Kennt jemand das "Mitsudomoe Katana" ?

Antiheld

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Hallo,

ich hab mir mein erstes Katana gegönnt. Eigendlich wollte ich mir das John Lee "Hattori Hanzo" Katana aus den Kill Bill Filmen kaufen. Handgeschmiedet und "traditionel gehärtet" waren für mich als unwissenden gute Argumente für einen Kauf....bis ich mal ein bißchen über Katanas gelesen habe.
Jedenfalls bin ich beim stöbern auf das " Mitsudomoe Katana" bei Haller gestoßen. In der Beschreibung stand dann: "Differentiell mit Lehmbestrich gehärtet".
Preis: 199€

Da mir der Preis für dieses Schwert etwas niedrig vorkam hab ich bei Haller angerufen und folgende Auskunft erhalten: Sie haben verschiedene Schwerter bestellt um sie evtl ins Programm aufzunehmen. Das besagte Schwert wurde dann nicht aufgenommen, die Angabe über die Härtung stimmt aber. Regulärer Verkaufspreis wäre 600-700€ gewesen.

Leider ist die Beschreibung nicht mehr online und ich habs auch verschwitzt sie vorher zu speichern. Das einzigste was ich dem Google-Cache entlocken konnte war das kleine Bildchen: http://209.85.129.132/search?q=cache:EjJkMrrvyYQJ:www.stahlwarenhaus-hebsacker.de/products_new.php+%22Mitsudomoe+Katana%22&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de&lr=lang_de
(Man sieht es relativ weit unten)


Außer das der Griff aus echter Rochenhaut und mit Baumwolle gewickelt ist und das man die Hamon-Linie relativ klar erkennen konnte, kann ich leider keine weiteren Angaben machen.

Mich würde mal interessieren ob jemand das Schwert kennt oder mit den Angaben eine vorsichtige Schätzung abgeben kann, ob es ein guter Kauf war oder doch eher in den Bereich Lehrgeld gehört.

Bilder kann ich leider noch keine machen, da ich wie gesagt heute erst bestellt habe.

Desweitern würde mich noch interessieren, ob man Teile wie Saya und Tsuba bei so Schwerten austauschen kann. In den diversen Shops hab ich immer nur komplette Sets gefunden.

Ich hoffe ihr könnt einem Neuling, der sich doch gerade etwas Gedanken macht ob er da nicht zu schnell aus der Hüfte geschossen hat, weiterhelfen.

MfG Andre
 
Guten Morgen Andre und Willkommen im Forum!

Mich würde mal interessieren ob jemand das Schwert kennt oder mit den Angaben eine vorsichtige Schätzung abgeben kann, ob es ein guter Kauf war oder doch eher in den Bereich Lehrgeld gehört.

Ob es ein guter Kauf war oder nicht, hängt davon ab, wofür das Teil gedacht ist. Als dekorierender Wandbehang ist das Teil doch ansehnlich und schick.
Wenn Du allerdings vorhast, irgendwelche Schnitttests damit zu machen, würde ich zur Vorsicht raten!!!
Denn auch wenn das Schwert als "Katana" mit "traditioneller/differentieller Lehmhärtung und Hamon" beworben wird, so sollte es doch klar sein, dass man für 199€ KEIN Schwert erworben hat, welches diese Bezeichnung verdient. Was natürlich nichts an der Tatsache ändert, dass das Ding scharf ist! Gerade als Ungeübter wäre ich damit vorsichtig!
Ich kenne das Exemplar, welches Du erworben hast zwar nicht aus eigener Erfahrung; mir persönlich wäre allerdings die Gefahr zu groß, dass mir das Ding (oder Teile davon) beim Praxistest um die Ohren fliegen. :teuflisch
Sei es, dass die Klinge (aus-)bricht, weil die Härtung doch nicht das gelbe vom Ei war oder sich die Klinge vom Griff löst.

Desweitern würde mich noch interessieren, ob man Teile wie Saya und Tsuba bei so Schwerten austauschen kann. In den diversen Shops hab ich immer nur komplette Sets gefunden.

Ich persönlich habe ein "Heart of the Dragon" der Firma WKC aus Solingen, welches für Tameshigiri gut geeignet ist. Dieses Schwert (darüber ob es die Bezeichnung "Katana" verdient, kann auch trefflich gestritten werden) kann komplett zerlegt werden, indem man die Bambusstifte (Mekugi), die den Griff (Tsuka) mit der Schwertangel (Nakago) verbinden, herausdrückt. Mein Schwert hat zwei Meguki, also auch zwei Löcher in der Angel.
Manche Schwerter (vor allem im niedrigen Preissegment) haben nur ein Mekugi. Damit trotzdem nichts wackelt wird der Griff oft mit der Angel verklebt. Schau doch einfach bei Deinem Schwert nach, wie der Griff und die Klinge zusammengehalten werden.

Ich hoffe ihr könnt einem Neuling, der sich doch gerade etwas Gedanken macht ob er da nicht zu schnell aus der Hüfte geschossen hat, weiterhelfen.
Tja, ich würde den Kauf jetzt in die Kategorie "Lehrgeld" sortieren. Sorry, falls meine Meinung jetzt nicht die Antwort war, die Du hören wolltest. Andere Forumiten sehen die Sache vielleicht anders.

Falls Du Dich mit der Thematik "Katana" intensiver befassen willst, kann ich Dir noch folgende Buchtips geben:

Leon und Hiroko Kapp, Yoshindo Yoshihara: Japanische Schwertschmiedekunst. Ordonnanz, Eschershausen 1996
und

John M. Yumoto: Das Samuraischwert. Ein Handbuch. Ordonnanz-Verlag, Freiburg 1995

Ich habe beide und gerade ersteres finde ich wegen der schönen Fotos sehr gelungen. Letzteres Buch beinhaltet zwar einige Fehler, zur Einsteigerlektüre ist es dennoch ganz gut geeignet.

Grüße

PS: "Sie müssen grosse Ratten haben, wenn sie ein Hattori Hanzo Schwert benötigen!"
"Riesige!"
:haemisch:
 
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Moin,

natürlich wollte ich sowas nicht hören :argw:

Ich hatte jetzt eher auf diesen Satz gehofft: Würden Sie Gott auf ihrer Reise begegnen, würde er zur Strecke gebracht.

Um mal bei Kill Bill Zitaten zu bleiben:)

Aber mal ernsthaft, ich hör mir lieber 100 Mal den Spruch an: "Sei bloß vorsichtig bevor du etwas anderes schneidest als Luft", als dass einmal die abgebrochen Klinge zitternd im Oberschenkel steckt.

Ich hab jetzt gerade aber nochmal mit einem Mitarbeiter von Haller telefoniert, laut seinen Aussagen hab ich ein echtes Schnäppchen gemacht.

Die Seite ist auch nochmal online, wers sich anschauen möchte:
http://www.stahlwarenhaus-hebsacker.de/product_info.php?cPath=42_117&products_id=858&osCsid=f40cd2fbaa2f3034c6ccc2b3c65608f6

Laut diesem Mitarbeiter ist das Schwert noch eine Klasse besser als das PPK von Paulchen, einem Schnitttest ständ nichts im Wege. Zumindest nicht aus Sicht des Schwertes, bei mir siehts da anders aus :glgl:

Die Preisklasse wäre je nach Austattung zwischen 800 und 1500€. Bei diesem Schwert ist die Austattung eher simpel gehalten, was mir aber nur recht sein kann, da es mir Hauptsächlich um die Klinge geht.

Die Montierung wäre sehr gut, da müßte ich mir keine Gedanken machen , dass die Klinge eigene Wege geht.

Der Schmidt kommt aus China mit japanischer Ausbildung, aus einer Gegend die als "das Toledo Chinas" bezeichnet wird. Schlagt mich jetzt bitte nicht, aber es hörte sich ungefähr nach "Xon Chiang" an.

Falls die Seite von Haller schon wieder offline ist, hier noch mal die Daten:

der Haller Website schrieb:
Die Klinge ist aus 1095 Kohlenstoffstahl (nicht rostfrei) handgeschmiedet und differenziert mit Lehmbestrich gehärtet. Die Härte beträgt ca. 60 Grad Rockwell an der Schneide und ca. 40 Grad am Klingenrücken. Fixiert wird die Klinge mit 2 Bambusdübel im Griff. Tsuba, Fuchi und Kashira zeigen das klassisch, japanische Mitsudomoe-Zeichen. Der Griff ist aus Holz, traditionell mit Baumwolle umwickelt. Das Same, ist aus echter Rochenhaut.

Klingenlänge: 71,5 cm
Gesamtlänge: 101 cm
Gesamtlänge mit Scheide: 103 cm
Grifflänge: 29 cm
Gewicht: 1200 g
Gewicht mit Scheide: 1490 g
Klingenbiegung: 1,7
Schwerpunkt: 12,5 cm über Tsuba


MfG Andre
 
Hi Andre!

natürlich wollte ich sowas nicht hören

Ich hatte jetzt eher auf diesen Satz gehofft: Würden Sie Gott auf ihrer Reise begegnen, würde er zur Strecke gebracht.

Um mal bei Kill Bill Zitaten zu bleiben

Meine Vorbehalte gegen das Schwert beruhten in erster Linie auf den fehlenden Herstellerangaben zur Klinge (meist ein schlechtes Zeichen) und auf dem niedrigen Preis.
Denn für knapp 200 Euronen bekommt man meist nur ein "Echt-Blech-Stanzschwert" aus China mit einer Griffwicklung aus Polyesterimitat :glgl:

Ich hab jetzt gerade aber nochmal mit einem Mitarbeiter von Haller telefoniert, laut seinen Aussagen hab ich ein echtes Schnäppchen gemacht.

Ich hab mir die Angaben auf der Homepage gerade mal angeschaut und wenn ich mir das so betrachte, hast Du tatsächlich einen Glücksgriff gemacht!
Der 1095 Stahl ist ordentlich und auch die Montierung sieht gut aus. Zumindest kann man erkennen, dass die Klinge mit zwei Mekugi mit dem Griff verbunden ist.
Preis-/Leistungsmäßig kann man da wirklich nicht meckern.

Leider gibt es immer noch Leute, die denken, daß man für solches Geld tatsächlich ein echtes Katana von einem japanischem Meisterschmied kaufen kann und in keinster Weise die Sache skeptisch hinterfragen.
Mich persönlich würde es schon skeptisch machen, wenn mir jemand (um ein Beispiel zu bemühen) einen original Porsche, Neuwagen, unfallfrei, etc. für 1.000 Euro anbieten würde!
Bitte nicht falsch verstehen: Ich meinte jetzt nicht Dich, da Du Dich ja nach eigenen Angaben ein wenig damit befasst hast, sondern einen 0815-Katana Newbie.

Möchte man ein "echtes" Katana aus Japan sein eigen nennen, muß man schon ein paar Euronen mehr investieren!
Beispiel 1 => Klick mich
Beispiel 2 => Klick hier

Nach oben hin sind natürlich keine Grenzen gesetzt! Wobei die "richtigen" japanischen Katana als Kulturgut ersten Ranges ohnehin einem Ausfuhrverbot unterliegen und kein Japaner auf die Idee käme, ein solches Schwert einem Gaijin (Ausländer, Barbar) zu überlassen!

Wo wir gerade beim Preis sind:

Bill: "Du hast ein Hattori Hanzo - Schwert versetzt???"
Bud: "Jupp."
Bill: "Es war unbezahlbar!"
Bud: "Hä, in El Passo nicht. In El Passo haben sie mir 250 $ gegeben!"

:steirer:
 
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Moin,
hört sich eigtl. nach nem guten Kauf an, ich stimme aber propaghandis Vorbehalten zu, es wird in der Tat ziemlich viel Schrott vertickt.
Wer tatsächlich Schnitttests machen will, sollte sich sowieso erstmal einem bokken oder einem Iaito zuwenden, ansonsten kann man sich meinem Wissen nach auch recht teure Schwerter ruinieren...

@propaghandi : Ich glaub du hast da nen kleinen Buchstabendreher, ich glaub es heißt "mekugi"

Gruß Johannes
 
Wer tatsächlich Schnitttests machen will, sollte sich sowieso erstmal einem bokken oder einem Iaito zuwenden, ansonsten kann man sich meinem Wissen nach auch recht teure Schwerter ruinieren...

Meiner Meinung nach sollte nur derjenige Schnitttests mit einem Katana machen, der sich mit der korrekten Technik bezüglich der Schnittführung eines Katana auskennt und unter Aufsicht eines Sensei den Umgang mit dem Schwert erlernt hat => Kendoka oder Iaidoka zum Beispiel.
Denn wie Caine richtig angemerkt hat, besteht die Möglichkeit, das Schwert zu ruinieren. Und schlimmstenfalls kann man sich oder andere übelst zurichten.
Verantwortungsbewußter Umgang mit solchen Gegenständen ist hier das A und O!

Moin,
@propaghandi : Ich glaub du hast da nen kleinen Buchstabendreher, ich glaub es heißt "mekugi"

Danke für den Hinweis!
Hab ich geändert.

Grüße
 
Hallo wenn niemand was dagegen hat möchte ich auch meinen Senf dazugeben.

Billige Katana sind meistens Nicht so toll aber ich habe eins gefunden Was Top ist
Und auf das ich nichts kommen lasse.

http://www.schwertshop.de/schwerter...un-samurai-katana-inkl-einem-pflegeset-2.html

Bei einer Aufführung war mein matten Ständer beim Transport gebrochen und der Veranstalter gab mir notgedrungen eine eisen Stange Die man auch zum Betonieren nimmt ein wirklich zähes zeug die matten waren mit einem band gekennzeichnet wo die Stange in der matte beginnt (bringt nur nichts wen der Helfer sich nicht daran hellt)und so geschah es dann beim vorletzten schnitt, der dehn Rest der matte längst spalten sollten ca.20cm über der Markierung gab es ein böses Geräusch und die Stange hatte einen Schwalben Schwanz und mein Katana eine minimale Klinke die ich in 2min wider Poliert hatte ich benutze es jetzt seit ca. 2 Jahren Kostete 99€

Ich benutze es immer noch !!!
 
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