Kräutersichel, Rwl, amboina

xtorsten

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Hi,

nachdem ich mich nun endlich um ein Fotoalbm gekümmert habe und mir Pitter dankenswerterweise eins eingerichtet hat, wollte ich Euch mal eine etwas ältere, aber wie ich finde immer noch sehr interessante Arbeit, vorstellen.
Kleine Kräutersichel für meine Süße.
Material: Rwl 34 ~58 HRC
Griff: Amboina, Rinderknochen
Gesamtlänge: 170mm
Durchmesser Sichelkreis Außen: 50mm
Klimgenstärke 3mm

Ist nun schon zwei oder drei Jahre her, dass ich sie fertig gestellt habe.
Finish ist keine Spiegelpolitur, sondern bis Korn 1500 geschliffen und dann noch einmal mit Filzscheibe drüberpoliert.
Griff war mal geschellackt, hat sich aber mit der Zeit etwas abgegriffen.

Die Herstellung war eine echte Plage. Den kleine Kreis sauber zu feilen und noch schlimmer zu finishen, hat viiiieeel Zeit und Geduld gekostet.
Auch das Schärfen ist nicht ohne/ nur begrenzt möglich.
Schön war dann, eine Scheidenkonstruktion zu machen.

Ich wollte ja nicht noch einmal ran, aber ich glaube, diesen Sommer mache ich doch wieder was in die Richtung.

Dann aber mit Aeb-l oder 1.4034 oder so als Stahl, komplett demontierbar zum Schärfen und einigen anderen Detaillösungen (größerer Sicheldurchmesser).
Rostfrei sollte es sein, nicht um die Klinge vor den Säften zu schonen, sondern um die Inhaltsstoffe der Kräutersäfte vor der Oxidation mit dem Eisen zu schützen!

Anregungen und Kritik natürlich gerne.

Gruß,
torsten

P.S.: die Eckige Spiegelung auf der Klinge ist ein Pizzakarton, mit dem ich den schatten etwas "zähmen" wollte - war nur leider nix!
 

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Du bist lustig, was soll man da kritisieren?
Aber ne Frage, was hastn mit dem Rinderknochen angestellt,und von welchem Knochen genau sind die Stücke?
Gruß Michael
 
Hallo Thorsten,

Miraculix hätte seine Freude daran! :D
Tolles Teil - mal was anderes. :super:

Viele Grüße
Matthias
 
Ich finde das schon ne klasse Idee. :super:

Aber eigentlich solltest Du die nächste nicht aus rostfreiem Stahl, sondern aus Bronce oder Silber oder so machen, wegen den Naturgeistern und Elfen, die sich vor Eisen fürchten. :D

Würdest Du den Bogen wieder so streng kreisförmig machen?
 
Schönes Stück!

Aber - Anregung - warum so streng kreisförmig?

Das angehängte Bild kommt meiner "Idealsichel" schon recht nah. Leider weiss ich nicht mehr, wo ich es her habe...

Günter hat auch mal eine traumhafte Sichel gemacht. Ist auf seiner Homepage unter "Beispiele". Preis ist noch in DM. ;)

-Walter
 

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Zuletzt bearbeitet:
Ist doch ein nettes, witziges Teilchen, genau wie die Lederscheide dazu :D

Ideal, um Resten von größeren Stahlstücken und Griffhölzern auch ein schneidiges Leben zu schenken. Für den Miraculix von heute würde ich es mit Damastresten machen.

Gruß Andreas
 
Hi Thorsten,

sehr schönes Teil! Das ist mir schon in der Galerie auf der Seite Blades and More aufgefallen. Und jetzt macht auch der für mich bis dato unpassende RWL 34 seinen Sinn!

Gruß Tobi
 
Moppekopp schrieb:
Das ist mir schon in der Galerie auf der Seite Blades and More aufgefallen.

uff, danke. hab mir schon den kopf zerbrochen, wo ich das teil schon mal gesehen habe.

klasse idee, schönes "werkzeug".

grüsse ,..
 
Hübsch! Auch wenn irgendwie ein rostender Stahl oder besser noch Bronze mehr passen würde, wie exilant schon angemerkt hat.
Gibts da auch Bilder wie Du damit bei Vollmond Misteln oder seltene Kräuter schneidest und dann nen Zaubertrank zubereitest :p ?
 
schön, dass es Euch gefällt....

... und nicht nur ich das spannend finde!

Der Rinderknochen ist ein Stück von einem Markknochen vom Metzger.
Mark rausgepult und dann 2-3 mal abgekocht. Dann einige Wochen trocknen lassen und verarbeitet.
Es gibt hier aber irgendwo einen thread, in dem steht, wie man es noch besser machen kann, finde ihn nur gerade nicht.

Die Mondsichelform war von der jetzigen Besitzerin so gewünscht/ vorgegeben. Ich war am Anfang auch skeptisch und habe eher "form follows function" vertreten, bin aber inzwischen sehr glücklich mit dem Design. Bei größerem Radius und Zerlegbarkeit ists dann auch bestimmt nicht mehr mit den funktionalen Nachteilen behaftet.

Tja und die Naturgeister werden sich ob des kalten Stahls bestimmt auch hüten, meiner Süßen im Wald aufzulauern :D
Bronze wäre aber auch was für tolles!
Beim Gebrauch hat sich dann herausgestellt, dass ja hauptsächlich per Druck geschnitten wird und damit ist die Werkstoffauswahl bei den rostfreien ziemlich begrenzt und rwl auch nicht optimal.

Ich denke, nächstes Mal wirds Bronze oder 1.4034. Ist ja auch nicht so einfach, Stähle in 3mm Dicke und >50mm Breite zu bekommen.

viele grüße,
torsten

@andy: nein, es gibt keine Bilder wie gehörnte Gestalten und barbusige Hexen bei Vollmond um ein Feuer springen und die Augen verdrehend übel riechende Gebräue in sich hineinschütten. :p

Aber einige Tinkturen bei uns sind mit Kräutern angesetzt, die damit gechnitten wurden! Selten, na ja. Und die Misteln sind ja auch hauptsächlich für diverse Krebserkrankungen interessant, da bin ich bislang verschont geblieben.
 
xtorsten schrieb:
...

@andy: nein, es gibt keine Bilder wie gehörnte Gestalten und barbusige Hexen bei Vollmond um ein Feuer springen und die Augen verdrehend übel riechende Gebräue in sich hineinschütten. :p



Jammerschade!
 
@ torsten: Danke, werde mir Rinderknochen kochen vormerken.
Gruß MIchael
 
Grummel, so ist es wenn man mit seiner Freundin hier die Galerie anschaut und dann auf sowas huebsches stoesst:

Komentar Ihrerseits: "Sehr schoen! :) Sowas musst Du mir auch machen!" :eek:

Na vielleicht habe ich nun eine Idee fuer den naechsten Geburtstag, denn mir gefaellt sie auch sehr gut :p

Gruss
Harald
 
Gratulation, ein echtes Schmuckstück.

Aber von wegen Material und Härte. Sicheln und Sensen werden aus sehr weichem Material geschmiedet. Ich hab dabei schon öfter zugesehen. Anschließend wird nicht gehärtet, wie wir das von den Messern her kennen, sondern die Schneide wird gedengelt (kärntner Ausdruck) d.h. auf einem speziellen Ambos wird mit einem speziellen Hammer, der eine gehärtete leicht gewölbte Hammerbahn hat, kalt geschmiedet, bis zur Schneídestärke. Die Schneide ist gut 1/2 mm von der restlichen Klinge abgesetzt und so 5mm breit. Geschliffen wird mit freier Hand mit einem nassen Naturstein.
Das Material, mit dem diese Sensen u. Sicheln geschmiedet worden sind ist gut u. gerne 100 Jahre alt. Sehr weich und biegsam, die Härte, die nicht zu hoch sein sollte wird durch Kaltverformung erreicht.
Geräte neuerer Bauart werden aus weit härterem Material gefertigt, ebenfalls gedengelt und müssen mit einem Korundstein, der recht viel Material abtragen kann geschärft.

Ich hoffe es passt zum Thema.

Gruß Franz
 
gehört ned zum Beitrag aber: Dengeln is bayerisch, und darf vieleicht auch von den Kärntnern benutzt werden :lechz: :lechz: :lechz:
 
Hast recht.

War so schön Hochdeutsch. Bei uns heißt es übrigens "tonggln". :haemisch:

Aber um diesem Gerät die Heil- u. Zaberkraft zu geben, sollte das nicht aus Gold sein. :glgl:

Gruß Franz
 
Hallo Torsten,

wust ich doch, das ich die Sichel schonmal gesehen hatte, ich konnte sie nur keinem Nick aus dem Forum zuordnen :rolleyes:

Ich find die Sickel Klasse, das ausfeilen der Schneide wird dich einige Zeit und mühen gekostet haben, der schöne Griff rundet das ganze dann noch stilvoll ab, von mir :super: :super:


Schöne Grüße, David
 
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