Kugellager DKF DDR

Roland Walter

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Hallo Leute,

wer weis denn von Euch welcher Stahl das ist, ich hab nämlich seit ein paar Monaten Kugellager bzw Wälzlager mit dem Eindruch DKF rumliegen( Durchmesser 26 und 24 cm. Es stehen die bezeichnungen DKF und DDR drauf. Ist es 3505 o. ä. Hat schon jemand Erfahrungen damit gemacht. Ein Wälzlager hab ich mal verarbeitet von SKF und hab 60-62 HRC erreicht nach Angaben von 1.3505 und bin damit sehr zufrieden. Jetzt möchte ich wissen ob es sich bei diesen Lagern um einen vergleichbaren Stahl handelt. Kann ich damit rechnen dass er sich zwischen 1.3501 und 1.3536 bewegt?

Dankeschön
 
Hallo

Ich bekam mal die Info, daß DKF so etwas ähnliches wie Danske Kugellager Fabriek heißt.
Das seinen demnach Kugellager aus Dänemark.
Mit dem `DDR` kann ich auch nichts anfangen, zumindest seit 1989 nicht mehr;) .
Nur gibt es bedeutend mehr als nur Lagerschalen aus 1.3505 o.ä..
Die gibt es aus Vergütungsstählen, aus 440C und z.B. aus einem etwas minderwertigerem als 440 C, ich weiß aber nicht mehr genau, wie der heißt.
Am vernünftigsten finde ich, die Schalen aufzutrennen, und z.B. mit Eisen 3 Chlorid anzuätzen.
Zum einen erkennt man, ob es sich um einen rostfreien Stahl handelt (ist für mich wegen der komplizierten WB wichtig), zum anderen erkennt man an der Anschnittfläche, ob das Mat. durchgehärtet ist.
Bei gleichmäßiger Verfärbung ist von einer Durchhärtung auszugehen (1.3505, .....), ist die Randschicht anders verfärbt als der Rest, ist von einem Einsatzstahl (vermute ich mal ) auszugehen.
Mit anätzen meine ich auftragen, und gleich mit Wasser abspülen.
Die o.g. Verfärbung tritt in der Regel sofort auf.
Und nun wünsche ich viel Spaß beim Messerbauen:)

Stefan
 
Hallo,

ich hab mir jetzt Eisen 3 Chlorid besorgt! 100g so wie ich das verstanden hab in ein Gefäß geben und dann Wasser drauf. Soll ich jetzt aber 900ml Wasser oder 400 ml Wasser dazugeben oder ist beides falsch zu welchen Teilen soll ich mischen? Gibt es sonst irgendwelche wirklich ernstzunehmenden Gefahrenhinweise die ich beachten muss.

Wie lange kann ich das ganze dann verwenden?

Vielen Dank für eure Hilfe
 
Hey!

Also erstmal, solltest Du wenn Du Verdünnungen herstellst entweder in Gramm oder in ml rechnen, sonst bekommst Du schnell nen Wurm rein, denn 100 ml Wasser sind nicht genau gleich 100 Gramm!!!:ahaa:
Bei 100 Gramm Eisen(III)Chlorid auf einen Liter aufgefüllt hättest Du dann eine ca. 10 %tige Lösung. Find ich etwas wenig. Bei Schwefelsäure nimmt man ca 37%.
Das wären dann 20% bei 100 Gramm auf 500ml und somit 30 % bei 100g auf 325ml und so weiter.
Wichtig!! Eisen(III)Chlorid in Gefäß einwiegen und AUF 1000ml (500, 325) auffüllen. Nicht MIT 1000ml auffüllen!!! Sonst ist man wieder über dem Verhältnis...
Hoffe das hilft beim rechnen etwas weiter.
Schöne Grüße
Andi
P.s.: Gefahrenhinweise auf Eisen(III)Chlorid beachten, mit Handschuhen arbeiten, sonst 2 Monate gelb/braune Hände. Das Zeug muß in den Sonder- oder Chemiemüll!!! Mach nicht zuviel Lösung, da das Zeug lichtempfindlich ist und nur in braunen Flaschen aufbewahrt werden sollte und das nicht länger als nen Monat..
Andi
 
Hallo,

ich hab mir jetzt Eisen 3 Chlorid besorgt! 100g so wie ich das verstanden hab in ein Gefäß geben und dann Wasser drauf. Soll ich jetzt aber 900ml Wasser oder 400 ml Wasser dazugeben oder ist beides falsch zu welchen Teilen soll ich mischen? Gibt es sonst irgendwelche wirklich ernstzunehmenden Gefahrenhinweise die ich beachten muss.

Völlig falsch: Das Granulat ins Wasser einrühren, nie umgekehrt!

Schau mal bei Conrad nach, dort gibts FeIIICl als Platinenätzmittel.
Dort werden 250g angeboten "ausreichend für 1 Liter".
Ausserdem gibts dort ein Datenblatt mit sämtlichen Vorsichtsmassnahmen etc..
 
Zuletzt bearbeitet:
Mach nicht zuviel Lösung, da das Zeug lichtempfindlich ist und nur in braunen Flaschen aufbewahrt werden sollte und das nicht länger als nen Monat..
Andi

Was passiert, wenn man es über zig Monate aufbewahrt???
Meine Lösung steht seit ner Ewigkeit im Keller und "funktioniert" auch noch, wie ich am Wochenende festgestellt habe.
 
@flamingmoe
klar funzt das Zeug auch dann noch, nur ist die Konzentration die du mal hergestellt hattest nicht mehr die alte. Ein Teil des Eisen(III)Chlorids fällt in den Eisen(II) Zustand zurück. Dieses fällt Dir dann aus der Lösung aus und schwimmt am Boden rum. Noch dazu ist die Lösung hygroskopisch, was bedeutet, sie zieht Wasser...noch mehr Verdünnung...
Fazit: Deine Lösung funzt noch (da Keller ja auch dunkel und kühl), jedoch stimmt die Konzentration nicht mehr. Außerdem wirst Du Probleme bekommen, wenn die Konz. von Eisen(II) zu hoch wird...
Ok, also kühl und dunkel müßten schon n paar Monate drin sein, aber wozu nen Liter herstellen, wenn man nur 100ml braucht? Ist doch in der Pulverform wesentlich einfacher zu handeln...
@hobby
Da hast Du recht. Ergibt dann auf nen Liter aufgefüllt 25%, müßte reichen...
Sicherheitsdatenblatt nennt sich der Wisch. Für JEDE Chemikalie auch im Internet bei Merck oder VWR einzusehen. Unbedingt anschaun vor der Arbeit!!!
Wünsche viel Erfolg und keine braunen Hände...
Andi
 
OK. Vielen Dank für eure schnellen und ausführlichen Antworten.

Ich hab es in der Apotheke gekauft da ich mir die Versandkosten von Conrad sparen wollte. Leider war da keine Beschreibung über Gefahrenhinweise und Mischungsverhältnis dabei. Beim nächsten mal werde ich bei Conrad bestellen, da ich denke, auf den Bildern dort erkennen zu können dass die Kügelchen etwas kleiner sind. Bei mir sind das riesen Brocken 7 Stck bei den 100 Gramm.

Ich hatte es schon mal gelesen dass das Wasser auf das Zeugs kommt und nicht umgekehrt. Aber der Tipp mit der Braunen Flasche ist sehr gut und auch zu wissen dass man braune Hände bekommt.

Ich hatte mal einen Unfall gesehen mit Ätzenden Substanzen. Damit ist ganz sicher nicht zu spaßen darum frag ich lieber zweimal.

Gruss Roland
 
Wenn Du je Zweifel mit Chemikalien hast, einfach "Sicherheitsdatenblatt" und Name bei Google eingeben.
Dann gibts Infos von Merck...
Viel Erfolg
Andi
Ach ja, zum zerkleinern einfach in ein Plastik Gefäß mit Schraubdeckel und kräftig schütteln. Dann hast auch schon Pulver.
Staub nicht einatmen!!!

Andi
 
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Hallo

Ich würde eine Schutzbrille aufsetzen.
Das soll auch vor Schmerzen bewahren.

Die Konzentration ist meiner Erfahrung nach auch nicht ganz so wichtig.

Obwohl das natürlich jeder halten soll, wie er will.

Ich habe zum groben Vorschleifen einen Eimer mit ca. 10 Liter Wasser neben meinem Bandschleifer stehen.
Darin kühle ich mein Schleifgut.
Wenn ich etwas ätze, spüle ich es in diesem Eimer ab.
Nach dem zweiten, dritten ätzen kann man beim Schlefen (Kühlen) von Damast schon erste Ätzerfolge sehen, obwohl nur ein paar Tropfen in den 10 Litern sind.
Im übrigen ist das recht praktisch.
Den Tip habe ich glaube ich mal von Peter Abel bekommen.
Nach dieser Erfahrung nehme ich es nun nicht mehr so genau, mit den 25%.

Stefan
 
Zum Fe 3 CL kurz ein paar Erfahrungswerte und Tips:
Auf das exakte Mischungsverhältnis kommt es nicht an. Für das Ätzen von Leizterplatten wird normalerweise eine Mischung 1 : 6 empfohlen. Für das Ätzen von Damast kann man ruhig auf 1 : 10 heruntergehen. Die Ätzwirkung ist in angewärmtem Zustand stärker. Fe 3 CL wird in den Wasserwerken dem Wasser zugesetzt,wohl um Fette und Seifen zu binden und aus dem Wasser entfernen zu können. Die in den Wasserwerken gebräuchliche Lösung kann noch drei-vierfach verdünnt werden und ätzt immer noch vorzüglich. Eine zu hohe Konzentration ätzt nicht besser, als eine dünnere. Wegen der schnelleren Passivierung ergibt sich teilweise eine ganz schlechte Ätzwirkung. Die übliche Handelsform sind gelbe Kügelchen von ca 5 mm Durchmesser. In warmem Wasser lösen sie sich schnell, sodaß ein Zerkleinern nicht erforderlich ist.
Ich würde auch von zu langem Ätzen absehen. Tiefe Reliefätzungen sind nicht schön und schwächen den stahl durch die Kerbwirkung.
Ich fange mit 20 sec Ätzzeit an, säubere dann mit feinem Papier und ätze, falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, jeweils mit verdoppelter Zeit nach.
MfG U. Gerfin
 
Hallo

Das mit den Wasserwerken war mir bisher unbekannt.
Fe³Cl findet in der Abwasserwirtschaft oft Einsatz, um Phospat zu fällen, und zum anderen H²S zu verhindern.
Das mit der Wasserwirtschaft werde ich morgen umgehend nachschlagen.
Ansonsten sind wir wohl -Unisono-.

Stefan

Edit, weil vergessen.
Ich ätze mit `gesättigtem` Fe³Cl, und die Ätzzeit beträgt bedeutend < 20 s, eher 5s
 
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@offtopic on
Nein, in Wasserwerken wird es definitiv nicht verwendet.
Ich habe ein paar Jahre in Wasserwerken gearbeitet.
Verwendet wird da zB. Natronlauge(PH-Anpassung), Brandkalk(PH),
Wasserstoffperoxid(FE-), Kaliumpermanganat(Mangan- Voodo?) diverse Flockungsmittel und Phophat(Wasserleitungsschutz?).
Ich hoffe ich habe jetzt keinem Angst gemacht. Diese Stoffe werden während der Produktion in wirklich geringer Dosierung verwendet und haben sich im Endprodukt dann schon eliminiert.
Ich glaube es gibt kaum ein kontrollierteres Lebensmittel als deutsches Leitungswasser :)
@offtopic off

Ich ätze kurz und dafür öfter.
- 20s ätzen
- über 400K Schleifpapier (auf Mousepad) ziehen
- schauen ob es gefällt
- 20s ätzen.
- ...

Ciao Sven
 
Hi Leute!
Ich habes hier im Labor gerade mit der von Ulrich Gerfin empfohlenen 10% FeCl3 getestet und das geht super gut. Dabei kann man das Zeug auch ruhig öfter hernehmen. Habe jetzt 2mal ca 10 sec. geätzt.Mit klarem Wasser abgewaschen und mit nem Tuch abgerieben. Geiles Ergebnis!!!
Schöne Grüße
Andi
 
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