Kleiner schneidteufel (Billig-Version) Schritt für Schritt..

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Hallo,
nachdem ich mich in die Scagel Messer von 2G verguckt habe, mit der bauchigen, breiten Klinge, Konvex-Schliff und der nach oben gebogenen Spitze - eben eine sehr schneidfreudige Klinge, wollte ich mir mal selber ein kleines feststehendes herstellen - aber mit minimalen Kosten :)
Ich habe mit ein billiges spanisches Küchenmesser besorgt aus Kohlenstoffstahl.

Den Rest werde ich hier nach und nach zeigen, komme leider immer nur an den Wochenenden in die Werkstatt.

Hier das Küchenmesser
nico_1.jpg


Die grobe Form mit der Schleifmaschine herausgeschliffen (ohne die Klinge zu stark zu erhitzen)
nico_2.jpg


Mit Schmirgelpapier nachgearbeitet und den Erl gekürzt..
nico_3.jpg


..bis 400er Körnung geschmirgelt..
nico_4.jpg


Hier sieht man gut den balligen Anschliff..
nico_5.jpg


Die Klinge ist 9,5cm lang, 3,3cm hoch und 2mm dick.

Als nächstes kommt dann das Parierelement und später der Griff.

Beste Grüsse
surfer
 
Kleiner Schneidteufel

....nachdem ich mich in die Scagel-Messer von 2G verguckt habe, mit der bauchigen, breiten Klinge, Konvex-Schliff und der nach oben gebogenen Spitze....., wollte ich mir mal selber ein kleines Feststehendes herstellen.....Ich habe mir ein billiges spanisches Küchenmesser besorgt aus Kohlenstoffstahl.

Die grobe Form mit der Schleifmaschine herausgeschliffen (ohne die Klinge zu stark zu erhitzen).....
Was vermutest Du denn, wie warm die Klinge dabei wurde? Wenn Du keinen wassergekühlten Schleifstein hattest, bin ich ziemlich sicher, dass die Schneide (und nicht nur die) nun gründlich enthärtet ist. Neu härten bei 780-800°C und Anlassen bei ca. 180 - 200°C (in spanischem Olivenöl) wird sich nach meiner Einschätzung als nötig erweisen.

Gruß

sanjuro
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Angst, die wurde nicht heisser als vielleicht 60-70ºC, ständig mit dem Finger dran, und nie länger als 1 Sekunde auf dem Schleifstein.
Deshalb hat das ganze auch knapp 2 Stunden gedauert.
Eine Feile greift jedenfalls NICHT an der Schneide.

Grüsse
surfer
 
Kleiner Schneidteufel

Keine Angst, die wurde nicht heißer als vielleicht 60-70ºC, ständig mit dem Finger dran, und nie länger als 1 Sekunde auf dem Schleifstein. Deshalb hat das ganze auch knapp 2 Stunden gedauert. Eine Feile greift jedenfalls NICHT an der Schneide......
Das Buch von Roman Landes "Messerklingen und Stahl" behandelt das Thema ausführlich. Es hat sich gezeigt, dass die Methode "Aufpassen" nicht immer zur Zufriedenheit funktioniert.....

Gruß

sanjuro
 
Sicherlich hat das Messer keine Rockwellhärte von 59 oder 60, aber es war ja auch nur ein billiges Küchenmesser.
Solange eine neue Schlosserfeile nicht greift, bin ich zufrieden!
Habe es gerade noch mal getestet, gesammte Schneide ist hart, der Erl, den ich am Ende ohne viel Rücksicht zu geschliffen habe, ist wesentlich weicher.

Ich kann nur mit anderen Messern vergleichen und würde sagen, die härte liegt so bei 57-58, für meinen Gebrauch absolut ausreichend.

Grüsse
surfer
 
Hallo,
so, nach langer Zeit, habe ich dieses Wochenende mal wieder weiter gemacht.
Nun ist der Ledergriff so weit fertig, muss nur noch mal poliert und mit Wachs behandelt werden.

mini.jpg


Beste Grüsse
surfer
 
als ich den ersten schritt mit der klinge sah dachte ich na ja jeder fängt mal an,aber jetzt das fertige messer zu sehen ist wirklich erstaunlich,
gehört mit zu den interessantesten scagel interpretationen die ich jeh gesehen hab.lob!!
nicht diese pauschal hobby scheisse mit bauteilen von frost mora und dick sondern wesentlich mehr anspruch.klasse!:super:

sanjuro:...das heisst nach deiner meinung fabrizieren alle die nicht mit wassergekühltem stein schleifen weiche blätter?ist ja interessant!!!!!!

geiles teil surfer,die kappe sieht aus als wär die kante noch recht scharf,vielleicht mit ner kleinen phase noch brechen?
gruss daniel
 
Vielen Dank für die Blumen! :)
Das Messerchen liegt wirklich recht gut in der Hand,
Griff 10cm, Klinge 8,5cm mit 10cm Schneide (Dank der stark gebogenen Klinge).
Dem Ganzen fehlt noch die letzte Politur, dann kommen auch die letzten scharfen Kanten weg.
Die "Abschlusskappe" hat mich übrigens vor ein paar Probleme gestellt, da ich keine Möglichkeit habe zu schweissen..... hier die Lösung des Problems (falls das aus der Zeichnung klar wird):
messer.jpg


Leider sind zwischen 2 oder 3 Lederscheiben winzig kleine Spalten entstanden (Leder ist wohl geschrumpft als ich es befeuchtet habe um es zu glätten).
Die Spalten sind wirklich minimal, nicht mal Haaresbreite, desshalb überlege ich, den ganzen Griff noch mal mit Epoxi einzupinseln und danach noch mal abschleifen... Was meint Ihr?

So, nun muss das Teil in der Küche ran, zum Abendbrot bereiten.

Beste Grüsse
Surfer
 
Hallo surfer,

toll gelöst mit der angeschraubten Abschlusskappe!

Überhaupt, klasse Idee, dieses ''Billigmesser''. Macht auch mir lust, auf so coole Art mal selber mit dem Messer zu machen anzufangen :super:
Ist schon ein edles Teil geworden. Respekt. :super:

Das Leder nachträglich mit der Epoxit einzupinseln würde ich nicht machen. Entweder von vornerein das Leder in Vakuum komplett tränken, damits ein wasserfester ''Plasteklotz'' wird, oder lass es was es ist, ein natürliches Material, das halt auch arbeitet. Die Risse quellen warscheinlich auch so wieder zu, wenn das Messer in Gebrauch ist.
Da gibts sicher auch irgend ein Pflegeöl.

Gruss, frederik
 
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