Ich krieg's nicht hin... [Messer schleifen]

GhostRider1170

Mitglied
Beiträge
2
Schönen guten Abend liebe MF-Gemeinde,
ich hatte mich vor einigen Tagen nach längerem einlesen doch dazu entschieden meine Messer selber zu schleifen. Gesagt getan, ich habe mir einen King 1000/6000 Kombistein und weil ich gerade dabei war ein Glock FM 78 zugelegt. Das paket ist vor 5 Tagen angekommen. Was soll ich sagen, ICH KRIEGE ES EINFACH NICHT HIN!! Ich habe von dem Glock schon gefühlsmäßig die halbe Klinge weggeschliffen, weil ich es immer wieder neu versucht habe, aber die mit der 1000-er Seite erreichbare "Rasiermesserscharfe Klinge" ist mir bisher irgendwie verwehrt geblieben. Also klaro, ich bin Anfänger... aber über eine bessere Schärfe als benötigt wird um Papier in fetzen zu reißen (nicht schneiden!!) bin ich bisher leider nicht gekommen. An mein treues Opinel No.10 traue ich mich schon gar nicht ran. Denn das KANN den Arm rasieren.
Nur mal kurz ein Vorgehen, vielleicht mache ich ja da schon was falsch:
Im voraus, ich hatte mich auf dieser Seite: http://www.messer-machen.de/ über das Prozedere informiert, also weiß ich schon was ich machen muss.
Also, ich fange an eine Seite der Schneide im ca. 17° Winkel (mit selbstgebastelter Schablone) über die ganze Länge in "Sicheltechnik" mit der 1000-er Seite des Steins abzuschleifen, bis ich einen deutlich fühlbaren Grat an der Klinge spüre. (Hier schon das erste Problem, bis ich diesen Grat fühlen kann habe ich auf der einen Seite der Klinge schon so viel Material abgetragen, dass die Schneide deutlich zu einer Seite verschoben ist) Dann wechsel ich und fange an die andere Seite zu schleifen. Selber Winkel, selber Druck etc. lediglich ein paar Züge, um den Grat nicht wieder auf die andere Seite zu treiben.
So und EIGENTLICH sollte man ja jetzt ein einigermaßen scharfes Messer haben. Ich leider nicht...:(
Ich habe echt schon alles versucht, andere Winkel, mehr oder weniger Druck und und und. Keine Ahnung was ich noch machen kann, hoffentlich habt ihr da noch eine Idee für mich!

Vielen Dank im vorraus für eure Hilfe!
MfG GhostRider1170

PS: Wenn einer wirklich GANZ GANZ nett sein will und aus der Umgebung Hattingen/Bochum kommt würde ich mich über einen Mentor freuen, bei dem ich einmal abgucken darf!
 
AW: Ich krieg's nicht hin...

Hallo,
es klingt so, als ob du mit der 1000er Seite beenden willst... Die 6000er ist aber die feinere Seite! Schleif mit der 6000er nochmal drüber. Dann zieh die Schneide auf einem Lederriemen mit z.B. Chromoxidpaste ab, danach nur Leder ohne Paste. Das Abziehen machst du so lange, bis es einwandfrei rasiert. Dann sollten die Haare fliegen!
Sebastian
 
AW: Ich krieg's nicht hin...

'nabend

dein Grundproblem beim Glock FM ist das Messer an sich!
Die Klinge des Glock ist eher ein Faustkeil als eine Schneide.
Noch dazu sehr stark/dick und im Vergleich doch relativ "weich".
 
AW: Ich krieg's nicht hin...

Hallo,

Ich sehe auch den Stahl des Glock und dessen WB als Grundproblem. Das Messer ist auch in meinem Besitz und auch ich habe es weder maschinell (Nassschleiffscheibe) noch von Hand (Japan. Banksteine von 220-6000 vorhanden) zu annehmbarer Schärfe bekommen.

Im Gegensatz zum Opinel (Carbon u. Rostfrei), welches mit einfachsten Mitteln (da reicht schon ein 800 Stein) zu einem guten Ergebnis zu schleifen ist.

Prinzipiell ist Dein Vorgehen vollkommen richtig. Die Bewegung auf dem Stein ist auch rel. unwichtig solange Du es schaffst den vorgegebenen Winkel auf ganzer Länge/Fläche halbwegs einzuhalten.

Beste Grüße,
Christoph
 
Hallo Ghostrider,
versuch doch mal ein anderes Messer zu schärfen,dann siehst Du
den Unterschied!?
Ich schließe mich den anderen an - habe auch ein Glock und lasse
es stumpf, da ich es nur zum Werfen nehme.

Gruß aus Portugal,Gerald
 
Eines sei vorweg festgehalten, das Glock Feldmesser hat bestimmt seine Daseinsberechtigung, auch wenn ich kein großer Fan davon bin.
Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es an der Klingenform oder am Stahl selber liegt, wenn man die Schneide nicht scharf (selbst zum Haareabrasieren) bekommt. In der Vergangenheit habe ich zwei davon geschliffen und beide wurden sehr scharf. Also liegt es meiner Erfahrung nach nicht daran.

Das der Stahl nicht schnitthaltig ist, oder dass die Klingendicke zu stark für feines Trennschneiden ist, ist ein anderes Thema, welches hier zuhauf schon durchgekaut wurde.

Ich halte den Vorschlag von Gerald für gut, mal ein anderes Messer zu schärfen. Versuche es doch mal mit einer dünneren Klinge ;)
 
Hallo Leute, also ich habe mich heute nochmal in aller Ruhe hingesetzt und versucht das Glock zu schärfen. Hab danach auch noch zusätzlich mit der 6000-er Seite meines Steins die Schneide schön poliert. Ergebnis? Nunja, wenigstens glänzt das Messer jetzt recht schön... Aber merklich schärfer wurde es immer noch nicht!
Ich habe mir dann doch ein Herz genommen und versucht mein Opinel zu schärfen. Es funktionierte zugegebener Maßen etwas besser, aber die alte Schärfe ist trotzdem nicht erreicht.
Ich versuche mal noch einige Fehlerquellen auszuschließen.
Schleift ihr in beide Richtungen (in Schneidrichtung und zurück) mit dem selben Druck?
Wie deutlich prägt ihr den Grat aus, bevor ihr das Messer wendet? Also reicht es den Grat leicht zu spüren oder muss er wirklich deutlich hervortreten und eventuell schon sichtbar sein?
Wie viele Züge macht ihr, nachdem ihr das Messer gedreht habt? Macht ihr nur so viele, bis der Grat nicht mehr fühlbar ist oder noch mehr?
Wie lange bearbeitet ihr das Messer mit den feineren Körnungen? Genauso lange, länger oder nur kurz bis die Schneide glänzt?

So, mal gucken was mir noch einfällt :argw:
Nochmal Danke im vorraus!!

MfG GhostRider1170
 
Also, wenn das Messer als solches jetzt glänzt, drängt sich mir der Vedacht auf, der Schleifwinkel ist zu klein und du schleifst die ganzen Klingenflanken... :staun::glgl:
Ansonsten halt ich es so, hin und zurück mit etwas Druck über den Stein zu gehen, gern auch etwas öfter... Mal' halt die Schneide vorher mit Edding an, und achte darauf, dass du wirklich alles abschleifst... Auch das Abziehen darf etwas länger dauern... Wenn du das ordentlich machst, solltest du es mindestens irgendwo in Richtung "schabt Haare ab" kriegen...
Sebastian
 
Ich schleife in Schneidrichtung (hier mit leichtem Druck) und führe dann nur das Messer zurück, um dann wieder in Schneidrichtung mit leichtem Druck schleifen zu Können.
Es reicht den Grat spühren zu können. Er sollte sich aber an der gesamten Schneide ausbilden. Im Grunde aber nur beim Anlegen des Grundschliffs. (beim Schleifen in Schneidrichtung wirst du möglicherweise keinen Grat fühlen können, denn dieser entsteht dort nicht)
Wenn du nur so viele Züge machst, dass der Grat nicht mehr fühlbar ist, ensteht eine Breite Fase auf der einen und eine schmale Fase auf der anderen (2.) Seite. Wenn du das so haben möchtest, ist das sicherlich machbar. Sonst solltest du möglichst gleich viel pro Seite abtragen.
Mit den feineren Körnungen brauchst du nur so lange abreiten, bis die Sschneide poliert glänzt. Immer lange genug auf dem nächst feineren Stein schleifen, sonst schaffst du es nicht mehr mit einem schon zu feinen Stein, die "Riefen" vom gröberen Stein aus zu arbeiten.
Zu langes schleifen mit zu feinen Steinen rundet dir die Schneide widerum ab, es seie denn du kannst extrem genau den Winkel einhalten.
 
Ich weiß nicht, ob ich Dein Vorgehen richtig verstanden habe, würde aber vermuten, dass Du mit dem 1000er Stein einfach den Winkel noch nicht fertig umgeschliffen hast.
Ich habe den Schneidenwinkel meines Glock ebenfalls geändert, es rasiert jetzt auch, habe dies aber mit einem wirklich deftigen Siliziumkarbidstein getan, dessen Körnungen ich auf etwa 220 und 400 schätze.
Das ist zum Ändern des Winkels bei einer so dicken Klinge auch nötig.
Selbst damit hat es seine Zeit gedauert, bis der neue, spitzere Winkel erreicht war.
Erst danach bin ich auf die feineren Steine gegangen.


Möglicherweise ist der Grat, den du gefühlt hast, nur der 'Zwischengrat' an der Kante zwischen dem alten und dem neuen Schliffwinkel.
Darüber könnte Dir ein Blick durch die Lupe Aufschluss geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Möglich das Du den Schneidenwinkel, der ab Werk sehr stumpf ist einfach nicht mit dem verwendeten Steinen beikommst --die haben einfach zu wenig Abtrag.
Du brauchst möglicherweise erstmal einen neuen Grundschliff und den kriegst du mit den Körnungen nie hin.
Das führt nur dazu das Du auf der Schneide rumeierst ohne Ergebnis.
Nimm mal was richtig Grobes, oder sogar eine scharfe Feile und versuch es mal damit - geh dann runter bis auf vielleicht 400 er Nasschleifpapier (und das reicht auch fürs Glock, feiner brauchst Du es nicht.
 
Schönen guten Abend liebe MF-Gemeinde,

Keine Ahnung was ich noch machen kann, hoffentlich habt ihr da noch eine Idee für mich!

Vielen Dank im vorraus für eure Hilfe!
MfG GhostRider1170

Bei mir hat es ewig gedauert, bis ich so die Grundprinzipien des Schärfens erarbeitet hatte, das war aber noch lange vor Internet und Fachzeitschriften nur mit try-and-error.
Meine Erfahrungen zusammengefaßt:
Der grobe Stein schärft, mit 1000 kannst Du aufhören, anfangen solltest Du mit 200-600, je nachdem.
Was Du mit dem groben Stein nicht erreicht hast, kann der feine nicht verbessern.
Eine Seite durchzuschleifen dauert immer sehr sehr viel länger als man glaubt.
Nochmal: Eine Seite durchzuschleifen dauert immer sehr sehr viel länger als man glaubt.
Geduld mußt Du aufbringen, ein Gefühl für die Klinge Dir erarbeiten und Abkürzungen gibt es nicht.
 
Ich habe mir heute Lucidus Gyuto 21,5cm von jürgen schanz gekauft.
könnt Ihr mir bitte einige Tipps zum schärfen geben.
Mein Werkzeug King 1000/6000, Shapton 2000(grün) Belgier Blau Gelb
Riemen +Paste Rosa von Dick.Reicht das eurer Meinung ,oder kann man etwas verbessern.Danke Fred!
 
Ich weiß nicht, ob ich Dein Vorgehen richtig verstanden habe, würde aber vermuten, dass Du mit dem 1000er Stein einfach den Winkel noch nicht fertig umgeschliffen hast.
Ich habe den Schneidenwinkel meines Glock ebenfalls geändert, es rasiert jetzt auch, habe dies aber mit einem wirklich deftigen Siliziumkarbidstein getan, dessen Körnungen ich auf etwa 220 und 400 schätze.
Das ist zum Ändern des Winkels bei einer so dicken Klinge auch nötig.
Selbst damit hat es seine Zeit gedauert, bis der neue, spitzere Winkel erreicht war.
Erst danach bin ich auf die feineren Steine gegangen.


Möglicherweise ist der Grat, den du gefühlt hast, nur der 'Zwischengrat' an der Kante zwischen dem alten und dem neuen Schliffwinkel.
Darüber könnte Dir ein Blick durch die Lupe Aufschluss geben.



Hallo, ist zwar schon etwas älter der Thread aber würde gerne wissen wie das Messer dann aussieht :)
 
Zurück