HSS Stahl

Trinitatis

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Hallo zusammen.

Da meine Schamott Stein Esse letztes Wochenende den Geist aufgegeben hat bin ich diesen Freitag mal zu nem Bekannten gefahren, dieser hat eine eigene Stahlwrkstadt, und da hab ich mir jetzt eine Esse aus gutem Stahl zusammen gebastelt. Als ich mich mit meinem Bekannten anschließend noch unterhielt kam von mir noch die Frage ob er nicht noch irgendwo noch reste von Werkzeugstahl rum fahren hat. Er kramte ein wenig und da zog er 3 x Flachmeterial hervor. Es sagte dis sei ungehärteter HSS Stahl. und bot ihn mir an. Ich nahm ihn natürlich gleich mit. Aber jetzt tut sich mir die Fage auf, ist dieser denn überhaupt für Messerklingen geeignet? Im gehärteten Zustand ist dieser Stahl ja sehr spröde. Im ungehärteten aber sehr zäh. Was meint ihr? kann man den für ne Klinge her nehmen?

LG Dani
 
Zu den Schnellarbeitsstählen gibt es jede Menge Informationen im Messerforum.
Den Schnellarbeitsstahl gibt es nicht, vielmehr gibt es sicher gegen 100 verschiedene Varianten.
Richtig ist, daß sie als Gruppe doch relativ ähnliche Eigenschaften haben. Sie gehören generell zu den verschleißfestesten Stählen und sind die warmfestesten.

Sie sind nicht besonders spröde- da gibt es sehr viel sprödere.
Für Messerklingen sind die korrekterweise mit SS bezeichneten Varianten-kobaltfrei- besser geeignet, als die mit HSS bezeichneten kobalthaltigen. Da aber HSS Hochleistungsschnellarbeitsstahl bedeutet und jeder mit Hochleistung protzen will, werden meist auch die kobaltfreien so bezeichnet.

Die kobalthaltigen sind zwar warmfester und erlauben deshalb höhere Schnittgeschwindigkeiten, in den mechanischen Eigenschaften sind sie unterlegen. Eine vorzügliche Studie hierzu gibt es von S. Wilmes in der Fachzeitschrift "Stahl und Eisen".

Bei richtiger Wärmebehandlung sind sie als robuste Monostahlklingen gut geeignet. Wegen der vielen und nur bei PM-Qualitäten einigermaßen klein zu haltenden Karbide sind sie für feine Schneiden nicht erste Wahl.

Alle Schnellarbeitsstähle enthalten ca. 4 % Chrom und sind deshalb nur mit Tricks mit anderen Stählen zu verschweißen.
Das würde auch wegen der besonderen Wärmebehandlung- Härten von sehr hohen Temperaturen- wenig Sinn machen. Übliche Werkzeugstähle wären bei den erforderlichen Härtetemperaturen verdorben.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
Erstmal danke für die Antwort.

Die genauere Bezeichnung des Stahls fing mit X an, den rest weiß ich leider nicht mehr.

Daraus soll auch keine geschweißte Klinge werden sondern eine einfache, ich bin ja noch ganz am Anfang. Da aber beide Klingen die ich aus alten Feilen auf Anhieb gut geklappt haben, frag ich jetzt eben ob da auch HSS generell als Klingenstahl in frage kommt. Müßte man den Stahl dann auch härten, oder kann man den auch im ungehärteten Zustand als Klinge verwenden?

LG Dani
 
Hm, die Nummer wäre schon wichtig, um die Wärmebehandlung - Härten + Anlassen - richtig durchführen zu können, was man schon muss, um Deine eine Frage zu beantworten.
Ein "X" heißt erstmal nur, dass der Stahl hochlegiert war, z.B.
1.2379 entspricht X153CrMoV12 / X155CrVMo12-1 oder eben der amerikanische D2, nur so als Beispiel
http://www.metallograf.de/start.htm
finde ich da immer wieder ganz hilfreich.

Gruß,
Daniel
 
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