Kurztest Eickhorn PRT Automatik / erster Kurztest

Kurztest Eickhorn PRT Automatik

Heute ist ein kleines Päckchen eingetrudelt, mit meinem neuen "Auto"-Folder drinnen, dem Eickhorn PRT Rettungsmesser als Automatik Version.

Hier zunächst mal ein Bildchen:

http://www.skabu.de/images/265912.jpg

Das Messer wurde in einer kleinen schwarzen Blechdose mit dem Messer angepassten Schaumstoffeinlage inkl. Werkzeug zur Verstellung der Klingenachse ausgeliefert. Sieht zwar ganz schick aus, ein Cordura Etui wäre mit aber lieber gewesen...
Nun zu den Daten des Messers:

Klingenlänge: 8,3cm
Klingendicke: 3mm
Heftlänge: 12,2 cm
Heftdicke: 1,2 cm
Klingenstahl: 440A
Griffmaterial: rot eloxiertes Alu
Klingenfinish: gestrahlt, noch mit deutlich sichtbaren Bearbeitungsspuren
Gewicht:133 gr
Anschliff: "Combo-Edge"
Washer: Teflon

Mein erster Eindruck nach dem Auspacken war direkt: Für ein Auto in dieser Preisklasse sehr ordentlich gemacht. Die Kanten des Griffes sind alle sauber gefast und absolut Gratfrei. Als Schrauben kamen Torx zum Einsatz. Stabile Klingenachse mit passendem Schlüssel.
Beim ersten öffnen wurde mein Eindruck leider etwas getrübt, der Auslöse-Button ist sehr ungriffig und nur ca. 1,5mm hoch und schwergängig. Nach dem erfolgreichen Auslösen sprang die Klinge nur mit Mühe in die Verriegelungsposition ein.
Hier ist offenbar die Feder zu schwach Dimensioniert worden.
Um das Problem zu lösen habe ich die Klingenachse etwas gelockert, nun
rastet die Klinge sicher ein. Aber überhaupt kein Vergleich zu der Federkraft eines MT.
Mit einem Handschuh ist der Button absolut nicht zu bedienen, von daher eine klare Fehlentwicklung.

Nun zum Klingenschliff, einmal hui einmal pfui, die Serrations sind sehr agressiv gezahnt und sehr scharf, der Rest der Schneide ist einfach peinlich, ungleicher Anschliff mit einer deutlichen "Ecke", extrem grobe Schneidenstruktur und leider stumpf...
Die Klingenform ist durch ihre runde Spitzenform m.E. nach gut geeignet, um z.B. am Körper befindliche Kleidung aufzutrennen, ohne die Person zu verletzen.

Der Gurtschneider ist mit einer auswechselbaren Klinge aus einem Cuttermesser bestückt, finde ich eingentlich sinnvoll, dam man nicht lange nach geeignetem Austauschmaterial suchen muss.

Der Scheibenzertrümmerer (Material noch unbekannt, Anfrage bei Eickhorn läuft) ist am Griffende angebracht und lässt sich gut einsetzen.
Nachteilig ist, dass beim Einsatz des Gurtschneiders die Gefahr besteht, sich selbst oder die zu rettende Person mit dem Glasbrecher zu verletzen. Ausserdem bohrt dieser sich in die Hand von Personen mit größeren Handflächen wie bei mir (Handschuhgröße 10), wenn man die Griffposition "Daumen auf der Rampe" wählt.
Da der Glasbrecher aber mit zwei Schrauben fixiert ist, werde ich diesen einfach umsetzen, also nicht so ganz dramatisch.

Die Handlage ist durch den gut ausgeformten und an 4 Stellen strukturierten Griff rutschsicher und angenehm.

Der Clip (tip-down) ist sehr sauber verarbeitet und hat die genau richtige Spannung. Damit bleibt das Messer sicher in der Tasche und die Tasche wir nicht zerfleddert. Da könnte Spyderco sich mal ein paar Anregungen holen...

Fazit:

Ein ordentlich verarbeitetes Rettungsmesser mit guter Ausstattung zu einem günstigen Preis (ich habe es neu für 62 € beim Händler gekauft).
Als großen Nachteil empfinde ich die zu geringe Federspannung und der zu klein und unergonomisch gerade Auslöseknopf.
Die für mich ungünstige Position des Scheibenzertrümmerers und der lausige Anschliff sind zwei Kleinigkeiten, die ich selber ohne viel Aufwand lösen kann.
Von daher gibt es von mir für das Konzept eine Kaufempfehlung, aufgrund der schwachen Federleistung würde ich aber die manuelle Version vorziehen.
 
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Eickhorn

Das beste Rettungsmesser was d. Bundenwehr (Out the front) von Eikhorn. Leider hetz illegal.
 
Hattie schrieb:
Das beste Rettungsmesser was d. Bundenwehr (Out the front) von Eikhorn. Leider hetz illegal.
Also wenn ich das jetzt richtig verstanden habe - wobei ich mir da nicht ganz sicher bein - dann meinst du das Fallmesser mit der stumpfen Spitze (Eickhorn Rescue Tool) und der hakenförmingen Schneide. Das ist laut BKA aber legal...
(siehe: Bundesanzeiger 165 / 4.9.2003 / S.20138)
 
Weiß jemand mehr über das Material des Scheibenzertrümmeres?Herr Eickhorn sagte mir es sei gehärteter Werkzeugstahl,das müsse reichen.
Tschö Micha
 
Ich benutze jetzt seit ca. 2 Jahren bei der Berufsfeuerwehr die Einhand - Version des Eickhorn Rettungsmessers, das Pocket Rescue Tool PRT-II. Ich habe damit sogar schon die Frontscheibe eines PKW´s aus Verbundglas "geschitten"! Zuerst habe ich mit dem Scheibenzertrümmerer ein Loch in die Scheibe geschlagen, dann mit der Klinge die Folie zerschnitten. Die Schneide wag danach zwar etwas stumpf und die Klinge verkratzt aber es hat geklappt. Klar im Einsatz verwendet man das profesionelle Set von Glasmaster :
http://www.glasmaster.com/glas_main.html

Allerdings lockerten sich die Torx-Schrauben bei längerem Gebrauch,
wer keine Schrauben verlieren möchte sollte sie mit Locktide sichern!!!! :ahaa:

Ansosten hat es mir schon gute Dienste geleistet, klar der Stahl könnte besser sein, aber wenn man es regelmäßig schärft gehts.

MFG Ben
 
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