Kettenführung von Motorsäge - Welcher Stahl?

Alchemist IV

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Hallo liebe Forumiten

Ich war heute kurz auf dem Schrottplatz. Da lagen 5 Kettenführungen von Motorsägen herum. Natürlich habe ich einige ergattert :steirer:
Irgendwo hier im Forum habe ich schon mal was darüber gelesen, ob man das Zeugs zum Schmieden verwenden kann oder nicht, aber habe den Thread über die Suche nicht mehr gefunden...:confused:

Ich wäre froh wenn mir Jemand nochmals schreibe könnte, aus welchem Stahl die Kettenführungen (meistens) sind und ob ich die Dinger "verschmieden" kann. ( Marke: Stihl, Oregon)

Liebe Grüsse

Alchemist
 
Hi
Ich habe das Zeug auch mahl für Damast benutzt,hat aber nicht so richtig geklapt.
Auf jeden fall scheinen das unterschiedliche Materialien zu sein.
Sie sind sehr Zäh,also dürfte Ni oder Mn reichlich vorhanden sein.
Für Haumesser Vieleicht brauchbar,ich habe meine von der Havesta in den Schrott geworfen,ansonsten Funkenprobe,und einfach ausprobieren.

Gruß Maik
PS.wenn die von Kettensägen sind,dann sind die aus mehreren Schichten zusammengenietet oder Punktgeschweißt.
 
Ja, soviel ich weiss sind sie aus drei Teilen aufgebaut.
Bei den Zweien, die ich vorerst mal mitgenommen habe sieht man das aber nicht richtig, werd sie dann mal ansägen.

Ich habe noch keine Erfahrung mit der Funkenprobe, deshalb warte ich lieber bis mir jemand genauer Bescheid gibt.
 
Ja, soviel ich weiss sind sie aus drei Teilen aufgebaut.
Versuche, die Schweißpunkte (oder die Niete) zu finden, und mit einen HM/VHM-Bohrer aufzubohren, dann bleibt mehr Material übrig. Der Stahl selbst ist federhart, und lässt sich mit VA-Bohrern bohren.
Ich habe noch keine Erfahrung mit der Funkenprobe, deshalb warte ich lieber bis mir jemand genauer Bescheid gibt.
Das Funkenbild bei Stihl ist grob mit C75 vergleichbar, allerdings kann die sehr zähe Beschichtung das Funkenbild verfälschen.

Gruß Andreas
 
Hallo Alchemist IV
Solches Material habe ich einmal zu Damast verarbeitet. Es finden sich in der Tat 3 Lagen in so einem Kettensägenschwert, wobei die mittlere Lage eher eine Füllage ist. Das Material schweißte sehr gut, auch bei meiner damals geringen Erfahrung.
Es war nur sehr mühsehlig das Mat zuzurichten fürs Schweißpaket, da es selbst nach dem Ausglühen noch so hart war, dass es sich kaum mit der Hebelschere schneiden ließ.
Anfragen bezüglich des Materials bei Firma Sandvik blieben leider unbeantwortet.
Aufgrund des Einsatzzweckes denke ich aber, dass es sich um einen federnden, verschleißfesten Werkzeugstahl handelt (abgesehen von der Füllage).
Im Damast zeichnete die Füllage grau, während die Außenlagen heller zeichneten (bei Sandvik)
Auf jeden Fall aufheben und zu irgendwas verarbeiten, ist ein gutes Messermat.
Gruß, Hartzahn
 
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es sich bei der Kettenführung um ein Verschleißblech handelt.
Bekannte Materialien für derartige Anwendungsfälle sind HARDOX-Bleche.
HARDOX 450 http://www.hardox.com/upload/Documents/Datasheets/HARDOX_450_datablad_TY.pdf
HARDOX 500 http://www.hardox.com/upload/Documents/Datasheets/HARDOX_500_datablad_TY.pdf
HARDOX 550 http://www.hardox.com/upload/Documents/Datasheets/HARDOX_550_datablad_TY.pdf
HARDOX 600 http://www.hardox.com/upload/Documents/Datasheets/HARDOX_600_datablad_TY.pdf

Die Zahl hinter dem HARDOX sagt überigens aus welche Brinellhärte das Blech hat. Die hohe Härte kommt bei diesen Werkstoffen weniger vom Kohlenstoff 0,15 - 0,37% als vielmehr durch 1,4%Mn,Cr,Ni 0,6%Mo und vor allen Dingen durch 0,004% Bor. Das hört sich nicht viel an, ist aber bezüglich Härtbarkeitssteigerung sehr effektiv.

Klaus
 
Danke für eure Antworten.

Im Moment genügt es mir, dass ich die Schwerter zum Schmieden verwenden kann.
Da ich sowiso noch nicht viel praktische Übung habe und noch keine grossen Ansprüche, spielt die genaue Stahlbeszeichnung eine nebensächliche Rolle.

Grüsse Alchemist
 
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