Kaufberatung für Schleifanfänger

fischje93

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Liebes Forum,

ich möchte in die Welt des Messer-Schleifens einsteigen.
Ich besitze ein Carbon-Santoku von Herder, ein Vier Sterne-Kochmesser von Zwilling sowie einige kleine Herder-Schälmesser.
Bei Messer-Holdorf bin ich auf folgenden Kombi-Schleifstein gestoßen: Minosharp Schleifstein Körnung 220/1000 No. 471

Ist dieser Stein für einen absoluten Anfänger die geeignete Wahl?
Welche Alternativen gibt es?

Vielen Dank im Voraus!
Jens
 
Ich kenn den Stein nicht, würde für dein Sortiment aber den Shapton Pro 2000 in Kombination mit einem Dick Microfeinzug empfehlen. Grundschliff mit dem Stein anbringen und dann wetzen bis die Messer nicht mehr durch Tomatenhaut gehen (und wieder von vorn), ist für die Klingenstähle m.E. die beste Wahl.
Alternativ geht auch der K1049 aus dem Japan-Messer-Shop, wenn er denn wieder verfügbar ist.
 
Also kann man auf eine Seite mit 220er Körnung (wenn man keine extrem schartigen Messer hat) gut verzichten? Wieso eher eine 2000er als eine 1000er Körnung? Welche Vorteile bietet die für meine Messer?

Vom Dickoron Micro hab ich hier auch schon oft gelesen. Das scheint die eierlegende Wollmilchsau zu sein. 😉
 
Genau, wenn du keine Beschädigungen rausschleifen musst und deine Messer nicht komplett abstumpfen lässt, reicht 1000 JIS. Der Shapton Pro 2000 wird mit 2000 JIS ausgewiesen, ist aber vom Abtrag und vom Schliffbild eher vergleichbar mit einem 1000er. Außerdem hat er für einen Shapton ein sehr angenehmes Schleifgefühl.

Der Dick drängt sich bei niedrig gehärteten Klingen m.E. einfach auf, wenn man effizient arbeiten will. Und wenn du eh wetzt, brauchst du auch kein feines Finish mit hoher Körnung. Der Wetzstahl reißt die Schneide eh wieder auf. Das klingt jetzt vielleicht ungesund für's Messer, ist aber wesentlich materialschonender, als bei Solinger Messern jedesmal einen Touch-Up auf einem Stein zu machen, wenn die Schärfe nachlässt, damit trägst du im Ergebnis viel mehr Material von der Schneide ab.
 
Auch wenn es von vielen hier als unabdingbar angesehen wird hochpreisige Markensteine zu verwenden- Ich sehe das anders.

Die Wahl der Steine sollte auch dazu passen, wie viele und wie teure Messer man zu versorgen hat, wie häufig man schleift, und ob man aus dem

Ganzen einen Kult machen will.

Ich habe in meinem Haushalt so 10-15 Messer auf Schärfe zu halten. Mehr nicht.

Und obwohl ich einen sehr hohen Anspruch an die Schärfe meiner Messer habe, reichen mir dazu ein paar billige Chinasteine aus.

Ich muss zugeben, auch ich habe einen teuren Stein, einen Kitayama 8000, der toll ist, und den ich gerne verwende, aber

auch ohne ihn wäre ich durchaus arbeitsfähig.

Zwei doppelseitige Steine mit 400/1000 und 3000/8000 reichen aus. Wobei gerade die feineren Körnungen bei den Chinasteinen deutlich gröber

ausfallen als angegeben. So einen Satz Steine hab ich neulich erst für meinen Sohn gekauft. (ca. 35€) Als Finish mache ich immer einen Abzug mit Polierpaste auf dem Lederriemen.

Mit letzterem halte ich die Messer dann auch regelmäßig auf Schärfe bis wieder ein richtiger Schliff ansteht.

Bei normaler Einsatzfrequenz kommst Du mit solchen Steinen viele Jahre lang aus.



Ein Wetzstahl oder Wetzstein kommt mir nicht ans Messer.
 
Weil es im Vergleich zu einem Abzug auf dem Lederriemen eine eher grobe Methode ist. Ich habe mit der Schlifferhaltung per Lederriemen einfach gute Erfahrungen gemacht.
Außerdem finde ich es persönlich auch schwierig mit einem Wetzstahl den Winkel zu beherrschen.
 
@ebenezer
Das man Qualität empfiehlt hat nun wirklich nix mit Kult zu tun.

Wenn man " no name " Produkte kauft , weis man nicht unbedingt was man bekommt und die Formate sind auch meist kleiner.
Ein King 1000 kostet 26.- EUR ...und man weis genau was man bekommt...muss aber gewässert werden...für 30 min...
und oft abgerichtet werden...Frage ist...will man das.
Wer das wirklich fair beurteilen will , nimmt mal einen China Stein...und einem Markenstein...wie wir ihn hier oft empfehlen..und vergleicht.
Ich wette der China Stein gestaubt in der Schublade

Der Kombistein 1k/4k den wir sehr oft empfehlen....kostet 50.-
Paar tropfen Wasser drauf und los...205x75x35 sind angenhme Maße..
und wenn du wirklich schleifen kannst braucht es das Leder nicht !

Wer anders / günstig schleifen möchte....bitte...gibts hier ja auch...zu genüge...mit Kult hat das nix zu tun
 
Ich stelle in keinster Weise in Frage, dass die Markensteine besser sind als die Chinasteine. Und es spricht absolut nichts dagegen, gutes Geld für gute Qualität auszugeben.
Andererseits scheuen eben viele Leute die Ausgabe, nur um mal gelegentlich ein paar mehr oder weniger gewöhnliche Küchenmesser scharf zu halten. Das geht mit gutem Ergebnis auch mit den Billigsteinen.
Die reichen in Abtragleistung, Handhabung und/oder Haltbarkeit nicht an die Markensteine heran, aber man erreicht sein Ziel.
Ich denke, beide Wege haben ihre spezifische Berechtigung. Im Zweifelsfall würde ich lieber etwas mehr Geld in die Messer stecken, als in die Schleifsteine.
 
@ebenezer
Der TO hat schon gute Messer...nämlich ein Herder Carbon
und für nur 15.- EUR mehr...bekommt er keine Wundertüte aus China...sondern einen zigfach erprobten Stein.

wie gesagt ...jeder wie er möchte
 
@ebenezer
Vielen Dank für Deine Einschätzung. Kann man teilen, muss man aber nicht. Kommt ja auch ein bisschen auf den Wetz- bzw. den Messerstahl an - und auf die Übung.
 
@ebenezer
Der TO hat schon gute Messer...nämlich ein Herder Carbon
und für nur 15.- EUR mehr...bekommt er keine Wundertüte aus China...sondern einen zigfach erprobten Stein.

wie gesagt ...jeder wie er möchte
Ein wenig Milchmädchenrechnung ist das schon. Für 15€ mehr hat er dann zwei Körnungen statt vier. Mit 1k kommt er nicht weit wenn er mal was gröberes rausschleifen muss.
Ein Herder Carbon hab ich auch, und ein Shigeki Tanaka Aogami Damast. Schleife ich beide perfekt auf den Chinasteinen.
Aber es muss ja keiner von uns beiden Recht haben..... Ist ja das schöne an einem Forum, dass man sich als Leser aus verschiedenen Meinungen seine eigene bilden kann.;)
 
Wäre gut wenn, du deine Empfehlung dann auch verlinken würdest, damit der TO die Chance hat, sie zu ordern. Oder ging es dir nur darum, dich generell für günstige chinesische Steine und gegen den "teuren" Kombistein vom JMS auszusprechen?
Andererseits scheuen eben viele Leute die Ausgabe, nur um mal gelegentlich ein paar mehr oder weniger gewöhnliche Küchenmesser scharf zu halten.
Ich wiederhole mich, aber du ja auch... Wenn ich Steine habe, die kleinformatig sind, lange gewässert werden müssen, sich schnell abtragen und daher häufig geplant werden müssen (und diese Erfahrungen habe ich mit billigen Steinen gemacht), scheue ich das Schärfen meiner Messer noch mehr als mit einem Stein der in diesen Belangen einfach besser funktioniert. Aber wie wir wissen, viele Wege führen nach Rom.
Mit 1k kommt er nicht weit wenn er mal was gröberes rausschleifen muss.
Bei solchen Sätzen Frage ich mich immer wie oft hier grobe Steine gebraucht werden. Ich brauche die eigentlich nur zum Ausdünnen. Fürs normale Schärfen meiner Küchenmesser nie.
 
Oder ging es dir nur darum, dich generell für günstige chinesische Steine und gegen den "teuren" Kombistein vom JMS auszusprechen?
Ich meine das allgemein. Habe keinen konkreten Stein im Blick. Spreche mich auch nicht gegen einen teuren Stein aus, sondern möchte nur darauf hinweisen, die preisgünstige Variante in Betracht zu ziehen.
Ich schleife seit Jahrzehnten mit preisgünstigen Steinen und war nie wirklich unzufrieden damit.

Gröber als 1k verwende ich selbst auch so gut wie nie, aber manchmal ist man für den Zustand der Messer im Haushalt ja auch nicht selbst verantwortlich...
Soll ja Leute geben, die einen eher robusten und unbedachten Umgang mit Messern haben.
Man muss also immer mal damit rechnen, auch gröber eingreifen zu müssen.
 
@ebenezer

Ich fasse mal zusammen..
Du empfiehlst Körnungen die du selber praktisch nicht nutzt...ist ja mit dabei...und richtig genutzt hast du die grobe Körnung auch nicht ?
Du kannst jetzt keinen konkreten Stein nennen + sein Anwendungungsverhalten...hauptsache billig , weil man nicht mehr braucht
Du warst nie wirklich unzufrieden....also richtig Top Schärfe wars denn wohl doch nicht
Du nimmst keinen Wetzstahl...weil ? Naja ...weil du noch keinen guten genutzt hast.

Wie soll das jetzt einen Anfänger helfen ?
Also Hauptsache erstmal billig....weil es eine Alternative ist ?
Bitte schön wofür...?
Weil du einigermaßen Schärfe hinbekommst...?

Der TO hat sich ja nicht umsonst ein schönes Messer gegönnt...und ich denke da sollte man auch was wirklich passendes empfehlen.

Dann gib doch bitte mal den link von deinen Steinen....und warum genau dieser für einen Anfänger das richtige ist...
Billig..ist nicht gerade ein Kriterium.
 
Wenn jemand ohne Budgetvorgaben nach geeigneten Schleifsteinen für seine konkreten, nicht billigen Messer fragt, sollte man die Steine empfehlen, deren Qualität ausreichend bekannt sind und auch eine Empfehlung verdienen.

Jemand, der zu billigen Steine rät und dabei wenig oder gar keine Erfahrung mit vielen „Markenherstellern“ hat, gibt nur seine eingeschränkte Sicht und persönliche Haltung zum Thema Kosten wieder. Eine echte Empfehlung ist auf dieser Basis gar nicht möglich.

Preiswerte Kombisteine, die ihr Geld wert sind, werden regelmäßig genannt. Bei den Natursteinen für 500 Euro scheinen mir solche Diskussionen angebracht.

Wer wirklich sparen will, kauft ein billiges Messer und schärft mit billigen Steinen, schneidet auch. Solche Anwender tummeln sich aber üblicher Weise nicht im MF - dachte ich.

grüsse, pebe
 
Schaut euch bitte die Eingangsfrage an. "Welche Alternativen gibt es?" Ich hab eine genannt.
Aber wie in jedem Forum gibt es halt auch hier Teilnehmer, die alternative Meinungen nicht stehen lassen können.
Wenn man immer schön die Mainstream-Meinung vertritt ist man ja auf der sicheren Seite.
Ansonsten gibt es in diesem Thread für mich nichts mehr zu sagen.
 
Eben. Ein Stein für 90 Euro.

Das sieht nach Qualitätsanspruch aus und nicht nach einer Beschwerde, dass es deutlich billiger gehen muss.

grüsse, pebe

P.S. Yup. Alternativen, gerne quer und alternative Fakten sind ein zentrales Problem unserer Zeit.
 
@ebenezer wer hier etwas schreibt bzw. eine Empfehlung ausspricht muss mit Reaktionen dazu rechnen. So ist das nunmal. Und die meisten hier haben schonmal mit diesen kleinen, weichgebundenen chinesischen Steinen ihre Erfahrungen gemacht und geben diese dann wieder..

Bekommt man damit Messer scharf? Ja (wenn's keine hochlegierten Stähle sind). Macht es Spaß damit zu arbeiten? Mir nicht.

Der Kombistein vom Japan-Messer-Shop dagegen vereint für mich alles, was ich an einem Stein mag. Die Bindung ist weich genug für ein angenehmes Schleifgefühl / Feedback und hart genug um ständiges Einschneiden zu verhindern, wenn man den Winkel noch nicht konstant halten kann. Der Stein hat eine gute Größe bzw. Auflagefläche, damit die Klinge sicher aufliegt und nicht so schnell anfängt zu kippeln. Der Stein muss nicht gewässert werden und trocknet schnell. Er schleift sich nicht so schnell hohl oder setzt sich zu, wie günstige weichgebundene Steine, muss daher nicht so oft geplant / geöffnet werden. Er trägt schnell genug und gleichmäßig Material ab, das Schliffbild ist unter dem Mikroskop homogen.

Der TO hat ja trotzdem immernoch die Wahl, sich zwischen den Empfehlungen zu entscheiden.
 
Bekommt man damit Messer scharf? Ja
Genau dieser Fakt kommt mir da eben häufig zu kurz. Man kriegt die Messer -nicht nur Billigmesser- mit diesen Billigsteinen scharf. Und zwar nicht nur ein bißchen scharf, sondern so scharf, dass die meisten Leute da draußen sagen, sie haben noch nie im Leben so ein scharfes Messer gesehen.....
Und 180x60mm (so sind meine Steine) sind keine kleinen Steine.
Ich bin nicht empfindlich, wenn jemand anderer Meinung ist als ich, aber hier als quasi anspruchslos und forumsunwürdig hingestellt zu werden .....
 
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