Japanisches Messer - noch zu retten?

messer48

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Hallo zusammen,

dieses Messer habe ich 2016 in Japan gekauft. Ich glaub es war in Osaka. Nach kurzer Zeit ist es mir heruntergefallen.
Das Messer hat eine Delle und ein Teil ist herausgebrochen. Seitdem lag es im Schrank.

Kann man das Messer noch retten, oder ist es ein Fall für die Mülltonne?









Falls man es reparieren kann, was würde das kosten? (Das ganze sollte sich auch "rechnen", der Neupreis lag um die 80€)


Danke & viele Grüße
 
@messer48: Also ich könnte es reparieren. Ich habe das einmal für einen Freund machen müssen. Das Messer glitt ihm aus der Hand und fiel auf den Steinfussboden. Die Spitze war rund 5 mm weg. Die Reparatur dauerte nicht einmal eine Stunde.

An deiner Stelle würde ich so vorgehen: Mit einem 220 Bankstein anfangen die Delle auszuschleifen. Darauf achten, dass die Form gleichmässig und harmonisch verläuft. Mit einem 220 Stein dauert das nicht lange. Tja und dann 1000er, 2000er Stein etc. Bitte daran denken: bevor du mit feinen und feinsten Banksteinen anfängst, muss die Form stimmen. Korrekturen mit einem 1K Stein dauern lange.

Wenn du es nicht selber raparieren kannst, muss das Messer einen hohen emotionalen Wert haben, damit sich eine Reparatur "lohnt".

Gruss swifty58
 
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ich schließe mich da in deiner Vorgehensweise an swifty58 , die Scharte rausschleifen ist die einzig machbare Reparatur,
genau so mache ich es ebenfalls,
schöne Grüße,
Charly,... (alias Carl der Schleifer)
 
Servus,

die Delle und den Ausbruch zu reparieren ist sicher machbar, hat aber ein deutliches Rücksetzen der Schneide zur Folge. Das sind mindesten zwei Millimeter, die die Schneide nach oben wandert, sie wird also auch an der Wate dicker. Die ursprüngliche Schneidfähigkeit verändert sich also, wenn nur die Schäden entfernt werden und nicht auch die Flanken in diesem Bereich ausgedünnt werden. Flanken ausdünnen bedeutet unansehnliche Flanken, wenn man das nicht kann, bzw. nicht alle Schleifmittel verfügbar hat um das optisch wieder schön zu maskieren.

Daher mein Tipp: Schick das Messer zu Jürgen Schanz. Der repariert dir den Schaden, ändert dabei am Profil nur so viel wie nötig und passt dir die Geometrie der Klinge an alte Verhältnisse an. Frisch scharf kommt das Messer auch wieder zurück. :super: Das kostet deutlich weniger, als neue Schleifmittel zu besorgen und nicht zu wissen, ob du das so hinbekommst, das du zufrieden bist. Hast du alles Zuhause was du brauchst und weißt was du tust, dann kostet's nur deine Zeit, aber davon gehe ich nicht aus.

Natürlich muss man den Wert abwiegen, aber 80,- in den Wind schreiben und das Messer in den Müll werfen, oder 30,- in eine Reparatur stecken und es dann wieder jahrelang mit Freude benutzen, dass musst du entscheiden.

Gruß, güNef
 
Also ehrlich gesagt, wenn ich mir die Fotos so ansehe scheint das Messer an sich schon keine besonders gute Fertigungsqualität zu haben. Die Wate ist sehr breit, also die Klinge hinter der Wate wohl schon relativ dick. Wenn man jetzt noch den Ausbruch raus schleift kommt man zu einer noch dickeren Klinge hinter der Wate. Um da noch einigermaßen Schneidfreude zu haben müsste man also die Klinge zusätzlich noch ausdünnen. Da scheint mir der Aufwand nicht zum Material zu passen. Ich würde es entsorgen oder für grobe Arbeiten neu anschleifen, aber nicht mehr für die Küche nutzen.
 
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@ebenezer für mich wäre das eher noch ein Grund, das Messer zur Behandlung nach Stutensee zu Herrn Schanz zu schicken. Er wird das Messer in kurzer Zeit von dem überschüssigen Material befreien und das zu einem Preis, für den man garantiert kein vergleichbares japanisches Messer bekommt.

@messer48 du wirst es nicht bereuen, das Messer professionell instandsetzen und ausdünnen zu lassen. Wenn das Messer als Urlaubserinnerung auch einen sentimentalen Wert für dich besitzt bzw. du es vor dem Unfall gern benutzt hast, würde ich aufjedenfall so verfahren wie @knifeaddict und @güNef es beschrieben haben.
 
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