Hallo zusammen !
Ich denke, in der Diskussion müßte klargestellt werden, worum es eigentlich geht:
So wie ich die Eingangsfrage verstanden habe, ging es darum, wie man möglichst billig eine Klinge herstellen oder bekommen könnte, die traditionelle Schnitt-Tests mit ordentlicher Leistung bestehen kann und die im Stil katanaähnlich ist.
Dafür braucht es nicht eben viel: Ein Kohlenstoffstahl oder leicht legierter Stahl mit nicht zu hohem C-Gehalt- ich würde bei o,7-o,8 bleiben-mit vernünftiger Wärmebehandlung und für die gedachte Verwendung passender Schneidengeometrie wird diese Wünsche voll erfüllen. Ich zitiere hier mal wörtlich, welchen Proben ganz normale Degenklingen für den militärischen Einsatz bestehen mußten (Nach : Hermann Haedicke, Die Technologie des Eisens, Remscheid 1899):
" Die Klinge mußte zunächst eine Belastung von 16 kg, auf die Spitze gelegt, tragen können, ohne eine Durchbiegung erkennen zu lassen. Alsdann wurde diese Belastung erhöht, wobei die Klinge sich um 16 cm zusammenbiegen durfte, aber wieder gerade zurückspringen mußte.Dann wurde mit voller Wucht ein Schneidhieb auf einen Eichenblock geführt, und es mußte danach die Krümmung unter Anwendung einer genauen vertieften Schablone als unverändert nachgewiesen werden. Nunmehr wurde, die Biegeprobe, die Klinge in einen besonderen Apparat gespannt und darin um 9o Grad , winkelrecht zum Heft gebogen, wonach sie abermals wieder gerade springen mußte."
Das war also die Belastbarkeit, die der Hersteller garantieren mußte.
Wie gesagt, es dürfte kein Problem sein, solche Klingen aus Kohlenstoffstahl in Katana-Form herzustellen und sie lägen im Rahmen der oben angedeuteten Leistungsfähigkeit.
Mit japanischen Klingen hat das nichts, oder allenfalls den äußeren Umriß und die Proportionen gemeinsam.
Für die Herstellung traditioneller japanischer Klingen gibt es verschiedene technische Ansätze, auf die ich hier im einzelnen nicht eingehen will. Manfred Sachse gibt in seinem Buch über den Damaszenerstahl einen kurzen Überbrlick über die Schmiedetechniken, der als Einstieg hier genügen soll. Schon aus dem Ansatz erkennt man aber, daß der Zweck dieser Klingen nicht einfache Effiziens war und daß sie weder damals noch heute billig hergestellt werden können.
MfG U. Gerfin