Kurzreview Buck Nobleman, Carbon

Goldfinger

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Buck Nobleman Carbon 0327CFS-B


Klingenlänge: 67mm
Gesamtlänge: 162mm
Griffstärke = 9mm
Gewicht: 86g

Klingenstärke: 2,45mm
Ausgeschliffen auf 0,41mm
Stahl: 440A


Das Modell Nobleman von Buck gibt es schon ein paar Jahre. Die Version mit Carbonoptik lief mir aber erst vor ein paar Monaten über den Weg. Im ersten Moment fragte ich mich, wie ein Locking Liner aus Carbon dauerhaft der ständigen Abnutzung trotzen soll. Die Antwort ist einfach, es ist gar keine echte Kohlefaser sondern Stahl, der mit einer Carbonoptikfolie beschichtet wurde, wodurch sich auch das relativ hohe Gewicht des Messers erklärt. Beim Handling fällt auf, dass die Oberflächen der Griffschalen unterschiedlich sind. Während die Clipseite zweckmäßig glatt gehalten ist, damit an der Kleidung nichts bremst, fühlt sich die Gegenseite griffig gummiert an.

Per gut bedienbarem Daumenknopf lässt sich die titanbeschichtete Klinge spielend öffnen, um anschließend richtig satt einzurasten. Beim Schließen wandert die Klingenspitze erfreulich zentriert zwischen die Griffhälften. Optisch und haptisch gibt es, bei diesem Handschmeichler aus chinesischer Produktion, keinerlei Mängel zu beanstanden. Die seitliche Lagerung der Klinge scheint aus einer Bronze- und einer Kunststoffgleitscheibe zu bestehen.

Nun denn, genug gespielt und mal schauen was es taugt. Die Klinge ist hohlgeschliffen, was ich i.d.R. nicht mag, aber in diesem ungewöhnlichen Fall geht der Hohlschliff über die gesamte Klingenbreite. Noch 12mm von der Schneide entfernt, beträgt die Klingenstärke weniger als 1mm.
Für einen Schnitttest bieten sich die unreifen James Grieve aus eigener Ernte an. Die Äpfel mit der dünnen Klinge zu Sechszehnteln ist eine wahre Freude. Glatte Schnittflächen ohne Spuren von Vorspaltung! Auch der Kurvenschnitt beim Entkernen ist mit der schmalen Klinge ohne hakeln zu bewerkstelligen.


Mittlerweile liegt das Messer seit 3 Monaten auf meinem Schreibtisch und hat mir in dieser Zeit viel Freude bereitet. Jedoch hat sich meine anfängliche Skepsis bezüglich der Carbonbeschichtung bestätigt. Wie auf den unteren Makrofotos zu sehen ist, hat die "Folie" ein kleines Loch bekommen, das in Zukunft sicherlich nicht kleiner werden wird.


Das Nobleman wird in 3 Ausführungen angeboten. Mit der Stainless-Ausführung und unbeschichteter Klinge könnte ich mich auch anfreunden. (Wobei der Griff zwecks Einheitlichkeit einen Sandstrahl vertragen könnte.)


Bezugsquelle: http://www.wolfster.de/index.php?disp=shop&show=11/0/HB-283710


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Andreas
 
Hallo Andreas,

danke für den Bericht und die, wie immer, schönen Fotos.
Das Nobleman ist, gemessen am Preis, ein verblüffend gutes Messer.
Und nebenbei hat es einen wunderbaren Sound beim Einrasten des Locks. :p

Mit der Stainless-Ausführung und unbeschichteter Klinge könnte ich mich auch anfreunden. (Wobei der Griff zwecks Einheitlichkeit einen Sandstrahl vertragen könnte.)

Der „aufgeraute“ Teil des Griffes bei der Stainless-Variante trifft auch meinen Geschmack nicht, die Oberfläche hat dort die Anmutung einer Nagelfeile und sieht etwas billig aus. Einfach sandgestrahlt ist das nicht und macht die Oberfläche keineswegs rutschfester. Es ist reine Verzierung, die vermutlich „lady-like“ aussehen soll. Auf dem Bild (sorry für die jämmerliche Handyqualität) ist das etwas besser erkennbar, als auf den Fotos, die im Netz kursieren.

buck_nobleman2.jpg


Nichtsdestotrotz: Ein derart günstiger, reinrassiger Frame-Lock (mit solcher Materialdicke) ist mir sonst unbekannt und als Einsteigermesser eine echte Empfehlung.

Und das Sandstrahlen eines Griffhälfte kostet schließlich nur etwa 5€. ;)

Grüße,
Steffen
 
Kann zwar nix über das Nobleman sagen, aber ich hab letztens die kleinere Varinate, das

Buck Colleage gekauft.

# Schalen: Stahl
# Gewicht: 36g
# Heftlänge: 72mm
# Klingenlänge: 50mm

Verarbeitung ist erstaunlich gut für das knapp 25.- EUR Messer. Klinge hat einen leichten Hohlschliff und ist auch scharf.

Liner rutscht leider ziemlich weit durch und der Verschluß ist für das kleine Messer sehr stramm. Zu stramm um damit so nebenher rumzuspielen. Man muss es mit Bedacht öffnen und ohne Lanyard gehts einhändig schon mal gar nicht, es sei denn man hat eine Handgröße eines Fünfjährigen. Für den wirds aber definitiv zu stramm gehen.
Liegt aber auch daran, daß der Liner nicht gut zu erreichen ist, weil die Fingermulde recht klein ausgefallen ist.

Ok, dachte ich schraub es mal auseinander und nimm ein bischen Spannung vom Liner. Gesagt getan, doch dann musste ich festellen, daß der Liner die Klinge nicht mehr richtig festsetzt und sie dann wackelt. Also Komando zurück. Der Klingengang war auch nicht so weich wie ich es gerne gehabt hätte. Die Broncewasher man angeschaut und gesehen, daß eine Oberflächenbehandlung dringend erforderlich wäre. Waren einfach ausgestanzt mit Graten an allen Ecken und Kanten. Also Schmirgelleinen raus, Polierbock angeschmiessen, geölt, zusammengebaut. Was soll ich sagen, alles für den A**** ... immer noch ein stuckender Gang. Dann Öl entfernt und alles mit Graphit bestäubt. Unwesentlich besser! Das Hebelverhältnis ist eben nicht gut, gepaart mit dem strammen Liner läufts eben nicht butterweich :teuflisch

Hatte gehofft ein kleines schnuckeliges Messerchen für die Jeans-Uhrentasche zu finden. Passt auch schön rein, aber beim rausziehen verhaken sich die Öffnungspins in der Jeans, wobei sich die Klinge öffnet wenn man es nicht Tip down eingesteckt hat.

So genug geärgert, jetzt liegt es in der Schublade, schön aussehen tuts ja. :super:
 
Sieht aus, als wenn sich beim "Stainless" ein kleiner Absatz im Übergang zur Nagelfeilenoberfläche befindet. In jedem Fall müsste die Oberfläche zuerst plan geschliffen werden. Da die Rückseite aber bereits ein geschliffenes Finish hat, könnte man es dann auch beim Schliff belassen.

Ich habe noch ein wenig gegoogelt und bei Firma Gertrud Astl ein paar aussagekräftige Fotos gefunden, sowie einen sehr günstigen Preis.

Aber bevor ich mir nun ein 2tes zulege, warte ich einfach bis meine Carbonfolie sich gänzlich verabschiedet und gebe es dann zum Sandstrahlen. (oder ich verpasse ihm ein geschliffenes Finish)


Andreas
 
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