Hohenmoorer oder Alternativen

Troubleshooter

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Erstmal ein freundliches Hallo in die Runde der Messerspezialisten.
Ich verfolge euer Forum schon seit einiger Zeit, wodurch Ihr es geschafft habt mich total für Messer zu begeistern. Leider bin ich noch recht unerfahren und habe erst 2 Messer mein Eigen nennen können, die den Namen auch verdient haben.
Erstmal etwas zu mir, damit Ihr auch wisst, wem Ihr helft.
(nicht so wichtig, daher könnt Ihr es auch überspringen)
Ich bin 25 Jahre, mache derzeit meinen Master(Biotech.) an der RWTH und bin seit einer Ewigkeit leidenschaftlicher Koch. Vor ca. 3 Jahren hat mich das Messerfieber gepackt. Mein erstes Messer war aus dem Hause Tosa Hocho, ein Santoku, die Klingenlänge ist mir nicht mehr bekannt. Ich fand das Messer für den Preis wirklich super und durch einen japan. Wasserstein konnte ich es auch immer auf die Ausgangsschärfe bringen. Ich hatte lange Freude mit dem Messer, bis es dann doch durch meine Freundin den Weg in die Spülmaschine gefunden hat. Mein zweites Messer, dass immer noch in Benutzung ist, ist das X805/21 Güde Alpha Olve Kochmesser. Ich hatte mich vor 2 Jahren für „nicht“rostend entschieden, da es mir einfacher erschien. Soweit so gut.
Mittlerweile merke ich aber, dass mir das Güde nicht so viel Freude bereitet, wie ich gehofft habe. Es ist zwar scharf, aber ich würde behaupten nicht so „schnittfreudig“. Ist das der richtige Ausdruck? Die Klinge ist sehr breit und schwer, wodurch Möhren beim Längsschnitte mehr rutschen und drehen, als dass sie geschnitten werden. Auch habe ich das Gefühl, dass sie mehr wie bei einer Axt gespalten, statt sauber geschnitten werden. Da ich das Messer aber wirklich regelmäßig schärfe und es jeden Test besteht glaube ich einfach, dass es an der Klingengeometrie liegen muss. Gebt ihr mir da Recht?
Nun lange Rede kurzer Sinn:
Ich möchte mir gerne ein neues Kochmesser mit mindestens 20 cm Klingenlänge zulegen. Auch möchte ich wieder ein Kohlenstoffmesser, da ich finde, dass es angenehmer zu schleifen ist. Das Messer sollte „eine schmale Klnige“ haben, damit ich die Möhre nicht mehr spalte, sondern schneide. Wenn das nicht der Grund sein sollte, würde mich interessieren woran es liegt.
Bisher sind mir 2 Messer ins Auge gefallen. Mein absoluter Favorit ist das Hohenmoorer Y1. Eigentlich eher wegen der Optik. Bei dem Preis sollte ich ja eigentlich nicht viel falsch machen. Allerdings habe ich im Forum gelesen, dass es wohl eine ziemliche Streuung in der Klingengeometrie geben soll. Weiter mache ich mir bei dem Messer Gedanken bezüglich des Monostahls. Sollte ich lieber ein Messer mit 3-Lagen nehmen? Das 3-lagige Hohenmoorer ist mir zu teuer. Auch frage ich mich, was es mit dem besonderen Anschliff zu tun haben soll. Ich meine er hat einen größeren Schliffwinkel gewählt, wäre dies dann nicht wieder ein Nachteil? Messer 2 ist das Windmühlenmesser Serie 1922. Dies ist deutlich günstiger und auch gut bekannt. Allerdings gefällt mir die Optik hier überhaupt nicht. Kann jemand von euch die Messer evtl. direkt vergleichen? Und kann mir jemand sagen, warum das Y1 in keinem Onlineshop zu bekommen ist?
Um es nochmal zusammenzufassen: Mein neues Messer sollte aus Kohlenstoffstahl sein. 3-Lagig oder Monostahl? Eine schlanke Geometrie haben, wie mein erstes Tosa Hocho. Es sollte nicht mehr als 200 € kosten und mir auch optisch gefallen. Habt ihr evtl. noch andere Messer, die Ihr empfehlen könnt?
Ich freue mich auf eure fundierten Antworten und hoffe, dass ich nicht direkt mit meinem ersten Forumseintrag alle Anfängerfehler begangen habe die es gibt.
Liebe Grüße
Troubleshooter

*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erstanschaffung

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
privat

*Soll es ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
nein

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Ja: Ich bevorzuge europäische Messer. Dies liegt aber weniger an der Bauart, als an der Optik. Im Prinzip möchte ich ein typisches Kochmesser der Form „X805/21 Güde Alpha Olve Kochmesser“. Allerdings sollte das Messer aus Kohlenstoffstahl sein. Für den Griff bevorzuge ich Holz. Insgesamt sollte die Klingenlänge zwischen 20 und 24 cm liegen.


*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Kochmesser min. 20 cm

*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Rostend, ob Monostahl oder 3-Lagen weiss ich nicht. Da lasse ich mich gerne von euch beraten

*Welches Budget steht zur Verfügung?
Bis 200 €. Bei absoluten gefallen darf es auch mehr sein.


*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

Das ist mir soweit egal. Es wäre aber gut, wenn es nicht erst durch den Zoll gehen muss

*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Ja, bisher habe ich zwei Messer ins Auge gefasst, von denen ich aber nichts weiss, außer das, was hier im Forum steht.
Messer 1 – Mein absoluter Favorit: Y1 Hohenmoorer Kochmesser (Monostahl) geräuchert; für 229 €
Messer 2 – Windmühlen „Serie 1922“ Kochmesser Pflaume (22,5 cm) für 172 €
 
Das y1 scheint fast ausverkauft. Bei messerspezialist gibt es noch eines. Und bei Messer Holdorf in berlin gibt es y2.

Monostahl hat keinen Nachteil sofern die Klinge keinen Verzug aufweist.
Das y1 ist ein sehr guter Allrounder nicht zu dünn nicht zu dick, aber meines Wissens kein Laser. Das 1922 geht mehr Richtung Laser ist also dünner wie das y1. Beim Kauf würde ich auf Nagelgängigkeit achten. Und beim Griff muss man nach Spalten und sauberer Verarbeitung schauen. Ich persönlich würde das 1922 vorziehen, weil mir der Griff des Hohenmoorer schon rein optisch nicht zusagt.

Eine Alternative wäre das carbonext, das du bei Jürgen Schanz noch dünner schleifen lassen kannst, sodass es in punkto Schneidfähigkeit oder Schneidfreude keine Wünsche offen lässt. Der stahl ist semirostfrei, lässt sich aber leicht schleifen wie ein Karbonstahl.
 
Hallo,
danke für die schnelle Antwort
2 Fragen stellen sich mir:
Frage 1: Wo hat ein Laser seine Grenzen, wenn das Y1 ein Allrounder ist? Ich gehe davon aus, dass ich keine Knochen mit dem Y1 schneiden sollte. :irre:
Frage 2: Wieso sollte man das CarboNext runterschleifen lassen? Ich würde ungerne noch einen zusätzlichen Schritt tun, um ein gutes Messer zu bekommen.

Deine Antwort habe ich nun so verstanden, dass sich Herder und Hohenmoorer in Sachen Stahlqualität nicht unterscheiden, sondern lediglich in der Klingengeometrie. Kennst du das Güde Alpha Olive? Könntest du das evtl. für mich in Bezug setzen auf die Beiden Messer? Damit ich mir evtl die Klingengeometrie vorstellen kann.

Liebe Grüße
 
Servus,

wenn du ein gut schneidfähiges Messer möchtest, also eines das leicht schneidet, dann rate ich dir von einem Güde ab. Ich hatte schon einige Serien von Güde in der Hand und keines davon war dünn ausgeschliffen. Das sind robuste Kochmesser.

Frage 1: Wo hat ein Laser seine Grenzen, wenn das Y1 ein Allrounder ist? Ich gehe davon aus, dass ich keine Knochen mit dem Y1 schneiden sollte

Bitte frag dich nicht wo ein Laser seine Grenzen hat, denn das ist ein weites Feld und eine Thematik die man stundenlang diskutieren kann. ;)

Ein Hohenmoorer Yvo ist mit 0,30mm unmittelbar über der Schneide ein exzellenter Allrounder und nimmt auch Knochenkontakt nicht gleich übel. Ein Laser ist aber etwas anderes.

Frage 2: Wieso sollte man das CarboNext runterschleifen lassen? Ich würde ungerne noch einen zusätzlichen Schritt tun, um ein gutes Messer zu bekommen.

So gut wie jedes Messer einer Serie unterliegt Schwankungen im Schliff, manche sind robuster, manche dünner ausgeschliffen. Wir nennen das Serienstreuung. Du kannst Glück haben und ein dünnes CarboNext erwischen, dass aus der Schachtel leicht schneidet, oder eben nicht.

Die Empfehlung zum Dünnschleifen eines CN liegt an dessen Potential und das ist der ""semi-stainless" Stahl, der deutlich widerstandsfähiger gegen Rost ist, sich aber so leicht wie ein rostender Stahl schärfen lässt. Dazu kommt, dass er seine Schärfe auch eine gute Zeit halten kann und preislich immer noch attraktiv ist.

Wenn du keine Lust hast, nachträglich oder mit Kalkül ein Messer in deinem angepeilten Stil dünnschleifen zu lassen, lässt du schnell ein attraktives Preissegment hinter dir und musst tiefer in die Tasche greifen. Wenn der Stil nicht japanisch/crossover sein soll oder darf, wird die Luft an echten C-Stahl Yo-Lasern schon ziemlich dünn.

Ashi Shirogami Yo-Gyuto

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Konosuke Shirogami Yo-Gyuto

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Carter Muteki Yo-Shirogami

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Das sind alles C-Stahl Serienmesser ab 250,- Euro aufwärts die keine Nachbearbeitung brauchen und mit reinem Gewissen als Laser bezeichnet werden dürfen.

Hier ein dünn ausgeschliffenes Hohenmoorer Yvo Exemplar:

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Die Bilder sollen dir aufzeigen, was im Kochmesserbereich unter einem Laser verstanden wird. Klar ist, dass man so gut wie jedem Messer so eine Klingengeometrie verpassen kann, wenn man es kann und das ist in der Regel immer günstiger als bei einem der renommierten Hersteller dünner Messer einzukaufen. Wer es sich leisten mag, kauft ein Carter Muteki, wer es sich nicht leisten will, lässt ein Messer mit gutem Stahl und passendem Stil vom Profi dünnschleifen und kommt so zu einem sehr guten, günstigen und vor allem leicht schneidenden Messer.

Gruß, güNef
 
Servus,

Herder sind der Inbegriff dünn geschliffener Kochmesser aus Deutschland. Trotzdem würde ich empfehlen, soweit es möglich ist, auch diese Messer im Laden selbst auszusuchen. Zum Einen, wegen der oft sorglos versäuberten Griffe ( gemeint sind grobe Spalten die oft mit Kitt zugepappt wurden ) zum Anderen, weil es auch bei Herder zu deutlichen Unterschieden im Schliff kommen kann. Nicht alle Messer sind so dünn geschliffen, dass sie nagelgängig sind und das ist ein zumindest für mich entscheidendes Kaufkriterium für ein Herder Kochmesser.



Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,
Entschuldigung, dass ich mich jetzt länger nicht gemeldet haben. Ich hatte am Montag und habe heute noch eine wichtige Prüfung. Wenn ich die heute hinter mich gebracht habe:lechz:, werde ich mich nochmal ausführlich melden.

Aber trotzdem schon einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten
Liebe Grüße
Troubleshooter
 
So jetzt habe ich wieder etwas Luft um mich um das Thema zu kümmern.
Um das ganze mal für mich zusammenzufassen:
Das Hohenmoorer ist ein guter Allrounder - kein Laser.
Das Herder ist ein ebenso gutes Allrounder-Messer mit einer dünneren Klingengeometrie.
Laser sind besonders dünne Messer mit einer extremen Schneidfreudigkeit, die aber kleine Fehler sehr übel nehmen.

Da ich mit einem Messer wirklich alles schneiden will, von Tomaten, über Fleisch bis hin zu einem Hokkaido-Kürbis, fällt für mich ein Laser eher raus. Wenn ich einen Hokkaido halbiere, wird das Laser das nicht mitmachen. Richtig verstanden?

Nun möchte ich aber trotzdem ein Messer mit einer hohen Schneidfreudigkeit haben, welches aber trotzdem alle Schneidarbeiten gerne erledigt. Ich möchte nicht darauf achten müssen, was und wie ich es schneide. Das Messer möchte ich auch nicht wechseln. Wenn ich die Messer wechseln wollen würde, würde ich lieber ein gutes Nakiri zum einem robusten Kochmesser kaufen.

Zurück zu der Kaufberatung. Das Carbonext gefällt mir irgendwie nicht so gut. Auch, dass der Stahl "halb-rostend" ist stört mich etwas, da das Schleifen wieder etwas erschwert ist. Ich würde also wirklich bei einem reinen Kohlenstoffstahl bleiben wollen. Nun muss ich sagen, dass ich mich in das Hohemoorer wirklich verknallt :hehe: habe. Ich möchte bei dem Preis wirklich alles über dieses Messer wissen, da wirklich alles passen muss. Als guter Allrounder, sollte es doch trotzdem angenehm längs durch eine Karotte oder? Oder wird sich das Messer ähnlich wie mein Güde verhalten.

Die nächste Frage wäre, welche Messer ihr mir in unterer Preisklasse noch so vorschlagen könntet, die ich mir dann schleifen lasse. Und wenn ich mich dafür entscheiden sollte bei wem? Meines wissen ist in der Nähe von Dortmund nicht so viel los in Sachen Messer. Hättet ihr einen wirklich guten Schmied, den ihr mir empfehlt?. Lohnt sich das extra runterschleifen überhaupt etwas, wenn ich einen kompletten Allrounder möchte?

Ich hoffe ich bombardiere euch nicht zu sehr mit meinen Fragen. Allerdings möchte ich für meine Verhältnisse wirklich viel Geld in die Hand nehmen. Da sollte die Entscheidung wirklich gut überlegt sein.
Ich würde mich freuen, wenn ihr auch einfach mal ein paar Allrounder in die Runde werft, die hier im Forum gut angekommen sind.

Liebe Grüße
 
Wenn ich einen Hokkaido halbiere, wird das Laser das nicht mitmachen. Richtig verstanden?
Ich zerteile normalerweise keine Hokkaido-Kürbisse. Der Kürbis selbst wird nicht das Problem sein. Wenn du mit viel Kraft den Kürbis zerteilst und wenn du durch bist auf ein hartes Schneidbrett krachst, dann ist das nicht so gut. Normalerweise hat man ja nicht nur ein Messer. Für gröbere Aufgaben nimmt man eben was robustes. Sowas gibt es für wenig Geld. Für die normalen Aufgaben nimmt man den Laser, mit dem das Schneiden Spaß macht.

Ich möchte nicht darauf achten müssen, was und wie ich es schneide.
Das musst du sowieso. Auch beim Kochen und Schnibbeln ist "Hirn einschalten" kein Nachteil.

Ich möchte bei dem Preis wirklich alles über dieses Messer wissen
Ich würde es nicht kaufen wegen des Griffes.
Als guter Allrounder, sollte es doch trotzdem angenehm längs durch eine Karotte oder?
Das sagt dir Günef, wenn er's liest. Bei 0,3mm an der Wate bin ich skeptisch.

Ein Eden Kanso wäre vielleicht noch was für dich. 3-lagig rostend, dünn ausgeschliffen aber trotzdem kein Laser, aber aufpassen muss man trotzdem. Ein Tadafusa Gyuto wäre noch eine Möglichkeit (bei Dictum) Das Wakui Gyuto vom japan-messer-shop.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus,

Zurück zu der Kaufberatung. Das Carbonext gefällt mir irgendwie nicht so gut. Auch, dass der Stahl "halb-rostend" ist stört mich etwas, da das Schleifen wieder etwas erschwert ist. Ich würde also wirklich bei einem reinen Kohlenstoffstahl bleiben wollen.

das CN lässt sich wirklich genau so leicht schärfen wie ein reines C-Stahl Messer, aber wenn es dir nicht gefällt ist es raus! Leider ist der Markt mit Monostahlmessern aus C-Stahl sehr übersichtlich. Das einzige, dass sich optisch wohltuend abhebt ist eben das Hohenmoorer. Viele japanische Messerhersteller die Monostahl C-Stahlmesser herstellen sehen alle aus wie das CarboNext, also 0815 und fallen deshalb raus.

Die nächste Frage wäre, welche Messer ihr mir in unterer Preisklasse noch so vorschlagen könntet, die ich mir dann schleifen lasse. Und wenn ich mich dafür entscheiden sollte bei wem?

Die Erste und aus meiner Sicht beste Adresse, die kein Loch in die Börse reißt ist Jürgen Schanz, Schleiftechnik! Jürgen ist ein Spezialist und schleift dir deine Messer nach Wunsch dünner.

Viel Vorzuschlagen gibt es da nicht mehr. Wenn ein Dünnschliff in Frage kommt, dann kannst du noch ein traditionelles C-Stahl von K-Sabatier adaptieren lassen. Dann hast du ein klassisches "Wetzstahlmesser"

Nun möchte ich aber trotzdem ein Messer mit einer hohen Schneidfreudigkeit haben, welches aber trotzdem alle Schneidarbeiten gerne erledigt. Ich möchte nicht darauf achten müssen, was und wie ich es schneide. Das Messer möchte ich auch nicht wechseln.

Siehe tiffel's Antwort! ;)

Nun muss ich sagen, dass ich mich in das Hohemoorer wirklich verknallt habe. Ich möchte bei dem Preis wirklich alles über dieses Messer wissen, da wirklich alles passen muss. Als guter Allrounder, sollte es doch trotzdem angenehm längs durch eine Karotte oder? Oder wird sich das Messer ähnlich wie mein Güde verhalten.

So wie dein Güde wird es sich hoffentlich nicht verhalten, die haben ja in der Regel 0,60mm an der Wate und schneiden wie eine Axt! :D Schau, die Sache mit den Möhren hat ja auch keine Konstanz. Nehme ich ein Möhre mit 1cm Durchmesser, reif und bei Raumtemperatur, geht ein Hohenmoorer mit 0,30mm an der Wate gut durch. Nehme ich eine Möhre mit 2cm Durchmesser, knackfrisch & saftig mit 6° aus dem Kühlschrank und halbiere in der Länge, dann wird das deutlich mehr Kraft brauchen und auch knacken/spalten.

Es ist nun mal nicht möglich immer und unter allen Umständen mit einem Messer mit universell ausgelegter Geometrie alle Lebensmittel querbeet leicht schneiden zu können. Dazu braucht's eben eine angepasst dünne Geometrie, die schneidet alles das sie schneiden kann, ohne Schaden zu nehmen, leicht. Dort wo es beginnt heikel zu werden, z-B. harte Kürbisschalen, Kuvertüre aus dem Kühlschrank, Nüsse, erdige Sellerie usw. greift man zu einem "robusten" Messer, wie deinem Güde, bereitet das Schnittgut grob vor und schneidet, sofern dann geeignet, mir einem guten Messer den Rest klein.

Wenn du immer leicht schneiden möchtest, kommt du um ein robustes Zweitmesser nicht herum, sonst bleibt es ein Kompromiss auf immer! Der Hohenmoorer Griff ist ein heikles Thema. wie du auf den Bildern sehen kannst ist er schon speziell. Flach, hoch und kantig, verglichen mit runden, gut konturierten Griffen. Er kann dir noch akzeptabel in der Hand liegen und er kann dich wahnsinnig stören. Das kann man unmöglich über eine Empfehlung ausmachen, du müsstest für die Dauer eines langen Kochtages ausprobieren, ob du damit zurechtkommst. Der Ehrlichkeit halber und nach hunderten Griffen, die ich bis heute in der Hand hatte, ist das Hohenmoorer in seiner Formensprache ein Exote, oder sagen wir mal so, ich hatte schon viel tauglichere Griffe in der Hand, die wirklich jedem gut passen! ;)

Was für das Hohenmoorer spricht, ist der tolle Stahl, die stabile Vorpatinierung, die saubere Verarbeitung, die feine Spitze und das gefällige Design. Wenn es eines der dünneren Exemplare ist, dann bleibt eigentlich nur der Griff als Kritikpunkt. Hier kann dir aber niemand mehr weiterhelfen. Was ich nicht machen würde, ist ein Hohenmoorer nachträglich dünnschleifen zu lassen. Damit geht die Vorpatinierung verloren, der Stahl wird/ist, wenn er blank geschliffen wird, extrem reaktiv. Er färbt dann Zwiebel ein und stinkt sogar, bis sich wieder eine stabile Patina gebildet hat. So schön wie mit der Patina bei der Auslieferung ist das Messer dann nicht mehr, auch die Anlauffarben sind dann weggeschliffen. Als wenn ein Yvo, dann bitte Original!

Wenn man aber mal an einem Messer einen Narren gefressen hat, ziehen oft vernünftige Argumente nicht mehr. Ich hätte gesagt, kauf dir ein Ashi Shirogami Yo-Gyuto! Das passt in dein Suchprofil und ist der allürenloseste Laser, den ich kenne, wenn er nicht missbraucht wird.

Gruß, güNef
 
Ich bin echt begeistert darüber, was für eine Mühe ihr euch gebt.
Vielen Dank dafür, dass Ihr eure Zeit für mich opfert.
Zuerst würde ich gerne einen Punkt ansprechen
Normalerweise hat man ja nicht nur ein Messer. Für gröbere Aufgaben nimmt man eben was robustes. Sowas gibt es für wenig Geld. Für die normalen Aufgaben nimmt man den Laser, mit dem das Schneiden Spaß macht.
Das sehe ich etwas anders. Wenn ich den ganzen Tag in der Küche stehe, möchte ich nicht zwischen den Messern hin und her wechseln. Natürlich gibt es da Ausnahmen. (Schokolade aus dem Kühlschrank und harte Nüsse). und für die Ausnahmen habe ich dann das Güde schon zu Hause. Nehmen wir aber das Beispiel Kürbissuppe:
Ich beginne den Kürbis zu zerteilen. Anschließend schneide ich Zwiebeln in feine Würfel und hacke Knoblauch. Dann wird noch eine Chilischote mit dem Wiegeschnitt in feine Streifen geschnitten. Dafür möchte ich nicht 2 bis 3 verschiedene Messer verwenden, auch wenn ich weiß, dass es für jeden Schritt ein besseres Messer gibt. Mein Ziel ist es mit einem Messer alle Schritte angenehm zu erledigen. Das war damals mit dem Tosa Hocho der Fall und ist es jetzt nicht mehr mit dem Güde.

So wie dein Güde wird es sich hoffentlich nicht verhalten, die haben ja in der Regel 0,60mm an der Wate und schneiden wie eine Axt! Schau, die Sache mit den Möhren hat ja auch keine Konstanz. Nehme ich ein Möhre mit 1cm Durchmesser, reif und bei Raumtemperatur, geht ein Hohenmoorer mit 0,30mm an der Wate gut durch. Nehme ich eine Möhre mit 2cm Durchmesser, knackfrisch & saftig mit 6° aus dem Kühlschrank und halbiere in der Länge, dann wird das deutlich mehr Kraft brauchen und auch knacken/spalten.

Hier habe ich mich vielleicht schlecht ausgedrückt. Derzeit habe ich das Problem, wenn ich Möhren in feine Würfel schneide, dass mein Güde einfach Stücke ausreißt. Dabei dreht sich Möhre um die eigene Achse. Das möchte ich einfach mindern. Mein Messer soll nicht durchgleiten wie durch Butter. Ich bin bereit auch mehr Kraft aufzuwenden. Es sollte nur noch dabei angenehm bleiben. Ich meine mich erinnern zu können, dass mein Tosa Hocho Santoku dies geschafft hat, ohne ein Laser zu sein.

Viele japanische Messerhersteller die Monostahl C-Stahlmesser herstellen sehen alle aus wie das CarboNext, also 0815 und fallen deshalb raus

Genau das ist leider mein Problem. Rational betrachtet würde es reichen, wenn das Messer einfach perfekt schneidet. Ich habe aber leider die Optik des Hohenmoorer gesehen und mich drin verliebt. Ich denke also derzeit nicht rational. Dadurch fällt es mir wirklich schwer andere Messer schön zu finden. Hinzu kommt, dass ich mein Güde mittlerweile dermaßen hasse, dass ich kein Messer möchte, welches ähnlich aussieht.:irre::irre::irre:

Was für das Hohenmoorer spricht, ist der tolle Stahl, die stabile Vorpatinierung, die saubere Verarbeitung, die feine Spitze und das gefällige Design. Wenn es eines der dünneren Exemplare ist, dann bleibt eigentlich nur der Griff als Kritikpunkt. Hier kann dir aber niemand mehr weiterhelfen.

Das liest sich wieder sehr gut und auch deutlich besser als dein Review über das Hohenmoorer. Bezüglich des Griffes habe ich heute mit einem Händler gesprochen. Ich kann mir das Messer bestellen und bei nicht gefallen einfach zurückschicken. Sollte mir der Griff also gefallen besteht für mich kein Kritikpunkt mehr.

Ich hätte gesagt, kauf dir ein Ashi Shirogami Yo-Gyuto! Das passt in dein Suchprofil und ist der allürenloseste Laser, den ich kenne, wenn er nicht missbraucht wird.

Ich habe es mal ergoogelt und finde es wirklich nicht schlecht. Was mich aber stört, was auch bei vielen anderen Messern sehr nervig ist, ist die Beschaffung. Am liebsten wäre es mir, wenn ich in ein Geschäft gehen könnte, das Messer in die Hand nehme und dann entscheide ob ich es kaufe. Das geht leider nicht. :mad:
Was für mich dann in Frage kommt ist ein guter Internethändler/Laden mit Internetportal aus Deutschland. Woanders möchte ich nicht bestellen. Ich will keinen Zoll bezahlen und auch nicht auf Englisch mit einem japanischen/sonstwas Händler kommunizieren. Besonders wenn das Messer mir nicht gefällt wird es erst richtig kompliziert. :confused:


Wenn ich jetzt die Summe aus allem bilde, sticht das Hohenmoorer immer weiter hervor. Ich denke auch, dass die Diskussion mir bei der Entscheidungsfindung geholfen hat, weil ich einige Standpunkte gehört und verstanden habe. :hehe:
Ihr habt, auch wenn Ihr nicht allzu positiv über das Messer gesprochen habt, mir ein gutes Bild gegeben was mich erwartet. Mich erwartet ein solides Messer mit toller Verarbeitung aus sehr gutem Stahl. Es ist kein Laser, was es auch nicht sein muss. Aber es ist deutlich dünner als mein Güde, und das muss es sein:super:.

Haltet ihr meine Schlussfolgerung für sinnvoll?
 
Servus,

Ihr habt, auch wenn Ihr nicht allzu positiv über das Messer gesprochen habt, mir ein gutes Bild gegeben was mich erwartet. Mich erwartet ein solides Messer mit toller Verarbeitung aus sehr gutem Stahl. Es ist kein Laser, was es auch nicht sein muss. Aber es ist deutlich dünner als mein Güde, und das muss es sein. Haltet ihr meine Schlussfolgerung für sinnvoll?

Ja, deine Schlussfolgerung ist sinnvoll! Dein Güde ist zu dick an der Wate und wahrscheinlich auch zu stumpf. Deshalb reißt und spaltet es feine Möhrenabschnitte!

Das Hohenmoorer ist ein sehr gutes Messer, das habe ich immer betont, es ist nur der Vergleich einiger einzelner Eigenschaften, mit anderen Messern, die diese eben noch besser können. Das gilt für Suchende nach einem leichten oder besonders leichten Schnitt, denen werde ich ein Hohenmoorer nicht empfehlen. Das gleiche gilt für Leute die nur rostträge Stähl oder voluminöse Griffe mögen.

Dein Suchprofil hast du definiert, das Hohenmoorer passt von den Eigenschaften sehr gut hinein und da dir das Design und der Stil sehr zusagt, was ja verständlich ist ( mir auch ), scheint es für dich die richtige Wahl! Wenn der Griff auch noch passt, bist du am Ziel.

Das Yvo ist aus 1.3505 Wälzlagerstahl gefertigt, der unter den C-Stählen locker mit allen Yasuki-Stählen ( Aogami/Shirogami/V2 ) mithält, bzw. aus meiner Sicht sogar die bessere Wahl ist. Ich denke deine Entscheidung ist gefallen
und ich hätte mit einem Yvo keine Bedenken, auch hartes Schnittgut zu schneiden, da der Schneidenwinkel bereits ab Auslieferung sinnvoll stabil gewählt wurde.

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Ich habe damit Nüsse und Schoko geschnitten, gechoppt und auch mal mit die Schneide über's Brett geschoben, passiert ist nix. Erst wenn du mal an ein Messer kommst, das fast widerstandslos durch kalte frische Möhren gleitet, wirst du meine Beiträge besser verstehen. ;) Solange das nicht der Fall ist, wird dir dein neues Yvo sicher lange Freude machen!

Gruß, güNef
 
Ich möchte mich nochmal für die vielen Beiträge bedanken.
Ich habe mich jetzt so entschieden, dass ich das Hohenmoorer bestelle. Allerdings wird es das Yvo2 werden und nicht das 1er. Ich hatte heute mit Messer Holdorf gesprochen und die sagten mir, dass Hennicke wohl Lieferprobleme mit seinem stahl für die Y1 hatte. Daher konnte er mir kein genaues Lieferdatum nennen.

Ich plane nun so, dass das Y2 mein Messer #1 wird. In ein bis zwei Jahren, wenn ich das Studium hinter mich gebracht habe, werde ich mich um ein zweites Messer kümmern, was dann ein Laser werden wird. So möchte ich dann den Fuhrpark immer weiter aufbauen. Ich denke das Hohenmoorer ist eine gute Grundlage, worauf man aufbauen kann.

Ich bin derzeit im Besitz von 2 guten japanischen Wassersteinen. Was mir aber fehlt ist ein guter Wetzstab. Habt dir da spontan noch eine Empfehlung?
Das war dann auch die letzte Frage an euch.

Liebe Grüße
 
Als Wetzstahl den ovalen Eicker Mikrofeinzug 30 cm. Den gibt es auch mit schwarzem Griff in geringfügig anderer Ausführung für 6€ mehr. Genauso gut ist der Dick Dickeron Saphirzug, nur eben "etwas" teurer. Als keramischer Wetzstab der Sieger Longlife 28 cm. Das sind die besten.
 
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