Kaufhilfe Schleifsteine Chromstahl

_Grim_

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Hallo zusammen,

ich wende mich heute als langjähriger Gastleser an euch, da ich nicht mehr weiter komme und mich auch nicht zu entscheiden weiss.
Ich verwende seit Jahren einen Suntiger 1000/6000 Kombostein. Mit dem Schleifergebnis war ich immer recht zufrieden, vor allem bei sehr harten Kohlenstoffstählen bei japanischen Stemmeisen und Kochmessern war die Schärfe und die Spiegelpolitur sensationell.
Was mich aber nervt sind zwei Dinge:
1. Der Stein verschleißt extrem schnell, ich muss relativ oft abrichten.
2. Zu meiner traditionellen Messersammlung haben sich mittlerweile auch tolle Tora-Matsu (Inox) und rostfreie Pulverstähle (Kai) hinzugesellt. Diese setzten den Stein recht schnell zu und lassen sich auch nicht gut schärfen, geschweige denn polieren, der Abtrag ist unglaublich gering und es dauert ewig!

Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass sich hier wohl eher die sehr harten japanischen (künstlichen) Wassersteine eignen würden. Stimmt das?
Ich hatte demnach ein paar Steine/Hersteller im Auge, weiß aber nicht, welche ich davon am ehesten anschaffen sollte. Angefangen habe ich jetzt mit einem 1000er Akamonzen. Ich möchte mir dann noch einen 3000er oder 5000er sowie zum Abschluß einen 8000er Stein nach und nach besorgen. Ich dachte da an Imanishi Bester, Naniwa Professional und die Shaptons. Außerdem hatte ich auch den Awasedo 8000 (Dictum) und den Kitayama 8000 (Youtube US-Review) im Blick. Preislich sollte es jetzt nicht über die Stränge schlagen, den Akamonzen habe ich z. B. für 25 € mit gratis Versand aus Japan bezogen. Ich weiß, so billig komm ich nicht mehr weg, aber viel mehr als 100 € sollten es dann auch nicht unbedingt sein.

Zu was könnt ihr raten? Vielen Dank!
 
Ich kann dir auf jeden Fall den Imanishi Bester 4000 als Zwischenstufe zwischen 1k und 8k ans Herz legen
Habe den Stein seit kurzer Zeit (wobei ich aber schon viele andere in dieser Körnungregion hatte) und bin ziemlich begeistert - guter Abtrag, Splash&Go (kein Wässern nötig, ein Spritzer Wasser reicht), sehr überdurchschnittliche schöne Politur für einen 4k-Stein (besser als so mancher 8k-Stein!), macht eine gute Rasur-Schärfe (d.h. eine geschlossene feine Schneide), er hat eine angenehme Härte, greift gut und hat obendrauf eine vergleichweise eher gute Verschleißresistenz. Er ist gegenüber dem Naniwa-Professional/Chosera-3000er-Gegentstück größer, günstiger und laut ein paar Rezension von Leuten (auch hier aus dem Forum) die beide zum Vergleich haben auch noch insgesamt besser.

Die Empfehlung für den 8k überlasse ich gerne jemand anderen... wobei ich da bei Neuanschaffung wahrscheinlich am ehesten zum Kitayama tendieren würde.
 
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Klasse, vielen Dank! Da bin ich auf jeden Fall schonmal einen Schritt weiter. Kann jemand was zu den beiden von mir genannten 8000er sagen? Bei dictum heisst es vom einen, er sei relativ hart?
 
Imanishi 4000 :super: Ein erste Sahne Stein in diesem Körnungsbereich. Perfekt als Zwischensprung zum 8000er wie bereits Forenseil erwähnte. Wenn man will kann man danach auch schon aufhören (noch entgraten, entweder zeitungspapier oder Kork oder Pastenleder, das dann noch etwas mehr herauskitzelt). Bei meinen 0815 Rostfreien Messern ist nachm 4000er wirklich schluss.

Was die 8000er angeht: Ich selbst habe bisher(!) nur einen Naniwa Superstone 8000, der ist aber relativ weich, muss man mögen.
Zum Kitayama kennst du ja wahrscheinlich das Review von LessLemming.

Hier nochmal ein Zitat aus dem Vorstellungsthread:
LessLemming schrieb:
Ich habe mit Herrn Dieter Schmid konferiert, da mir die Ähnlichkeit des Imanishi Bester 6.000 und 8.000 in seinem Angebot zum Arashiyama und Kitayama aufgefallen ist (gleiche Abmessung, gleiche Farbe, gleicher Hersteller) und nach Rückfrage beim Lieferanten sind gemäß einer [Zitat] "sehr zuverlässigen Info" die Steine identisch. D.h. Arashiyama = Imanishi Bester 6.000 und Kitayama = Imanishi Bester 8.000.
Nur ohne Ständer und zu einem günstigeren Preis mit anderer Verpackung.

Quelle: http://www.messerforum.net/showthread.php?129691-Vorstellung-Imanishi-Bester-Steine-ein-Review; Post #25

Ich kann die Richtigkeit dieser Aussage nicht gewährleisten. Aber ich vertraue selbst darauf, weil es von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt (und plane selbst die Anschaffung eben jenes Steins).

Von den Naniwa Professional (ehemals Chosera) gibt es keinen 8000er Stein. Als alternative von Naniwa (im gleichen Härte-Bereich) wäre hier der Naniwa Junpaku aka Snow White zu nennen. Im US-Bereich wird der oft im gleichen Atemzug mit dem Kitayama genannt. Vorstellung von LessLemming hier (Erster Post, letzter vorgestellter Stein)

Soweit mir bekannt ist der innerhalb Deutschlands nur hier oder hier (mit Ständer) oder hier (ohne Ständer) zu beziehen oder als Import (meiner Meinung nach nicht lohnend wegen der 19% Märchensteuer)

Gruß, Wesley
 
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Also laut Kommentaren die ich gelesen habe, ist der Kitayama politurtechnisch und schärfetechnisch einen winzigen ticken besser als der Bester 10000, 12k Chinese oder Chosera 10000 aber nicht ganz so gut wie der Superstone 10000. Deswegen wird er bei den Amis auch gerne "8-12k" bezeichnet. Außerdem habe ich mal gelesen, dass der 8000er Bester wohl wie der 4000er Magnesia-gebunden ist und der Kitayama soll Harz gebunden sein, also würde mich es ein wenig wundern wenn der wirklich mit dem Bester 8000 identisch ist

Ich habe auch noch den 12000er Naniwa Speciality (wohl identisch mit Superstone Serie) - der ist wirklich extremst weich aber Politurtechnisch mit das beste was es überhaupt gibt. Für den regelmäßigen Einsatz für Küchenmesser würde ich ihn aber absolut nicht empfehlen, da sehr weich und wartungsintensiv, sondern eher nur für Rasiermesser.

Ich habe mir mal den Kitayama geordert :) Jetzt will ich's selber wissen :)
 
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Hallöle, ich nochmal

Der 8000er von Imanishi stammt nicht aus der Serie Bester (ebenso wenig der 4000). Das ist schon an der Verpackung ersichtlich.

Aus der Bester Serie stammen lediglich die Steine der 700er, 1000er, 1200er und 2000er Korngröße. Der 400er Stein gehört auch zur "nicht-Bester" Serie. Zumindest soweit mir bekannt.

Ebenso scheint es einen 1000er Stein von Imanishi zu geben, der auch nicht aus der Bester Serie stammt (aus Japan zu beziehen, oft auch als Arashyama betitelt).
Einen Unterschied in der Bindungsart scheint es vorallem zwischen Bester und "nicht-Bester" Steinen zu geben (merke ich auch schon, weil der 1200er kurz gewässert werden will; ~10 oder 15min)

Außerdem habe ich mal gelesen, dass der 8000er Bester wohl wie der 4000er Magnesia-gebunden ist und der Kitayama soll Harz gebunden sein, also würde mich es ein wenig wundern wenn der wirklich mit dem Bester 8000 identisch ist

Bitte wenn möglich mit Quellenangabe, denn ehrlich gesagt sind in vielen (internationalen) Foren einfach etliche Gerüchte im Umlauf, die irgendwer in die Welt gesetzt hat. Der nächste liest es, schreibt es wieder woanders und überall wird es als Tatsache angesehen und niemand weiß woher die Aussage überhaupt kam. Deshalb finde ich die Aussage von Dieter Schmid deutlich belastbarer als die aus einem unbekannten Forenbeitrag.

Außerdem gibt es das Problem, dass schon viele Händler die Reihen durcheinander werfen, weil alle von Imanishi hergestellt werden. Z.B wird zuerst die Bester Serie ins Sortiment genommen und dann kommen die anderen Steine vom selben Hersteller auch ins Sortiment und werden auch als "Bester" verkauft. Hier trifft auch den Hersteller die Schuld, da scheinbar keine genauen Informationen an die Händler weitergegeben werden.

Ich habe jetzt z.B. auch schon bei einigen Händlern die Aussage gefunden, dass die Bester-Serie mittels Vitrifizierung hergestellt werden. Die 4k-8k Steine sollen Resin gebunden sein.
z.B. Hier oder hier

Wikipedia schrieb:
Als Resine werden Extraktstoffe aus dehydrierten Naturharzen bezeichnet. Quelle: Hier
Das würde also mit der Aussage übereinstimmen, dass sowohl der Kitayama als auch der "normale" 8000er Imanishi Resin-, also Harzgebunden sind.
Damit ist die Aussage von Dieter Schmid wieder durchaus als realistisch zu bezeichnen

Bei CKTG allerdings werden sowohl Kitayama 8k als auch 10k Imanishi als "Magnesium based" bzw "contains magnesium-salts" bezeichnet. Also beide mit dem selben Bindungsmittel. Es herrscht also mehr als Unklarheit (wobei mir bei CKTG schon öfter mal Unzulänglichkeiten in den Aussagen aufgefallen sind). Dort gibt es aber auch keinen 4000er.
Beim Messerkontor ist der Kitayama als Harzgebunden geführt und bei JMS als Keramischer Stein. Konfusion pur :confused::lechz:

Wobei ich mir bei den Extraktstoffen aus Naturharzen auch vorstellen kann, dass diese auch Mineralien wie Magnesium enthalten oder daraus bestehen können. Da fehlt mir aber leider Fachwissen und ich weiß auch nicht woher ich mir das aneignen könnte.

Wenn ich Zeit finde werde ich mal bei feinewerkzeuge oder beim Hersteller (wenn möglich) nachfragen, damit nicht noch mehr Gerüchte durch die Gegend eiern, sondern Fakten auf den Tisch kommen.

Gruß, Wesley


PS: Bild der Verpackungen: links der Bester 1200er; rechts der 4000er
 
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Interessant, wusste nicht, dass der 4000er nicht zu Bester Serie gehört - die Feinwerkzeuge Seite steht was anderes, ebenso wie bei vielen anderen Shops
Allerdings ist hier ein Foto zu sehen, was den Unterschied bei den Verpackungen zeigt:
http://www.qy1.de/img/bester1.jpg

Ob ein Stein Resin/Epoxy-gebunden ist, lässt sich übrigens theoretisch leicht selbst herausfinden, da das im Gegensatz zu Magnesia nicht so hitzestabil ist.
Werde bei Gelegenheit mal ein Feuerzeug an eine Ecke meines 4000er Imanishi halten und gucken ob Rauch/Plastikgeruch/Verkohlung eintritt.
Hat hier jemand den 8k oder den 10k zum testen? LessLemming hat glaube ich den 10k, wenn ich mich recht entsinne[/B]
(Achtung, die Steine müssen trocken sein, sonst könnten sie platzen)

Hätte gerne Quellenangaben gegeben, aber sowas wieder zu finden, selbst Sachen die man gerade erst Gestern in diesem Forum gelesen hat, ist teilweise ziemlich schwierig ^^ Ich meine vor einiger Zeit hier im Forum ein Review zum EDIT:
Hier was spannendes (wieder) gefunden:

Der letzte Stein aus der Serie über den ich heute berichten kann ist der Imanishi Kitayama. Der Kitayama, auch wenn vielen nicht bekannt, ist von Imanishi hergestellt, gehört jedoch nicht zur Serie "Bester". Der Stein gehört zu einer eigenen Serie die hauptsächlich aus dem Arashiyama und dem Kitayama besteht. Die Steine sind besonders, da sie den japanischen Natursteinen nachempfunden sein sollen. Man erzählt sich die Schleifkörper in diesen Steinen seien zermahlene Naturjapaner die in einem Resin gebunden sind. Die Körnungsangaben können stark schwanken zwischen 8.000 und 12.000. Tatsache ist, der Kitayama ist ein weich bis mittelhart (also härter als z.B. Naniwa Superstone, aber nicht so hart wie Chosera) gebundener Stein mit sehr hoher Abtragsleistung. Der Stein ist hart genug um das Hineinschneiden großteils zu verhindern. Abgerichtet mit einem DMT 325 ist die Oberfläche schön glatt und geschlossen. Ein Wässern ist nicht notwendig, splash 'n go. Man erzählt sich in den US-Foren dass es zwei Möglichkeiten gibt den Stein zu verwenden: a.) als 8.000er oder b.) nach einem 10.000er.
Ich persönlich habe keinen großen Unterschied festgestellt.

Direkt nach dem Imanishi 4.000 wird die Politur noch um eine Winzigkeit verbessert. Die Schneide zeigt einen waschechten 3D Effekt. Unter der Lupe ist eine sehr gute Politur zu erkennen, die auch dem Chosera 10.000 in nichts nachsteht. Getoppt wird die Politur vielleicht noch durch den Superstone 10.000, aber auch nur bei starkem Auflicht. Ansonsten lässt der Kitayama in Sachen Politur nichts zu wünschen übrig.

Seine eher weiche Natur und sein sanftes Gemüt machen den Stein zu einem sehr angenehmen Finisher. Die Größe ist gradezu luxoriös. Nach dem Imanishi 4.000 ist das Ziel innerhalb weniger Züge erreicht, der Stein arbeitet also sehr schnell. Trotz des hohen Abtrags gibt der Stein keinen Schlamm frei, setzt sich dafür recht schnell zu. Auch hier empfiehlt sich das Reinigen der Oberfläche mit einem Nagura nach dem Schärfen.
Randbemerkung: Ich verwende alle meine Steine selbstverständlich ohne extra erzeugten Schlamm.

Was die abschließende Feinheit des Kitayama angeht, also ob er nun 8k oder 12k hat, kann ich nur spekulieren. Tatsache ist das mit diesem Stein eine sehr feine Schneide erzeugt werden kann die für alle Belange als sehr gut gilt. Die Schneidkante ist fein und hat nur noch sehr wenig Biss, schneidet aber wie ein Laser. Ich verwende den Stein NACH dem Chosera 10.000 (wenn mir danach ist). Für meine Kochmesser ist dieser Stein also, wenn ich ihn verwende, immer der Abschluss.

Momentan befinden sich zwei Sets in meinem Kochmesser Repertoire. Ein vollständiges Naniwa Chosera und das eben besprochene Imanishi Bester Set.
Beide Sets erfüllen ihren Zweck tadellos. Die Politur mit dem Chosera 10.000 ist mit dem bloßen Auge betrachtet sehr gut, wird aber meiner Meinung nach vom Kitayama geschlagen.
Die Kombination aus [Grundschliff z.B 1.000er], Imanishi 4.000 und Kitayama 12k bring mich schnurstracks ans Ziel und das mit nur drei Steinen, bzw. zwei für den Nachschliff.
Quelle: http://www.messerforum.net/showthread.php?129691-Vorstellung-Imanishi-Bester-Steine-ein-Review

[Bezogen auf Imanishi 10000] Für Rasiermesser zeigte der Stein enttäuschende Ergebnisse. Meiner Meinung nach sind hieran die Einschlüsse (bzw. Inhomogenitäten) im Stein verantwortlich. Hier gewinnt der Kitayama.
...
Für mich ist klar dass mir der Imnishi 10k lieber ist als der Chosera 10k, weil er sanfter ist und einen Hauch besser poliert und lieber als der Superstone 10k (ausgenommen Rasiermesser) weil er etwas härter ist und mehr vergibt.
...
Der Imanishi 10.000 ist eine echte Alternative zum Kitayama des gleichen Herstellers. In Sachen Feinheit geben sich die beiden nicht viel, so viel steht fest. Die Politur ist bei beiden Steinen für Kochmesser sehr gut!.
...
Ich verwende für das Nachschärfen meiner gut gepflegten Messer ab sofort nur noch den Imanishi 4k; das reicht für die meisten Arbeiten völlig aus. Danach folgt entweder der Kitayama oder der Imanishi 10k (nach Gusto).
Quelle: http://www.messerforum.net/showthre...er-Steine-ein-Review&highlight=imanishi+10000

Ob der 4k alleine nicht schon reicht, gerade da es hier um rostfreien Stahl geht, wäre da noch die andere Frage ;)
Der 4k alleine macht schon ne bessere Politur und schärfer als so mancher 6k und 8k Stein (z.B. Taidea)
 
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Hallo
Ich glaube ,Wesley hat wohl Recht mit der Vermutung ,das die 400 ,4000 und 8000-er Steine NICHT zur Bester-Serie gehören ,genauso wenig wie der 1/6 K-Stein .Denn diese 4 Steine haben diese "Lametta"Verpackung . Es ist auch bestimmt kein Zufall das Dieter Schmid schreibt "Die 400 ,4000 u.8000 er Steine sind etwas härter gebunden als 700 ,1000 ,1200 u. 2000" (sinngemäß) .Auf die 220 ,6000 u. 10000 ist er im Text nicht eingegangen ,die kamen vielleicht später ins Sortiment .
Wie dem auch sei ,ich bin mit meinem Kombi-Stein zufrieden .
Gruß Jens
 
Wobei ich mir bei den Extraktstoffen aus Naturharzen auch vorstellen kann, dass diese auch Mineralien wie Magnesium enthalten oder daraus bestehen können. Da fehlt mir aber leider Fachwissen und ich weiß auch nicht woher ich mir das aneignen könnte.
Bin zufälligerweise Chemiker. Magnesium sollte auch in natürlichem Resin bestenfalls in winzigsten Spuren vorkommen.
Wobei ich nicht glaube, dass die wirklich natürliches Resin nehmen, sondern aus vielerlei technischen Gründen mit ziemlicher Sicherheit Kunstresin (vollsynthetisches Epoxid-Harz), was garantiert Magnesium-frei ist.

Wenn wirklich beides, dann könnte das vielleicht auch heißen, dass er erst mit Magnesia hart gebunden und mit Harz vollgesogen wurde um seine "Wasser-Durstigkeit" weiter zu entfernen und die Haltbarkeit und Resistenz gegen Überwässerung zu erhöhen.
Würde auch die Eigenschaften erklären, dass die deutlich härter und abnutzungsresistenter sind als andere Harz gebunden Steine, wie die Naniwa Superstone Serie

Wie gesagt - der Test ist leicht - Epoxid Harz schmilzt und zersetzt sich schon bei wenigen hundert Grad schnell (Feuerzeugflamme, glühende Nadel, heißte Herdplatte etc.) und verfärbt sich und es würde nach Plastik riechen, während Magnesia erst bei Temperaturen schmilzt und zersetzt, die mit solchen Mitteln nicht zu erreichen sind (je nach Mischung >1000°C, Zersetzung noch deutlich später).
Die Spitze einer der 8 Ecken eventuell zu etwas anzukokeln ist nicht so das große Risiko ;)

Ich habe mir den Kitayama übrigens für 53€ aus Japan bestellt, evtl. kommt noch Zoll drauf, aber selbst wenn, kein Preisnachteil gegenüber dem "Bester" 8000 und dafür noch'n Sockel und'n Toishi dabei :)
 
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Ich habe inzwischen den Imanshi Bester/Kitayama 8000 - Versand aus Japan ging diesmal wieder extrem fix :)
Sehr empfehlenswerter Stein, der beste 8k den ich bisher hatte.
Schneller Abtrag und überdurchschnittliche Politur für einen 8k, kein Wunder dass er teilweise als wie ein 9-12k angepriesen wird (besser als 12k Chinese aber nicht so gut wie Naniwa S.. 10k/12k). Wie fein die Schneide wird habe ich mir noch nicht angeguckt, die erreichte Schärfe bleibt aber gewiss nicht hinter den Erwartungen eines 8k zurück. Der Stein hat eine ordentliche Härte, die aber nicht ganz z.B. die der Zisches erreicht.
Mein Stein musste erst ordentlich angerieben werden, damit er vernünftig arbeitet - so ca. 0,5mm musste abetragen werden um eine homogene Oberfläche zu erreichen. Und wie ich mittlerweise festellen musste ist er nicht 100% plan (allerdings so geringfügig, dass nur bei Rasiermessern von Relevanz).
Auf jeden Fall eine Empfehlung :super:

Dann mal etwas Detektiv-Arbeit:
Ich habe den Stein mal angekokelt, weil ich nun wissen wollte ob er Harz- oder Magnesia-gebunden ist.
Vom Schleifgefühl erinnert wie der Imanishi 4k eher eher an einen Magnesia gebundenen, wie z.B. Chosera, als an einen Harz gebundenen wie z.B. Naniwa SuperStone.
Aber der Stein beginnt sich nach einiger Zeit in der Feuerzeugflamme leicht anzubräunen und ein wenig Qualm abzusondern, der einen aromatischen Geruch hat, welcher mich mich an Phenole erinnert. Damit ist ganz klar bestätig, dass der Stein einen Kunststoff/Harz enthält.

Zum Vergleich habe ich auch die Ecke eines Naniwa Speciality Stone angekokelt. Bei dem ist bekannt, dass er mit Harz gebunden ist. Dieser verfärbt sich in der Flamme vielfach schneller und wird auch an Ebde fast schwarz anstatt nur anzubräunen. Er qualmt auch stärker, aber der Geruch ist identisch.

Außerdem habe ich den 1000/4000 Stein vom Japan-Messer-Shop angekokelt, dieser verhält sich bei Flammenkontakt exakt(!) identisch zum 8000er Imanishi. (PS: Das bestätig (neben den gleichen Seitenabmessungen, der gleichen Lamettaverpackung, den gleichen Kantenabschrägungen, dem gleichen Schliffbild+Schleifgefühl wie Imanishi 4k) den Verdacht, der hier bereits von einigen geäußert wurde, dass dieser auch von Imanishi hergestellt wird.)

Allerdings steht dazu im krassen widerspruch: Die Imanishi Steine können wie Choseras bei Überwässerung spröde werden und Risse bekommen (z.B. http://www.messerforum.net/showthre...bei-gro%DFer-Hitze&highlight=risse+kombistein), was eher untypisch für Zement, Harz gebundene und vitrifizierte ist, sondern eher typisch für Magnesia gebundene, da Schmelzmagnesia wasserlösliche Salze enthält, die sich mit der Zeit (insbesondere bei Wärme) lösen und das Magnesia porös und brüchig machen.

Daher (auch dass der Naniwa deutlich stärker auf Flamme reagiert) ist meine Theorie, dass der Bester 4000, Kitayama/Bester 8000 und der 1000/4000 Japan-Messer-Shop Stein zwar mit Magnesia gebunden sind, aber zusätzlich mit einer Harzlösung fixiert werden um sie wasserabweisender zu machen.
Somit hätten sowohl CKTG recht, die sagen, dass er "Magnesia based" ist, als auch Messerkontor, die sagen, dass er Harz gebunden ist - er ist ein Hybrid :)!
 
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Vielen Dank für die zahlreichen, ausführlichen Antworten :super::)

Entschuldigt bitte außerdem mein Unwissen, obwohl ich doch regelmäßig hier lese. Aber man vergisst dann doch auch manches wieder, der Input für Amateure wie meiner einer ist einfach gigantisch. Ich freue mich riesig, dass ich von eurem Wissen profitieren darf!


Habe jetzt einen Naniwa Akamonzen 1000, einen Imanishi Bester 4000 und einen Imanishi Arashiyama 6000 erstanden. Ich bin mit allen Steinen sehr zufrieden, alle sind relativ hart, vor allem der Arashiyama. Letzterer setzt sich zwar ab und an etwas zu, mit den mitgelieferten Nagura ist das aber kein Problem.

Habe noch Bilder mit einem Größenvergleich beigefügt. Leider den Bester bei meinen Eltern liegen gelassen, deshalb nur links der Arashiyama, rechts der Akamonzen. Die Steine sind meiner Meinung nach recht stattlich geraten :)

fullsizerenderhk7bxoeq3l.jpg

fullsizerender36gmta51xn.jpg




Next step ist nun wieder eine etwas kompliziertere Geschichte. Ich möchte gerne mein Deba und Yanagiba so schleifen, dass der weiche Stahl matt/wolkig, der harte Teil hochglanz poliert wird.

Bisher hatte ich ja nur den 1000/6000 von Suntiger, der mir alles gleichmäßig poliert hat und das dann leider auch nicht besonders gut. Der Arashiyama poliert auch schon gut auf Spiegel, aber mir nicht genug, da die Fläche bei Deba und Yanagiba doch sehr groß ist und viele Mikrokratzer zu sehen sind.

Was muss ich tun/welchen Stein benötige ich zum Abschluß, um genannten Politureffekt zu erzielen? Ich dachte da an den Naniwa SS 10000, manche arbeiten davor/danach(?) noch auf dem Kitayama. Erreiche ich damit eine "zweigeteilte" Politur oder wird alles gleich? Letzte Frage: Mikrofase ja/nein? Ab Hersteller war eine dran, was mich wundert, dachte ich doch immer, man schleife auf 0. Ich hoffe durch die beigefügten Bilder wird deutlich, was ich meine:

Mikrofase:

fullsizerender9rp1d8b5ti.jpg


Matt/ab Hersteller nicht wirklich"hochglanz". Aber in die Richtung solls gehen, im unteren Bereich dann Spiegel:

fullsizerender7ivmr3szw4.jpg


Hochglanz poliert...aber nur unter bestimmtem Lichteinfall:

fullsizerenderd9nbt3vyzm.jpg


Kratzermassaker :glgl::

fullsizerenderkviz3gb4dp.jpg
 
Ich kann den Imanishi 8000 (egal ob Bester oder Kitayama - die sind identisch!) sehr empfehlen. Mein aktueller Lieblings-8k-Stein.
Machte eine 1A saubere, geschlossene Schneide und Politur ist vergleichsweise eher so gut und eher wie bei einem 10-12k Stein (laut Review von LessLemming (wenn ich mich recht entsinne) ist die Politur besser als Naniwa Chosera/Professional 10000 und Bester 10000, aber minimal schlechter als die Politur vom Naniwa Superstone 10000 und aus eigener Erfahrung aber besser die Politur vom 12k Chinesen).
Deswegen wird der Stein im Amerikanischen Luftraum auch gerne als "Kitayama 8000(12000)" verkauft.
Was für den Stein spricht ist, er ist angenehm hart, sehr groß, splash&go und hat für einen 8k noch einen vergleichweise sehr ordentlichen Abtrag. Er ist sehr leicht zu händeln und die Facetten werden für einen 8k wirklich sehr überdurchschnittlich schön spiegelnd, wenn man es ordentlich macht.

Ich habe auch noch einen Naniwa Speciality 12000 (ich glaube praktisch identisch mit Super- und Sharpening Stone Serien) und der macht noch eine nochmals bessere Pulitur. Allerdings ist der Stein (wie soweit ich weiß auch der 10k) wirklich extrem weich und dünn und er setzt sich schnell zu (=zwischendruch je nach Messer manchmal erneutes Anreiben nötig damit er wieder gut greift) und man hat durch die "klebrige" Harzbindung besonders schnell Schleifpartikelverschleppung auf dem Stein, die einem das Schliffbild total versauert wenn man nicht aufpasst. Dazu ist der Stein zwar vielfach schneller als der 12k Chinese, aber trotzdem im Vergleich zum Kitayama eher lahm, daher ist ein sehr guter 6k bis mittelmäßiger 8k für meinen Geschmack als Ausgangsstein schon fast schon grenzwertig. Außerdem sind 12k was die enstehende Feinheit der Schneide- und damit die Schärfe- angeht schon relativ schwer zu händeln - die Schneide wird so filigran und dünn, dass Teile von ihr sogar schon bei kleinsten Wacklern beim Schleifen oder bei schon bei Wacklern beim Abledern abgerissen(!) werden können und damit die Schärfe(+Haltbarkeit) eher hinter den Erwartungen zurückbleibt, wenn man nicht extrem konzentriert schleift. Ich vermute auch, dass das (falsches Abledern) der Grund ist, warum bei den Rasiermesserschleifern manche total auf ihn schwören und andere nur Hautiritation von ihm bekommen ;)
-->Der Stein macht zwar ein insgesamt nochmals sichtbar bessere Politur als der Kitayama, was man sich aber durch deutlich schwierigere Anwendung (und gemessen an der Dicke auch mit viel höherem Preis) erkauft. Ich würde ihn persönlich eher nur für Rasiermesser empfehlen, aber wenn wirklich der letzte Politurkick gewünscht ist, dann wäre er eine Überlegung wert.

Sidenote: Laut einem Review von Bartisto aus dem Rasiermesserforum ist der Naniwa Superstone 10000 was die Politur angeht selbst unter einem guten Mikroskop praktisch identisch mit der Politur des Speciality 120000er. Ob das reproduzierbar ist (andere Reviews sagen ja!), oder Serienstreuung und wie sich die unterschiedliche Beschaffenheit der Steine auf die Schärfe bzw. Feinheit der Schneide auswirkt sei mal dahingestellt. Aber in der Praxis kann man die Politur vom 12k und vom 10k wohl kaum auseinander halten.

Sidenote #2: Beide Steine (und ich vermute auch mal der 10k) müssen vor der Verwendung übrigens erstmal ordentlich (0,5-1mm) abgerichtet/angerieben/geglättet werden, damit das Ergebnis stimmt - bei beiden ist das Ergebnis direkt Out-Of-The-Box eher enttäuschend

Beide Steine kann man politurtechnisch nochmal z.B. mit Diamantspray-/ oder -Paste toppen (z.B. 0,5µm/60.000JIS oder auch schon der schneller 1,0µ/28.000JIS von Abradia PS) - aber aus eigener Erfahrung wird das Buttereisen bei großen Facetten wie bei deinen Messern schnell "fleckig", weil sich auf Leder der Druck nicht gleichmäßig genug verteilt. Da könnte allerdings anschmiegsameres Bastelfilz anstatt Leder die Abhilfe schaffen. Dafür aber keine Gewehr.

Hier einmal ein gecropptes Pic von der Politur vom Naniwa Speciality - man beachte das "Sony" von der (2x)60cm entfernten Kamera, was sich in der Facette spiegelt
Messer Feinschliff
(wobei bei diesem Schliff besonders im oberen viertel auf einer Seite der Klingel auch noch Kratzer von einem groben Stein drin waren, die man bestimmt hätte durch durch viel Zeitaufwand auch noch hätte herauspolieren können; Anderes Bild was die Kratzer unter anderem Licht sehr gut zeigt: https://farm1.staticflickr.com/262/18984306228_c176d5c9d3_o_d.jpg - (in echt sahen die Kratzer nicht so schlimm aus wie auf dem Foto ;))
 
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