J. Dunlap & Co Taschenmesser

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Moin in die Runde.

Sicherlich kann mir einer von den Experten hier bei der Bestimmung dieser beiden Taschenmesser weiterhelfen.

Leider konnte ich im Netz und hier im Forum keine Informationen zum Hersteller finden.
Trotz des markanten Klingenstempels habe ich nichts herausfinden können.

Die beiden Messer lagen lange vergessen in einer alten Holzkiste, sehen unbenutzt aus, weisen nur eine leichte Patina auf und sind rattenscharf.
Habe sie lediglich gereinigt und mit Ballistol behandelt.

Ich bedanke mich schon jetzt für jede Information, die mehr Licht in das Dunkel meiner Unwissenheit bringt.

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Custom Maker J. D. eher nicht. Eines der Messer zeigt einen Stempel „Germany“. Im Netz finden sich auch einzelne Werkzeuge Dunlap / Made in Germany, verkauft in US. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Handelsmarke eines US-Importeurs handelt.
In jedem Fall zwei sehr schöne Exemplare und ganz typische US-Modelle. Jenes mit drei Klingen ist ein Whittler.

Abu
 
Also, so schwer war das nicht. Jim Dunlap
macht in den USA Custom Folder im eher klassischen Gewand.
Ich habe auch einen im Fundus- sieht unauffällig aus, ist aber extrem präzise gemacht.
Jim Dunlap – Wharncliffe Trapper Pattern – Sambar Stag (https://customknifegallery.com/product/jim-dunlap-wharncliffe-trapper-pattern-sambar-stag/)

Ach und Glückwunsch zu diesem Volltreffer🎯

Danke für deine Einschätzung, aber ich denke nicht, dass es sich bei meinen Exemplaren um den Custom Maker handelt.
Dafür sind meine Messer wohl schon zu alt, denke ich.

Dein Exemplar ist aber eine Augenweide!

Custom Maker J. D. eher nicht. Eines der Messer zeigt einen Stempel „Germany“. Im Netz finden sich auch einzelne Werkzeuge Dunlap / Made in Germany, verkauft in US. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Handelsmarke eines US-Importeurs handelt.
In jedem Fall zwei sehr schöne Exemplare und ganz typische US-Modelle. Jenes mit drei Klingen ist ein Whittler.

Abu

Danke für deine Einschätzung und besonders für die Erwähnung der Messergattung "Whittler". Wieder was gelernt.
Was meinst du, wie alt die Messer wohl sind?
 
Mir gefällt ja das größere zweiklingige unglaublich gut. Hatte nicht schon mal jemand über den (funktionalen) Grund des flachen Abschlusses mit einer Metallplatte berichtet? Ich meine, da gab es eine Beschreibung irgendwo. Mal sehen, ob ich sie wiederfinde.
 
Mir gefällt ja das größere zweiklingige unglaublich gut. Hatte nicht schon mal jemand über den (funktionalen) Grund des flachen Abschlusses mit einer Metallplatte berichtet? Ich meine, da gab es eine Beschreibung irgendwo. Mal sehen, ob ich sie wiederfinde.

Wäre natürlich interessant, wenn dieser flache Abschluss wirklich eine Funktion hätte.
Danke schon mal im Voraus fürs Suchen der Infos dazu.

Auf jeden Fall kann man das Messer so astrein hochkant hinstellen. ;)
 
Servus,
hat jetzt nix mit den Messern zu tun, aber Dunlap war scheints mal
eine Handelsmarke für Werkzeuge der ehemaligen Sears, Roebuck, & Co.
Sears | Dunlap - History | VintageMachinery.org (http://vintagemachinery.org/mfgindex/detail.aspx?id=269)
Die Firma gibt es natürlich noch, heißt nur noch Sears, Co.
Rudi

Ob das wirklich dieselbe Firma wie die meiner Messer ist?
In dem Text zu deinem Link ist die Rede von einem Thomas M. Dunlap, auf meinen Klingen steht jedoch J. Dunlap.


Ist das nun ironisch gemeint? ;)
 
Die hier vorgestellten Taschenmesser mit dem prägnanten Bildzeichen „Stern, zwei gekreuzte Pfeile“ sind dem US-Handelshaus „Johnson & Dunlap Hardware“ in Macon/Georgia zuzuordnen.
US-Messer-Literatur datiert die Firmengründung auf etwa 1872, 1877 wurde die Firma umbenannt in DUNLAP Hardware, Inhaber Samuel S. Dunlap.
Ortsverzeichnisse aus Macon listen die Firma wohl zuletzt im Jahr 1930.

J. DUNLAP wird eine enge Zusammenarbeit zugeordnet mit dem Importeur und Messerhersteller Schmachtenberg Bros. In New York, der einen familiären Bezug zu der Solinger Stahlwarenfabrik Gebrüder Schmachtenberg CLIMAXWERK hatte.

Historische Musterbücher von Solinger Messerherstellern und Versandhaus-Kataloge deutscher Handelshäuser aus der Zeit um 1900 beschreiben den aus Neusilber hergestellten flachen Griffabschluss als „Petschaft“.

Petschaft-Gravurplatte an TM C.W.Engels Kat. #33.JPG


Die flache Platte konnte wie ein Stempel mit einer „spiegelverkehrten Gravur“ z.B. einem Monogramm versehen werden und wurde als Signatur auf Wachs oder Siegellack angewendet.

Grüße
cut
 
Ist das nun ironisch gemeint? ;)
Nein, ganz ernst gemeint. Es gibt Messer mit dieser Art Platte in diversen Varianten, und als Erklärung wird da "zum Pfeife stopfen" angegeben. Allerdings gab/gibt es auch Apothekermesser, bei denen eine solche Vorrichtung dann vorrangig zum Zerkleinern von Pillen diente.

Bei deinem gezeigten Modell wird es wohl für eine Gravur oder das vorgenannte Siegeln gewesen sein.
 
Vielen Dank für diese spannenden Infos @cut. Das hilft mir sehr weiter!
Dann macht es auch Sinn, dass in der besagten Kiste, in der ich die beiden Messer fand, noch vier alte Folder von Gebrüder Schmachtenberg Solingen mit dabei waren.

Der Vorbesitzer muss diese dann wohl als Ganzes gesammelt haben.
Vielleicht sollte ich die auch mal ablichten und hier zeigen. Sind ebenfalls schöne Teile.

Vielleicht lasse ich mir diesen Petschaft mit meinen Initialen gravieren, @porcupine.
Dann kann ich meine Briefe damit versiegeln. ;)
 
Schließe mich an, Gebr. Schmachtenberg, der Seahorse Whittler mit den herrlichen real snakeskin bone Griffschalen lässt sich auf 1887-1905 datieren, das Doctors knife mit der sehr selten dafür verwendeten Hauptklingenform auf ca. 1906-14. Falls diese beiden Stücke mal den Besitzer wechseln dürfen, gerne bei mir melden.
 
Klasse gemacht ist die Passung der Holzschalen mit den halbrunden Beschlägen beim Messer oben in der Mitte. Das geht nicht so schnell wie gewohnt.
Sehr schön!
Vielen Dank fürs Zeigen!

Gruß
lvk
 
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