Kopierfräse Schablonen-Frage

Flaming-Moe

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Vermutlich sind das nur die Schwermetalle, die sich in meinem Hirn abgelagert haben, aber ich habe gerade ein kleines Denkproblem, was das Erstellen von Schablonen zur Verwendung auf einer Kopierfräse betrifft.
Wenn ich einen Griff mit Inlay plane, brauche ich dazu eine oder zwei Schablonen? Ich bin der Meinung, das sollte mit einer gehen, die dann unterschiedlich abgefahren wird. Sprich, ich mache händisch ein Inlay 1:2 und fahre das einmal ab um das Inlay für den Griff herzustellen. Dann kommt die Tasche für das Inlay, wie fräse ich das? Fahre ich wieder das Inlay ab, nur innerhalb der Außenkontur, wenn das irgendwie geht oder verstelle ich die Übersetzung des Pantographen und fahre ganz normal ab oder ganz anders? Oder geht das nur mit zwei Schablonen, eine für die Tasche, eine für das Inlay?
Man merkt vielleicht, daß ich weder eine Kopierfräse noch Ahnung von der Materie habe, aber ich hirne zur Zeit über das Problem nach und komme nicht weiter. Ich habe von Elishewitz ein Video bei youtube entdeckt, er verwendet aber Positiv- und Negativform. Gibt es eine völlig simple, offensichtliche Antwort auf meine Frage, auf die ich beim Theoretisieren einfach nicht komme?
 
Ich denke mal du benötigst innen und Außenformen.
Der Grund ist, du zeichnest nicht einfach eine Kontur, sondern du fräst, brauchst also eine gewisse Kraft für den Vorschub. Pantographen übertragen so etwas nicht so toll (Meine Erfahrung mit solchen Dingern aus dem Bereich Messen und Kartographie), weshalb man nicht einfach sauber eine Linie abfahren kann.

Die Technik wird IMHO eher so ablaufen das man halt eine Vorlage hat mit der man entweder alles innen oder alles außen weg nehmen kann. Nur einer Kontur folgen, wird mit den Kräften die beim Fräsen auftreten zu schwierig sein.

Gruß
El
 
...
Gibt es eine völlig simple, offensichtliche Antwort auf meine Frage, auf die ich beim Theoretisieren einfach nicht komme?
Ja, Du hast noch nicht berücksichtigt, dass Du mit zwei Schablonen einmal innerhalb und einmal ausserhalb der Kontur fräsen müsstest.
edit:
hattest Du wohl doch berücksichtigt, allerdings ohne den Fräserradius.
Das bedeutet, Du musst die eine Vorlage, bzw. die Übersetzung (den Maßstab) in Abhängigkeit vom Fräserradius verändern, dann könnte das mit nur einer Schablone klappen. Die Frage ist, was ist einfacher, sicherer oder sinnvoller ?

Ansonsten käme es darauf an, wie aufwendig das Inlay ist. Einfach rechteckig mit Eckradien ist natürlich einfacher, als ein Namenszug...

Wegen der Kräfte an einer Kopierfräse würde ich da weniger Sorgen haben, die Drehrichtung (Gleichlauf/Gegenlauf) des Werkzeugs gegenüber dem Werkstück wäre das größere Problem. Die Tasche müsstest Du im Uhrzeigersinn abfahren, den Einsatz gegen den Uhrzeigersinn, damit das Werkzeug immer richtig herum dreht, sonst fängts an zu Rattern... Das würde aber auch bei einer konventionellen Fräse so sein.

Allerdings hat El schon Recht, mit einem normalen Pantographen, mit dem man z.B. Zeichnungen überträgt, auch in stabilerer Ausführung, solltest Du da gar nicht erst anfangen...

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Man braucht, um mit dem Pantografen von einer Innenkontur eine Außenkontur zu erstellen 2 Konturen - eben diese Innenkontur als eigenständisches Modell, um sie dann aussen herum kopieren zu können. Der Fräser mit Durchmesser Null ist halt noch nicht gefunden worden. Nur mit diesem ginge das. Man kann nicht einmal rechts und dann links von einer Kontur entlangfahren und den gleichen Gegenstand erzeugen.
Diese Radiuskorrektur muß auch beim CNC Fräsen mit eingegeben werden.
Die Skalierung 2:1 ist aber schon mal gut, um Ungenauigkeiten auszugleichen. Besser wäre ein noch größerer Maßstab, z. B 5:1. Dann wäre jede Abweichung nur noch 1/5 des Originales. Man kann auch mit dem Durchmesser des Abtaststiftes über oder Untermaß erzeugen.

Um eine neue Schablone von Innenkontur nach Außenkontur kommt man nicht herum.
Gruß
Wolf
 
Hallo,

Lufti und Wolf habens schon geschrieben, du brauchst eine Innen und eine Aussenschablone.

Wir haben das für Privatprojekte auf der Arbeit öfter gemacht.

Schablone so groß wie möglich aus Alublech, dann verkleinert wieder in Alu übertragen, das waren dann die eigentlichen Schablonen,
diese nach Möglichkeit auch noch grösser als das Ziel.
Kleinere Unebenheiten werden so fast unsichtbar, wir hatten aber auch recht grosse Kopierfräsen.
CNC war 1983 noch nicht in der Lehrwerkstatt.

Eine hab ich noch, als ich seinerzeit das Batmobil gebaut habe.
 

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Ginge es nicht, eine Schablone, simple Sachen, z.B. ein Oval, einmal mit nem Stift mit 10 mm Durchmesser abzufahren und einmal mit einem mit 5 mm Durchmesser? Die Mittellinien der Bahnen, die der Fräser fährt (1:1) liegen 2,5 mm auseinander, d.h. wenn ich mit nem 2,5 mm Fräser arbeite, fräst der einmal auf der einen Seite der geplanten Trennlinie am Werkstück und einmal auf der anderen.
Sich nur gedanklich damit zu beschäftigen ist vermutlich sinnlos und artet irgendwann aus... :D

Zwei Schablonen mit Zwischenschritt und möglichst großer Übersetzung hört sich schon mal sehr nachvollziehbar an. Vielen Dank für die Antworten! :)
 
Ginge es nicht, eine Schablone, simple Sachen, z.B. ein Oval, einmal mit nem Stift mit 10 mm Durchmesser abzufahren und einmal mit einem mit 5 mm Durchmesser? Die Mittellinien der Bahnen, die der Fräser fährt (1:1) liegen 2,5 mm auseinander, d.h. wenn ich mit nem 2,5 mm Fräser arbeite, fräst der einmal auf der einen Seite der geplanten Trennlinie am Werkstück und einmal auf der anderen.
Sich nur gedanklich damit zu beschäftigen ist vermutlich sinnlos und artet irgendwann aus... :D

Zwei Schablonen mit Zwischenschritt und möglichst großer Übersetzung hört sich schon mal sehr nachvollziehbar an. Vielen Dank für die Antworten! :)

Und nun denk mal an eine S Kurve:glgl:
 
Ginge es nicht, eine Schablone, simple Sachen, z.B. ein Oval, einmal mit nem Stift mit 10 mm Durchmesser abzufahren und einmal mit einem mit 5 mm Durchmesser? Die Mittellinien der Bahnen, die der Fräser fährt (1:1) liegen 2,5 mm auseinander, d.h. wenn ich mit nem 2,5 mm Fräser arbeite, fräst der einmal auf der einen Seite der geplanten Trennlinie am Werkstück und einmal auf der anderen.
Sich nur gedanklich damit zu beschäftigen ist vermutlich sinnlos und artet irgendwann aus... :D

Die Innenkontur zur Außenkontur zu machen geht einfach nicht. Auch mit Durchmesserunterschied im Abtaststift und Fräser schneidet man immer innerhalb des Materiales, d.h das Teil wird kleiner. Man kommt nicht auf die "andere Seite" der Kontur.
Wolf
 
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