Kurzbericht: AZAI VG10 Wa Santoku Damastmesser

Loxley

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AZAI VG10 Wa Santoku Damastmesser
http://www.japan-messer-shop.de/start.php?masami_azai_hocho.php

Es sollte ein neues Arbeitstier für die Küche werden. Pflegeleicht sollte es sein, schnellroster fielen also von vornherein aus. In irgendeinem Thread wurde das AZAI Santoku empfohlen, die Daten passten, also wurde es mal eben bestellt. Die Bestellung verlief nicht ganz rund, da man mich ohne Angabe einer Telefonnummer und einer „seriösen“ Mailanschrift nicht beliefern wollte. Es gäbe ja so viele „Juxbesteller“ zur Karnevalszeit. Nach meinem freundlichen Hinweis, dass die Anzahl der Vorauszahlung leistenden Scherzbesteller sicher keine ernst zu nehmende Größe sein könne, ging es dann doch ohne Telefonnummer und mit „unseriöser“ Mailanschrift. 150€ verdienen kann so einfach sein. Eine gute Woche nach der Bestellung hatte ich das schöne Teil dann in den Händen.

Etwas Theorie (von http://www.japan-messer-shop.de):
  • 16,5 cm Klinge
  • VG10-Edelstahldamast
  • 49 Lagen
  • beidseitiger Anschliff
  • rostfrei
  • HRC 61 (Stahl laut Hersteller: 58-59)
  • Blattstärke 2 mm
  • Gewicht 120 g
  • Sandelholz
  • Edelholzzwinge

Für die Apple-Fans unter uns fangen wir mal ganz am Anfang an. Die Unboxing Experience:

verpackung.jpg


Jo, das Ding hat eine Verpackung. Schick und mit den unvermeidlichen Schriftzeichen versehen. Innen steckt ein Beipackzettel mit Hinweisen wie das Messer zu behandeln ist. Sehr löblich. Auch ein Hinweis auf den einmalig kostenlosen Schärfservice steht darauf. Stutzig macht mich der Hinweis: „Dass Messer wird nach dem ersten Profischliff noch schärfer.“ Ja, hat das bis jetzt kein Profi geschliffen? Hätte man das nicht gleich machen können? Egal, wird schon gehen.

Das Messer selber ist wunderschön:

santoku.jpg


Und, wie versprochen, ist die Maserung dezent aber sehr hübsch:

detail.jpg


Die Verarbeitung ist fast tadellos, allein der Übergang vom Griff zur Zwinge ist am Rücken nicht ganz eben, hier hätte noch etwas Schleifarbeit gut getan. Ansonsten gibt es an Griff, Zwinge und Klinge nichts auszusetzen. Der achteckige Griff ist nicht so handschmeichelnd wie die glatten Dinger die ich sonst gewohnt bin, stört allerdings auch nicht und gibt das Gefühl das Messer sehr sicher in der Hand halten zu können. Der Klingenrücken ist sauber glatt geschliffen. Wie der viel zitierte Babypopo. Es ist also nicht zu erwarten, dass sich am Zeigefinger des feingliedrigen Büroarbeiters Hornhaut bildet. Das Santoku liegt herrlich in der Hand, ist aber aufgrund des großen Griffes und des gefühlt langen Abstandes zwischen hinterem Klingenende und Griff nichts für Leute mit sehr kleinen Händen.

griff.jpg


Die Schneide ist scharf. Vermutlich war hier doch ein Profi am Werk. Allerdings empfinde ich die Klinge als weniger schneidfreudig als die meines alten Chroma. Nach etwas Pflege wird das aber bestimmt besser. Ich habe mir ja auch vorgenommen öfter den Schleifstein herauszuholen, statt die Japaner einfach nur mit dem Sharpmaker zu behandeln.

Über die Stabilität der Schneide kann ich noch nichts sagen, hier muss die Zeit erstmal zeigen was in der Klinge steckt. Arbeiten geht mit dem Messer jedenfalls leicht von der Hand.

15.3.2010
Nach gut zwei Wochen normaler Benutzung (eigentlich nur an den Wochenenden) ist’s jetzt vorbei mit dem Initialschliff. Ich hätte mir eine etwas längere Standzeit gewünscht. Nachschleifen war (gemessen an der Härte) kein Problem, und ich gehe davon aus, dass es jetzt länger die Schärfe hält.
 
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