Klinge beim Schleifen überhitzt

Günther

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Hallo zusammen,

mir ist grad das passiert, was eigentlich niemals passieren sollte :( .
Beim schleifen einer Folderklinge ist die Spitze dunkel braun und an einer Stelle leicht bläulich geworden.
Das Ding ist im vergleich zu den feststehenden, welche ich normal mache auch furchtbar filigran :D .

Jetzt meine Frage:
Kann ich mit der entsprechenden Wärmebehandlung die Klinge noch retten, oder soll ich sie neu machen?

Wie sollte diese Wärmebehandlung aussehen?
Stahl ist 1.4034.
Standard ist bei meinen Klingen vor dem Härten Spannungsarm und Weichglühen.
 
Ich denke du kannst die Klinge ganz normal wärmebehandeln.

Wenn dir sowas !vor! dem Härten passiert und du beim drüberschleifen wieder auf frisches Material kommst (bei sehr dünnen Spitzen oder Klingen kann es durchaus mal passieren das das komplette Material verbrennt) ist alles kein Problem. Wenn ich mich nicht täusche nimmt einem dieser Stahl sowas eh nicht so übel.

Und da du deine Klingen sowieso spannungsarm glühst solltest du auch keine Probleme mit Verzug bekommen.

Man muss immer daran denken, dass beim Schmieden und Härten die Stähle auf sehr viel höhere Temperaturen kommen. Da macht so eine kleine Verfärbung durch den Bandschleifer eigentlich nichts.
Wie gesagt, nach der Wärmebehandlung sieht das schon wieder ganz anders aus.

Gruß Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Sogar nach dem Härten ist bei rostfreien oder höher legierten Stählen eine leichte Verfärbung noch nicht so tragisch, daß man die Klinge ruiniert hätte.
Wenn die Klingen normal mit ca. 200 -220°c angelassen wurden, sollten sie bei einer kleinen Blauverfärbung ca. 2 -3HRc weicher geworden sein. Ist die Klinge im Sekundär-Bereich angelassen, wird sich sogar nichts verändert haben.
Immer vorausgesetzt, die unmittelbare Schneide wird noch mal nachgeschärft, denn die könnte wesentlich heißer geworden sein.
 
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