Kurztest Muela Kodiak Combo Micarta

Bushwacker

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Hallo liebe Messerfreunde

Nach längerer Wartezeit ist das Muela Kodiak Combo Micarta bei mir eingetroffen. Nicht zuletzt wegen der Bushcraftscheide reizte mich das Messer.

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Die 10,2 cm lange und fast 4 mm starke Klinge ist aus 14C28N Stahl gefertigt. Das Messer ist insgesamt 21,6 cm lang und wiegt gut 200g. Die Verarbeitung würde ich als gut bezeichnen, das Messer war "out of the box" sehr scharf.

Gut gefällt mir der voluminöse Griff aus Mircarta, der mit aufgesetzten Backen zur Klinge abschließt. Das Messer liegt "satt" in der Hand da stört keine scharfe Kante oder vorstehender Pin.

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Hier im Vergleich mit seinem "Bruder" - einem Muela Kodiak Cocobolo:

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Das Muela Kodiak Combo Micarta ist einer Bushcraftscheide ausgerüstet. In einer Lasche steckt ein Feuerstahl. Die Scheide, deren Verarbeitung ich ebenfalls als gut bezeichnen würde, lässt sich längs und quer am Gürtel befestigen.

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Bei der Scheide drängt sich der Vergleich mit einem anderen Spanier auf - dem Cudeman MT1:

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Die Scheide des Cudeman ist von ähnlicher Qualität - das Messer selbst kann aber den Vergleich mit dem Kodiak meiner Meinung nicht ganz mithalten - was Stahlqualität und Verarbeitung angeht. Auch aufgrund der etwas geringeren Größe würde ich das Kodiak vorziehen.

Das Muela Kodiak Combo Micarta kostet ca. 130 Euro (Muela Kodiak Cocobolo ca. 85 EUR). Dafür bekommt man ein stabiles Messer mit guter Verarbeitung und toller Scheide, das man aufgrund der 10,2cm langen Klinge uneingeschränkt tragen darf.

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Das Schätzchen ist mir schon bei den Neuvorstellungen aufgefallen, sehr hübsch.

Hast du vielleicht noch ein Foto mit dem Messer in der Hand?

Gruss,

Domenicus
 
Vielen Dank für das Review, von einem Messer, für das ich mich schon länger interessiere.:p
Mit tollen Fotos unterlegt und direkten Vergleichen mit "Konkurrenz-Messern" ist Deine Betrachtung sehr rund und schlüssig geworden.:super:
Lg Excalibur
 
Danke für den Bericht. Eigentlich bin ich kein Fixed-Vertreter, aber das scheint ein schönes Messer zu einem fairen Preis zu sein. Und die Scheide reizt mich schon ein wenig :D

LG,
UglyKid
 
Mein absolutes Lieblingsmesser.

Der Stahl und die WB ist wirklich ausgezeichnet, auch wenn meins, wie bei so einigen Muelas, die Spitze beim Schleifen wohl zu viel Hitze abgekriegt hat, und nachgeschliffen werden musste. Wenn es geht, schaut euch das Messer im Laden an.

Dieses Problem hatte ich nun bei 3/3 Muelas: verfärbte, blau schimmernde Klingenspitze. Vielleicht sagt mal einer beizeiten in Spanien Bescheid, dass es inzwischen auch wassergekühlte Schleifmaschinen gibt.... der Schaden war jeweils nur oberflächlich und kann leicht behoben werden.

Aus meiner Sicht das ideale Outdoormesser, bis auf einen Punkt: auf dem Klingenrücken ist keine Riffelung für den Daumen. (Besser bei dem aus meiner Sicht 2. besten Stainless-Outdoormesser gelöst, dem Böker Arbolito El Trampero)
Zudem verfärbt sich das Messing bei Kontakt mit Ballistol, wie das so üblich ist. Gut- wer das nicht benutzt, dem kann es auch egal sein. Grünes Messing passt ja auch irgendwie zum Griff. Komischerweise steht in einigen Beschreibungen "Edelstahl"- nur bei mir wirds grün, wird wohl doch Messing sein. :irre:

Für das Geld eine echte Alternative in Rostfrei zu den üblichen Verdächtigen von ESEE und co.

Kleiner Nachtrag: wenn man das Messer mit dem Linder Super Edge vergleicht, fällt einem sofort auf, wie weit die Klingenstärke von 4mm bis knapp vor die Spitze erhalten bleibt. Das Messer ist somit auch für Arbeiten geeignet, wo es etwas gröber zur Sache geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dankeschön.

Das sieht doch mal recht griffig aus.

Hm, für den Preis ist das ja fast noch ein "Muss man nich lang drüber überlegen, kann man einfach mal so kaufen"-Messer

Taugen denn der Feuerstahl und die Tragweise horizontal am Gürtel was?
 
Hallo

Ich habe heute einmal den Feuerstahl ausprobiert, wobei ich sagen muss, dass ich keinerlei Erfahrungen damit habe.

Auf jeden Fall ließ sich ein ganz schöner Funkenregen damit erzeugen. Ein Feuer habe ich nicht angezündet - meiner Kollegen/innen im Büro halten mich so schon für einen Spinner.:D:irre:

Das Messer lässt sich mit der Scheide ganz gut in der horizontalen Position tragen. Allerdings darf der Gürtel nicht breit als 3,5 cm sein. Beim seitlichen Tragen steht der Griff etwas ab - also besser vorne oder hinter (könnte beim Sitzen stören) tragen. Beim Einsatz beim Campen oder anderen Outdooraktivitäten stört das m.E. aber nicht. Das Messer sitzt im Übrigen auch ohne die Sicherung durch die Lasche ziemlich fest in der Scheide - jedenfalls bei einer neuen Scheide. Das Zurückstecken und schließen der Druckknopfes des Sicherungsriemens fällt noch etwas schwer, was ebenfalls darin liegt, dass die Scheide neu ist.

Ich werde das Messer zukünftig einfach in der Scheide in der rechten Hosentasche tragen. Meine Hosen und die dazu gehörigen Taschen sind aufgrund meiner Körpergröße von fast 2 m halt etwas größer.;)

Viele Grüße
Bushwacker
 
hallo,

ich habe eben dieses thema entdeckt und wollte mal meine erfahrungen mit dem messer schildern.

ich habe das messer woanders vorgestellt und es als gut deklariert, ohne es wirklich benutzt zu haben. ein erfahrener messerbenutzer meinte ich soll es erstmal testen bevor ich empfehlungen ausspreche und hat auf den gegroovten micarta griff verwiesen.

zu der zeit habe ich auch ein BRKT bravo 1 A2 bekommen und entschied mich die beiden zu vergleichen.

ich habe mit beiden auf holz eingeknüppelt und spähne fürs feuermachen produziert. (wollte mal mit dem feuerstahl ein feuer machen)

nach getaner arbeit stellten sich 2 schwächen des kodiaks heraus:

- bei starkem kraftaufwand auf längere zeit entstanden durch den gegroovten micarta griff druckpunkte an der hand, welche zu schmerzen begannen.

- obwohl ich mit beiden messern etwa gleichviel gearbeitet habe war das muela nach getaner arbeit schon ziemlich stumpf, das bravo 1 hingegen hatte kaum schärfe eingebüßt.

ich möchte jetzt niemandem das messer madig machen, aber als zugegeben unerfahrener anwender muss ich sagen dass ich mir das messer nicht nochmal kaufen würde. eventuell fährt man mit einer holzversion besser, da man da nicht den ärger mit den grooves hat. (dann hat man halt nich die tolle bushcraftscheide, die mir echt gut gefällt)

eventuell resultieren meine negativ-erfahrungen auch aus anwendungsfehler heraus, aber subjektiv war das barky dem muela haushoch überlegen. sowohl in ergonomie, als auch in sachen stahl.

just my 2 cents
 
Hi,

ich habe seit einiger Zeit auch ein Muela Kodiak Micarta in Benutzung und möchte den Kurztest noch um ein paar Aspekte ergänzen.

Der erste Eindruck? Sehr schöne und saubere Verarbeitung sowohl bei der Klinge, als auch beim Übergang in den Griff, bei den Micarta-Schalen und der Vernietung. Bei der Lederscheide gibt es fast nichts zu meckern, ich habe explizit die Variante OHNE zusätzliche Aufnahme für einen Feuerstahl bestellt und geliefert bekommen. Was mir allerdings bereits negativ aufgefallen ist? Die Nieten für die vertikale Gürtelaufnahme sind auf der Innenseite der Scheide zwar abgeklebt, das runde Stückchen Stoff hatte ich nach vielleicht fünf oder sechs Mal ziehen der Klinge aber bereits auf dieser kleben, das ist nicht optimal gelöst.

Das Messer liegt für mein Gefühl sehr gut in der Hand, das konturiert geschliffene Canvas-Micarta ist sowohl trocken als auch nass aufgrund seiner Struktur ausreichend griffig. Die Länge der Griffschalen beträgt an der kürzeren Unterseite ca. 9cm, bei meiner Handgröße (ca. 8,5-9) kann ich das Messer damit komplett greifen. Das Kodiak wirkt wegen seiner Full-Tang-Bauweise recht massiv, das schlägt sich leider auch im Gewicht nieder: 196gr ohne Scheide, 274gr mit der serienmäßigen Lederscheide.

Der geschliffene Bereich der eigentlich mit insgesamt ca. 10cm Länge angegebenen Klinge aus Sandvik 14C28N-Stahl ist ca. 9cm lang. Beim Schliff sind wir dann auch schon bei einem weiteren erwähnenswerten Minuspunkt, dieser ist bei meinem gelieferten Exemplar in Bezug auf die Phase nicht sehr gleichmäßig, insbesondere im Bereich der Spitze.

Insgesamt ist die Schärfe des serienmäßigen Schliffs auch nicht gerade das, was man "rasiermesserscharf" nennt. Es reichte zwar mehr schlecht als recht für das Schneiden von dünnen Papierblättern, da habe ich mittlerweile nochmal selbst mit ´nem Lansky-Schärfset nachgebessert. Der Sandvik 14C28N-Stahl hat durchaus Zeit beim Schleifen erfordert, ich habe den Grundschliff lieber mit dem zweitgröbsten Stein begonnen und mich dann bis zum ultrafeinen Stein hochgearbeitet. Mit dem Schliff bin ich jetzt der Schärfe nach zufrieden, Haare fallen, Papier kann ohne viel Druck in fusselfreie dünne Späne geschnitten werden.
 
also meins kam scharf, "Rasierscharf mit Druck" nenne ich dies. "Rasierscharf ohne Druck" hatte ich initial bisher nur bei Carbonstahlklingen.

Wie auch immer, der Stahl ist ausgezeichnet, und hält die Schärfe auch ordentlich.

@meluvdablades: haste denn das Messer vernünftig vorab geschliffen und zwar mit dem Winkel, den das Messer benötigt?

Was den Schliff angeht, naja, ich habs ja oben schon geschrieben. Scheine ich ja icht der einzige zu sein der den besoffenen Schleifer erwischt hat... :(
 
geschliffen hab ich es vorher nicht. war orginal fabrikschärfe. war wie bei dir.... beinahe rasierend, aber furchtbar asymetrisch geschliffen.

wie gesagt kann ich natürlich was falsch gemacht haben, aber wenn dann hab ich das mit dem bravo gleich falsch gemacht und der A2 des bravo hat so gut wie nix an schärfe eingebüßt :confused:
 
Moin,

man müsste hier mal die Schleifwinkel und die Dicke vor der schneifase vergleichen.
Der Sandvikstahl spielt seine Stärke nur bei einer relativ feinen Klinge aus soweit ich hier im Forum und bei Roam verstanden habe. Deshalb ist er für Bushcraft gut, für Batoning und als Jagdmesser eher nicht....

Für mich ist das Messer eine schöne Edelversion eines (Mora)Bushcraft-survival Messers und ich werde es mir wohl demnächst kaufen, wenn ich in Spanien bin. In Barcelona hab ich einen Laden recherchiert, der es für 85 euro verkauft.
Im Vergleich zum Mora Bushcraft Survival fehlt nur der kleine, vermutlich kaum zu gebrauchende Schleifstein, welchen ich durch einen DC4 ersetzen möchte. Dafür bietet es für die 30 euro mehr ein Fulltang-Messer aus dem neuesten Sandvik Stahl, einen schicken (hoffentlich auch bequemen) Griff und eine tolle Lederscheide mit Feuerstahl.

cph
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist heute gekommen aber mit Scheide ohne Feuerstahl!

Sehr schönes Messerchen mit ordentlich verarbeiteter Scheide!

Der einzige Minuspunkt der mir aufgefallen ist, dass die Scheide nicht für breite Gürtel geeignet ist.


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