Klebeproblem

chinook

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Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich für eine Bekannte ein Küchenmesser (Flacherl) gemacht. Als Griffschalenmaterial habe ich stabilisiertes Ahorn mit einer Zwischenlage aus Fiber (zwischen Stahl und Ahorn) verwendet.
Nach ca. 2 Wochen ist folgendes Problem aufgetreten: Die Klebeverbindung hat sich –völlig ohne Krafteinwirkung- sowohl zwischen Ahorn und Fiber, als auch zwischen Fiber und Stah vollflächig gelöst. Trotz verwendung von 3 Pins und Löchern im Stahl („Kleberpins“) konnte ich die Teile ohne großen Kraftaufwand voneinander trennen. Sowohl das Ahorn vom Fiber, als auch das Fiber vom Stahl. Auch die Mosaikpins fielen beinahe aus den Bohrungen.

Bei diesem Messer habe ich erstmalig einen Epoxydharzkleber von R&G (Epoxydkleber E) verwendet. Bisher war Uhu Endfest 300 mein Favorit. Da der R&G-Kleber aber gute Referenzen hat und auch um einiges billiger ist, dachte ich, ich probier ihn mal aus.
Daher war mein erster Gedanke der Kleber ist schuld. Ich habe also die Griffschalen nochmal verklebt, diesmal mit Uhu Endfest (und vielleicht noch etwas mehr Sorgfalt beim Kleben als sonst).

Nach einigen Tagen war der Schrecken groß: Das Selbe Problem wie vorher. Die Klebeverbindung geht auf, und das nur vom Liegen, das Messer wurde noch nicht verwendet!

Das meine Vorgangsweise beim Kleben Schuld ist kann zwar sein, glaub ich aber nicht. Und zwar deshalb, weil alle von mir bisher gebauten Messer (mit einer Ausnahme, aber da war der Geschirrspüler schuld) die ich mit Uhu Endfest verklebt habe klaglos ihren Dienst verrichten.

Könnte das Problem vielleicht am stabilisierten Ahorn liegen? Das es z.B. sehr stark arbeitet? Dieses Material habe ich nämlich erstmalig verwendet.
Allerdings kann ich nicht wirklich glauben, dass stabilisiertes Holz mehr arbeitet als nicht stabilisiertes Holz. Und solches habe ich schon mehrfach erfolgreich verklebt.

Hat jemand von euch schon mal ähnliches erlebt? Ich wäre für Tipps dankbar.

(Den Thread „Richtig Kleben“ von Mikromeister kenne ich. Ich habe mich im Wesentlichen dran gehalten. (Griffmaterial und Stahl mit K40 geschliffen, mit Spülmittel gewaschen, Griffschalen nahezu ohne Druck gefügt, nicht getempert, Mischungsverhältnis lt. Hersteller)).

Gruß chinook
 
Hallo Chinook,

vielleicht ist das Spülmittel das Problem.

Normalerweise reicht es aus die zu verklebenden Teile (Klinge, Holz und Fiber) anzuschleifen und mit z. B. Aceton oder Spiritus fettfrei zu machen. Eventuell hast Du noch Spülmittelreste auf Deiner Klinge und den Griffschalen/Fiber. Dann kann es natürlich schon sein, daß der Kleber nicht richtig hält.

Grüße

Tolstoi
 
@chinook

`Würde ebenfalls auf das Spülmittel tippen, bei einer K 40 Oberfläche kann ich mir vorstellen, daß Reste vom Spülmittel trotz abspülen haften bleiben und der Kleber dann nicht greift. Ich entfette ebenfalls immer mit Aceton ...

Gruß, C.
 
Guten Morgen,

laut der Klebeanleitung von Mikromeister (hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=32288) ist Spülmittel besser geeignet als Aceton.
Ich glaube auch, dass ich das Spülmittel sehr gründlich abgeschwemmt habe.
Zusätzlich ist es auch so, dass ich bei den Messern bisher genauso vorgegangen bin und bei denen halten die Griffschalen.
 
Hallo Chinook,

ich habe die Beobachtung gemacht, das sich der Griff löst, wenn ich ihn
nach dem Kleben am Bandschleifer bearbeite und dazu ein altes
stumpfes Band benutzt habe.
Die Hitzeeinwirkung bei stumpfen Schleifbändern ist nicht zu
unterschätzen und das mag Epoxy gar nicht.

Gruß Klaus
 
Hi Klaus,

diese Möglichkeit kann ich ausschließen, da ich das Messer bzw. den Griff nach dem Kleben nur noch händisch d.h. ohne Maschinen bearbeitet habe.

lg. chinook
 
Vieleicht liegt es nicht an der Verklebung selbst, sondern
an einer Unverträglichkeit zwischen stabilisiertem Holz und Kleber?
Gruß, Peter
 
Wie alt sind denn deine Epoxy's?
Haben sie vielleicht Frost abgekriegt?

Ciao Sven
 
Kleb mal Holz auf Metall und Fiber auf Fiber. Hält Holz auf Metall und Fiber auf Fiber nicht hast vielleicht ein Polyethylen statt Fiber bekommen. Und das kannst nicht ohne weiteres Kleben. Wenn Holz auf Metall nicht bombenfest hält ist das Epxoy hinüber.

Gruß
RR
 
@ der Peter
dass es an der von dir genannten Möglichkeit liegt war auch mein ersrer Gedanke, allerdings – soweit ich bisher hier gelesen habe - werden sowohl stabilisiertes Ahorn als auch dieser Kleber (Metallkleber E von R&G) oft verwendet. Wenn es hier eine Unverträglichkeit gäbe, wäre das vermutlich bekannt, oder?
Hat jemand Erfahrung mit dieser Kleber/Materialkombi?

@Sven u. yaammoo
Den Kleber hab ich erst vor kurzem gekauft, überlagert ist er also sicher nicht (zumindest nicht bei mir, bei R&G kann ichs nicht sagen, glaub ich aber eher nicht).
Aufbewahrt und verwendet wird er in meiner Wohnung, auch im kältesten Winter hats da zumindest 15° :).

Ich werde mal, wie von richi rich vorgeschlagen, ein paar Testklebungen machen. Das wird wohl am sinnvollsten sein.
 
Hi, also ich entfette immer mit Aceton.

Wieso soll Spüli besser sein? Die Fettlöse und reinigungskraft ist doch bei Aceton besser.

Ich habe wegen ähnlicher Probleme mal einen Klebetest gemacht.

Habe gleiche materialien mit annähernd gleichen Maßen ( Holz, Fiber Messing) mit Uhu endfest, R&G,JBweld verklebt und dann versucht mit der Zange an der überstehenden Kante abzuhebeln.

Der Test war natürlich Subjektiv, ich kann keine Technischen Daten liefern.

aber R&G löste sich zuerst,dann uhu und später JBweld.



Wenn du bei deinem Küchenmesser alles richtig gemacht hast,warum sollte es sich so schnell lösen.
-ich habe keine Ahnung-

gruß
 
Alles richtig hab ich höchstwahrscheinlich nicht gemacht, sonst wüds ja halten. Dass der Fehler beim Kleber liegt halte ich eher für unwahrscheinlich (auch wenn ichs gerne hätte:lechz:).
Mein Problem ist, dass ich eben nicht weiß wo der Fehler liegt.

Warum Spüli besser ist als Aceton beschreibt Mikromeister hier:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=32288

lg. chinook
 
Das hört sich wirklich sehr misteriös an.
Im Verfahren an sich kann kein so großer Fehler stecken, dass sich Teile dieser Größe praktisch von selber lösen.
Da müsste man schon einen ordentlichen Nasenpopel mit reingeklebt haben, und das auf jeder der 4 Verbindungsflächen.

Ich würde mal schauen, wo der Kleber haften geblieben ist. Irgendwo muss er doch sein und sich hoffentlich schwer abkratzen lassen.
Das einzige Material, das überall involviert ist ist das Fiber. Das würde ich mir mal genau ansehen.
Es könnte einen sehr großen Ausdehnungskoeffizienten haben und sich prinzipiell nicht kleben lassen.
 
Wo der Kleber geblieben ist weiß ich. Er war teilweise auf der Fiber, tw. am Stahl und tw. am Griffmaterial. Überall ließ er sich leicht runternehmen.
Ich habe einige Bohrungen zwecks Gewichtsersparnis in den Griffstahl gebohrt. Der Kleber der die Löcher gefüllt hat ließ sich ebenfalls auf einfachste Weise rauslösen. Sah aus wie Linsen.
Selbst die Pins konnte ich mit einem Durchschlag ohne Kraftauwand rausdrücken.
Ist echt etwas misteriös.

Am Fiber wirds nicht liegen. Das ist von Jürgen Schanz und ich hab es schon öfter verwendet. Und ein Haufen anderer Bastler vermutlich auch.

Jedenfalls habe ich mittlererweile einige Probeklebungen gemacht. Bei keiner einzigen trat bisher irgendein Lösen auf.
Allerdings hatte ich kein stabilisiertes Ahorn mehr. D.h. ich habe einige normale Hölzer mit Fiber bzw. Stahl verklebt.
Ahornklebung muss bis zu nächsten Bestellung warten.

Ich werde wohl damit leben müssen, dass ich den Grund für dieses Problem nicht in Erfahrung bringe.
Na hoffentlich wiederholt sich das nicht :hmpf:
 
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