letzten Hemd .

Naja, besser als gar kein Messer dabei ist es sicherlich.
Hier noch ein Foto von der Smith & Wesson Homepage
(Von denen wird man ja verlinken dürfen)
195740000_large.jpg
Preis bei den üblichen Verdächtigen: um 32€.
Drei will er bestimmt, für sich und seine zwei Jungs. Und meins hat er begeistert mitgenommen um im Club dafür zu werben. Mann, den hat es wirklich erwicht... :hehe:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde von Klappmessern allgemein abraten, da
1.) sie mit nassen, kalten, klammen, rutschigen Fingern sehr unhandlich werden können (haben aber schon einige angesprochen)
2.) die Mechanik rostanfällig ist (wenn eingerostet, dann unbrauchbar!!)

Das Bear Claw ist nur aus AUS-6, und der braucht Wasser nicht einmal zu riechen, um zu rosten.

Tragt ihr Schwimmwesten mit Life-Belt? Das wäre meines Erachtens der ideale Platz fürs Messer.

Neckknives sind unpraktisch, weil sie sich in den Schoten/Wanten etc. verwickeln können.

Also würde ich auch zum River/Rescue von BM tendieren, oder zum WM1 von Fällkniven (mit Teclok, kenne aber den momentanen Preis nicht).
Ich habe auch ein T-Rex Tauchermesser von Aquatec aus Titan. Die Scheide hat mehr Befestigungsmöglichkeiten wie die Bud Nealy-Messer (Riemen, Klipp, Schlauch, Schraubplatte für Auftriebswesten etc.). Das Messer kostet weit unter 100 Euro.

PS: Was für Klassen segelt ihr?
 
Hallo
Ich segele selbst, kam aber noch nie auf die Idee ein Segler Notfallmesser zu benötigen. Neckknife`s braucht man ich weiß nicht wozu, (sorry falls ich jemanden zu nahe trete ) aber bestimmt nicht beim Segeln.
Die Tips weiter oben, beziehen sich auf das ultimative Seilkappen. D.h. am Gürtel rumfummeln bis man sein feststehendes raushat, ohne es sich in den Oberschenkel zu rammen ist nicht unbedingt einfach. Ein Notfall beim Segeln kündigt sich nicht frühzeitig an, sondern ist in der Regel mit erheblichen Turbulenzen ( Schleusenstreß, Strömung, Wetter usw.)verbunden. Da mit einem Messer zu hantieren muß überhaupt ersteinmal möglich sein.Von daher verstehe ich das Vorverurteilen von Klappmessern nicht so recht. Läßt die Situation den Einsatz eines solchen Werkzeuges nicht zu, hat man in der Regel jede Menge andere Probleme, die es auch zu handle`n gilt.
Im übrigen ist der Umgang mit Seilen, Schnüren und Tauen in der Schiffahrt allgemein ein sehr ernstzunehmender Risikofaktor, dem unbedingt mit Vorbeugung und besonnenem Handeln zu begegnen ist.
Das sollte jeder wissen, und entsprechend handeln. Außerdem haben Segellehrer weltweit Fransen am Mund vom ewigen betonen der Problematik. Das Problem ist so alt wie die Seefahrt selbst. Ich für meinen Teil empfehle von Böker das Messer Maat. Klein und gut. Leider habe ich kein Bild zur Verfügüng, aber das kann man sich bei www.magnum-online.de ansehen.
Kostet 30 € sieht nicht besonders aufregend aus. But it works.
gepflegt wird es mit Vaseline (unter heißem Wasser abspülen und anschließend schmieren, danach normal von Hand gespült geht es auch mit nassen Händen gut, wenns kalt ist, ist halt Essig.) , und hat keine Fangriemenöse, um nicht neue angebundene Probleme zu verursachen. In der Hosentasche getragen findet mans recht zuverlässig.

Gruß Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Seglermesser

Gemini Skipper von Böker kostet 49,-- bei Toolshop.Kann Einhand geöffnet werden und hat Öse zur Befestigung z.B. an Rettungsweste.

Grüße

Ralf
 
lisie schrieb:
Die Tips weiter oben, beziehen sich auf das ultimative Seilkappen. D.h. am Gürtel rumfummeln bis man sein feststehendes raushat, ohne es sich in den Oberschenkel zu rammen ist nicht unbedingt einfach.


feststehende rettungsmesser sind dafür ausgleget, damit auch in notsituationen ein einfaches handle(n) möglich ist. ein rumfummeln ist dort nicht nötig. die individuelle trage- und befestigungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. abgerundete spitzen od. diese mit meisel-spitze machen es denkbar unmöglich sich damit selbst zu verletzen.
die erfahrungen der hersteller kommen aus der luft-, raum- und seefahrt sowie den rettungs und katastrophendiensten.
greade die messer der ASEK reihe sind mit einem zusätzlichen RESCUE HOOK versehen, der durch schnelles ziehen separat vom messer eingesetzt werden kann.

um einige beispiele zu nennen

EIKHORN ASEK RESCUE TOOL
ONTARIO ASEK RESCUE
SPYDERCO RESCUE
BENCHMADE RIVER 'N' RESCUE
Smith & Wesson 1st Response
Benchmade Rescue Stryker
Spyderco Assist
Gerber EZ-Out Rescue
Emerson Sark
Hubertus Rescue Tool
BK&T TacTool

....

raccoon
 
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Hallo
Mir hat mal beim Segeln ein relativ kleines Schweizer-Messer, ich sag mal 6-funktionen, die Hüfte geschont. Ich fiel auf einen Absatz des Deckaufbaus und es schlug mehrere male kreuz und quer durch die Plicht.
Dabei wurde bei einem Volltreffer das Messer um ca. 30 Grad verbogen.
Seit dem glaube ich, daß unter außergewöhnlichen Bedingungen stumpfe Gegenstände furchtbare Verletzungen herbeiführen können.
Ich hatte drei Wochen Flecken von Grün nach Gelb an der Stelle an der
betreffenden Stelle. Unvorstellbar, wäre der Gegenstand auf den ich traf abgerundet spitz gewesen oder hätte er eine Öberfläche kleiner 10 cm² gehabt, oder wäre er sonstirgendwie scharfkantig gewesen. Also kann ich nur empfehlen auf die Sicherheitswesten, Surmjacken oder Segelanzüge zu achten, deren Sitz zu überprüfen, auf die Schnüre und Taue................. zu achten, und so gut wie möglich Spitze Gegenstände zu meiden
Gruß
Stefan
 
Hubertus RKK™

Hubertus Solingen hat im April dieses Jahres das
RKK™ Rettungsmesser herausgebracht;
auf Nachfrage britischer See-Rettungsdienste wurde das RRK™
entwickelt für die Schutzausrüstung von Rettungskräften bei der Wasserrettung. Es gibt das RRK™ in zwei Versionen, das
RRK Rescue #66.464.GE.11 und das RRK Nautic #66.465.GE.11.
Wenn Du willst, schicke ich Dir die genaue Beschreibung gerne als PDF-Datei zu, der Preis dieses Messers liegt, glaube ich, bei rund EUR45.-.

Gruss,

Uli Zerdick :)
_______________________
e-mail: zerdick@t-online.de
 

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Ich komme wohl zu spät, möchte aber noch das Spyderco Salt, bzw. das grössere Pacific Salt, erwähnen.

Scheint alle Vorgaben zu erfüllen und ist dabei vielseitiger als ein reines Rettungsmesser. Laut Spyderco ist der H-1 ja RostFREI und ansonsten kommt es dem Endura ziemlich nahe, über das ich ja wohl nichts schreiben muss.
 
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