Klinge aus rostendem Stahl + Alupins = Korrosionsproblem?

bauer1328

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grüß' euch!

ich hab eine allgemeine frage:
ich bastel mir gerade ein messer aus 1.1248, also einem rostendem stahl.
um die griffe zu befestigen habe ich aluminiumröhrchen geplant.
jetzt habe ich aber irgendetwas mit "kontakterosion" im hinterkopf :confused: und dass das unedlere und das edlere metall miteinander reagieren. die klinge müsste als theoretisch im laufe der zeit um den pin herum wegkorrodieren.
habt ihr damit schonmal erfahrungen gesammelt?
mache ich mir unnötig sorgen?
wären edelstahlpins die bessere variante?

schonmal vielen dank für eure antworten!

mfg, bauer.
 
AW: klinge aus rostendem stahl + alupins = korrosionsproblem?!?

Hallo bauer1328

Neusilber-Pins/Rohr gehen auch - sind auch ein bissl zeher wie das Alu.

Gruß knifefaan
 
AW: klinge aus rostendem stahl + alupins = korrosionsproblem?!?

also ist alu nicht der weisheit letzter schluss?

denkst du da könnte es zu problemen kommen?

an edelstahl käme ich noch einfach heran, neusilber & co müsste ich erst bestellen... wenn ich am basteln bin gibt es nichts schlimmeres wie lieferzeiten!! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: klinge aus rostendem stahl + alupins = korrosionsproblem?!?

da ihr es ja nun schon zu liegen habt, werdet ihr es wohl auch nehmen ?

Wenn das Bohrloch schön mit Epoxi eingeschmiert wird kommt kaum eine gravierende Berührung kaum zu Stande - und wenn es doch zu Problemen kommt, kannste die Griffschalen ebend leicht wieder entfernen. Ist zwar nicht der Weisheit letzter Schluss aber machbar.

Gruß knifefaan
 
Dank des Chemieleistungskurs kann ich dir da helfen!
Also es sieht so aus benutzt man verschiedene Metalle die direkten Kontakt zueinander haben ist dies erst einmal halb so wild, Probleme gibt es erst wenn ein Elektrolyt sprich eine leitende Flüssigkeit sich dazu gesellt besonders wenn diese einen sauren ph-Wert hat , nun entsteht eine kurzgeschlossene galvanische Zelle.
Bei dieser wird das unedlere Metall oxidiert in dem Fall Aluminium+Stahl wäre dies das Aluminium, der Stahl würde nicht angegriffen werden. Nun spielt es aber eine große Rolle das Aluminium eine besondere Eigenschaft hat und zwar schützt es sich mit der Oxidschicht indreckt selber daher hat man auch kein Problem mit Rost an Aluminium daher solltest du dein Messer ohne Probleme mit Aluminiumpins vernieten dürfen.

MfG Timbo

ps: welche Metalle edel sind welche unedel kannst du in der elektrochemischen Spannungsreihe sehen (edle=großer positiver-Wert / unedel=großer negativer-Wert)
 
Rostender Stahl und Alupins sind auch eine klassische Kombination bei alten Küchenmessern.
Ich dachte auch immer die Kombination wäre ein nogo (hatte ich in der Berufschule so gelernt), aber keines meiner Flohmarktmesser bei dem ich die Griffschalen tauschen musste zeigte auch nur einen Anflug von Korrosion an den Pins.
 
Moin!

Möglicherweise liegt es auch an der Eigenheit des Aluminums, recht flott eine dünne Oxidschicht zu bilden, die vor weiterer Oxidation schützt... :hehe:

Sind Deine Pins nicht unmittelbar frisch geschliffen und direkt mit der ebenfalls frischgeschliffenen Stahloberfläche in Kontakt gebracht, würde ich mir keine allzu große Sorgen deswegen machen...
Solltest Du auf Kleber verzichten wollen (der, wie bereits angemerkt wurde, einen direkten Kontakt ohnehin unterbindet), so kannst Du die "Kontaktfläche" auch mit mit einer dünnen Lackschicht einpinseln oder mit etwas Zitronensäure behandeln...

Mir persönlich wäre das aber zu viel Aufwand...

Grüße und gutes Gelingen!
Dom
 
Warum nicht gleich eloxiertes Aluminium verwenden, anstatt erst diverse Nachbehandlungen in Betracht zu ziehen ? Gibt es sogar als Stangenware im Baumarkt zu kaufen...

Gruß Andreas
 
Guten Morgen

Ich kann euch da beruhigen. Timbo hat völlig Recht. Die Pins werden eingeklebt und sind schon mal dadurch geschützt. Außerdem müsste ein Elektrolyth vorhanden sein, was ja nicht der Fall ist. Man kann die Alupins also völlig ohne Sorge verbauen.
Im Anlagenbau kommt es öfter mal vor, dass blankes Alu auf Stahl geschraubt wird. In den letzten 25 Jahren ist mir aber deshalb noch keine Anlage auseinander gefallen. :hehe:
Anders sieht es da im Freien aus. Wenn an einem Dach eine Kupferdachrinne verbaut ist und dort zufällig ein Nagel drin liegen bleiben würde, dann würde im laufe der Jahre ein Lochfrass durch elektromechanische Spannung auftreten. Das dauert aber ne Weile.:)

Könnt ihr nachlesen im Fachbuch Metall unter "Elektrochemische Spannungsreihe".

Gruss
Thomas
 
Läuft!!
Danke euch für eure Antworten!
Dann kann ich ja beruhigt weiterbasteln ohne nen "Schaden" einzubauen.

Mfg, Bauer.
 
Das von Hunter angesprochene Problem mit Nägeln in der Kupferrinne war übrigens eine Zeit lang ein sehr beliebter Kinderstreich mit sehr unangenehmen Folgen für den Besitzer!

Mit dem Elektrolyt hat er nicht ganz recht es kann schon die Luftfeuchtigkeit als Elektrolyt ausreichen, besonders in Gegenden mit See/Meerluft da hier auch noch ein Teil Salz in der Luft gelöst ist.
Außerdem bleiben meine Messer nicht immer Trocken sondern werden auch bei Feuchtigkeit etc eingesetzt bzw zum schneiden von Lebensmitteln wie Äpfel(hier würde die Fruchtsäure die Oxidation noch verstärken) etc.
Jedoch spielt dies wie bereits von mir und anderen erwähnt aufgrund der selbstschützenden Oxidschicht des Aluminium keine Rolle

MfG Timbo
 
na ja, bei der selbstschützenden Oxydschicht des Alus muß ich hier leider widersprechen. Ich mein prinzipiell ist das zwar richtig, aber das schützt leider nur gegen die Oxidation durch die Luft. Kontaktkorrosion (und davon sprechen wir hier ja) wird durch die Oxydschicht leider kein Stück verhindert wie unser Auto (Alu-Karosse mit Stahlschrauben und Stahlrahmen) uns leider immer wieder neu vor Augen führt.

Alupins in Stahlmesser funktionieren irgendwie trotzdem, schätze mal das liegt daran, dass den Elektrolyten der Zugang zu den Kontaktstellen verwehrt bleibt, oder daran, dass Messer nun nicht unbedingt stundenlang im Regen rumfahren müssen.

Wie auch immer! Wollte das nur der Vollständigkeit halber ergänzen.

LG Steffen
 
Eine Beispiel zur Verdeutlichung:
Einem Teichbelüfter (große Oberfläche) aus "Rostfreiem Edelstahl"
wird mit Aluminiumnieten (keine Oberfläche) zusammengefügt
und in den Teich (Elektrolyt) gesetzt.
Ergebnis: Die Einzelteile des Belüfters kann man nach einigen Wochen aus Teich fischen, da die Nieten sich zersetzt haben.

Andersrum: Belüfter Alu, Niete A2/A4,
Ergebnis: Aluminium zersetzt sich innerhalb von ca. 1/2 Jahr, die VA Nieten beschleunigen den Prozess jedoch nicht wesentlich und liegen irgendwo im Teich.

Richtig: Alles aus A4/A5, alles gebeizt und passiviert, die Rente kann kommen ;-)

Fazit: Das unedlere Aluminium (Opferanode) wird abgetragen und zwar in Abhängigkeit
von dem Verhältnis der Größe der bewitterten Oberflächen zueinander.

Was bedeutet das nun für Messer?
Aluminium ist unedler als C-Stahl, d.h. das Alu könnte als Opferanoden dienen.
Ich nehme an das deshalb früher so gerne Alunieten eingesetzt wurden.
Ob sich diese wirklich positiv auf das korrosionsverhalten der Klinge auswirkt oder ein Verfügbarkeits- oder Verkaufsargument war, ich weiss es nicht...??? :confused:

Bei einer Klinge aus "Rostfreiem Edelstahl" macht es jedenfalls keinen Sinn, da sollten man gleichwertige oder edlere Niete/Bolzen/Schrauben wählen.
 
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