Kiefernholz als Messergriff Erfahrungen

Bumbitz

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Ich grüße euch ganz herzlich! 😁

Vor ein paar Wochen hat meine Schwester auf ihren Grundstück eine große Kiefer Fällen lassen.

Sie stand alleine und hat immer ordentlich Wind abbekommen (daher sehr verdrehtes Holz, mich graußt es schon vom Spalten).

Tja, nun sind da eben auch ein paar sehr große, schöne Knollen dran gewesen.

Die Maserung sowie die Färbungen durchs Harz waren so schön, daß ich seitdem mit den Gedanken spiele ob es nicht möglich wäre damit einen Griff zu bauen wenn es vernünftig getrocknet und evt sogar stabilisiert ist (wobei da echt sehr sehr viel Harz drin is, das is Fatwood vom feinsten, stellenweise richtig schöne Rottöne).

Nur hab ich noch nie von Messergriffen gehört, die aus Nadelbaum Hölzern sind und das wird wohl auch seine Berechtigung haben, denke ich.
Nur lässt es mir seitdem keine Ruhe mehr.

Gibt es jemanden unter uns der schonmal den Versuch gestartet hat, gut getrocknetes/gelagertes Kiefernholz im Messerbau als Griffmaterial zu verwenden?

Was denkt hier die Schwarmintelligenz?

Denkt ihr es ist mal nen Versuch wert, oder es is schade um die Arbeitszeit weil der Griffauf jeden Fall irgendwann Risse bekommen wird?

Alternativ kann ichs immer noch in den Ofen ballern....

Aber ganz ehrlich: Seitdem muss ich an Steakmesser auf Kiefernknolle denken 😂😜

Euer Bumbitz
 
Also ich habe Mal aus irgendeinem Nadelholz einen ganz simplen Griff für ein altes Küchemesser gebaut was ich Garten nutze. Nicht groß geschliffen oder angepasst, nicht schick gemacht oder so... Aber funktioniert.

Ich hatte einfach schrauben und Mutter für die Befestigung genommen, mit der Zeit und harten Nutzung sind die Griffschalen nun leicht am wackeln. Ich denke die Schraube hat das Loch im weichen Holz etwas aufgearbeitet. Funktioniert aber noch.

Ich könnte mir vorstellen dass diese Weichholzer eher selten genutzt werden, da sie schneller Schäden und Druckstellen bekommen. Ist bei eventuell teuer gekauften Messern dann eher nicht zufrieden stellend.
Das Harz könnte außerdem unangenehm an der Hand kleben.

Ich weiss nicht ob es für einen Griff funktioniert - ich wüsste aber nicht was dagegen spricht:
Ich habe in unserem Haus Holzdielen geschliffen (Lärche glaube ich) und dann mit Woca Daimond Oil versiegelt.
Die Oberflächenhärte vom Holz hat tatsächlich deutlich zugenommen und die Maserung wurde ordentlich angefeuert.
 
@Bumbitz Wenn du das Holz stabilisierst, kuck mal hier, dann wird dein Griff sehr lange halten. Ohne Stabilisierung zieht so weiches Holz schnell Feuchtigkeit auf und verrottet. Mit Öl oder Harz erreichst du nur eine oberflächliche Versiegelung. Das genügt nicht.

Eines meiner liebsten und ältesten Jagdmesser hat einen Griff aus stabilisiertem Kork. Sogar das ist möglich.
 
Thuja ist auch ein sehr weiches Nadel Holz und wird viel für Messergriffe verwendet! Ich habe vor vielen vielen Jahren einen Dolchgriff für eine Bekannte aus Kiefer gemacht und es gab nie Probleme. Und die Griffe für tratitionelle Parang und Co werden mit Absicht aus weichem und grünem Holz gemacht, die haben ihre gründe dafür zB die offenen Poren nehmen Schweiß und Öl von den Händen auf und werden dadurch griffiger, Griffe lassen sich leichter Reparieren usw.
 
Das größere Problem wird das Harz sein. Das wirst Du irgendwie mit Hitze oder Lösungsmitteln weitgehend rausbekommen müssen.
 
Das Harz ist kein Problem, hier hat jemand vor Jahren einen Messergriff aus Kienspan gemacht Der musste nicht stabilisiert werden weil er ja schon mit Harz geträngt war. Sah auch supercool aus!
Wenn man einen Steckerl macht braucht man auch keinen Kleber, Erl heiß machen und reinstecken hält....
 
@Bumbitz Wenn du das Holz stabilisierst, kuck mal hier, dann wird dein Griff sehr lange halten. Ohne Stabilisierung zieht so weiches Holz schnell Feuchtigkeit auf und verrottet. Mit Öl oder Harz erreichst du nur eine oberflächliche Versiegelung. Das genügt nicht.

Eines meiner liebsten und ältesten Jagdmesser hat einen Griff aus stabilisiertem Kork. Sogar das ist möglich.
Liest man die empfohlene Seite aufmerksam, dann stellt man fest, daß ein stabilisieren
von stark öl oder harzigen Hölzern nur bedingt oder unmöglich ist.

Einfach alles ausprobieren und hier berichten.
AHOI
 
Zuletzt bearbeitet:
Nadelhölzer gelten zwar als eher minderwertig, es gibt aber auch Ausnahmen. Zum Beispiel Eibe. Kiefer ist schon deutlich weicher, würde ich mir aber bei einem Messergriff trotzdem eingehen lassen, wenn es der Funktion nicht abträglich ist und das Gesamtbild ergänzt. Ein eher sensibles Material packe ich dann eben nicht auf ein Haumesser. Genauso wie ich keinen sündhaft teuren Mammutbackenzahn draufknalle obgleich er mit jeder Menge Harz stabilisiert ist.

Apropos...Ich habe einst einige Kanteln Redwood/Mammutbaum stabilisiert als auch einige Stücke Bleistiftzeder, was sich als knifflig herausstellte. Bei einer Atmosphäre Druck dauerte es mehr als eine Woche, bis das Harz halbwegs eingedrungen war. Der Flüssigkeitstransport scheint bei Nadelholz anders von statten zu gehen, als bei Hartholz, was das Eindringen des Stabilisierungsharzes erschwert. Auch die Trocknung und thermische Härtung war problematisch wegen der natürlichen Harze. Ich denke eine sehr langsame schonende Nachtrocknung und ein Drucktopf sind hier angebracht, um konstant brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Ich werde das Spiel jedenfalls nicht mehr spielen. Nadelhölzer lieber gründlich ölen. Öl schluckt das Holz literweise. Wenn man das ordentlich macht und das Messer nicht mit in die Apocalypse nimmt, sollte auch ein Kiefernholzgriff lange jahre gute Dienste leisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Erfahrung: auch mit weicherem Nadelholz funktioniert das sehr gut, auch wenn die Made drin war ;) klick

Ein rustikaleres Finish hilfr natürlich, auftretende Macken im weichen Holz zu kaschieren.

Greetz

Virgil
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal:
Ich freu mich gerade riesig über all eure Antworten und Anregungen. 👍🏻☺️

Ihr motiviert mich gerade wirklich ein Messer damit zu bauen.

Mein Schwager war schon etwas niedergeschlagen als der Baum gefällt wurde. Selbst noch Tage später als wir das Holz dann abgeholt haben. An dem hängen eben auch Kindheitserinnerungen.

Der wird sich sehr freuen wenn ich ihm (nichts ahnend) als Geschenk mal einen Satz Steakmesser aus seiner Kiefer schenke. 😁

Ich seh se schon vor mir auf einen kleinen polierten und geölten Holzbrett (ebenfalls aus seinem Griffholz) mit Ausfräsungen für die Messer zum Aufbewahren in der Schublade 😎

Euer Bumbitz
 
Oh weia, das wird wohl dann ne Weile dauern bis das Holz trocken und verarbeitbar ist.

Aber generell : Gerne 😁, kann mach machen!
 
Ich denk nächsten Monat werd ich mal mitm Spalten beginnen. Eventuell Schneid ich mit der Kreissäge mal a paar Kanteln raus und probiere es einfach mal. Falls es Risse gibt, hab ich ja noch Ersatzmaterial 😁
Probieren geht über studieren......
Sollte ich mal so ein Messerchen fertig haben werd ich es hier posten.

Euer Bumbitz
 
Späte Antwort … ich weiß🙂
Du hast geschrieben, dass da Knollen an der Kiefer waren, die Du verarbeiten möchtest. Kannst Du davon vielleicht mal Bilder zeigen? Wahrscheinlich wurden da alte Verletzungen überwallt.
Bin auch gespannt auf Deine Ergebnisse.
Ein Problem dabei könnte recht spät austretendes Harz werden. Das kann dann ziemlich klebrig werden. Denn gerade in Verletzungen wird viel Harz eingelagert.
In diesem Fall könnte es einfacher sein, etwas vom Kernholz der Kiefer zu verwenden.
Wegen Vermodern oder so musst Du Dir keine sorgen machen. Kiefernholz -vor allem das rote Kernholz ist recht haltbar. Besser als manches Hartholz. Aber eben nicht ganz so Hart und Dicht.
 
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