Klappmesser, 1. Versuch

LaTora

Mitglied
Beiträge
6
Hallo Messerfreunde,
nach jahrelanger Arbeit an der Tastatur wuchs der Wunsch, was Gegenständliches herzustellen. Also habe ich mich ans Werk gemacht und versucht, ein Taschenmesser nach meinem Geschmack zu bauen.
Ich wolle einfach wissen, wie das geht, deshalb habe ich mich mit Bohrmaschine, Feile und Schleifpapier auf den Weg gemacht.

Herausgekommen ist dieses Messer:
ja2d-2-c81e.jpg


ja2d-3-eccb.jpg


ja2d-4-a87f.jpg


ja2d-5-e4da.jpg


Gesamtlänge: 245mm
Klingenlänge: 105mm
Gewicht: 300g
Die Klinge ist aus 1.4034, 4mm dick und etwa 40mm hoch.
Die Wangen sind aus 5mm Alu, eloxiert, Griffmaterial ist Cocobolo.
Die Kleinteile sind aus V2A.
Das Messer lässt sich einhändig bedienen (rechts und links) und ist mir inzwischen ein zuverlässiger Begleiter geworden.
Über den Verschlußmechanismus habe ich eine Weile gegrübelt, um dann am Ende festzustellen, daß das als Axis-Lock schonmal erfunden wurde.
Aber ich bin (trotz einiger Schwächen) zufrieden. Es hat Spaß gemacht und liegt besser in der Hand als jegliche Software.

Schönen Tag wünsche ich
 
Gefällt mir sehr gut! Hättest eindeutig schon eher von der Tastatur weg gehen sollen und was handfestes herstellen müssen, sowas hier sieht man gern. Mach ruhig noch ein paar mehr davon :)
Also meinen Glückwunsch
 
Eine Art Leafstorm mit Axis-Lock, interessant ;)

Ich bin immer wieder vollkommen erstaunt, was für handwerkliche Leistungen hier erbracht werden, Respekt!
 
Schöne Arbeit. Wenn mir auch nicht klar ist, wie man ein solches Messer nur mit "Bohrmaschine, Feile und Schleifpapier" bauen kann.

Ach, und bitte gib doch das nächste Mal Deine "Inspiration" an: Leafstorm

-Walter
 
Meiner Meinung nach, eines der schönsten Klappmesser im Forum. Hast du Zeichnungen oder könntest beschreibten, wie du den Mechanismus gemacht hast? Da ich auch keine Fräsen... habe wäre das eine riesen Hilfe.
 
Hallo,
es geht schon mit Bohmaschine usw.
Allerdings habe ich eine halbwegs stabile Ständerbohrmaschine, die ich, mit einem kleinen Kreuztisch versehen, auch zum Fräsen und Drehen benutze.
Beim Fräsen einfach einen kleinen Schaftfräser ins Bohrfutter und dann geht's los.
Beim Drehen spanne ich das Werkstück ins Bohrfutter (das geht natürlich nur für Kleinteile, die ins Futter passen) und einen kleinen Drehstahl in den Schraubstock, der Rest geht dann mit Gefühl und Augenmaß. Für konzentrische Bohrungen kommt anstelle des Drehstahls der Bohrer in den Schraubstock (mit Winkel senkrecht stellen), und dann die Mitte suchen und bohren.
Mit ein wenig Übung an diversen Reststücken bekommt man ein Gefühl dafür, wie es gehen kann, und die Genauigkeit wird auch immer besser.
 
ich finde es sieht wirklich sehr schön aus.
mich würde ja interessieren, was dich stört und wieoft du deine hosentaschen flicken musst!
klar ähnlichkeiten sind zu erkennen. aber was solls??
ich kann den hinweis auf die "inspiration" nicht ganz nachvollziehen!

p'itti
 
Hallo,
also, die Hosen halten noch...

Die Übergäng von Schneide zu Messerrücken und Ricasso sind nicht so sauber geworden, wie ich's mir vorgestellt habe, und sie sind auf beiden Klingenseiten nicht ganz symmetrisch.
Aufs Finishing der Klinge, und auch der anderen Teile, hätte ich auch noch mehr Zeit verschwenden können. Man sieht schon noch den einen oder anderen Kratzer.

Aufrund der Herstellungsweise sind die Einzelteile nicht so genau, wie sie sein sollten. Das erfordert bei der Montage etwas Fingerspitzengefühl (die Schrauben in der richtigen Reihenfolge festziehen usw), damit es auch "klappt".

Und was die Inspiration angeht: wie wenige Messer findet man nicht in einem der unzähligen Kataloge in der einen oder anderen, ähnlichen Form wieder?
Die Menge der funktionellen Klingenformen ist begrenzt und alles andere ergibt sich daraus. Irgendeins erkennt man immer wieder.
Und das Leafstorm ist zweifelsohne ein wunderbares Messer!

Ich wollte einfach nur zeigen, daß man auch ohne großen Maschinenpark mit etwas Geschick und viel Geduld etwas Brauchbares herstellen kann.
 
Hallo erstmal,
ich bin neu hier im Forum und sehe gleich dein sehr schönes selbstgemachtes Messer. Boah, da werde ich richtig neidisch. Ich bin handwerklich nicht ganz ungeschickt, aber ob mir das gelingen würde, ich weiß nicht.

Ich wollte erstmal beginnen mit einem bestehenden Messer, Ein Viktorinox ist es, hergestellt für die Bundeswehr.

Dort sollen neue Griffschalen angebaut werden.
Wo hast du die schönen Schrauben her, solche suche ich auch noch.

MfG
Klaus
 
wunderschön und für einen ersten versuch sogar beinahe unglaublich schön.
mir gefällts.
allerdings kann ich ebensowenig nachvollziehen, warum so drängend auf eine "inspiration" hingewiessen werden soll.
hat sich doch sicher auch schon der herr wilkins "inspirieren" lassen von einem bekannten us amerikanischen hersteller für klapper.
und ist es mit messern nicht auch wie mit der musik und mit büchern? alles schon mal da gewesen nur halt vielleicht in der farbe nicht :)
 
Net schlecht, Herr Specht!
Als Erstlingswerk und mit diesen Gerätschaften - tolle Leistung!

Ich hätt da nur eine Frage dazu: Welchen Zweck hat da die eine Schraube (unten, die Kleine, gleich die bei der Klingenachse)und warum ist die nicht komplett versenkt?
 
Also ich muss auch sagen, für den ersten Versuch, mit "den" wenigen Hilfsmitteln, hast du eine tolles Klappmesser hergestellt :super:

Gratuliere dir dazu und wünsche Dir viel Spass mit dem "scharfen" Teil ;)

schönen Gruss
Roman
 
Zurück