Langsam, langsam Leute.
Wenn Ihr Euch mal die Mühe macht in eine Artenliste nach den Cervideen zu schauen, so werded Ihr feststellen, daß es dutzende (vielleicht 80 oder 100) verschiedener Arten von Reh- und Hirschwild gibt, die alle unterschiedliche Arten von Geweihen tragen.
Der europäische Rothirsch hat in aller Regel für Messergriffe viel zu dicke Stangen, die zudem noch extrem porös sind. Da findet man nur hin und wieder eine brauchbare Spitze. Das was aus dem Osten kommt ist, wenn die Wandung dicker ist, meist Maral-Hirsch. Aber auch da sind die Stangen meist zu dick um als Messergriffe zu dienen. Was sehr brauchbar ist ist Rentierhorn, das kaum porös ist. Auch Elch (die Spitzen) ist wunderbar und sieht von alten Schaufeln wenn's geschliffen ist wie altes Elfenbein aus.
Was aus Indien kam (ja, kam, aber dazu später) war meist Sambar- seltener Sikka-Hirsch oder Axis-Reh. Alle drei Arten produzieren erstklassiges, dichtes und schön gefärbtes Hirschhorn mit einer tollen Oberflächentextur. Sambar hat sogar überhaupt kein poröses innenmaterial, sondern nur ein sehr kleines Mittelloch, das sich durch das gesamte Geweih zieht.
Nun zur traurigen Seite: die indische Regierung hat in 1998 einen totalen Exportstopp für Hirschhorn verhängt. Warum weiß der Teufel, vielleicht brauchen die indischen Politiker das Zeug als Potenzmittel. <IMG SRC="smilies/biggrin.gif" border="0"> Im Markt sind jedenfalls nur noch Restbestände von Sambar zu finden, die zum Teil für hohe Preise gehandelt werden. Fast alle großen amerikanischen Firmen (Case etc.) haben jedenfalls die Produktion ihrer Serien mit Hirschhorn einstellen müssen.
Achim