Kienast Schwyz (?): klein - fein - Elfenbein …. und mein

Abu

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Keine Verzierung, kein Schnickschnack: Die ungewöhnliche Tropfenform mit den Griffschalen aus Elfenbein heben das Messer bereits in eine höhere Liga.

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Kleine 8 cm Griff, 6 cm KL, bepackt mit 7 Teilen meisterlicher Arbeit boten seinem früheren Besitzer standesgemäßes Werkzeug gehobenen Bürgertums. Der Knopfhaken weist auf eine Zeit bis in die frühen 1900er, die Rebklinge auf Wein und Winzer.

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Die Blume im Knopfloch konnte mit kleiner Klinge gekappt werden, man schrieb ggf. noch mit Stift, gespitzt per Federmesser. Eine lange spitze Ahle hielt den Pfeifenkanal sauber oder sorgte für den Luftkanal der Zigarre. Natürlich alles mit gepflegten Fingern, gefeilten und gereinigten Nägeln.

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Alle Teile noch immer mit erstklassiger Funktion und Federspannung, meisterlich eben!

Wer war Meister Kienast? Mein Blick geht in die Schweiz, wo sich in einem Register für Messermacher tatsächlich zwei KIENAST finden. Ich tippe auf Winterthur, ein Messer im Netz trägt einen Stempel mit gleichen Schrifttypen.

1862 gründete Gottlieb Friedrich Kienast die Messerschmiede in Winterthur. (Sonst ist nicht viel zu finden, es sei denn… - „er hatte ein paar Leichen im Keller“. Bei Abriss seines Hauses 1893 wurde eine stattliche Anzahl menschlicher Skelette schön aufgereiht unter seinem Keller gefunden - aus der Römerzeit. Hatte also nichts mit seinen Messern zu tun.)

Wer mehr oder andere Hinweise zum Messer oder Kienast hat, immer gern willkommen.

Abu

PS: Die Verzierung der Box für Handschuhe ist aus Leder, Jugendstil, passend zur Zeit des Messers.
 
Das Messer ist bei Dir in genau den richtigen Händen (obwohl ich meine auch gerne drangelegt hätte ;)) - wunderschönes Messer & mal wieder ein wunderbarer Text mit gekonntem Einsatz des Genitivs, plus Hintergrundinformation. Perfekt.

Auf diese Präsentation hatte ich mich gefreut - danke!
 
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