Klingenmuster

Dimm

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Hallo

Weil ich da keine Info gefunden habe, möchte ich das hier bei Stahlexperten fragen.

http://mod-site.net/gb/u/polevik-1/p/19.html
und dann die Seite ein bisschen nach unten- Bild anschauen.



Ich weiß nur, dass diese Klinge aus 1.3505 geschmiedet ist. Weitere Übersetzung lohnt sich nicht, weil die weitere Info zu unwichtig ist.

Wie kann man d. solche Muster erzeugen, wenn das eine Monostahlklinge aus 1.3505 ist?
Oder anders zu sagen wie muss man eine solche Klinge „richtig“ ätzen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Durch Ätzen kannst du die Karbidstruktur bei einem Übereutektoiden Stahl wie dem 1.3505 gut zum Vorschein bringen.
Ätzen mit z.b. SChwefelsäure bringt schnellen 'Materialabtrag' besonders wenn die Säure warm ist.
Ätzen mit Eisen3Chlorid bringt einen schönen Kontrast auch bei Monostahlklingen.

Der Klingenausschnitt, sieht mir aber eher so aus als sei der Stahl laminiert worden. Also quasi ein Damast aus einem Material. Vom Prinzip her ein Raffinierstahl wie er früher erzeugt wurde, nur daß dabei dieser Stahl eher unreiner gemacht wurde, da die Reinheit mit der er aus dem Walzwerk kommt durch umschmieden und Falten eigentlich nur noch verschlechtert werden kann.
Für eine Karbidstruktur eines umgeschmiedeten Monostahls zeigen die Strukturen ein ziemlich wildes Muster.
Wenn ich eine Klinge umschmiede und nach dem Härten ätzte zeigt die Struktur eine zur Klingenspitze dem Verlauf folgende Ausrichtung an, ohne diese 'topografische' Struktur die beim 'Durchschlagen oder durchschleifen' der Lagen entsteht.



gruß

Peter
 
Danke.

„Für eine Karbidstruktur eines umgeschmiedeten Monostahls zeigen die Strukturen ein ziemlich wildes Muster.
Wenn ich eine Klinge umschmiede und nach dem Härten ätzte zeigt die Struktur eine zur Klingenspitze dem Verlauf folgende Ausrichtung an, ohne diese 'topografische' Struktur die beim 'Durchschlagen oder durchschleifen' der Lagen entsteht.“

Also das heißt, dass diese Struktur für „normal“ geschmiedeten Klingen untypisch ist.
Angeblich ist das eine Monostahlklinge ohne z.B. Raffinieren.
Und das ist kein Damast.

Die Struktur ist absichtlich so unregelmäßig gemacht.
 
Nun ja, zumindest ungewöhnlich für einen Stahl wie den 1.3505 mit seiner ganz feinen Karbidstruktur wenn er richtig wärmebehandelt wurde.

Für eine Grfügestruktur sieht wer für mich eher ungewöhnlich aus. Mir würde das Gefüge das sich daraus ableiten lässt nicht gefallen.

Und es sieht für mich extrem nach einem Laminieren des Stahls aus.



gruß

Peter
 
Nun ich kenne den 100Cr6 recht gut und das was da zu sehen ist ist kein reiner Stahl aus meiner Sicht erher ist das Damast der möglicherweise mit Kugellagerstahl als eine Komponente.
Ich kenn auch die 1.2067 Variante die auch wootzähnliche Muster aufgrund von massiven Seigerungen zeigen kann.

Aber das ist bei weitem nicht so drastisch wie hier.

Alos daher schau doch nochmal genau ob das wirklich 1.3505 ist, wenn da würde ich meinen dann eine besonders üble Variante die technisch nur wenig sinn machen würde.
 
Hallo Dimm !
Ich kann mich Roman und Peter nur anschließen. Die gezeigte Struktur soll ja von einer gehärteten Klinge stammen, wenn ich das richtig verstanden habe. Dann sind aber ohne Laminieren solche groben Längsstrukturen nicht zu erreichen. Einige sichtbare Vertiefungen sehen sehr nach Schweißfehlern aus. Der 1.35o5 ist als nur mäßig übereutektoidischer Stahl nach dem Härten - wenn es richtig vorgenommen wurde, feinkörnig und hat noch schätzungsweise 3 bis 5 % Karbidanteile. Mit denen kann man diese groben Schlieren nicht erzeugen. Wenn man mir die Aufgabe gäbe, eine solche Struktur in dem 1.3505 zu erzeugen, so würde ich ihn erstmal überhitzen, dann möglichst intensiv kalt verformen- jedenfalls unter AC1- um die ungelösten Karbide zu Bändern zu strecken und dann würde ich den Stahl stark ätzen, um die Struktur plastisch offenzulegen. Und dann- ja und dann würde ich das Ganze ganz schnell wegschmeißen. Da ich von Eurem russischen Freund an nehme, daß er weiß, was er tut, kann ich daher nur an ein Mißverständnis glauben.
MfG U. Gerfin
 
Danke noch mal.
Ich kenne persönlich d. Messermacher nicht. Ich weiß nur, das er ein Profi ist.
Er behauptet, dass das eine Monostahlklinge aus 1.3505 sei.

Die Meinungen, die ich hier gelesen habe, sind für mich sehr interessant.

Diese Meinung heißt: das sei keine Monostahlklinge aus 1.3505.
Und ich würde das so lassen.


Nur als Bestätigung, dass ich mich nicht irre:
Hier- „erste Schritte“.
http://www.knifemaker.ru/wavesteel/shaha.jpg

Und danach geht’s 1.3505 immer schlimmer :) .
 
Die Meinungen, die ich hier gelesen habe, sind für mich sehr interessant.Diese Meinung heißt: das sei keine Monostahlklinge aus 1.3505.
Und ich würde das so lassen.


Das es sich bei der Klinge definitiv um Keine Monostahlklinge aus 1.3505 handelt wird nicht behauptet.
Die Stuktur sieht nur absolut nicht nach dem Stahl aus wenn er umgeschmiedet und korrekt wärmebehandelt wurde.
Sie Ist aber sehr ähnlich einem Laminat.
Das eine solche Struktur zumindest ähnlich in dem Stahl erzeugt werden kann ist denkbar, wie Ulrich es sagt, aber jenseits aller Qualitätsansprüche dieser Stahl sonst erfüllen kann (Grobes Korn, Seigerungen ungleichmäßiges Gefüge....).
Es wäre mal interessant zu erfahren wie der Schmied das Gefüge erzeugt hat und warum.
Wenn es ein 'Produktionsgeheimnis' ist das nicht verraten werden soll, so wird sich aber vermutlich niemand ernsthaft die Mühe machen es zu entschlüsseln ;)

gruß

Peter
 
Claymore
Ich habe gelesen, wozu das so gemacht ist und welche Ergebnisse das bringt.
Aber bevor ich selbst eine solche Klinge getestet habe finde ich voreilig das zu besprechen.
Die Idee, eine superseltene Klinge haben, die so verdorben ist, das niemand eine Schlechtere machen kann, finde ich auch toll :steirer: .
 
hi,kann mich nur roman und claymore anschliessen,für mich sieht diese klinge aus,wie wenn sie aus dem wootzverfahren hergestellt wäre,monoklingen weissen in der regel nicht solche strukturen auf.hiermal ein bild einer D2-klinge(1.2379) die in schwefelsäure geätzt wurde.sie weisst eine viel gleichmässigere struktur auf!!
bild02.jpg


grüsse harry

www.koenig-knives.de
 
Ich habe eine von solchen Klingen bekommen.
Dabei habe ich zwei CDs gefunden.
CD1 konnte ich nicht anschauen.
Auf CD2 wurde Klingentest aufgenommen und zwar Seilschneiden.

Die Schneide wurde dünn gemacht. Die wurde (denke ich) nach dem Test nicht geschliffen.
Das Schleifen war sehr leicht ohne Gratbildung (Stein 1000). Danach konnte Ich Unterarm rasieren. Nach dem Schleifen hat diese Klinge Flextest bestanden.
Drückschnitt ist gut möglich. Für Zugschnitte ist diese Klinge besonders gut geeignet.

Klingenlänge- 15 cm
Klingenrücken am Anfang ca. 3mm und verringert sich kontinuierlich zur Spitze.




Fotos vom Macher sind hier:
http://messercpm420.photofile.ru

Um zu vergrößern

„Оригинальный размер“

drücken.

So habe ich jetzt in außer Messer (Klingen) aus Deutschland und der USA eine russische Klinge.
 
Sicher zum Thema passt dieses Foto:

http://www.uberlevel.com/homepages/fowler/IMG_0035.JPG

und dieses Thema auf Bladeforums:

http://www.bladeforums.com/forums/showthread.php?t=351657

Die Klinge wurde von Ed Fowler aus 52100 (entspricht etwa 1.3505) hergestellt. Wenn man die von ihm angewandten Schmiedetechniken weitertreibt, die im Prinzip der thermomechanischen Behandlung von Wootzbarren entsprechen, kann durchaus ein Material wie das auf der russischen Seite aus einem Monostahl erhalten werden.

Achim
 
Hallo Achim

Danke für sehr interessante Information. Das auch Ed Fowler solche Klingen macht habe ich nicht gewusst. Ich habe gedacht, dass er nur „Superhomogenstahlklingen“ macht.

"Wenn man die von ihm angewandten Schmiedetechniken weitertreibt, die im Prinzip der thermomechanischen Behandlung von Wootzbarren entsprechen, kann durchaus ein Material wie das auf der russischen Seite aus einem Monostahl erhalten werden."

Natürlich man kann solche Klingen machen. Das machen auch manche Messerhersteller.
Ist auch gut, dass Ed Fowler Herstellungsprozess auf Englisch beschrieben hat. So können das viel mehr Menschen lesen als auf Russisch oder...
 
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