Hirsch Horn versieglen

Hirschli

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Hallo,

ich bin neu hier und habe auch gleich eine Frage.
Mein Kollege/Freund ist Hobby Messermacher. Er hat mir nach meinen vorstellungen ein schönes Messer gemacht.
Weil ich Hirschhorn griffe mag haben wir also das Horn drann gemacht.
Da er aber keine Erfahrung damit hat inwieweit es empfindlich ist.
Möchte ich gern wissen:
Wird sowas zB. bei Puma versiegelt? Mit Lack oder änlichem?
Damit es seine Farbe usw behält.
Wie soll ich das Horn pflegen?

Viele Grüße
 
Da ist nichts versiegelt und das muss auch nicht. Poliertes Hirschhorn respektive die natürliche Oberfläche halten ewig, wenn man sie nicht jahrelang im Wasser liegen lässt. Und selbst dann passiert nicht viel wie die 1800 Jahre alten Griffe aus dem Moorfund aus Illerup Adal zeigen. Ansonsten hält bei Benutzung das Hautfett und bei Nichtbenutzung etwas Ballistol oder Vaseline alles in Bestform. Bei Benutzung wird es mit der Zeit eher schöner.
 
Da ist nichts versiegelt und das muss auch nicht. Poliertes Hirschhorn respektive die natürliche Oberfläche halten ewig, wenn man sie nicht jahrelang im Wasser liegen lässt. Und selbst dann passiert nicht viel wie die 1800 Jahre alten Griffe aus dem Moorfund aus Illerup Adal zeigen. Ansonsten hält bei Benutzung das Hautfett und bei Nichtbenutzung etwas Ballistol oder Vaseline alles in Bestform. Bei Benutzung wird es mit der Zeit eher schöner.

Ok..
bei gelegenheit mach ich mal ein Foto von dem Messer.
Es ist wirklich Super.
 
Die äussere Geweihschicht ist nach dem Fegen des schützenden Bastes erst mal fast weiss und relativ porös. Der Hirsch/Reh/Elch schlägt mir dem Geweih dann an verschiedenen Sträuchern, wordurch sich dann die Färbung ergibt und die Oberfläche auch geglättet und poliert wird. Je nach dem welche Pflanzen zur Verfügung stehen, gibt es auch Unterschiede in der Färbung des Geweihs - Erlen geben beispielsweise fast schwarze Geweihfarben.

Diese Farben sind relativ haltbar, lediglich intensive Sonneneinstrahlung bleicht das Gehörn aus. Ansonsten ist zu Achims Ausführungen nichts mehr hinzuzufügen.

Etwas anders ist es, wenn man den prorösen Kern des Geweihs freilegt. Dieser ist recht empfindlich gegenüber Nässe. Deshalb suchen Messermacher immer nach Horn mit großer Wandstärke.

Gruß
Uli
 
Etwas anders ist es, wenn man den prorösen Kern des Geweihs freilegt. Dieser ist recht empfindlich gegenüber Nässe. Deshalb suchen Messermacher immer nach Horn mit großer Wandstärke.
Wenn es denn trotzdem solche porösen Stellen hat: Dies lässt sich gut mit Sekundenkleber versiegeln. Mehrmals mit dünnflüssigem Cyanolit tränken und einige Minuten trocknen lassen. Dann evtl. schleifen und polieren.
 
Ich besitze ein Jagdmesser von Linder, bei dem am Griffende etwas vom porösen Innenteil freiliegt, da hinten keine Metallbacken dran sind. Die poröse Stelle war mit einer Art Lack bestrichen bzw. verfüllt, der sich im Gebrauch dann aber an der Oberfläche ablöste. Ist weiter nicht tragisch, aber ich denke auch, allzu poröse Stellen sollte man vielleicht versiegeln, sofern sie am Griffende offen liegen.
 
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