Japanische laminierte Messer - Verzogene Klingen?

edgecut

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Mit der Thematik japanischer Messer befasse ich mich erst seit Kurzem. Sind leicht verdrehte oder verzogene Klingen tolerierbar? Soweit ich verstanden habe, kann das durch die Laminierung unterschiedlicher Stähle leicht auftreten – in diesem Fall Aogami 2 laminiert mit Eisen. Der Ersatz war jedoch noch schlechter. Kommt so etwas häufig vor? Wie geht man vor?
verzug1.jpg
 
Auf dem Bild kann man schlecht erkennen, wo wieviel verzogen ist.
Ist die Klinge einseitig laminiert? Die müsste man richten können. Aber da fragst Du besser den Hersteller.
 
Auf dem Bild kann man schlecht erkennen, wo wieviel verzogen ist.
Ist die Klinge einseitig laminiert? Die müsste man richten können. Aber da fragst Du besser den Hersteller.
Zweiseitig – oben und unten bildet die Wate keine gerade Linie. Es ist schwer zu fotografieren, aber mit bloßem Auge erkennbar, wenn man das Messer mit ausgestrecktem Arm waagerecht gegen das Licht hält und auf die Wate blickt. Ich habe den Händler nun erneut um einen Austausch gebeten. Das ist der Nachteil, wenn man bei großen Versandhändlern statt bei Fachhändlern kauft.
 
Ist es denn so viel das es stört? Vielleicht muss man den Preis bedenken? Aber Richten sollte möglich sein, einfach mal fragen, oder versuchen. Vielleicht ist der bogen ja nach der Herstellung beim groben Umgang entstanden. Oder sieht man das die Stahlsorten unterschiedlich dick sind?
 
ich würde Verzug nur dann reklamieren, wenn es beim Schleifen stört (ungleicher Abtrag). Kann hier nix erkennen...
 
Solange die Schneide gerade ist oder so gut wie gerade, ist das kein großes Problem. Kommt natürlich auf den Preis an. Im unter 200€ Segment, meh. Über 500€ okay, da krieg ich absolut ein Problem damit.
Shindo Kyohei muss man manchmal auch gerade biegen, da die sehr dünn, auch von der Kernlage her sind und der laminierte Stahl weich ist
 
Moin,

Wenn die Schneide selbst gerade ist ist das nur ein optisches Problem. Wenn die Schneide jedoch gekrümmt oder gar gewellt ist, führt das beim Schärfen ggf. zu einem Overgrind, da auf der konvexen Seite der Biegung mehr Material abgetragen wird als auf der konkaven. An den Stellen hat die Schneide dann keinen Brettkontakt mehr. Ein solches Messer wäre für mich Ausschuss, unabhängig von der Preisklasse.

2- oder 3-Lagen-Messer kann man oft relativ leicht richten, da die Außenlagen häufig aus weicherem Stahl bestehen. Bei einem neuen Messer würde ich es allerdings eher reklamieren als selbst richten.

Viele Grüße
Cybernikus
 
Die Klinge an sich ist gerade, aber in sich verdreht. Das hat zur Folge, dass die Schneide nicht gerade ist und nicht plan auf dem Stein aufliegt, was sich beim Schärfen bemerkbar machen würde. Blickt man darauf, verläuft die Schneide an der Klingenspitze mittig, ist jedoch am Klingenende zur Seite geneigt. Man müsste die Klinge also zurechtdrehen – keine Krümmung zurechtbiegen.
 
Hatte auch schon mal eine einfache, preisgünstige Japanklinge die "propellert" hat. Hat mich nie gestört. War ein Nakiri das mir dann ein Freund abgeschwatzt hat und immer noch damit zufrieden ist.
 
Es liegt beim Schleifen ja normalerweise nicht die gesamte Länge der Schneide auf dem Stein auf, sondern nur ca. 80mm beim Bankstein.
Insofern würde sich die hier fotografierte Verdrehung der Klinge in der Praxis praktisch nicht auswirken.
Mit einem dadurch erzeugten Overgrind würde ich nicht rechnen.
 
Laminierte Klingen sind i.d.R. sehr einfach zu richten und können oft per Hand ohne Werkzeug geradegebogen werden.
 
Grundsätzlich ja, ich nehme für beides eine Gehrunglade. Im vorliegenden Fall würde ich aber die Finger vom Messer lassen - das ist minimal und nichtig. Wenn es dich trotzdem stört, kannst du es zurückschicken, da es ein neues Messer ist.
 
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