Kaufberatung Küchenerstausstattung

Skadir

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Guten Abend

Wie ihr unten lesen werdet suche ich mehrere qualitativ hochwertige Messer zu einem gerechtfertigtem Preis
Ich selbst bin da recht unerfahren und wollte mal wissen was es so für Alternativen zu den üblichen verdächtigen wie Wüsthof und Wmf gibt.


*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erstanschaffung; Koche zurzeit mit Wmf Grand-Class Messern, Ziehe aber bald aus so dass, ich mir selbst etwas gutes zulegen wollte.

*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
Privat

*Soll es eventuell ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
Nein bin Rechtshänder

*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Ufff hab ich mir kaum gedanken zu gemacht, mit Japanischen hab ich auch keine erfahrungen obwohl ich sehr viel Asiatisch koche. Wenn ihr mir jedoch sehr dazu rated würde ich es mir sicher im Laden mal Anschauen / Anfassen.

*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)
Was so anfällt Fleisch/ Gemüse schneiden, Schälen was halt so anfällt wenn man selbst Kocht.

*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Kochmesser ; ein Filetiermesser, kleines Gemüsemesser

*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Mir recht egal habe spass daran meine messer zu pflegen.

*Welches Budget steht zur Verfügung?
100-150€ für 3 messer (wenn ihr mir jedoch sagt hey das ding ist echt super und es geht etwas über den rahmen hinnaus bin ich gern bereit für bessere qualität mehr zu zahlen)

*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

Ladengeschäft wenns halbwegs in der Nähe ist (Kölner Raum 50226) sonst halt lieber Versandhandel



*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Wie geschrieben komme mit den Grand-Class von Wmf gut klar denke jedoch das man da sehr den Namen mit bezahlt.
http://www.wmf.de/shop/de_de/kuche/messer/messerset-5-teilig-grand-class.html
 
Moin Skadir,

obwohl Du eigendlich alles geschrieben hast, fällt es mir schwer konkrete Tips zu geben.

Meiner Meinung nach sind sowohl Kochmesser von Herder (schneidfreudig) als auch Eden Quality (schnitthaltig) eine Überlegung wert, um nur mal die Extreme zu erwähnen.
Beim Filetiermesser (wenns flexibel sein soll) finde ich die Friodurklingen von Zwilling gut, wobei ein scharfes und einigermaßen dünngeschliffenes Kochmesser 97,325% aller Filetieraufgaben im normalen Haushalt erledigen kann.
Nur beim Schnibbelmesser gibt es eine eindeutige Empfehlung:
Herder: http://www.messerkontor.eu/KOCHMESS...lspitz-8cm-nicht-rostfrei-Kirschba::1065.html
gibt es auch in rostfrei oder/und mit gerader Klinge (da scheiden sich die Geister, aber mit keinen von denen machst Du was falsch).

Dann solltest Du Dir auch noch Gedanken übers Scharfhalten machen (sehe gerade, daß Du schon seit zwei Jahren dabei bist, vermutlich kennst Du das ja von Deinen Klappern), falls nicht: plane noch ne kleine Reserve für Wetzstab/Wasserstein/Wicked Edge ein.

viel Erfolg,
Christian

PS: Es darf ein wenig mehr sein?
Herder 1922 :http://www.messerkontor.eu/KOCHMESS...3cm-nicht-rostfrei-Pflaumenholzgri::2428.html
mein Lieblingswerkzeug/spielzeug (ich würde eher die anderen Beiden weglassen, dann passt auch der Preis wieder ;))
 
Vielen Dank erst mal.

Werde mir mal die Messer bestellen und genauer angucken.
Auf was die wahl fällt kann ich zur zeit nicht sagen.

Aber mir fällt es auch schwer was gutes zu finden somal ich einfach nicht diese "Marktübersicht" habe wie ihr.

Zu den 2 Jahren , Nein es ist nicht von den Klappern hab eine zeit lang Geschmiedet und hab mir ein paar Grundkenntnisse zum Messerschmieden zugelegt (Stahlsorten etc.)
Nur um ein Küchenmesser zu schmieden reicht es leider nicht.

Danke nochmal für die schnelle Expertise!
 
Ich werde zuerst die einfachen Punkte abhandeln:
Bei dem Schälmesser stimme ich Cry.Sys zu: Die kleinen von Herder kosten fast nichts und sind total super.
Für das Filetiermesser würde ich zu etwas greifen, das nicht zu teuer ist. Ein gutes Gestanztes von Dick, Victorinox oder Zwilling reicht da völlig aus - normalerweise nutzt man dieses Messer im Verhältnis doch sehr wenig. Ich würde die also folglich dringend empfehlen, einen Großteil deines Budgets in das Kochmesser anzulegen, denn damit wirst Du auch den Großteil der Zeit arbeiten.
Die Frage, ob es ein Japanmesser sein soll, ich relativ wichtig. Pflege, Umgang und Schneidtechnik unterscheiden sich.
Gesetz dem Fall, dass Du im Feld der europäischen Messer bleiben willst, sind meine Favoriten
Fällkniven K1, Herder 1922 und Schanz Lucidus.
Ich persönlich würde das bisschen Mehr an Geld investieren, das sind alles Messer für's Leben. Wenn es dir trotzdem zu viel ist, müssen wir in der Preiskategorie darunter mal schauen.
 
Hmm das Schanz Lucidus scheint ja echt eine art "Heiliger Gral" zu sein.

Weis halt nicht wieviel "mehr" Messer man für das Geld bekommt (Preis / Leistung).

Das müsste ich schon noch was für spaaren^^

Das Fällkniven K1 gefiel mir von der Art her sehr gut.

Werd mal gucken ob ich mir das in Köln mal irgendwo angucken/ansfassen kann.
Das kleine Herdermesser hab ich mir heute gekauft^^ Danke für den Tipp!:rolleyes:

Wie ist das eigendlich mit den vorher erwähnten Eden-Messern weil der Preis ist ja echt verdammt günstig.
Alles was ich für solche Preise im Laden gesehn habe war meist Schrott.

Was wären denn so eure Vorschläge bis 120 € für ein Kochmesser bis 120 €?

Habe zur zeit nur einen 800er Schleifstein denke muss mir da noch was zulegen das schmälert wieder das Budget...

Grüße Skadir
 
Ich würde der Tendenz der Tipps zustimmen: Filetiermesser vorerst hintanstellen, ein kleines Schälmesser von Herder nehmen und den Großteil des Budgets in ein ordentliches großes Kochmesser investieren, denn das ist das Arbeitspferd (es bringt m.E. aber auch nichts, alles in ein Top-Kochmesser zu investieren, wenn man keine Möglichkeit hat, es scharf zu halten). Von Herder aber nicht den Mittelspitz (das ist ein Spickmesser), sondern den Watenspitz alias "Klassiker"! Dazu ein Sparschäler für 3-5€ und du hast die Basics.

Längerfristig wäre meine Nr. 3 dann eher ein Petty um die 13-15 cm als ein Filetiermesser, aber das ist immer auch Geschmackssache.

Was wären denn so eure Vorschläge bis 120 € für ein Kochmesser bis 120 €?

Togiharu G1 Gyuto 21cm (Monostahl, dünn und schneidefreudig)

Etwas teurer:

Hiromoto AS Gyuto 21cm (dreilagig mit rostender Schneidlage aus Aogami; es gibt von Hiromoto auch eine rostfreie Serie aus Gingami 3)

Günstiger:

TOJIRO DP 3 HQ Gyuto 21cm (dreilagig mit Schneidlage aus VG10 - ein bewährter rostfreier Stahl)

Evtl. auch interessant als günstige Alternative: Fujiwara FKM bzw. FKH (rostfrei bzw. rostend)

Ich persönlich würde immer zu einem 21er Gyuto greifen, damit kannst du praktisch alles auf dem Brett machen und es ist immer noch handlich. Die oben genannten Messer sind "westliche" Messer von japanischen Herstellern. Vom Handling her wie deine WMF, aber schärfer (bzw. höher schärfbar, denn nicht alle werden mit Maximalschärfe ausgeliefert) und schnitthaltiger.

Habe zur zeit nur einen 800er Schleifstein denke muss mir da noch was zulegen das schmälert wieder das Budget...

Mittelfristig kommst du nicht um eine Schärfmöglichkeit herum, sonst macht das beste Messer keinen Spaß.

Günstigster, brauchbarer Einstieg: der kleine Naniwa Homestone 1000/3000 für 20 €
Nächste Stufe: CERAX 1000/3000 (etwas härter)
Top: Imanishi Bester 1000/6000 (1000/6000 klingt nach einem großen Sprung, funktioniert in der Praxis aber super, weil die Steine kräftig abtragen)

Längerfristig: Als Finisher ein Leder mit feiner Schleifpaste (lässt sich günstig aus einem alten Gürtel selbst bauen). Das eignet sich auch sehr gut zum schnellen Nachschärfen, weil nichts gewässert werden muss (quasi als sanfte Alternative zu einem Wetzstahl).
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwas teurer:

Hiromoto AS Gyuto 21cm (dreilagig mit rostender Schneidlage aus Aogami; es gibt von Hiromoto auch eine rostfreie Serie aus Gingami 3) Hiromoto AS Gyuto 21cm

Zwei fragen dazu

Erstens : Wieso teurer ? Die preise sind bei mir in Dollar und bei aktuellem Wechselkurs sind die Günstiger.
Zweitens: Wenn ich in dem Laden bestelle muss ich noch irgendwelche Gebühren zahlen (Zoll etc.) Außer die 7 € Versand wobei ich mir bei denen auch nit sicher bin ob die stimmen.
 
es bringt m.E. aber auch nichts, alles in ein Top-Kochmesser zu investieren, wenn man keine Möglichkeit hat, es scharf zu halten
Messer lohnen sich generell eigentlich nicht wirklich, wenn man sie nicht scharf halten kann. ;)
Aber das schreibst Du ja auch:
Mittelfristig kommst du nicht um eine Schärfmöglichkeit herum, sonst macht das beste Messer keinen Spaß.

Weiter
Togiharu G1 Gyuto 21cm (Monostahl, dünn und schneidefreudig)
Hiromoto AS Gyuto 21cm (dreilagig mit rostender Schneidlage aus Aogami; es gibt von Hiromoto auch eine rostfreie Serie aus Gingami 3)
TOJIRO DP 3 HQ Gyuto 21cm (dreilagig mit Schneidlage aus VG10 - ein bewährter rostfreier Stahl)
Evtl. auch interessant als günstige Alternative: Fujiwara FKM bzw. FKH (rostfrei bzw. rostend)

Ich persönlich würde immer zu einem 21er Gyuto greifen, damit kannst du praktisch alles auf dem Brett machen und es ist immer noch handlich. Die oben genannten Messer sind "westliche" Messer von japanischen Herstellern. Vom Handling her wie deine WMF, aber schärfer (bzw. höher schärfbar, denn nicht alle werden mit Maximalschärfe ausgeliefert) und schnitthaltiger.

Ich kenne nur das Tojiro, das sind sicher alles keine schlechten Messer, aber auch nichts besonderes. Die Schliffe sind maschinell, der Stahl lässt auch keine Münder offen stehen.
Alternativen sind alle genannten Messer, versteh mich nicht falsch, ich möchte nur nicht das Gefühl aufkommen lassen, dass diese japanischen Messer irgendwelche spezifischen Vorteile gegenüber den hiesigen Alternativen hätten. Ich würde zB jederzeit eher zu einem Herder Lignum HRC Santoku greifen: Hiesiger Hersteller, besserer Dünnschliff und voll handgemacht, der Stahl braucht sich auch nicht verstecken.

Günstigster, brauchbarer Einstieg: der kleine Naniwa Homestone 1000/3000 für 20 €
Nächste Stufe: CERAX 1000/3000 (etwas härter)
Top: Imanishi Bester 1000/6000 (1000/6000 klingt nach einem großen Sprung, funktioniert in der Praxis aber super, weil die Steine kräftig abtragen)
Ich bin ein großer Fan vom Cerax, ich halte ihn für einen guten Stein zu einem sehr guten Preis. Wenn man in die Preiskategorie des Besters vorstößt, würde ich keinen Kombistein mehr kaufen. Man ist dann meines Erachtens besser beraten, einzelne Steine zu kaufen. Ich würde dann lieber etwas mit dem Cerax daheim sparen und ein paar Euro mehr anlegen. Tatsächlich kriegt man für 35€ schon sehr gute 1000-1500er Natursteine, die ich jederzeit einem Kunststein vorziehen würde. Lediglich den Bereich 3000-4000 decke ich im Moment noch mit einem Kunststein ab, da ich da noch keinen Naturstein dafür gefunden habe. Danach würde ich immer den Honyama-Finisher von Dictum empfehlen, das ist ein enorm guter Stein für das Geld. Insgesamt liegt man damit bei etwa 100€ und dann wird es meines Erachtens nur noch für sehr viel Geld besser. Das wäre mein Schritt aufwärts.

Längerfristig: Als Finisher ein Leder mit feiner Schleifpaste (lässt sich günstig aus einem alten Gürtel selbst bauen). Das eignet sich auch sehr gut zum schnellen Nachschärfen, weil nichts gewässert werden muss (quasi als sanfte Alternative zu einem Wetzstahl).
Ich bin kein Freund des Pastenleders. Es bleibt ein schlechterer Finsiher, der die Fase ballig zieht.
Mit einem Wetzstahl hat das Ganze nicht mehr viel zu tun. Ein Stahl richtet den Grat auf, ein Pastenriemen schleift primär.
 
Erstens : Wieso teurer ? Die preise sind bei mir in Dollar und bei aktuellem Wechselkurs sind die Günstiger.
Zweitens: Wenn ich in dem Laden bestelle muss ich noch irgendwelche Gebühren zahlen (Zoll etc.) Außer die 7 € Versand wobei ich mir bei denen auch nit sicher bin ob die stimmen.

Wenn du im Nicht-EU-Ausland bestellst, fallen Einfuhrumsatzsteuer (= Mehrwertsteuer auf Importgüter) und ab einem bestimmten Betrag Zoll an. Also:

[Edit: Meine Rechnung war nicht ganz richtig. Die genaue Berechnung steht beim Zoll]

Die 7$ Versandpauschale bei JCK sind übrigens korrekt. Bei korin-france.fr fallen weder Einfuhrumsatzsteuer noch Zoll usw. an, weil es EU-intern ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne nur das Tojiro, das sind sicher alles keine schlechten Messer, aber auch nichts besonderes. Die Schliffe sind maschinell, der Stahl lässt auch keine Münder offen stehen.

Ich erinnere dezent an die Ausgangsfrage: 100-150 € für die Grundausstattung. :hehe: Da liege selbst ich mit meinen Tipps schon drüber. Handgearbeitete Messer, die den Betrachter vor Stupor erblassen lassen, sind da wohl etwas zu viel verlangt. ;) Ich muss allerdings dazusagen, dass ich die Ausgangsfrage als leidenschaftlicher Hobbykoch sehe, der ein gutes, funktionales Messer zu schätzen weiß, weniger als Messersammler, der das Außergewöhnliche sucht. Letzteres ist selbstverständlich legitim, aber der Threadsteller fällt wohl eher in die erste Kategorie.

Alternativen sind alle genannten Messer, versteh mich nicht falsch, ich möchte nur nicht das Gefühl aufkommen lassen, dass diese japanischen Messer irgendwelche spezifischen Vorteile gegenüber den hiesigen Alternativen hätten. Ich würde zB jederzeit eher zu einem Herder Lignum HRC Santoku greifen: Hiesiger Hersteller, besserer Dünnschliff und voll handgemacht, der Stahl braucht sich auch nicht verstecken.

Mit dem besseren/schlechteren Dünnschliff wäre ich vorsichtig. Das Togiharu z.B. hat am Klingenrücken vor dem Heft ca. 1,95 mm und ist zur Schneide hin gleichmäßig ausgeschliffen. Die Schneide hat einen asymmetrischen V-Schliff (ca. 80/20), der sich in der Praxis richtig gut schlägt. Ich habe kein exakt gleich großes Herder zur Hand, um direkt zu vergleichen, aber das dürfte sich nicht viel nehmen. Das Hiromoto fällt durch die mehrlagige Konstruktion in der Tat etwas dicker aus, ist aber immer noch auf der schlanken Seite des Spektrums. Das Tojiro würde ich insgesamt eine Stufe darunter einordnen, da sind wir aber auch preislich schon in der 100€-Kategorie.

Ich würde als Kochmesser sehr gern ein Herder empfehlen, aber die an einigen Punkten kuriose Modellpolitik von Herder macht mir einen Strich durch die Rechnung. Das einzige klassische Kochmesser von Herder ist das 1922. Das ist gut, keine Frage. Wie lauten die günstigen Alternativen? Santokus, wahlweise das Lignum oder das einfache. Das sind gewiss auch gute Messer, aber ich würde mit einem Santoku (in einem Szenario mit zwei Messern) nicht parieren und filetieren wollen. Da sind spitzere Klingenformen einfach vielseitiger. Wenn ich nichts übersehen habe, gibt es aber kein "einfaches" Kochmesser von Herder.

Ich habe aus der K-Serie eines von den neuen K1, bei denen auch die rostfreien auf 60 HRC gehärtet sind, und bin davon sehr angetan. Das größte aus der Serie, das ich im Internethandel finden kann, ist das K4 - mit 13 cm kein Allrounder. Auf der Website von Herder steht etwas von einem K5 mit 18,2 cm, aber das ist auch wieder eine Variation über das große Santokuthema. Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, warum Herder die klassische Kochmesserform geradezu systematisch meidet. Sind Santokus jetzt so hip? Vielleicht bin ich auch ein gebranntes Kind, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch gute Santokus zumindest bei mir die meiste Zeit am Messerbrett verstauben, während ich instinktiv zu Gyutos/Kochmessern greife. Das mag bei anderen Leuten anders sein. ;) Ein K6 in Gyutoform mit 21 cm wäre in meinen Augen eine hochinteressante Ergänzung des Programms, würde aber preislich wahrscheinlich nicht wesentlich unter dem 1922 liegen. Nur: Ein K6 gibt es derzeit nicht.

Ich bin ein großer Fan vom Cerax, ich halte ihn für einen guten Stein zu einem sehr guten Preis. Wenn man in die Preiskategorie des Besters vorstößt, würde ich keinen Kombistein mehr kaufen. Man ist dann meines Erachtens besser beraten, einzelne Steine zu kaufen. Ich würde dann lieber etwas mit dem Cerax daheim sparen und ein paar Euro mehr anlegen. Tatsächlich kriegt man für 35€ schon sehr gute 1000-1500er Natursteine, die ich jederzeit einem Kunststein vorziehen würde. Lediglich den Bereich 3000-4000 decke ich im Moment noch mit einem Kunststein ab, da ich da noch keinen Naturstein dafür gefunden habe. Danach würde ich immer den Honyama-Finisher von Dictum empfehlen, das ist ein enorm guter Stein für das Geld. Insgesamt liegt man damit bei etwa 100€ und dann wird es meines Erachtens nur noch für sehr viel Geld besser. Das wäre mein Schritt aufwärts.

Ich habe die Bester einzeln, aber das ist dann auch der doppelte Preis. Der Hohlschliff ist so gering, dass ich zum gelegentlichen Schleifen von ein paar Kochmessern im Haushalt trotzdem jederzeit den Kombistein empfehlen würde, auch in dieser Klasse. Der Stein hält trotzdem viele Jahre. Die Steine selbst finde ich sehr gut, kräftiger Abtrag und trotzdem ein feines Schleifbild. Den Vergleich zu Natursteinen kann ich nicht kompetent anstellen, da fehlt mir der Erfahrungshorizont. Ich hätte auch einen höheren Einstiegspreis erwartet, habe da aber keinen Überblick. Wir kommen immer weiter vom Thema ab...

Was das Leder angeht: Da gehen die Meinungen wohl auseinander. Natürlich muss man früher oder später wieder auf einen 3000er oder 6000er, um die Flanken nachzuziehen. Ich würde aber nicht auf die Möglichkeit verzichten wollen, innerhalb von 30 sec schnell nachschleifen zu können (als Wetzstahlersatz natürlich auf blankem Leder ohne Paste, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nabend, ich nochmal...

lieber Skandir, vieleicht könntest Du die Suche noch etwas einengen, das Feld wird mir hier langsam sehr weit.
Schleifgerätanfragen (und Antworten) besser in eigenem Thread (es hindert Dich auch niemand, Dich an einen passenden dranzuhängen) in Wartung und Pflege (nach Lektüre von Leos Seite, falls nicht schon geschehen).

Also:
darf es empfindlich sein?
wie scharf muss es denn sein?
wie glücklich bist Du mit den WMFs / was soll anders sein?
Japaner oder nicht?
wie wichtig ist Dir die Optik / eher rustikal oder high tech?


zum Eden Quality Kochmesser: (hast Du wahrscheinlich per Suche auch schon an anderer Stelle von mir gelesen ;))
sehr gut verarbeitet, etwas schwerer als Solinger Standart, aber gut balanciert, wird mittelsauscharf, bleibt das aber recht lange, eher 25° als 20° Schneidenwinkel, sehr robust.
Ich hab das Teil vor ein paar Monaten unserem Küchenküken gegeben und es ist immer noch etwas scharf (nur Wetzstab) und Sie geht nicht besonders sorgsam damit um.
Das 13 cm habe ich auch, und nehme es gerne auf der Arbeit zum schnibbeln von Kleinkrams und schälen von Großkrams (aber zum filetieren reichts nicht)

@Philip: ich finde mittelspitz halt universeller, aber wie erwähnt, da (und bei der Rostanfälligkeit) scheiden sich die Geister. Und Herder nennt das Ding Gemüsemesser - da wird eher weniger gespickt :cool:. Mit dem Herder Kochmessermangel hast Du recht - komisch, habe ich vorher noch nie bemerkt:(. Recht ähnliche Geometrien habe ich aber auch schon an Sabatiers gesehen.
 
Ich muss allerdings dazusagen, dass ich die Ausgangsfrage als leidenschaftlicher Hobbykoch sehe, der ein gutes, funktionales Messer zu schätzen weiß, weniger als Messersammler, der das Außergewöhnliche sucht. Letzteres ist selbstverständlich legitim, aber der Threadsteller fällt wohl eher in die erste Kategorie.

Sehr gute Einschätzung!!!

Nur kurzes update was sich bis jetzt getan hat.

Habe mir 2 Eden-Messer zum anschauen mal bestellt.

Den Naniwa Homestone 1000/3000 Schleifstein habe ich ebenfalls bestellt um mal das Schleifen an älteren Klingen Üben zu können und wenn ich besser bin dann auch die "Neue" Klinge scharf zu halten.

War heute in einem Küchenaustattungsladen die auch japanische Messer von Kai hatten.

Mir gefällt die Klingenform sehr gut , etwas schlanker als das was ich gewohnt bin und spitzer, jedoch lagen die alle außerhalb meiner preislichen Möglichkeiten.

Zu den Vorgeschlagenen Messern

Fällkniven K1 und Herder 1922 sehr schöne messer jedoch so knapp am budget.

Bin durch den "Französichen Shop" auf folgendes Messer gestoßen das mir optisch mehr zusagte als die anderen. Frage ist nun Taugt das was?

Togiharu Hammered Texture Damascus Gyutou


und wiegroß ist der unterschied zu den anderen angebotenen Togiharu-Messern in diesem Shop?

Welches davon währe eure wahl wenn es nur ums Schneiden / Arbeiten geht.

Und nun noch das wichtigste was ich sagen wollte:

VIELEN DANK für die bereits geleistete Hilfe. Hat mir echt die Augen geöffnet wie viel es neben den bekannten Herstellern noch gibt.
Ich habe selten so viel in so kurzer Zeit gelernt und ihr habt echt mein Interesse geweckt weiterhin dazu zu lernen.

DANKE!!!
 
Bin durch den "Französichen Shop" auf folgendes Messer gestoßen das mir optisch mehr zusagte als die anderen. Frage ist nun Taugt das was?

Togiharu Hammered Texture Damascus Gyutou
Und wie groß ist der unterschied zu den anderen angebotenen Togiharu-Messern in diesem Shop?

Das kann ich dir leider nicht sagen, ich kenne diese Serie nicht. Es scheint aber in der Scheidlage ein anderer Stahl als die G1-Serie zu sein, deshalb weiß ich nicht, ob sich meine guten Erfahrungen mit der einen Serie auf die andere übertragen lassen. Du würdest sicher keinen Mist kaufen, aber Messer dieser Machart findest du auch bei Händlern hierzulande, dann hast du das deutsche Rückgaberecht. Z.B. hier:

Aoki Sakai Takayuki Suminagashi

Nur als allgemeiner Tipp. Ich kenne die Messer nicht, aber der Hersteller genießt einen guten Ruf. Hier noch etwas in "archaischer" Optik (allerdings kein Damast) bei Dictum:

Arata Hocho

Messer in Damastoptik sind in der Regel dreilagig aufgebaut: Es gibt eine harte Schneidlage in der Mitte und zwei Lagen gewalzten Damast außen. Mit echtem Damast hat das nicht viel zu tun (Spötter sprechen gern von "Damasttapete"). Das Hammerfinish wird auch nachträglich aufgebracht, Messer in dieser Preisklasse sind nicht handgeschmiedet. Wenn es dir gefällt, spricht natürlich trotdem nichts dagegen, es ist aber reine Optik und hat mit Funktionalität und Herstellungsprozess in der Regel nichts zu tun.

Was die Kai-Messer betrifft, die du gesehen hast, das war wahrscheinlich etwas in dieser Art? Das ist auch wieder eine harte Schneidlage mit zwei Lagen Dekodamast außen. Die Schneidlage ist aus VG-10, das ist derselbe Stahl wie beim oben erwähnten Aoki und bei den Eden Quality-Messern. Ich halte Kai-Messer schlicht für überteuert. Was ich bisher in der Hand hatte, war einwandfrei verarbeitet (das muss man ihnen lassen) und Kai scheint auch mehr Wert auf den Schliff bei Auslieferung zu legen als so manch anderer Hersteller, aber in funktionaler Hinsicht ist das Standardware.

Cry.Sys hat vollkommen recht: Stöbere erstmal im Internet und in den verschiedenen erwähnten Online-Shops. Überlege dir dann, was genau du suchts (in funktionaler und optischer Hinsicht), sonst finden wir hier kein Ende.
 
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Ne das stimmt schon bin am stöbern.

Bin auch sehr zu frieden mit der "Beratung" bis her und meinet wegen kann man den Thread zu machen.

War halt mehr eine Orientierungshilfe und wenn ich was spezielles finde und Profi-Informationen dazu brauche darf ich mich hoffentlich wieder Melden.

VIELEN VIELEN DANK das ihr euch zeit für mein Anliegen genommen habt.

Werde mir nun einiges angucken und wie oben gesagt eventuell dann einen neuen Thread aufmachen der sich dann um ein bestimmtes Messer / seine Alternativen drehen wird.

Vielen dank nochmal wart eine echte Hilfe!!!
 
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