Kurztest – Cold Steel Kudu

Loxley

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Schönen guten Tag!

Als kleines Gimmick und mit der Hoffnung, dass man für 9 € nichts falsch machen kann habe ich mir ein Kudu mitbestellt.

dsc_4444.jpg


Eckdaten
Längen und Gewicht:
Geschlossen: 14,5 cm
Klinge: 10,7 cm
Gewicht: 76g

Materialien:
Griff: Zytel
Klinge: Krupp 4116

Beschreibung
Das besondere am Kudu ist natürlich der „Ring Lock“
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ein kleines mit Wellen versehenes Rad rastet beim Öffnen in einen Teil des Steges auf dem Rücken des Griffes ein. Eine größere Kerbe hält die Klinge im vollständig geöffneten Zustand sicher fest.

Zum Schließen legt man den Daumen gegen den Klingenrücken und zieht mit dem Zeige- oder Mittelfinger am Ring, wodurch der Steg zurückgebogen wird und aus der Kerbe gleitet. Durch den Druck vom Daumen schließt sich die Klinge leicht, wird aber durch das Wellenrad aufgehalten.

Da man den Griff dabei mit der anderen Hand richtig festhalten muss, ist leichte bis mittlere Angst um die eigene Hand vorprogrammiert, zumal sich der Steg die ersten 20 mal nur mit ziemlicher Gewalt zurückbiegen lässt. (Was natürlich zu entsprechend starkem Daumendruck gegen die Klinge führt…) Passieren kann dabei aber eigentlich nichts.

Der Flachschliff der Klinge ist durchwachsen. Vorne rasiert es, hinten biegt es Papier. Nachschärfen dürfte aber, auch aufgrund der kleinen Schleifkerbe, kein Problem darstellen.

Das Griffmaterial fühlt sich dem Preis angemessen billig an und die Beschläge sind einfach ausgeführt, aber entgratet. Ein Handschmeichler ist das relativ große Messer damit aber nicht. Hier der Vergleich zum Victorinox Picknicker:

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Eigentlich wollte ich das Teil, aufgrund des zuerst wirklich schlecht zu bedienenden Locks, jemandem schenken, den ich nicht mag. Aber da sich der Steg mittlerweile leichte bedienen lässt, wird es wohl als Reserve im Messerschrank verschwinden.

Fazit
Ein feststellbares Victorinox liegt besser in der Hand und lässt sich leichter bedienen. Für Situationen in denen man alles bessere schonen möchte ist es aber geeignet.

Beste Grüße aus Berlin

Niki
 
Ich finde dieses Messer ist seine 9 € wert. Es ist zwar nicht besonders schön, aber ein gutes Gebrauchsmesser. Der Griff ist im Verhältnis zur Klinge sehr lang, sodass es gut in der Hand sitzt und man gut damit arbeiten kann.

Bei meinem Exemplar stank das Zytel die ersten Wochen so stark, dass ich es aus Angst vor Kopfschmerzen kaum benutzen wollte. Das hat sich inzwischen aber gegeben. Bei meinem war die Klinge von vorn bis hinten rattenscharf.

Wieso schenkst du Leuten, die du nicht magst ein Messer? Ein Messer zu schenken ist für mich ein großer Freundschaftsbeweis.

Gruß
 
Ich habe mir ebenfalls ein Cold Steel Kudu gekauft und benutze es seit ein paar Tagen als Alltagsmesser.
Mein Exemplar konnte direkt aus der Schachtel mit ein wenig Druck die Haare vom Unterarm rasieren.
Nach ein wenig Arbeit mit dem Lederriemen und Polierpaste konnte ich ohne Druck Haare rasieren.
Die Klinge hält die hohe Schärfe auch im Alltagsbetrieb lange.
Für den kleinen Preis echt super.
Am Zystelgriff konnte ich keinerlei Geruch feststellen.

Das Messer ist deutlich größer als ich erwartet habe.
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Durch die schlanke Form und das geringe Gewicht läßt es sich aber gut in der Tasche tragen. Das geringe Griffvolumen schränkt die Kraftübertragung auf die Klinge bei schweren Schneidaufgaben etwas ein.

Hier ein Vergleich mit dem Spyderco Endura.
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In der Werbung spricht Cold Steel von einer "thin razor edge".
Die Schneide ist aber nicht so dünn wie bei einem Opinel oder bei einem Küchenmesser ausgeschliffen.
Die Klinge ist am Ansatz der Sekundärschneide ziemlich dick. Beim Äpfel Schneiden habe ich sogar einige im letzten Drittel gespalten.

Die Klingenverriegelung ist schwerer zu öffnen wie bei einem Backlock.
Mit ein wenig Übung funktioniert es bei mir inzwischen zufriedenstellend.

Ich habe bis jetzt viel Freude mit meinem CS Kudu und werde es auch in Zukunft als Alltagsmesser verwenden.
 
Bei mir ist das Kudo seit ca. 6 Wochen im täglichen Gebrauch und ich kann dem geschriebenen nur zustimmen. Ein schönes Messer für den Preis und mal was anderes als ein Opinel.

Wenn man es so entriegelt besteht auch keine Gefahr im eigenen Saft zu stehen:
Kudo.jpg
 
Ich habe mir das Kudu letztes Jahr für seinerzeit noch 8 Euro ebenfalls einfach mal zu einem anderen Messer mitbestellt. Seitdem liegt es auf meinem PC-Tisch und wird dort regelmässig als Brotzeitmesser benutzt.

Gerade die lange, dünne und flachgeschliffene Klinge eignet sich hervorragend dafür. Wurst und vor allem Tomaten sind gar kein Problem. Auch Brot lässt sich gerade dank der langen Klinge gut schneiden. Auch als Vespermesser beim Wandern oder Grillen könnte ich mir das Kudu gut vorstellen.

Positiv ist auch, das die Klinge verschraubt und nicht vernietet ist. Allerdings direkt mit dem Zytel-Griff. Einen Liner gibt es nicht, daher auch das geringe Gewicht des Messers. Nur der aussenliegende Lock gibt noch etwas Stabilität. Hebeln oder etwas härteres als Salami oder Hartkäse sollte man damit also wohl nicht damit schneiden wollen.

Einen Geruch des Zytel-Griffes konnte ich beim meinem Messer auch nicht mehr feststellen, der verfliegt wohl nach einiger Zeit. Anfangs fand ich die Klingenveriegelung auch etwas hakelig, aber mit etwas Übung ist das eigentlich kein Problem mehr.

Klar gibt es besseres, aber für das Geld ein prima Messerchen. Und die Originalen Okapi-Messer - die ja offensichtlich Cold Steel als Vorlage dienten - sind in Deutschland ja leider nur schwer zu bekommen.

Beste Grüße vom Bodensee
 
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