Keltisch-Germanisch-Phantasie!

Torsten Pohl

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Tja so seh ich das, ein paar von den ollen Genosen haben sich da zusammengetan, Stilelemente verquirrlt sich am Schilf vergriffen, und raus kam das!!
Zumindest ist mir kein Belegstück bekannt das genau so aussieht, daher also eher Freestyle wenn jemand sowas schon mal im original gesehn hat, interessiert mich das brennend.

Klingen aus Dreilagenstahl C45 und Feilenstahl (harter Rücken!), beim schwarzem sinds etwa 400Lagen .2842-75Ni8.

Scheide, schärfe etc. gibts bei diesen noch nicht, aber da ich die öfters mache kann ich euch versichern gerade die Dreilagenvarianten werden brutal scharf, und sind dank doch sehr starkem Rücken sehr belastbar.
Beim nächsten wirds dann auch mal ne Scheide geben, diese hier sind praktisch schon weg.

Tschau Torsten viel Spaß beim gucken.

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Hallo Torsten -
schön rustikale Messer - die MA-Fans werden begeistert sein!
Das mit dem Schilf versteh ich noch nicht ...
und: aus was ist denn die Griffwicklung?

Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost
 
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:hehe: ich gehe mal davon aus, dass die Wicklung aus Schilf ist.
Die Symbiose aus Messerschmied und Korbflechter..interessant.
Aber Thorsten, die Messer sehen sehr schnuckelig aus und ich kann durchaus nachvollziehen, dass alle Abnehmer gefunden haben.
Mir gefällt die Art der Messer saugut.
ABER.......wie hast du die Wicklung daran gehindert sich wiedr auf zu dröseln?? Spezielle Knoten?
 
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Hallo Torsten,

das sind echt tolle Teile! :super::super::super: Eins schöner als das andere. Sehr viel anders sahen die alten Keltenmesser sicher auch nicht aus. Und wenn doch, hätten die Deine mit Kusshand auch genommen,

Grüße
Gerd
 
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Hallo Torsten!

Sehr hübsche Messer mit sehr individuellem Charme! Sehe ich Richtig, dass Du die Enden der Wicklung unter derselben eingeklemmt hast? Ich kenne die Technik vom Rutenbau. Der Griffabschluss gefällt mir besonders! Har einfach ingesamt was sehr Uriges, Kraftvolles!
 
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Hallo Torsten,

beim ersten Blick dachte ich, der Griffabschluß sei ein Widderkopf.
Die sehen wirklich gut aus.
 
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Sehr schöne Messer. Ich mag so was - machen UND benutzen.

Übrigens sieht man solche Messer in Frankreich viel öfter als hier.
 
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Hallo Torsten

Das sind coole Messer... Da hast Du einen tollen Stil gefunden, oder hat er dich gefunden...
Echt geil.

Gruss aus Helvetien
Bobby
 
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Nabend

erst mal Danke für die vielen durchweg Positiven Reaktionen.:super:

Zum Schilf und der Griffwicklung, das ist eigentlich ganz einfach das Material wird gründlich durchnässt und der Griff umwickelt, die Enden werden dann soweit wie irgend möglich unter die Wicklung geschoben.
Trocknet das material zieht es sich stark zusammen und alles hält wie durch Zauberhand fest.
Gerade bei den größeren ist zudem der Grif zum Teil aufgedornt oder ausgefräst (abhängig von meiner Tageslaune:D) damit sie nicht Hecklastig sind.

Achim weisst du ob die Französichen Macher sich auf ein Belegstück berufen können?

@Bob ich glaube du liegst da gar nicht so falsch ich habe derart Freude am bau dieser Messer,.............

Tschau Torsten
 
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:super::super: Sehr schöne Messer Thorsten.

Eigendlich weiss ich wo ein Ganzmetallmesser aus Keltischer Zeit liegt, obs eine Wicklung am Griff hatte weiss ich nicht, und die Fachleute auch nicht. Ich mach mal ein Bild die Tage.

Gruss Rom.
 
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Hallo Thorsten

Klasse messer die danach schreien gebraucht zu werden !

Besonders gut finde ich die schilfwicklung !!!

Ps. Ich habe Dir ne PN geschikt. Kannst du mich mal bitte anrufen !

Gruß Murat
 
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Ich möchte bemerken, dass ob diesseits des Rheins, oder Jenseits, vor 2000 Jahren bis stark ins Mittelalter hinein, durchaus auch andere Materialien als Holz und Leder im Gebrauch waren, die unglaubliche Eigenschaften hatten/haben.
Funde bestätigen dies.
Schilf,Reet, Textilien überdauern selten in der Erde, Moorfunde dagegen eher, und es waren durchaus Materialien im Gebrauch die mit heutigem Design und Farbe konkurieren können.

Die Idee mit der Schilfwicklung ist genial :super:

Gruss unsel
 
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moin,
tolle arbeiten, war in der zeit vor 2500 jahren in unseren breiten (keltisch-germanisch) standart und vielleicht war mehr möglich als manch einer heute denkt/glaubt. vielleicht gehört diese gegend/ kulturkreis zu der/den meist unterschätzten hier im forum.
schön umgesetzt, authentisch, was mit wurzeln.

Hermann09
 
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nochmal Danke fürs Feedback!!!

@Unsel
Ich finde das ist irgendwie realistisch mit dem Schilf, eigentlich in jedem Siedlungsgebiet vorhanden und im täglichem Gebrauch von der Korbware bis zum Hausbau, daher die Idee.
Ich experimentiere da im Moment gern rum was sich eignet.

Da kommt noch mehr in Zukunft das ist und bleibt für mich einfach die Faszinierenste Epoche.

Tschua Torsten

PS. Murat klingel morgen durch!!!
 
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Gefallen mir sehr gut, schön rustikal und dennoch elegant.

Hilmar
 
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Hallo Torsten -
deine Messer lassen mir keine Ruhe ...
Nicht, dass jetzt einer denkt, ich sei Archäologe - nur interessehalber:
Zum Schilf:
also das Zeug, was ich als Schilf kenne ist so was wie lausiger Bambus.
Damit wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen Messergriff zu umwickeln. Auch gespalten hat das Material Knoten, die ich bei deinen Griffwicklungen nicht finde. Mit Binsen würde ich das allerdings schon machen - nur stehen die unter Naturschutz!
Damit bespannt man rustikale Stuhlsitze und das hält ewig!
Was auch super ist, ist Hanfschnur oder Leinen/Flachsschnur.
Mein Tip: mit Leinöl einlassen! Das ist nahezu unverwüstlich.

Zur Form: deine Messer sind m.E. autentischer als die "Wikinger"Messerchen mit dem Fleischerhakengriff. Wenn man bei den Büchern zu Illerup Adal nachschaut Band 3/4) gibs nur ein Fundstück von über 380 Wikingermessern, dass einen solchen Schnörkelgriff vermuten lässt - alle anderen sind mit durchgehendem oder gestecktem Erl. Von nicht wenigen sind Hirsch, Elch Bein oder Holzgriffe erhalten, bei anderen wird Leder oder anderes organisches Material vermutet - welches aber nicht mehr da ist.
Aber vielleicht liegt die dünne Fundlage daran, dass die verschnörkelten Messerchen für die Hausarbeit der Frauen waren und die stabileren nicht nur zum Vespern und deshalb an den Gürteln der Jungs hing, die in Illerup ins Gras beißen mussten? Auch in der sehr umfangreichen Dissertation von Herrn Holtmann (1993, er hat weit über 1000 Funde erfasst!) habe ich diese Messerform nicht gefunden.
Ich rede hier nicht über den Spaß beim Schmieden, den so ein Messer zweifelsohne macht ... aber ich wundere mich halt, warum die so verbreitet sind auf den MA-Märkten wo ich bisher über so wenig Belege gestolpert bin.
Ich werde da mal beim Württemb. Landesmuseum nachhaken.
Oder vielleicht wissen dazu Forumiten mehr?

Von Ringknaufmessern aus der La Tene- Zeit habe ich bereits ettliche gesehen. Die kommen deinen Messern sehr nahe! Mal scheint der Ring gedorn zu sein, mal wurde vermutlich ein Fortsatz zum Ring gebogen und das Ende wieder verschweißt - was man so durch das Vitrinenglas oder auf archäologischen Zeichnungen sehen kann.
Hier lässt die Form der Griffpartie oft auf eine Umwicklung / Umnähung schließen.

Was mir bei Dir gut gefällt ist dein vorsichtiger Umgang mit der Materie!

Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost Schmidt
 
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Sehr interessante Stücke!
Ein Tipp zur Wicklung: Man kann vor dem Wickeln eine Schlaufe aus Angelschnur mit unterlegen, steckt dann das Ende vom Schilf- oder Lederband etc. rein und zieht es ganz unter der Wicklung durch. Dann kann man es am Ende bündig abschneiden - das hält bombenfest und es gibt keinen sichtbaren Knoten.
 
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danke für den Tip porcupine das werd ich mal ausprobieren.

@Jost

Es freut mich wirklich das dir die Messer so gut gefallen, und in der Tat bist du mit La Tene Zeit, Manching, oder für mich viel näher Glauberg nicht weit weg von dem was ich da nachzuahmen versuche.
Das Keltische und seine Übergangszeit zum Germanischem (speziell den regional belegten Chatten!) ist so ein kleiner Tick von mir.
Der Gedanke an bekannte Siedlunggebiete, regional vorkommende Materialien und bekannte oder vermutete arbeitsweisen zB. dem aufbrechen der Sau über den Rücken, versuche ich in diese Messer reinzubringen
Wenn man versucht sich in diese Zeit reinzudenken so wird einem schnell klar das Leder zB. zwar vorhanden aber ein durchaus begehrtes und teures Gut war, daher zB. auch dieser Interpretationsversuch.

Zum Schilf/Reet mal soviel ich beziehe den kalibriert so wie er zum Korbmachen abgerichtet wird und wurde.
Daher ist er so ebenmäßig/gleichmäßig.
Von Korbbrandkeramiken etc. ist bekannt das schon damals Abrichtwerkzeuge bekannt waren und für feinere Korbwaren verwendet wurde.
Genutzt wurde wohl alles was röhrenartig wächst, vergleichbar dem asiatischem Rattan.
Allso aus Weidenschießer etc... , eben alles was leicht zu beschaffen und billig war.

Über Ma Veranstallungen kann man eh denken was man will, sowiet ich weiß gibt es wohl ein paar wenige Belgstücke zB. in Haitabu. naja was solls...

So nun ist aber an dieser Stelle bitte schluß, das Einverständniss von Pitter und den Mods vorrausgesetzt, können wir gern dazu nen extra Thread machen aber ich denke hier ist definitiv die Galerie!!!!.

Tschau Torsten
 
einnmal Scheide und .....

Wie gesagt das eine gezeigte hat nun eine ebenso frei Interpretierte Scheide, ich bin mr allerdings nicht sicher ob gestockte Buche damals überhaupt bei uns heimisch war......, eingelassen ist alles mit warmen Bienenwachs.

Und das andere ist ein dreilagen Küchenmesser so wie es hätte sein können 18cm Klinge 2.5mm dick sehr schlank gehalten, Griff ebenfalls gestockte Buche, mit Birkenpech aufgesteckt, Reedspirale findet seinen Abschluß durch den Spitzerl gesteckt.
Es gibt Funde aus der Latenzeit die am ende des Spitzerls eben ein feines Loch aufweisen und auf eine derartige Montierung hindeuten, obs stimmt, autentisch ist??????

Tschau Torsten

Morgen gibts nochmal Bilder bei Tageslicht, wollts halt schon mal zeigen.

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