Kleines Fixed mit Hamon

Claymore

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Hier ein kleiner Beitrag zum Thema Messer mit Hamon/Härtelinie.

Beide Klingen wurden aus einem C105 20 mm rund geschmiedet.
Nach dem Schmieden entsprechend dem Stahl wärmebehandelt und (vor)gehärtet.
Dann wurden beide in eine Schicht aus einem feinen Schamottemörtel eingepackt und auf Temperatur gebracht.
Das Abschrecken erfolgte im Ölbad.

Beim fertigen Messer, die Griffschalen sind aus Madrona Maser ist der Hamon sehr schön zu sehen.
Gesamtlänge/Klingenlänge : 21/11 cm

Bei der (größeren) Klinge sieht man zusätzlich noch seh schön ein zwischengefüge.
Gesamtlänge/Klingenlänge : 24,5/13 cm
Was haltet Ihr davon ?


gruß

Peter
 

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sehr schön finde ich das messer auf dem rechten bild.
ich bin sogar der meinung es ist eines der elegantesten messer die du bis jetzt gebaut hast. und ich habe ja schon einige von dir live gesehen.
obwohl ich ja nicht der große freund von schmiedetextur bin, kann ich mich für dieses messer echt begeistern.
 
Ist das Zwischengefüge als 'hellen Stellen' sichtbar? Mir gefällt's gut, auch wenn ich mir nicht sicher bin, was das ist. Bitte um Aufklärung! :ahaa:
Die Form des kleineren Messers gefällt mir übrigens sehr! :super: (Ich bin aber nicht so ein Freund von Overlays.)
 
@Floppi
und alle die es interessiert.

Die hellen Stellen über der dunklen Härtelinie sind die Bereiche, die vom Mantel nicht abgedeckt wurden, aber von der Masse des angrenzenden Mantels duch Wärmeabgabe an der schnellen Abkühlung/Abschreckung gehindert wurden.
Diese Bereiche kühlten langsamer ab als die Schneide, aber Schneller als der eingepackte Bereich des Rückens und der teile des Spiegels.

Durch das Abschrecken ergibt sich in der dunklen Schneide in der der Austenit mit dem darin enthaltenen Kohlenstoff beim schnellen Abkühlen/Abschrecken durch den nicht mehr entweichenden Kohlenstoff eine Verzerrung des Gefüges erfährt die Martensitbildung
(zu einem tetraedisch-raumzentrierten Gitter = Martensit)


Im Rücken kann duch die Langsamere Abkühlung der Austenit neben etwas Martensit in Ferrit umwandeln, der aber nur 0,02 Anteile an C aufnehmen kann. So wird der C in den verbleibenden Austenit gedrängt, der dann Perlit bildet ( Ferrit + Zemnetitlamellen)
Bei übereutektoiden Stählen ( mehr als 0.8% C) gibt das ein komplett perlitisches Gefüge mit Zementiteinschlüssen ( Carbide)


In der Zwischenstufe ist die Abkühlgeschwindigkeit zu niedrig um eine komplette Martensitumwandlung zu erreichen.
Es kann C aus dem Austenit herausdiffundieren und Zementit bilden.
Dadurch kann der Austenit Ferrit bilden, das jedoch auch tetraedisch verzerrt ist. Das Gefüge wird als Bainit bezeichnet.
Darum könnte/müsste es sich bei den helleren Bereichen handeln.


soweit in Kurzform.
du wolltest es wissen
;)

die einzelnen Bereiche gehen in der Klinge quasi fließend ineinander über.

Und mit 'weich' im Sinne von Baustahl, St37 etc. hat ein Perlitisches Gefüge mit Carbiden oder ein Bainitisches Gefüge nichts zu tun.
Da können je nach Abkühlkurve Härtewerte über 50 HRC rauskommen.

Gruß

Peter
 
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