Katana "Black Mamba"

wueterich

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Liebe Sammlerfreunde ein Händler für Samuraischwerter in Deutschland bietet das Katana "Black Mamba" mit einer 12fach gefalteten Klinge an. Mein Freund bestelte dieses Schwert, er bekam eine Auftragsbestätigung, welche die 12fache Faltung garantierte. Das Paket kam, begleitet von einem Echtheitszertifikat für die 12fach gefaltete Klinge. Als er aber die Klinge betrachtete, sah er keinerlei Schichtung/Damastmaserung. Es war eine Klinge aus 1095 Karbonstahl, gehärtet und hochglanzpoliert.Er reklamierte natürlich, der Händler war zuerst zuerst sehr unwillig, dann erklärte er dass er auf Beschreibung und Echtheitszertifikat keinen Einfluss hat, das macht alles sein Exporteur(CHINA).
Kennt jemand einen ähnlich gelagerten Fall?
Liebe Sammlergrüße
wueterich
 
Ich denke Ihr solltet Euch generell mal mit dem Aufbau von "japanischen Schwertern" beschäftigen.
Es kann schon sein das die Klinge mehrfach gefaltet wurde,wenn allerdings nur ein Stahl verwendet wurde,woher soll dann ein Damastmuster kommen?

Gruß Carsten
 
Meine persönliche Meinung:
Dieser China-Säbel hat sowas von gar nix mit einem Nihonto zu tun, außer das er als "Katana" vermarktet wird.
Dein o.g. Fall ist ein schönes Beispiel dafür, wie man ahnungslosen Leuten mit "Echtheitszertifikaten" und blumigen wie sinnlosen Beschreibungen das Geld aus der Tasche ziehen kann. Auch wenn ich einen Stahl (in diesem Fall 1095er) zigfach falte und verschweiße, kommt noch lange kein Damastmuster dabei rum! Samuraischwerter mit Damastmuster sind auch mehr ein Marketinggag, als historisch belegt. Und das so ein Chinading tatsächlich mit Hada daherkommt, dass will ich erst mal sehen :lach:

Fazit: Ein tolles Dekostück für die Wand!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Paket kam, begleitet von einem Echtheitszertifikat für die 12fach gefaltete Klinge. Als er aber die Klinge betrachtete, sah er keinerlei Schichtung/Damastmaserung.
Also, ohne auf das "Schwert" (Black Mamba war doch dieser berühmte japanische Schwertschmied, oder nicht?) an sich einzugehen (da sollen andere mit viel mehr Wissen ihren Senf dazu geben):
Wie bereits angesprochen gibt es einen Unterschied zwischen Damast bzw. Damaszener Stahl und einer "gefalteten" Katana-Klinge.

Damast ist im Allgemeinen aus mind. 2 unterschiedlichen Stahlsorten, die dann für das Muster sorgen.
Bei einem klassischen Katana verbinde ich mit "falten" eher das zig-fache Ausschmieden/Falten von Tamahagane, bis man aus dem Zeug ein einigermassen homogenes Material zur Weiterverarbeitung erhält.

Ich verzichte jetzt auf einen Link zu Wikipedia, weil dort zumindest im Artikel zu Katana schon wieder Stilblüten wie "In den harten Tamahagane-Block wird jetzt ein weicherer Stahl eingeschmiedet, weil die Klinge sonst bei Belastung brechen würde (es gibt auch andere Techniken)." drinstehen... :glgl:

Es war eine Klinge aus 1095 Karbonstahl, gehärtet und hochglanzpoliert.
Hat dein Kumpel da eine Stahlanalyse gemacht oder stand es direkt neben "12x gefaltet" auf dem Zertifikat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Sammlerfreunde ein Händler für Samuraischwerter in Deutschland bietet das Katana "Black Mamba" mit einer 12fach gefalteten Klinge an. Mein Freund bestelte dieses Schwert, er bekam eine Auftragsbestätigung, welche die 12fache Faltung garantierte. Das Paket kam, begleitet von einem Echtheitszertifikat für die 12fach gefaltete Klinge. Als er aber die Klinge betrachtete, sah er keinerlei Schichtung/Damastmaserung. Es war eine Klinge aus 1095 Karbonstahl, gehärtet und hochglanzpoliert.Er reklamierte natürlich, der Händler war zuerst zuerst sehr unwillig, dann erklärte er dass er auf Beschreibung und Echtheitszertifikat keinen Einfluss hat, das macht alles sein Exporteur(CHINA).
Kennt jemand einen ähnlich gelagerten Fall?
Liebe Sammlergrüße
wueterich

Abgesehen davon das Chinesen eben keine japanischen Schwerter schmieden:
Entweder die Politur ist Mist, dann sieht man eben keine Faltstruktur, oder aber das Ding ist einfach ein Monoblock.
Was das Zertifikat angeht : "Meister Zingzong aus Pingpong" hat wieder zugeschlagen....
Man kauft Schwert nach Augenschein nicht nach Zertifikaten.
 
Liebe Sammlerfreunde!
Vielen Dank für die hochinteressanten Beiträge, diese dienen ausschließlich der "Horizonterweiterung" meines Freundes. Ich hätte nie angenommen, daß er sich einmal einen "Säbel" kauft.
In den 1970 bis Anfang 1980 konnte man in den USA günstig einigermaßen gute Japanische Schwerter kaufen. Die US- Boys brachten sie ja 1945 als Kriegsbeute mit, die Söhne und Töchter übergaben diese Beutestücke dann einem Trödler. Ich hatte das Glück, 3 Katanas und ein Wakizashi zu erwerben, Ich kann also mit Worten wie Hada, Hamon, Ha, Ji,Shinogi, usw. umgehen, nur mein Freund glaubte mir nicht,
hatte seine eigene Vorstellung.
Jetzt wird er dem hier im Forum gegebenen Rat folgen, und das "Chinesische Prachtstück" an die Wand hängen.
Mit Sammlergrüßen
WUETERICH
 
Liebe Sammlerfreunde!
Vielen Dank für die hochinteressanten Beiträge, diese dienen ausschließlich der "Horizonterweiterung" meines Freundes. Ich hätte nie angenommen, daß er sich einmal einen "Säbel" kauft.
In den 1970 bis Anfang 1980 konnte man in den USA günstig einigermaßen gute Japanische Schwerter kaufen. Die US- Boys brachten sie ja 1945 als Kriegsbeute mit, die Söhne und Töchter übergaben diese Beutestücke dann einem Trödler. Ich hatte das Glück, 3 Katanas und ein Wakizashi zu erwerben, Ich kann also mit Worten wie Hada, Hamon, Ha, Ji,Shinogi, usw. umgehen, nur mein Freund glaubte mir nicht,
hatte seine eigene Vorstellung.
Jetzt wird er dem hier im Forum gegebenen Rat folgen, und das "Chinesische Prachtstück" an die Wand hängen.
Mit Sammlergrüßen
WUETERICH

Ja, das stimmt.
Die Amis haben fröhlichst mitgenommen..
Leider auch kulturell bedeutende Dinge, Kokuho, Juyo-Bunkazai Schwerter.....
Nachdem diese Schwerter als Kutlurgüter anerkant wurden.
Was se dann damit anstellten ?
In der ganzen Zet die ich jetzt japanische Schwerter studiere, solche Verstümmlungen wie aus diesem Land, vorher und nachher nie gesehen.
 
Lieber Kaji da kann ich Dir was die US Boys angeht, leider nur beipflichten. Kulturlos eben.
Liebe Sammlergrüße
wueterich
 
Also, ohne auf das "Schwert" (Black Mamba war doch dieser berühmte japanische Schwertschmied, oder nicht?) an sich einzugehen (da sollen andere mit viel mehr Wissen ihren Senf dazu geben):
Wie bereits angesprochen gibt es einen Unterschied zwischen Damast bzw. Damaszener Stahl und einer "gefalteten" Katana-Klinge.

Damast ist im Allgemeinen aus mind. 2 unterschiedlichen Stahlsorten, die dann für das Muster sorgen.
Bei einem klassischen Katana verbinde ich mit "falten" eher das zig-fache Ausschmieden/Falten von Tamahagane, bis man aus dem Zeug ein einigermassen homogenes Material zur Weiterverarbeitung erhält.

Ich verzichte jetzt auf einen Link zu Wikipedia, weil dort zumindest im Artikel zu Katana schon wieder Stilblüten wie "In den harten Tamahagane-Block wird jetzt ein weicherer Stahl eingeschmiedet, weil die Klinge sonst bei Belastung brechen würde (es gibt auch andere Techniken)." drinstehen... :glgl:

Hat dein Kumpel da eine Stahlanalyse gemacht oder stand es direkt neben "12x gefaltet" auf dem Zertifikat?

Nein keine Stahlanalyse, so stand es auf Angebot, Auftragsbestätigung und Zertifikat.
 
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