K-NIVES EDC Folder CT Preview

painless potter

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Die aktuelle Diskussion über das EDC welches ein Messermacher mit sich führt hat mich nachdenklich gemacht. Gerd (Haslauer) gab ja zu bedenken, dass es gar nicht gehe, ein fremdes Messer mit sich zu führen. Ich sehe das nicht so dogmatisch, ich liebe mein Ti-Lock von Chris Reeve, aber irgendwie hat Gerd ja auch recht! Andere befreundete Größen der Messerzunft sehen das ähnlich...

Also habe ich meinen letzten Folder auf EDC Größe zusammengeschrumpft und ein wenig modifiziert, besonders was die Tauglichkeit für Linkshänder angeht. Wenn sich bei ein Messer von mir als erste Kommentarschreiber zwei Messermacherkollegen zu Wort melden, hat man einiges Richtig gemacht, denke ich.

Hier also der K-NIVES EDC Folder "CT" (CT steht für "Cinque Terre", die Region Italiens an der ligurischen Küste)

Was war mir wichtig?

Zunächst ist das Messer für MICH gemacht, also unverkäuflich, zumindest dieses Messer ;)
Klar, ein EDC muss taschentaugliche Maße haben, aber wiederum groß genug, um viele Schneidaufgaben zu erfüllen. Es muss mir richtig in der Hand liegen, nichts darf pieksen oder klemmen. Es muss stabil sein, aber es muss auch SCHÖN sein! Die Linien müssen stimmen, offen UND geschlossen. Klingenmaterial ist wie immer Geschmachssache, ich mag Kohlenstoffstähle, aber ich bin ja auch weder Kampfschwimmer noch arbeite ich auf einer Bohrinsel. Die Klinge sollte nicht zu fett sein, ich will schneiden und nicht hebeln. Das Griffmaterial darf nicht rutschig sein, wenns doch mal wild und feucht wird. Und es darf gern einhändig zu öffnen sein, aber bitte ohne diese lästigen Daumenpins, ich mag sie einfach nicht. Clip ist IMHO nicht wichtig, aber der wäre natürlich nachrüstbar.

Daher habe ich den klassischen Linerlock gewählt:

Platinen aus 1,9 mm Titan Grad 5
Griffschalen Micarta Blau/Schwarz gegrooved
Klinge 1.2442 in 3,2 mm
Klingenlänge 75 mm
Gesamtlänge ausgeklappt 180 mm
Spacer Aluminium
Achse Titan Grad 5
Schrauben V2A
Washer Bronze
Gewicht ca. 100 Gramm
Schneidenwinkel 40°

Der Clou ist die Öffnungshilfe, die hält auch einer behördlichen Überprüfung stand, weil sie als Designelement getarnt ist und nur mit etwas Übung gelingt das einhändige Öffnen. (siehe das verlinkte Video)
Das Klingenfinish läuft senkrecht zur Schneide und zwar im Verlauf der Schneide, was denke ich auch nicht alltäglich ist.
Der durchgängige Spacer verleiht dem Messer auch bei starkem Druck mehr als ausreichend Stabilität.
Der Schliff ist natürlich Angeberei, der Recurve müßte nicht sein, und der geschwungene Übergang verkürzt die nutzbare Schneide etwas, aber wie ich schon oft am Schluss meiner ausführungen anmerkte:

Irgendwas ist immer!

Hier das Video, Bilder kommen etwas später:

http://www.myvideo.de/watch/9777321/K_NIVES_EDC_Folder_Model_CT
 

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Zuletzt bearbeitet:
Klugscheißmodus an --- Cinque Terre --- KlSchM aus ;)

Das Klingenfinish gefällt mir sehr gut. Ebenso die kleine augenartigen Kerbe an der Daumenrampe - das passt super zusammen.


Liebe Grüße

Franky
 
Hallo
Das Messer ist gut , aber der Trick die Klinge mit dem Fingernagel zu öfnen ist genial:super:
Gruß aus dem Neckartal ... Norbert
 
Der ABSOLUTE HAMMER, das Teil - und endlich mal ein Messer mit dem Linerlock auf der RICHTIGEN Seite ...:love-struck: ( bin auch Linkshänder .... )
 
Gefällt mir sehr gut, stimmige Linien, wie immer geniale Umsetzung, lustiger Öffnungsmechanismus. :super:
Was mir nicht sooo gut gefällt, ist die walzrauhe Oberfläche der Klinge. Aber das ist Geschmacksache, eh klar.
Was mich aber interessiert ist, ob Du die Walzhaut im Bereich der Washer entfernt hast? Zwecks Klingengang?

Grüße,
Gerd
 
Vielen Dank für die Blumen!

@Hasenfuss:

Der Kontrast "walzrauh" zu poliert, satiniert etc. gefällt mir einfach, ist bequem (;)) und IMHO chic, ich mache das ja auch bei meinem Hackmuck so und wollte das hier mal aufgreifen. Dein fachmännisches Auge hat aber das Problem sofort erfasst, es ist anfangs sehr rubbelig, läuft sich aber recht schnell ein, weil der 1,5 mm Detentball ein kleine Furche in die Klingenwurzel schleift und sich das dann eigentlich nicht mehr wirklich bemerkbar macht.
Kleine Anmerkung noch zur sog. Walzhaut, die keine ist. Achim schrieb hier mal zu seinem Niolox, dass die Oberfläche grob gestrahlt ist. Da es sich hier auch um Stahl von Achim Wirtz handelt, gehe ich auch hier davon aus, dass es sich genauso verhält.

Das Messer ist ab sofort im harten Einsatztest, es hat gestern bereits extrem erfolgreich zwei krosse Brötchen zerteilt, als wären sie zwei krosse Brötchen!

Entspannte Grüße

Nils
 
Hier mal ein kurzer Zwischenbericht von meinem EDC im Alltagseinsatz:

Das Messer ist jetzt seit gut einer Woche mein ständiger Begleiter und schlägt sich wirklich gut. Die Handlage gefällt mir, groß genug und auch klein genug für die Hosentasche. Nichts piekt oder stört in geschlossenem Zustand. Der Öffnungsmechanismus ist natürlich nicht so komfortabel wie ein richtiger Offnungspin, aber die Vorgabe meinerseits war ja auch ein Zweihandmesser, das optional auch mal einhändig bedient werden kann. Und das kann es mit etwas Übung.
Es hat alles geschnitten, was es schneiden sollte. Ich bin nicht so der Stöckchenschnitzer und Kartonzerschneider, aber Schneidaufgaben meines Alltags bewältigt es gut, sei es Fleisch, Fisch, Obst etc. schneiden, Verpackungen öffnen oder Frühstückseier anpieksen. Und Basteln von provisorischen Eierbechern!
Der Stahl ist wie erwartet top, aber der ist ja auch schon zur Genüge gelobt worden. Besonders gefallen hat mir trotzt der nicht sehr feinen Schneidengeometrie, wie zart die Klinge durch den frischen Thunfisch glitt, echt klasse.
Neu war für mich tatsächlich auch die Verwendung eines Linkshändermessers, das hatte och nämlich komischerweise noch nie vorher in der Hand.

Ich bitte mir mein Eigenlob zu entschuldigen, aber ab und zu muss das mal sein!

P.S. Demnächst zeige ich ein Version dieses Messers in rostfrei mit einem wirklich neuen Griffmaterial, welches ihr denke ich weder hier noch anderswo schon gesehen habt (außer natürlich Pitter wieder mal bestimmt...)

Sonnige Grüße

Nils
 

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