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Hogue EX-01 - Elishewitz Cooperation
Kennt jemand Hogue? Schützen sicher Hogue ist einer der bekanntesten Hersteller für Griffe, Schäfte, Holster und ähnlichen Zubehör für Schusswaffen. Gefertigt im Spritzgußverfahren oder CNC gefräst, alles eher modern und taktisch. Ok, Hogue macht auch anderes: http://www.hogueinc.com/ , inklusive beheizbarer Klobrillen - cool, hey? - aber eben auch OEM Fertigung im Auftrag.
Kurz und knapp, man kann mal davon ausgehen, dass da Leute sitzen, die Ahnung von modernen Fertigungsverfahren haben. Und dass der nötige Maschinenpark rumsteht. Das ist die eine Hälfte.
Die andere ist Allen Elishewitz (http://www.elishewitzknives.com/). Der, wenn ich mich richtig erinnere, auf der Shotshow nach Griffschalen für seine 1911er suchte. Also latsche er zu Hogue, man kam ins Quatschen über Waffen und Messer, abends quatschte man an der Hotelbar weiter, und nach dem soundsovielsten Bierchen mit den Hogues (das ist ein Familienunternehmen, da heißt noch jeder, der was zu sagen hat Hogue) kam man auf die Idee, dass jemand, der Griffe bauen kann, auch Messer bauen kann. Nicht lang rumgemacht, sondern ausprobiert. Allen konstruierte ein Messer, bei Hogue wurde eine Produktionslinie für die Messer eingerichtet (tatsächlich gabs kurze Zeit Engpässe mit den anderen Produkten, Klobrillen weiss ich nicht, aber Griffschalen) und los gings mit der Messerfertigung.
Zumindest hat mir das so in der Art Neil Hogue erzählt. Neil kümmert sich um die Messerschiene bei Hogue.
Zwischenzeitlich gibts sechs Modelle, Fixed und Folder in unterschiedlichen Varianten. Das EX-01 ist das erste Foldermodell, das Hogue herausbrachte. Erhältlich in zwei Klingenformen, Drop-Point und American Tanto, 3,5" und 4", Griffschalen aus Aluminium oder G-Mascus.
Das was ich hier habe ist das Hogue EX-01
Und das Ding ist saugeil! Bericht Ende
Naaa, ein bisserl Info muss schon sein Verriegelt wird die Klinge mit einem Button-Lock. Wenn das Messer aufgeklappt ist, drückt eine Feder den Bolzen über eine Mulde im Klingenfuß und verriegelt so die Klinge.
Wenn die Klinge eingeklappt ist, wird sie zwar nicht verriegelt, aber vom Verschluss ausreichend fest im Rahmen gehalten. Beim Öffnen muss man sich auch nicht weiter um den Bolzen kümmern, der rutscht von selber aus der Tasche.
Interessant ist auch, dass im Hogue EX-01 keine Washer verwendet werden. Die Klinge läuft auf den beiden polierten Gleitflächen der Stahleinlagen. Und zwar perfekt, da wackelt nichts und tut sich nichts, in keine Richtung. Und trotzdem geht die Klinge leicht auf. Das zeigt, wie sauber bei Hogue produziert wird.
Die beiden Paßstifte fixieren zusammen mit dem Anschlagbolzen die Position der Schalen zueinander. Die Griffschrauben müssen nur noch die Schalen zusammenhalten. Beim Zusammenbauen brauchts kein Gefrickel, bis die Griffschalen wieder richtig sitzen, sondern man steckt die Teile zusammen, schraubt das Messer zu und fertig.
Was mir auch gefällt, sind die eingelegten Gewindehülsen für die Clipschrauben. Da kommt ja doch in der Regel etwas Spannung drauf und ausgenudelte Kunststoffgewinde machen keine Freude. Leider müssen die Griffschrauben ohne Gewindehülsen auskommen, die Gewinde sind direkt in den Griff gebohrt. Für praktisch relevant halte ich das nicht. Erstens ist G-Mascus zäh, zweitens muss man das Ding ja nicht jeden Tag aufschrauben. Und wenn, dann eben mit Gefühl, weil nach fest kommt kaputt.
So, mal wieder zusammengebaut. Hier mal der Lock beim geöffneten Messer. Der Bolzen wird von der Spiralfeder, die auf der linken Seite sitzt, über die Klinge geschoben. Der dicke Teil des Bolzens sitzt bis fast zur Hälfte über der Klinge, das sollte stabil genug sein.
Mechanik - macht einfach Laune. Knöpfle drücken macht mir halt mehr Spaß, als Liner biegen Der Sicherungsschieber greift in eine Aussparung im Bolzen und sperrt den Knopf. Funktioniert aber nur im aufgeklappten Zustand, geschlossen hat die Safety keine Funktion.
G-Mascus im Detail. G-Mascus ist grundsätzlich G10, also ein Epoxy-Fiberglas Laminat. Normalerweise wird das Laminat aus ebenen, aufeinander liegenden Schichten hergestellt. Das kann man auch mit zweifarbigen Lagen machen; das gibt es ja auch schon länger.
Neu ist das Produktionsverfahren von Hogue, mit dem die Lagen auch anders angeordnet sein können. Deswegen die interessanten und unterschiedlichen Muster im G10. Den Namen G-Mascus und das Verfahren hat Hogue geschützt. G-Mascus gibt es auch in Blöcken als Material zu kaufen. Ist sicher auch für Messermacher interessant.
Der Edelstahlclip ist umsetzbar für Tip-Up und Tip-Down, aber nur auf der rechten Seite. Das Hogue EX-01 sitzt recht tief in der Tasche, aber schaut noch soweit raus, dass man es bequem herausziehen kann. Durch die tiefe Daumenmulde auf beiden Seiten kommen Rechts- und Linkshänder bequem an den Daumenpin. Bei Linkshändern und Tip-Down stört der breite Clip vielleicht etwas, oder ich stell mich einfach zu dösbaddlich an, bin ja auch Rechtshänder
Mit Ecken und Kanten, aber keine überstehenden Kanten Also mir gefällts. Ob Alu oder G-Mascus ist halt Geschmackssache. Ich finde G-Mascus hübscher, der Griff ist nen Tick leichter und man sieht so schnell keine Kratzer drauf.
Auf der Klinge stehen keine Romane, Hogue als Hersteller und Elishewitz als Designer haben sich auf der falschen Schneide mit sauber gelaserter Schrift verewigt. Sieht einfach sauber aus.
Handlage - wunderbar Das Hogue EX-01 wiegt 122 Gramm, recht wenig für ein Messer mit 3.5" Klinge. Trägt sich auch sehr angenehm in der Hosentasche. Die recht dicken G-Mascus Schalen machen einen sehr stabilen Eindruck, labbriges "Plastikfeeling" kommt da bei mir nicht auf. Der Griff liegt mir gut in der Hand, auch die Fingermulde passt, weil die Übergänge weich abgerundet sind. Da drückt nichts, da rutscht nichts, die Rillen und die Griffstruktur geben zuätzlich Grip.
Schöner Rücken Griff aus zwei Teilen ohne Backspacer. Am Griffende die verdeckte Fangriemenöse. Da könnte man etwa mehr Platz haben, normales Paracord (mit Seele) durchzufädeln hab ich nach ein paar Minuten genervt aufgegeben. Vielleicht sind andere geschickter. Zum Glück brauch ich eh keine Bämsel an Foldern (notfalls schraubt man das Ding halt auf).
BTW, nein das sind keine Ausbrüche vorne in der Schneide, ich hab damit nur geschnitten und nicht richtig sauber gemacht Aber weil hier ja alles real ist, pfusch ich da nicht mit dem Stempelwerkzeug rum
Mein Fazit: Das Hogue EX-01 ist ein richtig klasse Messer
Der Verschluss hat Spielfaktor, das Messer ist sauber verarbeitet (bis auf die fehlenden Gewindehülsen). Es passt mir wunderbar in die Hand - wer größere Hände hat, kann ja die 4" Version nehmen. Es ist recht leicht. Mal wieder eines der wenigen Messer mit wirklich null Klingenspiel, egal wie fest ich an der Klinge rüttle. Trotzdem gehts locker mit einem Schwung auf. Das Design ist Geschmacksache - für ein Elishewitz ist das aber fast schon Mainstream. Mir gefällts und gerade mit den G-Mascus Schalen mal was anderes. Kaufen und Spaß beim Spielen haben Schneiden tuts natürlich auch, das EX-01 kam einigermassen scharf geschliffen an. Ich habs ein paarmal abgezogen, dann passt das auch.
Alles soweit ok - bleibt nur die Frage, obs die beheizbare Klobrille auch aus G-Mascus gibt
Soll ich mal fragen, Sammelbestellung?
Pitter
Kennt jemand Hogue? Schützen sicher Hogue ist einer der bekanntesten Hersteller für Griffe, Schäfte, Holster und ähnlichen Zubehör für Schusswaffen. Gefertigt im Spritzgußverfahren oder CNC gefräst, alles eher modern und taktisch. Ok, Hogue macht auch anderes: http://www.hogueinc.com/ , inklusive beheizbarer Klobrillen - cool, hey? - aber eben auch OEM Fertigung im Auftrag.
Kurz und knapp, man kann mal davon ausgehen, dass da Leute sitzen, die Ahnung von modernen Fertigungsverfahren haben. Und dass der nötige Maschinenpark rumsteht. Das ist die eine Hälfte.
Die andere ist Allen Elishewitz (http://www.elishewitzknives.com/). Der, wenn ich mich richtig erinnere, auf der Shotshow nach Griffschalen für seine 1911er suchte. Also latsche er zu Hogue, man kam ins Quatschen über Waffen und Messer, abends quatschte man an der Hotelbar weiter, und nach dem soundsovielsten Bierchen mit den Hogues (das ist ein Familienunternehmen, da heißt noch jeder, der was zu sagen hat Hogue) kam man auf die Idee, dass jemand, der Griffe bauen kann, auch Messer bauen kann. Nicht lang rumgemacht, sondern ausprobiert. Allen konstruierte ein Messer, bei Hogue wurde eine Produktionslinie für die Messer eingerichtet (tatsächlich gabs kurze Zeit Engpässe mit den anderen Produkten, Klobrillen weiss ich nicht, aber Griffschalen) und los gings mit der Messerfertigung.
Zumindest hat mir das so in der Art Neil Hogue erzählt. Neil kümmert sich um die Messerschiene bei Hogue.
Zwischenzeitlich gibts sechs Modelle, Fixed und Folder in unterschiedlichen Varianten. Das EX-01 ist das erste Foldermodell, das Hogue herausbrachte. Erhältlich in zwei Klingenformen, Drop-Point und American Tanto, 3,5" und 4", Griffschalen aus Aluminium oder G-Mascus.
Das was ich hier habe ist das Hogue EX-01
- Design Allen Elishewitz
- Drop-Point Klinge, 3,5" (85mm) lang, 3,8mm stark, Flachschliff
- Stahl 154 CM, Tiefkühlung, 57-59 HRC
- stonewashed Finish
- Griff aus schwarzem G-Mascus
- Push-Button mit Safety
Und das Ding ist saugeil! Bericht Ende
Naaa, ein bisserl Info muss schon sein Verriegelt wird die Klinge mit einem Button-Lock. Wenn das Messer aufgeklappt ist, drückt eine Feder den Bolzen über eine Mulde im Klingenfuß und verriegelt so die Klinge.
Wenn die Klinge eingeklappt ist, wird sie zwar nicht verriegelt, aber vom Verschluss ausreichend fest im Rahmen gehalten. Beim Öffnen muss man sich auch nicht weiter um den Bolzen kümmern, der rutscht von selber aus der Tasche.
Interessant ist auch, dass im Hogue EX-01 keine Washer verwendet werden. Die Klinge läuft auf den beiden polierten Gleitflächen der Stahleinlagen. Und zwar perfekt, da wackelt nichts und tut sich nichts, in keine Richtung. Und trotzdem geht die Klinge leicht auf. Das zeigt, wie sauber bei Hogue produziert wird.
Die beiden Paßstifte fixieren zusammen mit dem Anschlagbolzen die Position der Schalen zueinander. Die Griffschrauben müssen nur noch die Schalen zusammenhalten. Beim Zusammenbauen brauchts kein Gefrickel, bis die Griffschalen wieder richtig sitzen, sondern man steckt die Teile zusammen, schraubt das Messer zu und fertig.
Was mir auch gefällt, sind die eingelegten Gewindehülsen für die Clipschrauben. Da kommt ja doch in der Regel etwas Spannung drauf und ausgenudelte Kunststoffgewinde machen keine Freude. Leider müssen die Griffschrauben ohne Gewindehülsen auskommen, die Gewinde sind direkt in den Griff gebohrt. Für praktisch relevant halte ich das nicht. Erstens ist G-Mascus zäh, zweitens muss man das Ding ja nicht jeden Tag aufschrauben. Und wenn, dann eben mit Gefühl, weil nach fest kommt kaputt.
So, mal wieder zusammengebaut. Hier mal der Lock beim geöffneten Messer. Der Bolzen wird von der Spiralfeder, die auf der linken Seite sitzt, über die Klinge geschoben. Der dicke Teil des Bolzens sitzt bis fast zur Hälfte über der Klinge, das sollte stabil genug sein.
Mechanik - macht einfach Laune. Knöpfle drücken macht mir halt mehr Spaß, als Liner biegen Der Sicherungsschieber greift in eine Aussparung im Bolzen und sperrt den Knopf. Funktioniert aber nur im aufgeklappten Zustand, geschlossen hat die Safety keine Funktion.
G-Mascus im Detail. G-Mascus ist grundsätzlich G10, also ein Epoxy-Fiberglas Laminat. Normalerweise wird das Laminat aus ebenen, aufeinander liegenden Schichten hergestellt. Das kann man auch mit zweifarbigen Lagen machen; das gibt es ja auch schon länger.
Neu ist das Produktionsverfahren von Hogue, mit dem die Lagen auch anders angeordnet sein können. Deswegen die interessanten und unterschiedlichen Muster im G10. Den Namen G-Mascus und das Verfahren hat Hogue geschützt. G-Mascus gibt es auch in Blöcken als Material zu kaufen. Ist sicher auch für Messermacher interessant.
Der Edelstahlclip ist umsetzbar für Tip-Up und Tip-Down, aber nur auf der rechten Seite. Das Hogue EX-01 sitzt recht tief in der Tasche, aber schaut noch soweit raus, dass man es bequem herausziehen kann. Durch die tiefe Daumenmulde auf beiden Seiten kommen Rechts- und Linkshänder bequem an den Daumenpin. Bei Linkshändern und Tip-Down stört der breite Clip vielleicht etwas, oder ich stell mich einfach zu dösbaddlich an, bin ja auch Rechtshänder
Mit Ecken und Kanten, aber keine überstehenden Kanten Also mir gefällts. Ob Alu oder G-Mascus ist halt Geschmackssache. Ich finde G-Mascus hübscher, der Griff ist nen Tick leichter und man sieht so schnell keine Kratzer drauf.
Auf der Klinge stehen keine Romane, Hogue als Hersteller und Elishewitz als Designer haben sich auf der falschen Schneide mit sauber gelaserter Schrift verewigt. Sieht einfach sauber aus.
Handlage - wunderbar Das Hogue EX-01 wiegt 122 Gramm, recht wenig für ein Messer mit 3.5" Klinge. Trägt sich auch sehr angenehm in der Hosentasche. Die recht dicken G-Mascus Schalen machen einen sehr stabilen Eindruck, labbriges "Plastikfeeling" kommt da bei mir nicht auf. Der Griff liegt mir gut in der Hand, auch die Fingermulde passt, weil die Übergänge weich abgerundet sind. Da drückt nichts, da rutscht nichts, die Rillen und die Griffstruktur geben zuätzlich Grip.
Schöner Rücken Griff aus zwei Teilen ohne Backspacer. Am Griffende die verdeckte Fangriemenöse. Da könnte man etwa mehr Platz haben, normales Paracord (mit Seele) durchzufädeln hab ich nach ein paar Minuten genervt aufgegeben. Vielleicht sind andere geschickter. Zum Glück brauch ich eh keine Bämsel an Foldern (notfalls schraubt man das Ding halt auf).
BTW, nein das sind keine Ausbrüche vorne in der Schneide, ich hab damit nur geschnitten und nicht richtig sauber gemacht Aber weil hier ja alles real ist, pfusch ich da nicht mit dem Stempelwerkzeug rum
Mein Fazit: Das Hogue EX-01 ist ein richtig klasse Messer
Der Verschluss hat Spielfaktor, das Messer ist sauber verarbeitet (bis auf die fehlenden Gewindehülsen). Es passt mir wunderbar in die Hand - wer größere Hände hat, kann ja die 4" Version nehmen. Es ist recht leicht. Mal wieder eines der wenigen Messer mit wirklich null Klingenspiel, egal wie fest ich an der Klinge rüttle. Trotzdem gehts locker mit einem Schwung auf. Das Design ist Geschmacksache - für ein Elishewitz ist das aber fast schon Mainstream. Mir gefällts und gerade mit den G-Mascus Schalen mal was anderes. Kaufen und Spaß beim Spielen haben Schneiden tuts natürlich auch, das EX-01 kam einigermassen scharf geschliffen an. Ich habs ein paarmal abgezogen, dann passt das auch.
Alles soweit ok - bleibt nur die Frage, obs die beheizbare Klobrille auch aus G-Mascus gibt
Soll ich mal fragen, Sammelbestellung?
Pitter