In welchen Schritten Zunahme der Körnung

fostgate

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Hallo alle zusammen,

mich persönlich würde mal interessieren mit was für "Körnungsschritten" ihr gute Erfahrungen gemacht habt beim finishen der Klinge.
Man liest hier im Forum sehr viel über finishen bis 1200 Korn, dann polieren. Oder auch von gröberen Schliffen her satinieren. Soweit verständlich.
Aber toll wäre es doch wenn man einen groben "Körnungsleitfaden" festlegen könnte. Als Richtlinie für Neulinge wie z.B., ich einer bin.
Ich bin bisher so vorgegangen:

40er Band am Handbandschleifer (ganz tolle Erfahrung übrigens das Teil, kann ich jedem Masochisten empfehlen! - Mein GBS-1 wird bald fertig sein. Dazu gibt es dann natürlich auch Bilder)
weiter mit 60er Band
weiter mit 80er Band
weiter mit 120er Band
Abschluss mit 240er Band

Dann zum Handschliff:
Beginn mit Klingspor PS11 A in 320er Körnung
weiter mit 400er
weiter mit 600er
weiter mit 800er
Abschluss mit 1000er
poliert mit Filz und irgendeiner Feinpolierpaste aus dem Keller. Naja. Ergebnis ganz ok für's erste Messer. Und SB-1 soll ja eh etwas schwieriger sein beim finishen. Sollte wohl nächstes Mal n bisschen mehr machen. Evtl. tatsächlich bis 1200. Und vielleicht auch noch mehr Geduld aufbringen. 3 Stunden waren evtl. nicht ausreichend.

Wie macht ihr es?
Ist der Weg ok?
Kann man sich Schritte oder besser Papier sparen?? Bsp. 600er nicht notwendig. Man geht direkt von 400er auf 800er ... etc.
Bin für Tips und Erfahrungswerte dankbar bevor ich mir jetzt von jeder Körnung n 50er Päckchen zulegen muss.

Vielen Dank
Daniel

PS: Bilder von der fertigen Klinge folgen ebenfalls.
 
Hallo Daniel.

Bin selbst noch Anfänger, möchte dir aber nicht vorenthalten, wie ich meinen Weg gefunden habe.

Ich mache den grundschliff mit einem 60er Band, annähernd bis zur endgültigen Form. Dann gehe ich gleich auf ein 240er Band. Wenn damit die tiefen Rillen ausgeschliffen sind, was nicht allzulange dauert, kommts in den Härteofen.

Beim Handschliff sind mir dann feinere Abstufungen auch lieber obwohl ich für mich entdeckt habe, dass der verwendete Schleifklotz einen viel größeren Unterschied macht als Körnungen.

Mit einem ausreichend langen Hartholzstab oder einer umwickelten Feile schleife ich 1000x schneller die Riefen der vorherigen Körnung heraus als mit den kleinen Metallblättchen, die ich schon öfters bei Workshops oder Messermachervideos gesehen habe.

Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich generell nur bis Max. P800 schleife. Spiegelfinish finde ich wenig praktikal bei Usern.

Lg Albert
 
Hallo daswiesel,

vielen Dank für deine Antwort. Scheinbar sind wir die einzigen beiden die mit Schleifbändern und -papier arbeiten. :D
Ich habe für mein Griffinish nun mal das CCL Öl getestet. Schleifen des Griffs bis 800 und dann von Hand versiegeln. Gefällt mir ganz hervorragend dieses Mittel. Kann ich nur empfehlen.

Wie schon versprochen, hier ein paar Bilder von meinem zweiten Selbstbaumesser. Ein Nakiri für die Küche in etwas massiver Ausführung. Werkstoff 1.4153.03 (SB-1) in 3mm Stärke.
Gefertigt leider immer noch mithilfe von Feilen und Handbandschleifer. Bald ist meine Maschine aber fertig... Dann kann der Stahl anrücken :haemisch:
Griff noch unbehandelt. Messer mit "Gebrauchsfinish". Sonst ärgert man sich ja schwarz wenn ein Kratzer reinkommt.
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Griff mit CCL versiegelt.
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Mir gefällt das sehr.


Und wie versprochen auch noch die Bilder von meinem ersten Selbstbaumesser. Hier wurde mehr Wert auf ein sauberes Finish gelegt. Superperfekt ist es nicht, kann sich aber dennoch sehen lassen. Werkstoff ebenfalls 1.4153.03 (SB-1). Hier jedoch in 5mm Stärke.
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IMG_1291.JPG

IMG_1292.jpg

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Ok, irgendwie scheint das mit Dropbox nicht zu funktionieren. Macht nichts.
Hier der Link zu den Bildern, ich hoffe welches Messer welches ist und welches Bild den versiegelten Griff zeigt lässt sich soweit gut erkennen. :)
https://www.dropbox.com/sc/wsvjibxhfbsuo65/14o59VdcBJ
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke die Wahl der Mittel kommt ganz darauf an, welches Werkzeug man zur Verfügung hat und was man genau schleift.
Es gibt ja auch verschiedenste Polierscheiben und Pasten von gröber bis hochglanz.
Hat jemand besseres Polierwerkzeug zur verfügung muss er nicht so pedantisch schleifen.
Auch momentane Schärfe (unterschiede durch Alter und Art) des Schleifpapiers macht einen großen Unterschied.
Dazu noch die Unterschiede in den Werkzeugen.
Früher hatte ich z.B. nur einen kleinere Scheibe in einem Schleifbock, da hat das Polieren mit rosa Paste eine Ewigkeit gedauert. Jetzt habe ich eine größere Scheibe an einem 1,5 kw Motor und das geht natürlich deutlich schneller.

Mit dem Handbandschleifer bin ich von 300 auf Banksteine (400/1000) übergegangen, zum Schluss habe ich dann mit gelbem belgischen Brocken angerieben und mit 2000er Schleifpapier geschliffen.
Verschleppte Riefen wurden gezielt mit einem rest gröberem Arkansas ausradiert.

Jetzt schleife ich hier relativ frei. Von einem 40er Band für den Grundschliff gehts meistens auf ein 120er und dann nach Gefühl rauf bis 800 und dann 2000. Danach auf die Steine.
Spiegelpolitur auf den Messern selbst mag ich nicht so gerne.
Bei dem von dir gezeigten Messer gehe ich davon aus, das du riefen einer tieferen Körnung "verschleppt" hast. Versuche die Schleifrichtung öfters (am besten bei jedem Papier) unterschiedlich hinzubekommen, am besten natürlich 90° versetzt. Dann siehst du am besten ob schon alle Riefen des vorschliffes weg sind.

Viele Grüße,
Eisenbrenner
 
Vielen Dank Eisenbrenner für deine Infos. Ich habe derzeit 10 Bänder 40er Korn für meinen Bandschleifer da. Ich werde dann wohl noch 120er zukaufen. Super Info dass ich auf 80er nicht angewiesen bin.
Warum machst Du am Bandschleifer nicht weiter?? Ich hatte geplant zukünftig bis min. 240 dort zu arbeiten und dann erst auf Handschliff überzugehen.
 
Ich gehe am Bandschleifer teilweise hoch bis 2000.
Zwischendrinn ist aber nicht festgelegt wie ich vorgehe. Ist das Band nicht mehr so neu oder das Material zu zäh lege ich ein Zwischenband ein.
Wenn du die Schleifrichtung variierst merkst du ja ob was vorwärts geht.
Meist 120-240-400-800-2000 wenn die Bänder griffig sind.
Mein Bandschleifer ist von der Geschwindikgeit regelbar und unterstützt auch feuchtschliff, da gibt es keine Hitzeprobleme.

Die Letzte Stufe ist nicht so Schlimm wie es Klingt, die Trizact Bänder sind sehr bissig.
Bänder habe ich in 200er Abstufungen bis 800 und das 2000.

Grüße,
Eisenbrennder
 
Bandschleifer: 60er Band für 98% vom Klingenschliff, dann noch 2 mal mit einem 240er Band über die Klinge, fertig. Von Hand gehts mit 240 weiter, dann 400, meist ist es dann fertig! Im mach ich ein Ausnahmefall 600er.

Ich frag mich ernsthaft was die ganzen Zwischenschritte beim Bandschleifer bringen sollen? Wenns feiner wird kann ichs ja noch nachvollziehen ...

Gruß Jürgen
 
Ich frag mich ernsthaft was die ganzen Zwischenschritte beim Bandschleifer bringen sollen.
Der Bandwechsel dauert nicht lang und zumindest hab ich das Gefühl das es einfach schneller und schöner mit ein paar Zwischenbändern geht.
Zumeist schleife ich auch mehrere Klingen gleichzeitig da rentiert es sich nochmal mehr.
Die meisten meiner Klingen sind Kochmessern und Schliff auf 0. Da regle ich die Maschine dann auch meist ordentlich runter und drücke nicht mehr zu fest auf um ein Überhitzen zu vermeiden.
 
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