Hallo zusammen,
Ich möchte Euch gerne mein neu erworbenes Nessmuk-Messer vorstellen. Es wird in den USA von Jeff White gefertigt. Die Scheide ist handgenäht von Robert Jones. Letzterer verkauft das Messer + Scheide auf seiner Homepage (http://www.handsewnleather.com/store/sets/302.html) als Set für nur 55 $, es ist aber mit etwas Glück in der Bucht von ihm noch günstiger zu bekommen (aber nicht vergessen, es kommen noch 19% Einfuhrumsatzsteuer drauf). Alles in allem ca. 50 EUR inkl. Zoll und Porto für ein handgemachtes Messer + Scheide – das musste ich einfach ausprobieren
.
Das Design geht übrigens auf Ausführungen von George Washington Sears, genannt „Nessmuk“, zurück, der dieses Messer in seinem Buch „Woodcraft, a book on camping“ von 1884 beschreibt – daher der Name „Nessmuk“
. In Englischsprachigen Foren gibt es über diesen Messertyp relativ viel zu lesen, daher dachte ich mir, dass eine kurze Revision hier im Messerforum nicht schaden kann.
Technische Daten
Gesamtlänge: 25,8 cm
Klingenlänge: 14,3 cm
Klingenstärke: 2,3 mm (3/32“)
Stahl: 1095 Kohlenstoffstahl
Konstruktion: Flacherl
Härte: 58 – 60 HRC
Griffholz: Ahorn („curly maple“)
Hier ein paar Bilder:
Der erste Eindruck war: rustikal aber ansprechend! Das Messer liegt sehr gut in meinen relativ großen Händen und der Schwerpunkt befindet ziemlich exakt direkt zwischen Heft und Klinge. Die Klinge ist nur im unteren Drittel poliert, der restliche Teil der Klinge ist im Härte-Zustand belassen. Die Scheide ist sehr schön und stabil verarbeitet, alle Nähte sind sauber ausgeführt. Trotz der sehr einfachen Steck-Konstruktion hält sie das Messer sicher fest.
Zum Messer: Die Griffschalen sind spaltfrei angebracht und das dunkle Ahornholz passt meiner Meinung nach sehr gut zur rustikalen Klinge. Doch leider ist Anschliff nicht sauber ausgeführt
. Das Messer ist zwar scharf (rasieren aber nur mit relativ hohem Druck), doch die eine Seite ist ballig auf Null geschliffen während die andere Seite eine sekundäre Schneidfase hat:
Des Weiteren sind im vorderen Bereich Schleif-Riefen zu sehen.
Zur Performance inkl. Schnitthaltigkeit kann ich noch nicht viel sagen, das Messer musste bislang nur die obligatorischen Tomaten- und Möhrenschnippeleien mitmachen, wo es sich auf Grund der relativ dünnen Klinge sehr gut geschlagen hat. Hier ist anzumerken, dass weder Klinge noch Erl „getapert“ sind, daher werden Möhren mehr gespalten denn geschnitten (macht das Messer für den Outdoor-Einsatz aber stabiler).
Als Fazit kann ich festhalten: tolles Messer mit Schwächen im Finish aber dafür mit m.M. nach genialer Scheide. Und das handgemacht und für wenig Geld
.
Liebe Grüße
Jollo
P.S. Ich beabsichtige, die Klinge mit meinem Lansky-Set auf beiden Seiten mit einer 20°-Schneidfase zu versehen. Ich habe zwar auf in Jennies BRKT-Forum eine schöne Anleitung zum Schleifen konvexer Klingen gefunden, doch das Schleifen mit dem Lansky ist mir schon „ins Blut übergangen“ und in Kombination mit meinem Rosenstein&Söhne Keramik-Schleifer („Billig-Sharpmaker“) komme ich damit sehr gut zurecht. Was meint Ihr – spricht etwas dagegen (ich werde mehr schneiden als hacken)?
Ich möchte Euch gerne mein neu erworbenes Nessmuk-Messer vorstellen. Es wird in den USA von Jeff White gefertigt. Die Scheide ist handgenäht von Robert Jones. Letzterer verkauft das Messer + Scheide auf seiner Homepage (http://www.handsewnleather.com/store/sets/302.html) als Set für nur 55 $, es ist aber mit etwas Glück in der Bucht von ihm noch günstiger zu bekommen (aber nicht vergessen, es kommen noch 19% Einfuhrumsatzsteuer drauf). Alles in allem ca. 50 EUR inkl. Zoll und Porto für ein handgemachtes Messer + Scheide – das musste ich einfach ausprobieren

Das Design geht übrigens auf Ausführungen von George Washington Sears, genannt „Nessmuk“, zurück, der dieses Messer in seinem Buch „Woodcraft, a book on camping“ von 1884 beschreibt – daher der Name „Nessmuk“

Technische Daten
Gesamtlänge: 25,8 cm
Klingenlänge: 14,3 cm
Klingenstärke: 2,3 mm (3/32“)
Stahl: 1095 Kohlenstoffstahl
Konstruktion: Flacherl
Härte: 58 – 60 HRC
Griffholz: Ahorn („curly maple“)
Hier ein paar Bilder:



Der erste Eindruck war: rustikal aber ansprechend! Das Messer liegt sehr gut in meinen relativ großen Händen und der Schwerpunkt befindet ziemlich exakt direkt zwischen Heft und Klinge. Die Klinge ist nur im unteren Drittel poliert, der restliche Teil der Klinge ist im Härte-Zustand belassen. Die Scheide ist sehr schön und stabil verarbeitet, alle Nähte sind sauber ausgeführt. Trotz der sehr einfachen Steck-Konstruktion hält sie das Messer sicher fest.
Zum Messer: Die Griffschalen sind spaltfrei angebracht und das dunkle Ahornholz passt meiner Meinung nach sehr gut zur rustikalen Klinge. Doch leider ist Anschliff nicht sauber ausgeführt


Des Weiteren sind im vorderen Bereich Schleif-Riefen zu sehen.
Zur Performance inkl. Schnitthaltigkeit kann ich noch nicht viel sagen, das Messer musste bislang nur die obligatorischen Tomaten- und Möhrenschnippeleien mitmachen, wo es sich auf Grund der relativ dünnen Klinge sehr gut geschlagen hat. Hier ist anzumerken, dass weder Klinge noch Erl „getapert“ sind, daher werden Möhren mehr gespalten denn geschnitten (macht das Messer für den Outdoor-Einsatz aber stabiler).
Als Fazit kann ich festhalten: tolles Messer mit Schwächen im Finish aber dafür mit m.M. nach genialer Scheide. Und das handgemacht und für wenig Geld

Liebe Grüße
Jollo
P.S. Ich beabsichtige, die Klinge mit meinem Lansky-Set auf beiden Seiten mit einer 20°-Schneidfase zu versehen. Ich habe zwar auf in Jennies BRKT-Forum eine schöne Anleitung zum Schleifen konvexer Klingen gefunden, doch das Schleifen mit dem Lansky ist mir schon „ins Blut übergangen“ und in Kombination mit meinem Rosenstein&Söhne Keramik-Schleifer („Billig-Sharpmaker“) komme ich damit sehr gut zurecht. Was meint Ihr – spricht etwas dagegen (ich werde mehr schneiden als hacken)?