Kleine schwarze (Rost-)Flecken auf der Klinge - wie beseitigen?

eselhund

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Hallo,

An meinem Blazen Santoku mit SG-2 Innenlage und irgendein (?) Edelstahl außen habe ich ein paar kleine schwarze Punkte auf der Klinge. Es sieht aus wie Mini Rostflecken, diese sind aber schon seit einigen Monaten ziemlich unverändert.
Ich Pflege es wie es sich gehört, also von Hand waschen, abtrocknen und in einen Holz-Schubladeneinsatz zur Lagerung...

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Ich hoffe die Bilder helfen etwas, "leider" sind die Flecken sehr klein.
 
Sieht nach Pitting, Punktfraß oder-korrosion aus. Wird man nichts mehr machen können außer ein bisschen aufhübschen mit Flitzpolish oder Gundelputz. Da sich der Rost in die Klinge rein gefressen hst, ist es nicht mehr nur oberflächlich und um des weg zu kriegen müsste man es weg schleifen
 
Danke für die schnelle Antwort, sowas hatte ich schon befürchtet.

Wie entsteht sowas denn?
Also ist der Stahl von Blaze besondere korossionsanfällig oder habe ich das Messer falsch gepflegt? Tatsächlich ist genau dieses Messer ausversehen einmal in der Spülmaschine gelandet o_O Das ist aber schon 7-8 Jahre her. Kann das der Auslöser dafür sein?

Ich nehme an in WD40 einlegen etc wird auch nur temporär helfen, denn ich kann das Loch ja nicht versiegeln.
Ich habe mal ein wenig zu Pitting gelesen und so wie ich das verstanden habe kann man von außen gar nicht beurteilen wie tief dies fortgeschritten ist. Es könnte nur oberflächlich sein und z. B. durch ausdünnen komplett beseitigbar sein oder auch innerlich schon einige Millimeter ausgedehnt und die Schneidlage angegriffen haben. Ist diese Überlegung richtig?
 
Wir hatten mal ein günstiges Messerset vom Zwillingswerk, die hat meine Frau regelmäßig in die Spülmaschine gegeben. Irgendwann erschienen genau diese Art Löcher. Bei Betrachtung unter Vergrößerung konnte ich sehen, dass sie zu tief waren, um an der Oberfläche was zu korrigieren. An der Performance der Messer hat das genau Null geändert. Also habe ich sie ignoriert, bis wir das Set dann mal entsorgt haben.
 
Exakt das selbe Problem bei mir hier gehabt. Zu hohe Luftfeuchtigkeit.
Abhilfe hat Ballistol und ein Vlies geschaffen. Statt Vlies kannst du auch einen weniger aggressiven (oder bereits gebrauchten) Topfschwamm nehmen. Wichtig dabei: immer in die Schleifrichtung wischen, um das Finish nicht zu zerstören.
 
Ist diese Überlegung richtig?
Na ja, für die paar Pünktchen die gesamte Fläche bearbeiten? In einen Dremel oder ein Modellgußhandstück einen Stiftfräser oder Schleifstift einspannen und die Punkte bearbeiten. Nenne es dann Mini-Kullen (-:
Wie entsteht sowas denn?
Ne Harley fährt am Küchenfenster vorbei oder ein günstiges Abtropfsieb hängt neben der Messerleiste. Ganz bestimmt ist das Öffnen vom Geschirrspüler nach dem Waschgang auch verantwortlich. Also Flugrost und/oder Luftfeuchtigkeit.
 
Ich habe mal ein wenig zu Pitting gelesen und so wie ich das verstanden habe kann man von außen gar nicht beurteilen wie tief dies fortgeschritten ist. Es könnte nur oberflächlich sein und z. B. durch ausdünnen komplett beseitigbar sein oder auch innerlich schon einige Millimeter ausgedehnt und die Schneidlage angegriffen haben. Ist diese Überlegung richtig?
Sehr gut möglich, dass es durch "ausdünnen" beseitigt wird, aber macht erstens keinen Spaß und verändert eventuell die Geometrie des Messers. Die Beschriftung wird dann auch weg sein. Muss dann neuen Finish machen... Lieber mit Flitz oder so drüber gehen mit nem Korken um das gröbste weg zu bekommen und damit leben.
Das Messer ist immer noch aus einem rostarmen Stahl. Der Kernstahl wird rostträger als das Cladding sein. Du hast kein Pitting an oder nahe der Schneide, also auch kein Problem. Unwahrscheinlich wenn du es bereinigst, dass es sich auch nur annähernd durch frisst. Kannst auch noch bissl Natrium mit Wasser vermengen und drüber gehen.
Übrigens gut möglich, dass der Geschirrspüler dazu beigetragen hat. Hohe Luftfeuchte, dann noch aggressiv mit dem Waschmittel..
Du hast halt eine unschöne Oberfläche und das wird schon länger so sein und wurde mit der Zeit halt schlimmer, da muss man auch etwas früher reagieren. Aber das Messer funktioniert immer noch und ist ein gutes Messer
 
Die rostfreien Außenlagen bei japanischen Messern sind typischerweise aus einem ferritischen Stahl. Der ist an Korrosionsbeständigkeit nicht zu vergleichen mit dem rostfreien austenitischen V2A Stahl, den man in der Küche von den Kochtöpfen her kennt.
Bei Verschleppung rostender Partikel können solche Stellen schnell auftreten (Flugrost). Könnte auch Abrieb vom Schleifen sein.
Auf dem ersten Bild sieht man auch an der Schneidlage einen schwarzen Punkt.

Gruß, Andreas
 
...ich hab alte Tafelmesser meiner Urgroßmutter im Einsatz... alt, aber rostfrei! Bin ziemlich sicher, dass damals in Solingen 1.4034 (Aisi420Hc) verwendet wurde, alternativen waren damals rar. wegen Vollmetallkonstruktion- also verlöteter Chromstahlgriffe, meint Besuch regelmäßig, die müssen in den Geschirrspüler. So schnell kann ich nicht schauen!
Folge: Lochfraß, der genau so aussieht- nur auf der Klingen nicht am Griff!
Wegen dem Aufkommen von Spülmaschinen stieg man in Solingen einst von 1.4034 zu 1.4116 um, wegen der besseren Resistenz gegen Lochfraß(dank Mo)....

Außerdem habe ich noch die Theorie, dass günstige Allerweltsstähle(für austentitische Außenlagen), durchaus mal kleine Fehlstellen/Einschlüsse haben können, was die Neigung zu Korrosion, bzw. Belüftungselementen punktuell hochsetzt....

Jedenfalls schmälert das nicht meine Freude an den alten Tafelmessern, und die ultra dünn ausgeschliffenen Klingen tun seit Dekaden ihren Dienst, besser als Zeitgenössische! Also mach dir keinen Kopf, dein Messer wird noch lange gut performen, der Rücken ist stabil genug! Machen würde ich da garnichts, selbst nach einem Ausdünnen könnte das an exakt den selben Stellen wieder passieren- auch ohne Spülmaschine.
 
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