Kopis aus Feile?

Garagen Schmied

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Hallo zusammen ☺ Zum Feilenstahl; ich habe eine alte Feile, 450mm lang (1.2002 o. 1.2008) und würde gerne daraus ein Haumesser( Kopis) oder ein grosses Bowie machen. Als Hobbyschmied ist mir bekannt dass, ohne zusätzliche Laminierung mit einem Weichstahl, der Stahl an sich zu spröde ist. Mir fällt dazu folgendes ein um dem entgegen zu Wirken; partiell Härten(mit Hamon)und/oder den Rücken nach dem Härten blau anlassen(Anlassfarben sichtbar)um diesen weicher zu machen. Könnt ihr mir da bitte einen Tipp geben was wohl besser ist oder soll ich's grundsätzlich lassen? Ich sehe das Bluebacking mit Hamon als Favorit. Grüsse aus der Schweiz ☺
 
Geht es um einen möglichen Hamon? Oder um ein gutes Haumesser?
Beim Thema Haumesser, welches auch gut rangenommen wird, fällt mir eher ein Federstahl oder ein c60 ein…
 
Aus eigener Erfahrung: Ich habe entweder nur die Schneide auf Härtetemperatur gebracht, oder nur die Schneide abgeschreckt, oder die ganze Klinge gehärtet und dann die Schneide in ein Stück Holz gesteckt, dass ich der Klingen form angepasst habe und eine Passte aus Salz, Mehl ~50/50 und Wasser in den Schlitz im Hold gestrichen, (man kann aber auch Kartoffeln, Gurken, Karotten auf die schneide stecken, alles was feucht ist) und dann den rücken mit Punzenbrenner usw jenseits von blau angelessen, also am blau vorbei ins graue.
Alles funktioniert, ich würde aber den Erl nicht mit härten, und immer in Öl!!!
Viel spaß und Ergebnisse zeigen.
 
@ alxh Um ein Haumesser...jep, das fällt mir dazu auch ein aber ich nun Mal diese schöne grosse Feile und will daraus keine Rasiermesser machen
daher die Idee mit der Kopis...

@Hugh Danke für deine Ideen. Heisst, du hast schon längere Klingen(450mm und mehr)aus Feilen gemacht die nicht bei Tests gebrochen sind?
Mein Bedenken ist ja das das Teil bricht wenn ich es auf Horn teste...
Ich beginne heute mal mit dem Schmieden mache ne Kopis und härte diese (ohne Erl) um anschliessend den Rücken schön anzulassen. Ein balliger
Schliff, ein oder zwei Hohlkehlen und dann das Horn...mal schauen.
Das mit den Bilder kann dauern. Ich schmiede ausschliesslich von Hand und habe nur begrenzt Zeit...

Falls jemand noch mehr Erfahrungen hat mit dem Schmieden einer grossen Klinge aus einer Feile bitte meldet Euch.
Ich danke Euch.
Gruss Don
(garagenschmied.jimdofree.com)
OneDrive (die Feile) Bitte um Feedback ob der Link funktioniert
 
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Wau fettes teil, meine waren nicht ganz so groß, aber doch schon mehr als Standard. Übrigens, nach dem Härten lasse ich erst die ganze Klinge an, bevor ich den Rücken separat anlasse. Und nimm auf alle fälle ein Rest stück und härte es, um die richtige Temperatur heraus zu finden, dann breche es und schau dir das Gefüge an, es sollte fein sein wie Samt.
 
HI Hugh, jup habe ich vom Kollegen bekommen(vom Flohmarkt). Habe heute mal 3h geschmiedet und denke das wird ein Kinderkopis...
Nicht ganz was ich mir vorgestellt hatte. Mir fehlt Material um einen schönen Bauch hinzubekommen. Die Feile war am Schaft 10 und am Ende 5mm
dick. Leider habe ich an der Spitze angefangen zu schmieden und hab nun kein Material mehr das ich vor mir her treiben könnte. Ich mache morgen weiter und sehe wie sehr ich das Teil noch Breiten kann. Die Idee mit dem Teststück mache ich auf jeden Fall auch wenn das ein kleines Stückchen gibt :LOL:
melde mich...
 
Hallo Thorsten - Tolles Video, danke dafür.
Hätte nicht gedacht das seine Zwinge so stabil ist...die Schnittleistung war ja echt cool.
 
do bini widdr :D Jep, die Kopis' haben unterschiedlichste Längen/Formen und auch Gewicht. Bin bei meinem nun folgendermassen vorgegangen;
Habe die Feile ausgeschmiedet bei etwa 900°C und über Nacht in der heissen Gasesse belassen. Nach dem Schmieden hat das Teile eher ausgesehen wie ein Yatagan und ich musste noch ein wenig Nacharbeit leisten um zumindest ein kleines Bäuchlein hinzubekommen. Die Länge hat mir auch nicht gepasst da ich eine 50cm Schneide möchte, folglich habe ich ein Stück Si7 als Erl angeschweisst und diesen mit zwei Baustählen flankiert. Um die Schneide am Erl ausladend zu gestalten musste ich noch ein Stück 1.2842 an die Schneide schweissen. :irre:
Natürlich gibt dies enorme Spannungen und Grobkornbildung in den Wärmeeinflusszonen und ich habe das Teil danach mehrmals Normalisiert bei etwa 810°C und danach wieder weichgeglüht. (um die 700°C)
Da der Griff nun aus Volleisen besteht und dies bei niederen Temperaturen unangenehm zu halten ist bin ich am überlegen mittig eine Aussparung zu machen und Leder einzuarbeiten. Am hinteren Ende des Griffes habe ich einen Chromstahl Pferdekopf angebracht.(noch kein Foto) Das Teil ist im Moment noch 1.5kg schwer was auf ca. 1.2kg reduziert werden soll. Es gibt noch viel zu tun...jepiiii :glgl:
Hier einige Bilder;
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Hallo zusammen. So die Kopie ist schon eine weile fertig und ich zeige Euch nun die Bilder.
Eckdaten in mm
Klingenlänge: 515
Länge: 650
POB: 110
Gewicht:1.3Kg
Griff Leder auf Bett aus Leder, Messingeinlagen und Anlauffarben

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Auf meinem YouTube Kanal könnt ihr das Video sehen wie die Kopis entstanden ist. Hieb-und Schnitttests sind auch dabei. Beim Anlassen des Klingenrückens habe ich ein wenig übertrieben denn das Teil
neigt eher dazu zu verbiegen.
https://www.youtube.com/channel/UCDjtzswT-liXhvHrMX59dAA
Grüsse Don
 
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Das ist ziemlich cool geworden. Nur die "Blutrinnen", keine Ahnung wie ich es sonst nennen soll, erscheinen mir zu symmetrisch und nicht ganz passend. Aber auch hier fehlt mir das Wissen wie das historisch ausgesehen hat.
Auf jeden Fall ein Hingucker.

Danke für's Zeigen.

Gruß Th.
 
HI Virus 3. Stimmt, die Hohlkehlen sind nicht ganz Formschön. Schöner wären ein oder zwei Hohlkehlen gewesen die der Linie der Klinge folgen und durchgehend von Erl bis fast zum Ort laufen. Danke für die Anmerkungen. GREETZ
 
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