Kugelmühlenkugel schweißen

Geonohl

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Hallo. Ich hab nichts passendes gefunden als frage ich mal.
Ich hab von einer Zementwerksbesichtigung zwei Kugel aus der Kugelmühle:hehe: (7und 9cm) und möchte die auf vierkant- Stahl oder Rohr schweißen, um sie als Kugelunterlage für Treibarbeiten zu benutzen.
Wie schweiße ich die am besten, da die, wenn ichs richtig verstehe, aus einem legierten Manganguss bestehen (viele Sterne die nicht weit fiegen aber in einem eher hellen kirsch Rot und wenige/r in dem "normalen" Gelb + wenige rote Streifen beim schleifen).
Ein Bekanter hat an einer einen Versuch mit dicken (konstruktions) Elektroden gemacht und die Naht riss schon beim abkühlen in der Mitte (warscheinlich da wo sich die Meterialien vermischten) ein. Das hatte ich schon erwartet, nur nicht so stark:glgl: . Also ist ein anwärmen nötig aber wieviel? und die gesammte Kugel oder nur einen Teil? Aus welchem Material können die genau sein? Ist die Kugel gehärtet oder werden die nur durch den Gebrauch hart oder ist der Guß schon bei normaler Abkühlung so hart (Feile greift überhaupt nicht)? Weis einer Wer diese Kugeln herstellt, dann könnte ich da vielleicht etwas finden.
Schöne Grüße
Andreas
 
Hallo Geonohl,
die verwendete Legierung rauszubekommen dürfte nur dann einfach werden, wenn Du bei dem Zementwerk nachfragst.
Im Labor verwenden wir eine Kugelmühle von Fa. Alpine (allerdings mit Kugeln von 10 mm Durchmesser). Das Material der Kugeln wird auf das Mahlgut abgestimmt. Bei Alpine kannst Du die Kugeln aus so ziemlich jeder Legierung, Glas, und div. Keramiken bekommen. Wenn ich mich recht entsinne ist das Standardprogramm bei über 30 Materialien.

Lieferfirmen sind u.A. Hosokawa Alpine (http://www.alpinehosokawa.com/)
oder Retsch (http://www.retsch.com/44.0.html?&L=6)


Viel Erfolg bei Deinen Nachvorschungen

Christoph
 
Werde wohl bei dem Werk mal nachfragen müssen. So ein Handbuch wolte ich nun nicht bestellen und in dem, das man ansehen kann, Steht nur ein Stahl der´s vielleicht sein könnte: 1.2080 Härte um 62-63HRC
mit Cr12; C2,2; Mn0,45; Si 0,4 ; P0,03; S0,03 (alles in %)
Wenn das der sein sollte; wie kann man den Schweißen:confused: mit dem C Gehalt wird es wohl nicht einfach und soviel Mn wie ich dachte ist da nicht drinn:rolleyes: . Oder kann man den vielleicht schmieden :teuflisch .
 
versuch es doch mal mit nickelelektroden ! (basich-graphit umhüllt)

mit den nickelelektroden die ich habe muss mann auch nicht vorwärmen...

ansonsten wenn ich zum bsp. grauguss mit normalen elektroden schweiße, dann erwärme ich mit nem lötbrenner bis kirschrot und schweiße dann mit hoher A zahl das funzt auch meist recht gut ...
 
Nehm keine Schwarz, Schwarzweiß oder Gußelektroden, das wird nix. Versuche als erstes einfache Chromstahlelektroden (zähe und elastische Nähte) ohne warmmachen. Nehm dünne so max. 2,5er und dann legst du Naht für Naht nebeneinander. Wenn dabei Risse entstehen immer wieder überschweißen und gaaanz laaangsam abkühlen lassen, dadurch werden die Spannungen verteilt. Manchmal ist es hilfreich einen Riß leicht außzufugen und wieder aufzufüllen, der Riß wird dadurch unterbrochen. Mit Chrom-Nickel-Elektroden kann mann auch manches Stahlgußteil Reparieren (Ofen und Essen, Motorgehäuse ect).
Sollten Risse direkt am Werkstück entstehen versuch es mit erwärmen auf etwa 500-600 Grad.
Warum gießt du die Kugel nicht einfach in ein Bleibett ein oder legst sie in einen Lederring, für Treibarbeiten reicht das allemal.

Gruß
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Geonohl.
Pass gut auf, wenn Du die Kugeln schweissen möchtest. Ed Fowler schreibt in seinem "Knife Talk" davon daß er Wälzlagerkugeln an Stiele schweisst, um Messer (was denn auxch sonst) draus zu schmieden - hier allerdings sollte man oberste Vorsicht walten lassen! Gerade bei hoher Härte besteht die Gefahr, daß es die Kugeln zerreisst! Die können richtig explodieren - dann fliegen die Splitter, und lassen sich von Haut z.B. nicht aufhalten. Er macht die Kugeln erst blank, und ätzt sie an, um den Faserverlauf zu untersuchen. Wenn quer zur Faser geschweisst wird, können die auftretenden Spannungen zu dem o.g. Resultat führen! Das haben mir auch schon andere Messermacher bestätigt.

Pass da besser auf, und frage nochmal rum hier, das kann böse ins Auge gehen...

M7*M
 
Danke für die Antworten. Mir ist nun aufgefallen das die Risse an dem Ersten Versuch anscheinend etwas kleiner geworden sind:argw: ??@Steinpilz2: Ich wollte einen Stiel wiel ich mal nen Helm versuchen wolte:glgl: .
@sibenstern: Die Gußnähte und der Einguß sind noch bei einer zu erkennen. Beim Einguß wurde auch der Versuch des anschweißens gemacht, auch um sich ein wegschleifen zu sparen was wirklich schwierig ist. Werden diese Kugeln eigentlich wärmebehandelt oder sind die "Naturhart" durch die Legierung.
Ich muß noch gestehen dass ich noch nicht beim Zementwerk angerufen habe, stell mir grad dern Gesichter vor:steirer: .
 
Hallo Geonohl,

wie wäre es mit anbohren der Kugel? Ich habe mir schon Treibkugeln gemacht, indem ich Kugellager Kugeln angebohrt habe und danach ein passendes Stück Rundmaterial als Stiel eingesetzt habe.

Servus

Manfred
 
Hallo Ihr

Also, ich würde die Dinger einfach schweißen und gucken, wie lange es gut geht....

Kugellagerkugeln sind selbst nach dem Weichglühen noch sch....lecht zu bohren, wegen der Karbide (habe ich früher mal getestet, als Schwertknauf). Für ne 50er Kugel habe ich locker 3 Bohrer verschlissen...
Die Mühlenkugeln werden wahrscheinlich eher aus Manganhartguss (billiger) sein. Auch nicht toll ("naturhart" und zwar ganz schön knackig).

Ansonsten braucht man für solche Werkzeuge keinen Hochkleistungswerkstoff. Ich habe für uns schon ein paar solche Sachen aus C 45 gemacht und vergütet, das ist voll ausreichend. Alternativ Fallen mir da jetzt noch Anhängerkupplungen vom Schrott ein. Man kloppt ja nicht voll auf die Kugel, sondern immer nur knapp daneben. Im Idealfall.

Meine ersten Treibfäuste waren aus Baustahl. Sogar das geht laaaange gut und man kann einfach ein entsprechendes Rundmaterial vom Schrott zurechtschleifen. Das ist deutlich weniger arbeitsintensiv und riskant, als Schweißarbeiten an "kryptischen" Werkstoffen.
 
Hallo
Ich hab in einem Zementwerk gearbeitet und auch schon Probiert die Kugeln zu schweißen.Mit den verschiedensten Elektroden. Die Kugeln sind zu hart und es gibt immer wieder Risse. Leider weiß ich auch keine Materialzusammensetzung. Falls du was hinkriegst kannst du ja hier Posten.
Gruß
 
Wie wäre es ein Stück Blech mit der Kugel zu runden und dann das Blech auf die Kugel punktschweissen?
Dann kann man konventionell auf das Blech eine Halter schweissen und die verbleibenden Spalte zwischen Kugel und Blech mit UHU Plus verfüllen.
 
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