Woz
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Wie oft wird man als Messerfreund wohl gefragt "und wozu braucht man das?" wenn es um außergewöhnliche Messer geht?
Ich gebe zu, beim Messer um das es in diesem Kurzreview geht hatte ich beim ersten Anblick die selben Gedanken. Hier mal ein Bild:

Das Pure Komachi 2 kommt aus dem guten Hause Kershaw / Kai. Nach der (zu Recht) recht erfolgreichen Serie Pure Komachi haben die Mitte 2009 die zunächst parallel laufende (aber in Europa nicht erhältliche) Serie Komachi 2 aufgelegt. Was sind die Pure Komachi?
Die Pure Komachi sind die Lifestyle-Kochmesser von Kai. Unter den bekannten diversen Shun Reihen mit dem VG10 Damast angesiedelt, auch unter der Seki Magoroki Reihe stellen die Pure Komachi und die Serie Wasabi die Einsteigermesser von Kai dar.
Einsteiger heißt in beiden Fällen: Preiswerte Messer mit brauchbaren Klingenstählen und einfachen Griffen für die Hausfrau oder die Studentenbude. Weit besser als der übliche Ramsch vom Grabbeltisch, Möbelhaus oder vom Discounter, auch besser als so manche "Markenware" der Töpfe- und Pfannenhersteller, aber eben klar schwächer als die meisten teuren Markenkochmesser die hier üblicherweise vertreten sind.
Die Besonderheit der Pure Komachi Reihe sind die bunt beschichteten Klingen. Die Beschichtung hat einen Anti-Haft Effekt, der in der Praxis auch 1A funktioniert. Da bleiben die Gurkenscheiben nicht kleben, und was gerade am Sandwichmesser praktisch ist: Auch Nutella und Co sind Chancenlos - einmal durch trockene Küchenrolle gezogen (aufpassen auf die Finger) und das Ding ist absolut sauber und trocken - ein Messer für faule, spülen ist nie einfacher gewesen.
Dazu passend haben die Messer einfache Kunstoffgriffe. Keine Ergonomiewunder, aber ausreichend bequem.
Was unterscheidet nun Komachi 1 und 2?
Die Serie Pure Komachi kommt aus Japan. Die Griffe sind bunt/transparent, und auf dem Griff sind nette Symbole die anzeigen wozu das Messer gedacht ist (Gemüse, Fisch, Fleisch, Brot...).
Die Komachi 2 sind aus China. Die Griffe sind immer noch bunt aber nicht mehr transparent, die Symbole fehlen. Als Klingenstahl kommt
SUS420J2 zum Einsatz, den man eher unter 3Cr13MoV von CRKT und Co kennt. Der Stahl ist kein Wunder was Schnitthaltigkeit angeht, aber noch OK. Mit seinen ca 55 HRC ist er gut schleifbar und im selben Härtebereich wie viele deutsche Kochmesser. Kein Vergleich zu VG10 und Co, keine Frage. Aber OK. In Europa sind derzeit nur die Komachi zu finden, in den USA fast nur noch die Komachi 2 - und auf der Kai USA Website nur noch die Serie 2 (bei Kai Europa die Serie 1) - es scheint als würde man in Europa noch leise abverkaufen, und in den USA bereits den Wechsel vollzogen haben. Wobei: Die Japanmesser gefallen mit mit den bequemeren und hübscheren Griffen besser, ich wollte ein Japanmesser und hab keines mehr erwischt.
Eines noch zum Allgemeinen: Die Klingen sind sehr dünn und flach. Dünnes Stanzmaterial also. Edel ist was anderes, aber durch das dünne Material und den sehr guten Anschliff ab Werk gehen die Messer durch fast alle Lebensmittel wie durch warme Butter.
Nun zum Sandwichmesser. Beim Stöbern im Messerkontor ist mir das Komachi Sandwichmesser erstmals aufgefallen. Die breite, eigenwillig geformte Klinge mit dem sanften Wellenschliff gefiel mir, nur der Nutzen erschloss sich mir nicht gleich.
Der Beschreibung nach ist das Sandwichmesser das Resultat der Überlegungen der KAI Mitarbeiter, wie man am Besten - was sonst? - Sandwiches macht. Und das heißt, nicht nur in den USA: Brot, Wurst oder Fleisch, Käse, Butter oder anderer Aufstrich, Tomaten, Gurken, Marmelade, Ei... Kurz: Alles was wir so auf Brot legen oder streichen. Allerdings wollten die dabei das Messer dabei nicht wechseln. Also nicht: Brotmesser, Streichmesser und eines zum Schneiden von Wurst und Co, sondern eines für alles. OK, das geht mit dem was Viele hier als EDC tragen auch, aber KAI wollte das optimiert. Und heraus kam:
- Wellenschliff für Tomate und Brot
- Sanfte Rundung und Breite Klinge zum streichen - auch der ebenfalls sanft gerundete Klingenrücken ist dafür super geeignet.
- 15cm Klinge (14,6 genau) damit man die Semmel oder das Brot gut schneiden kann, aber nicht mit der zu langen Klinge im Marmeladenglas stochern muss. (Oder nimmt hier einer gern sein langes Kochmesser zum Nutellaschmieren?)
- die Beschichtung ist eh schon Teil der Komachi Serie, aber erleichtert die Reinigung, einmal abwischen und man kann mit der Klinge in die Marmelade nachdem man die Butter gestrichen hat.
Soweit, so gut. Ich habs gesehen, drüber nachgedacht, und für mich verworfen. OK, ich mag KAI Messer, und hatte schon gute Erfahrungen mit anderen Pure Komachi Messern gemacht, aber das musste nicht sein. Nach einer Weile kam mir im Hagen Grote Katalog das selbe Messer in Edel unter - als Kai Shun. Das Sandwichmesser wurde in den USA zum Erfolg, daher hat KAI das Ding als Shun auch mal als hübsch mit VG10 Damastklinge gebaut. Hagen Grote bewirbt es als Universalkochmesser, und wieder war ich neugierig. Also das Ding im Chat verlinkt, und die dortigen Leute befragt: Und siehe da, die Idee wurde als brauchbar befunden.
Nachdem ich dann, wieder ein paar Monate später, gerade dabei war meinen Warenkorb bei einem US-Onlinehändler zu befüllen und mir noch ein paar Dollar auf die Versandrabattstufe fehlten suchte ich nach einem Lückenfüller. Und fand das Sanwichmesser aus der Komachi 2 Reihe um deutlich unter 10 Euro - da war klar, das kommt mit.
Und siehe da, es wurde schnell zum Liebling der Familie am Frühstückstisch. Das Messer schneidet Semmeln, Kronspitz und Co sauber und Krümmelarm, es streicht besser als meine Buckelsklingen (dank breiterer Klinge), schneidet auch weiche Tomaten dank Welle recht sauber, und gleitet durch Wurst, Käse und Co dank sanfter Welle und dünner Klinge. Die einfache Reinigung dazu, perfekt.
Als "Universalmesser" würde ich es nicht bezeichnen, dazu ist es zu Kurz, und ich würde damit zB keine großen Stücke Fleisch schneiden wollen. Oder Fisch. Oder hartes Brot, da wirkt es neben dem Güde Brotschwert wie Spielzeug und ist überfordert. Es ist kein "gutes" Kochmesser, als Universalmesser unbrauchbar. Versteht mich nicht falsch: Meine Kochmesser sind weiterhin geschmiedet, um ein vielfaches teurer und wesentlich besser was Stahl und Schnitthaltigkeit angeht.
Aber als Frühstücksmesser, 1A. Adieu Buckels, ich ordere ein paar mehr damit jeder sein Frühstücksmesser hat - um den Preis jedenfalls finde ich es Super!
Ja, liebe Leute. Ich weiß. Es ist eine Spielerei, ein Brotmesser und ein Buckels machen das auch alles, und wirklich BRAUCHEN tut das Ding niemand. Aber ich mag es, es macht mir Spaß, und das macht unseren Spleen ja so schön

Ich gebe zu, beim Messer um das es in diesem Kurzreview geht hatte ich beim ersten Anblick die selben Gedanken. Hier mal ein Bild:

Das Pure Komachi 2 kommt aus dem guten Hause Kershaw / Kai. Nach der (zu Recht) recht erfolgreichen Serie Pure Komachi haben die Mitte 2009 die zunächst parallel laufende (aber in Europa nicht erhältliche) Serie Komachi 2 aufgelegt. Was sind die Pure Komachi?
Die Pure Komachi sind die Lifestyle-Kochmesser von Kai. Unter den bekannten diversen Shun Reihen mit dem VG10 Damast angesiedelt, auch unter der Seki Magoroki Reihe stellen die Pure Komachi und die Serie Wasabi die Einsteigermesser von Kai dar.
Einsteiger heißt in beiden Fällen: Preiswerte Messer mit brauchbaren Klingenstählen und einfachen Griffen für die Hausfrau oder die Studentenbude. Weit besser als der übliche Ramsch vom Grabbeltisch, Möbelhaus oder vom Discounter, auch besser als so manche "Markenware" der Töpfe- und Pfannenhersteller, aber eben klar schwächer als die meisten teuren Markenkochmesser die hier üblicherweise vertreten sind.
Die Besonderheit der Pure Komachi Reihe sind die bunt beschichteten Klingen. Die Beschichtung hat einen Anti-Haft Effekt, der in der Praxis auch 1A funktioniert. Da bleiben die Gurkenscheiben nicht kleben, und was gerade am Sandwichmesser praktisch ist: Auch Nutella und Co sind Chancenlos - einmal durch trockene Küchenrolle gezogen (aufpassen auf die Finger) und das Ding ist absolut sauber und trocken - ein Messer für faule, spülen ist nie einfacher gewesen.
Dazu passend haben die Messer einfache Kunstoffgriffe. Keine Ergonomiewunder, aber ausreichend bequem.
Was unterscheidet nun Komachi 1 und 2?
Die Serie Pure Komachi kommt aus Japan. Die Griffe sind bunt/transparent, und auf dem Griff sind nette Symbole die anzeigen wozu das Messer gedacht ist (Gemüse, Fisch, Fleisch, Brot...).
Die Komachi 2 sind aus China. Die Griffe sind immer noch bunt aber nicht mehr transparent, die Symbole fehlen. Als Klingenstahl kommt
SUS420J2 zum Einsatz, den man eher unter 3Cr13MoV von CRKT und Co kennt. Der Stahl ist kein Wunder was Schnitthaltigkeit angeht, aber noch OK. Mit seinen ca 55 HRC ist er gut schleifbar und im selben Härtebereich wie viele deutsche Kochmesser. Kein Vergleich zu VG10 und Co, keine Frage. Aber OK. In Europa sind derzeit nur die Komachi zu finden, in den USA fast nur noch die Komachi 2 - und auf der Kai USA Website nur noch die Serie 2 (bei Kai Europa die Serie 1) - es scheint als würde man in Europa noch leise abverkaufen, und in den USA bereits den Wechsel vollzogen haben. Wobei: Die Japanmesser gefallen mit mit den bequemeren und hübscheren Griffen besser, ich wollte ein Japanmesser und hab keines mehr erwischt.
Eines noch zum Allgemeinen: Die Klingen sind sehr dünn und flach. Dünnes Stanzmaterial also. Edel ist was anderes, aber durch das dünne Material und den sehr guten Anschliff ab Werk gehen die Messer durch fast alle Lebensmittel wie durch warme Butter.
Nun zum Sandwichmesser. Beim Stöbern im Messerkontor ist mir das Komachi Sandwichmesser erstmals aufgefallen. Die breite, eigenwillig geformte Klinge mit dem sanften Wellenschliff gefiel mir, nur der Nutzen erschloss sich mir nicht gleich.
Der Beschreibung nach ist das Sandwichmesser das Resultat der Überlegungen der KAI Mitarbeiter, wie man am Besten - was sonst? - Sandwiches macht. Und das heißt, nicht nur in den USA: Brot, Wurst oder Fleisch, Käse, Butter oder anderer Aufstrich, Tomaten, Gurken, Marmelade, Ei... Kurz: Alles was wir so auf Brot legen oder streichen. Allerdings wollten die dabei das Messer dabei nicht wechseln. Also nicht: Brotmesser, Streichmesser und eines zum Schneiden von Wurst und Co, sondern eines für alles. OK, das geht mit dem was Viele hier als EDC tragen auch, aber KAI wollte das optimiert. Und heraus kam:
- Wellenschliff für Tomate und Brot
- Sanfte Rundung und Breite Klinge zum streichen - auch der ebenfalls sanft gerundete Klingenrücken ist dafür super geeignet.
- 15cm Klinge (14,6 genau) damit man die Semmel oder das Brot gut schneiden kann, aber nicht mit der zu langen Klinge im Marmeladenglas stochern muss. (Oder nimmt hier einer gern sein langes Kochmesser zum Nutellaschmieren?)
- die Beschichtung ist eh schon Teil der Komachi Serie, aber erleichtert die Reinigung, einmal abwischen und man kann mit der Klinge in die Marmelade nachdem man die Butter gestrichen hat.
Soweit, so gut. Ich habs gesehen, drüber nachgedacht, und für mich verworfen. OK, ich mag KAI Messer, und hatte schon gute Erfahrungen mit anderen Pure Komachi Messern gemacht, aber das musste nicht sein. Nach einer Weile kam mir im Hagen Grote Katalog das selbe Messer in Edel unter - als Kai Shun. Das Sandwichmesser wurde in den USA zum Erfolg, daher hat KAI das Ding als Shun auch mal als hübsch mit VG10 Damastklinge gebaut. Hagen Grote bewirbt es als Universalkochmesser, und wieder war ich neugierig. Also das Ding im Chat verlinkt, und die dortigen Leute befragt: Und siehe da, die Idee wurde als brauchbar befunden.
Nachdem ich dann, wieder ein paar Monate später, gerade dabei war meinen Warenkorb bei einem US-Onlinehändler zu befüllen und mir noch ein paar Dollar auf die Versandrabattstufe fehlten suchte ich nach einem Lückenfüller. Und fand das Sanwichmesser aus der Komachi 2 Reihe um deutlich unter 10 Euro - da war klar, das kommt mit.
Und siehe da, es wurde schnell zum Liebling der Familie am Frühstückstisch. Das Messer schneidet Semmeln, Kronspitz und Co sauber und Krümmelarm, es streicht besser als meine Buckelsklingen (dank breiterer Klinge), schneidet auch weiche Tomaten dank Welle recht sauber, und gleitet durch Wurst, Käse und Co dank sanfter Welle und dünner Klinge. Die einfache Reinigung dazu, perfekt.
Als "Universalmesser" würde ich es nicht bezeichnen, dazu ist es zu Kurz, und ich würde damit zB keine großen Stücke Fleisch schneiden wollen. Oder Fisch. Oder hartes Brot, da wirkt es neben dem Güde Brotschwert wie Spielzeug und ist überfordert. Es ist kein "gutes" Kochmesser, als Universalmesser unbrauchbar. Versteht mich nicht falsch: Meine Kochmesser sind weiterhin geschmiedet, um ein vielfaches teurer und wesentlich besser was Stahl und Schnitthaltigkeit angeht.
Aber als Frühstücksmesser, 1A. Adieu Buckels, ich ordere ein paar mehr damit jeder sein Frühstücksmesser hat - um den Preis jedenfalls finde ich es Super!
Ja, liebe Leute. Ich weiß. Es ist eine Spielerei, ein Brotmesser und ein Buckels machen das auch alles, und wirklich BRAUCHEN tut das Ding niemand. Aber ich mag es, es macht mir Spaß, und das macht unseren Spleen ja so schön

