Kurzvergleich dreier Gyutos: Sirou Kamo Black Dragon, Goko Hamono, Asagao

Mathias.Müller

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Kurzvergleich dreier Gyutos: Shiro Kamo Black Dragon 24, Goko Hamono 24, Asagao 21 cm

Moin,

nachdem ich vor einigen Wochen hier mein erstes 24 cm Gyuto gesucht habe und Thomas (tomdoe2701) so nett war, mir sein Sirou Kamo Black Dragon, welches er hier vorgestellt hat, über die Weihnachtszeit auszuleihen, dachte ich mir ein kleiner Vergleich bzgl. der Geometrie könnte für Einsteiger (zu denen ich mich selbst auch noch zähle) und Unentschlossene hilfreich sein. Und es wird Zeit, dass ich auch mal was zeige und nicht nur Fragen stelle oder mitlese :) Das Black Dragon ist hier zu beziehen. Beide Gyutos sind allerdings zur Zeit ausverkauft. Wann Nachschub kommt, wusste ein Mitarbeiter des Shops kurz nach Weihnachten noch nicht.

Wie der Titel schon verrät, konnte ich mich trotz des geliehenen Black Dragon nicht beherrschen und habe, überzeugt von den Reviews aus dem Forum hier, von CKTG bei Youtube hier und hier , sowie dem Kommentar von Schwatvogel im aktuellen Knifesheet "Ein sehr rustikales Messer mit rostfreien Flanken und einer Schneidlage aus Shirogami 1. Ich finde das „Nashiji“-Finish (Birnenhaut) zwar nicht so toll, auch ist das Schlifffinish der Primärfase recht grob und es finden sich manchmal hie und da Kanten, dennoch muss man festhalten, dass die Messer sehr dünn ausgeschliffen sind und extrem gut schneiden", das 24,5 cm Gyuto der Goko Hamono Serie hier gekauft. Ich war auf der Suche nach einem Hauptmesser und habe es mir daher zu Weihnachten geschenkt.

Der Vergleich soll dem ein oder anderen auch etwas Gefühl für die Relationen von einem reinen Laser (Asagao 21 cm) über ein Mittelding (Black Dragon 24 cm) zu einer robusteren, eher hauptmessertauglichen (Goko 24,5 cm) Geometrie geben. Außerdem hat mich das Black Dragon sehr überzeugt und es schneidet extrem gut. Deshalb will ich nochmal betonen, dass die Black Dragon Serie nicht mit der in Deutschland erhältlichen, optisch gleichen, Kamo-to Kuro Serie gleichzusetzen ist (wie von Thomas schon öfter erwähnt worden).

Ich habe mit den drei Messern gestern Abend eine recht große Menge Gemüse geschnitten, aus der eine Suppe wurde. Dabei waren frische harte Möhren, Kartoffeln, große Zwiebeln, Sellerie, Lauch und Ingwer. Es war so viel, dass der größte Topf nicht ausgereicht hat und auch noch der große Nudelkochtopf herhalten musste:p

Die Messwerte zum Asagao und Black Dragon sind hier und im oben verlinkten Thread von Thomas zu finden. Mit Messwerten zum Goko kann ich hier leider nicht dienen, da ich keinen digitalen Messschieber habe. Ich kann nur auf die Werte der Shops verweisen, welche die Serie führen (Messerspezialist, Cleancut, CKTG, Japanische-Kochmesser.ch). Die hier gezeigten Bilder sollen wie gesagt nur die Relationen vermitteln. Entschuldigt die Blitzbilder. Ich hatte nicht viel Zeit und musste das gestern Abend bei Zimmerbeleuchtung ohne Stativ erledigen. Außerdem will ich nochmal kurz darauf hinweisen, dass dieser Vergleich rein subjektiv ist und mein erster Versuch. Daher ist er wirklich aus der Sicht eines Anfängers zu betrachten und nicht mit den Reviews erfahrener Nutzer vergleichbar. Nun genug der einführenden Worte und los gehts:

Kurzeindruck
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Alle drei Messer liegen gut in meiner (mittelgroßen) Hand und sind kerzengerade. Durch die unterschiedlichen Finishes ist die Verarbeitung schwer vergleichbar. Jedoch sind mir beim Black Dragon am wenigsten Unstimmigkeiten im Gesamtbild aufgefallen. Das Asagao hat, wie schon im zugehörigen Thread erwähnt, bei meinem Exemplar ein paar kleinere Kratzer und Abschürfungen, die aber den optischen Eindruck nur schwach trüben. Auf Detailfotos habe ich verzichtet, da das den Rahmen sprengen würde. Ich muss erwähnen, dass ich das Asagao nicht extra für die Fotos von sämtlichen Schnittspuren und Fingerabdrücken befreit habe. Deshalb wirkt es auf den Blitzbildern nicht ganz sauber.
Das Black Dragon wurde über ein halbes Jahr benutzt, weshalb man natürlich auch langsam Spuren am Kurouchi Finish sieht. Allerdings scheint das Finish ziemlich haltbar zu sein, was mich positiv überrascht hat. Macken oder Kratzer kann ich keine entdecken. Nur das Finish ist am Rücken durch die längere Nutzung ganz leicht abgeschürft, sodass die Klinge durchscheint, vielleicht durch einen Messerblock verursacht.
Das Goko kam mit den von anderen Nutzern öfter schon beschriebenen Ecken und Kanten zu mir (2 Macken an der Hornzwinge, die Schneidfase ist nicht besonders sauber gesetzt und die Klinge weist einige kleine Kratzer und eine hier nicht sichtbare größere Schleifspur vom Anschliff im Nashiji Finish auf). Da es mir aber nicht auf das perfekte Äußere, sondern den Zweck ankommt, ist auch das im Rahmen. Die Schlieren auf dem Anschliff kommen von der Entfernung der dünnen Lackschicht mit Aceton. Falls jemand einen Tipp hat, wie das am einfachsten wieder zu entfernen ist, würde ich mich freuen. Durch die Nutzung und mehrmaliges spülen ist es bisher nicht besser geworden. Der Kastaniengriff des Goko gefällt mir durch seine raue Oberfläche am besten, da er am sattesten in der Hand liegt. Das einzige, was mir gar nicht gefällt bei einem Messer dieser Preisklasse, ist der Übergang vom Griff zur Klinge. Dort ist eine deutliche Lücke, die ich noch verschließen muss. Diese sieht man allerdings auch schon auf den Bildern beim Messerspezialist, also habe ich mich darauf eingestellt, dass mein Messer wahrscheinlich auch eine aufweisen könnte.
Goko:
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Black Dragon:
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Beim Black Dragon ist die Lücke bereits verschlossen und ich vermute nicht erst nachträglich.

Geometrie
Kehlbilder: Links Black Dragon, Mitte Goko, rechts Asagao:
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Der Kehl des Asagao ist wie zu erwarten auf den ersten Blick der generell dünnste und zur Schneide hin auch am dünnsten ausgeschliffen.
Die Kehlbilder des Black Dragon und Goko sehen auf den ersten Blick ähnlich aus. Jedoch ist der Kehl des Black Dragon generell minimal schmaler und und verjüngt sich ab etwa 1,5 cm unterhalb der Schneide in einem spitzeren Winkel als der des Goko. Dennoch ist das Goko zur Schneide hin ähnlich gut ausgeschliffen.
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Das Klingenrückenbild offenbart, dass sich Black Dragon und Goko am Kehl noch recht ähnlich sind, der Klingenrücken des Black Dragon aber über die gesamte Klingenlänge deutlich dünner als der des Goko ist, was sich maßgeblich auf die Schneideigenschaften bei härterem Gemüse wie Möhren auswirkt. Die Klingenrückendicke des ersteren ist gar nicht so weit weg von der des Asagao. Einzig die über die gesamte Klinge gleichmäßiger dünn ausgeschliffene Klinge macht hier den letzten spürbaren Unterschied.

Schneidfähigkeit und Food Release
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Die hier gezeigten Möhrenscheiben haben bis zu etwa 4,3 cm Durchmesser. Gerade bei dickeren Möhren wie dieser ist ein deutlicher Unterschied zwischen dem Goko auf der einen und Asagao, sowie Black Dragon auf der anderen Seite spürbar. Das vordere Viertel bis maximal Drittel des Goko schneidet solche Möhren noch recht gut, aber mit leichtem knacken. Zum Kehl hin wird es deutlich mühsamer, stellt aber im Vergleich zu Solinger Standard kein Problem dar. Das Goko schneidet auch nahe dem Kehl noch viel besser als z.B. die alten Zwilling Kochmesser im Haushalt meiner Eltern, die dann gern einfach stecken blieben.
Bei Asagao und Black Dragon ist im vorderen Drittel des Black Dragon subjektiv kein Unterschied zum Asagao spürbar. Erst danach merke ich bei so dicken Möhren einen kleinen, aber spürbaren Unterschied. Ab etwa +- 5 cm vorm Kehl des Black Dragon knacken so dicke Möhren leicht, beim Asagao gar nicht. Dennoch bin ich begeistert, wie mühelos das Black Dragon durch jede einzelne Möhre fliegt. Der Unterschied zum Goko ist mehr als deutlich, es macht viel mehr Freude und geht mit viel weniger Druck! Bei dünneren Möhren wird dieser Unterschied entsprechend der Dickeabnahme geringer.

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Kartoffeln schneiden alle drei Messer sehr gut, wobei es erneut einen spürbaren Unterschied analog zu den Möhren gibt, der aber viel weniger ins Gewicht fällt.
Bei großen Gemüsezwiebeln (bei kleineren ist mir das bisher nicht aufgefallen) scheint sich das Asagao durch seinen schlechten Food Release selbst im Wege zu stehen. Große Zwiebelscheiben kleben am sehr glatten Finish, weshalb man mehr Druck als üblich aufwenden muss. Hier sind die anderen beiden durch ihr rauheres Finish klar im Vorteil und blockieren sich nicht selbst. Das scheint aber wie gesagt nur bei großem Gemüse mit ordentlicher Saftfreisetzung der Fall zu sein. Daher liegt bei großen Gemüsezwiebeln das Black Dragon in der Schneidfähigkeit vorn. Das Goko benötigt wie bei den anderen Gemüsesorten etwas mehr Druck. Der Unterschied ist aber bei weitem nicht so groß wie bei Möhren.

Wie bereits erwähnt ist der Food Release durch die glatte Oberfläche des Asagao dort wie zu erwarten am schlechtesten. Stark saftende Gemüsesorten kleben quasi an der Klinge. Durch die geringe Höhe des Asagao ist das aber kein wirkliches Problem. Das Black Dragon ist im Vergleich zum Goko hier auch im Nachteil, da die Schmidehaut ziemlich glatt ist. Der rauhere Bereich des Anschliffs sorgt dafür, dass Schnittgut recht zufriedenstellend freigesetzt wird. Das rauhe Nashiji Finish des nicht angeschliffenen Teils des Goko und der konvexe Anschliff sorgen dafür, dass der Food Release hier am besten ist und nichts festklebt. So gut wie im CKTG Review angepriesen finde ich ihn aber nun nicht. Hier wird meines Erachtens nach generell ein wenig verkaufsfördernd übertrieben.

Reaktivität
Hier fehlen Bilder, die evtl. noch nachgereicht werden können. Kurz und knapp: Das Asagao fällt raus, da sowohl Schneid-, als auch Außenlagen rostfrei sind. Das Goko hat rostfreie Außenlagen und die Shirogami 1 Schneidlage ist ziemlich wohlwollen und bildet erst langsam eine schwache Patina aus. Die Schmiedehaut des Black dragon sorgt dafür, dass in diesem bereich überhaupt keine Reaktivität auftritt. Anschliff und Schneidlage haben auch nur eine sehr schwache Patina ausgebildet (im Vergleich zu meinen Tosa Hocho Standard Aogami 2 Einsteigermessern). Da sind Die Migaki und Kamo To Serien des selben Schmieds (soweit ich weis auch beide aus Aogami 2) viel reaktiver im vergleich zum Black Dragon, wenn ich nach Aussagen und Bildern aus dem Forum gehe. Eigene Erfahrungen gibt es dazu nicht.
Das Goko hat im Erstkontakt mit den großen Zwiebeln nicht zu Verfäbungen an den Zwiebeln oder gar Geruchsbildung geführt. Nur im Saft direkt auf der Schneidlage sieht man nach einigen Sekunden eine schwache Färbung.
Das Black Dragon hat mich hier etwas überrascht. zwar schmeckt und riecht man nichts, aber der Zwiebelscheibenrand war schon deutlich braun gefärbt, ähnlich wie bei den ersten Benutzungen meiner Tosa Hochos (deren reaktivität man allerdings anfangs geschmeckt und gerochen hat). Gerade weil es schon länger im Einsatz ist und eine zwar sehr schwache, aber sichtbare Patina vorhanden ist, hat mich das etwas überascht. Geschmackliche Nachteile hat dies allerdings überhaupt keine, also außer dem optischen Aspekt (für Gäste o.ä.) total vernachlässigbar.

Fazit
Ein Fazit muss natürlich in erster Linie lauten, dass ich hier letztendlich Äpfel mit Birnen verglichen habe. Das sollte klar sein. Drei Messer, drei Einsatzzwecke. Das Asagao ist für den reinen Genusschnitt vorgesehen und man sollte Vorsicht walten lassen und die Nutzungshinweise aus dem Vorstellungsthread unbedingt beachten. Das Goko ist in allen Belangen das robusteste Messer, das in Anführungszeichen die schlechtesten Schneideigenschaften aufweist. Allerdings liegt es exzellent in der Hand, das höhere Eigengewicht kommt mir bei größeren Gemüsemengen entgegen und die Schneide ist wohl am stabilsten. Es kommt meiner bisherigen Vorstellung eines Workhorse Messers bisher am nahsten. Es schneidet aber dennoch immernoch gut und zufriedenstellend. Daher bin ich über meine Wahl als Hauptmesser keineswegs unzufrieden, sondern nach dem ersten Eindruck eher ziemlich zufrieden :) Die Lücke am Klingenansatz lässt sich letztendlich ja auch schnell und recht einfach verschließen. Das messer muss ich nun mit der Zeit noch etwas besser kennenlernen.
Das Black Dragon ist irgendwo zwischen den beiden genannten Kandidaten einzuordnen. Allerdings deutlich näher am Asagao. Dementsprechend ist auch die Schneide empfindlicher als die des Goko. Also ist zumindest etwas Vorsicht im Umgang anzuraten, aber der Spaßfaktor ist schon ziemlich hoch (und das obwohl ich mit dem Testexemplar schon sehr sehr vorsichtig umgegangen bin). Nüsse würde ich z.B. mit einem Black Dragon generell nicht schneiden wollen. Dem Goko würde ich das schon eher zutrauen.

Ein Satz allerdings noch zum Goko. Ich finde, dass bei meinem Exemplar weder die Beschreibung von Schwatvogel, noch das recht überschwängliche Review von CKTG den Kern der Sache treffen. "sehr dünn ausgeschliffen und extrem gut schneiden" (Schwatvogel) und "Workhorse/Laser" (CKTG Video) finde ich doch ein wenig übertrieben, auch wenn es ein wirklich gutes Messer ist. Ich habe aber auch den Eindruck, dass das bei CKTG gezeigte Exemplar einen etwas höheren (wenige mm) und zusätzlich etwas konvexeren Anschliff hat. Das könnte auch schon ein möglicher Grund sein.

Nachdem ich zwei der drei besprochenen Messer schon habe und mit beiden für ihre Zwecke zufrieden bin, geht meine klare Empfehlung trotzdem an das Black Dragon! Es ist durchgängig ziemlich dünn und auf den ersten 1,5 cm der Klinge sehr dünn ausgeschliffen. Es geht durch das meiste Schnittgut wie durch Butter und ist gar nicht weit von Lasern wie dem Asagao entfernt. Ich werde es mir definitiv auch noch zulegen, wenn demnächst mal wieder etwas Budget für den neu entstandenen Messerwahn verfügbar ist. Das wird aber wahrscheinlich leider noch etwas dauern. Meine Empfehlung geht auch klar an Schwatvogel diese Serie selbst zu testen und ggf. in eine der nächsten Versionen des Knifesheets aufzunehmen. Ein 5-Blickwinkel Review, vorallem im Vergleich mit den Migaki und Carbon Damascus Serien, die in letzter Zeit durch ihre laserige Geometrie in den Fokus hier im Forum gerückt sind, würde ich auch für sehr sinnvoll halten. Daher dürfen sich die altbekannten Forumsmitglieder ruhig aufgerufen fühlen, sich das mal durch den Kopf gehen zu lassen:)

Abschließend bedanke ich mich nochmal ganz herzlich bei Thomas für sein Vertrauen und die Gelegenheit, sein Messer für drei Wochen testen zu dürfen:super::super: Das Black dragon geht morgen im Laufe des Tages zurück an seinen Besitzer. Sollten weitere Bildwünsche dazu bestehen, sind diese also an Thomas zu richten:p

Entschuldigt, dass der Thread doch so lang geworden ist. Ich hoffe, ich schaffe es morgen etwas mehr Struktur hinein zu bringen und Rechtschreibfehler zu korrigieren. Heute geht das nicht mehr, da in wenigen Stunden der Wecker klingelt. Meinungen, Kritik und Verbesserungsvorschläge für zukünftige Vergleiche sind sehr willkommen:super:

Grüße,
Mathias
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin.

Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen und detaillierten Bericht !!!

Ich habe ein Black Dragon Nakiri im Zulauf und die Vorfreude hat sich mindestens verdoppelt nach diesem sehr positiven Bericht zum Gyuto dieser Serie :)


Bei den Vergleichsbilder zur Klinge schreibst du, das Kamo und Goko wären fast gleich an Rücken und Kehl - Richtung Rücken... also ich (totaler Anfänger) meine dort schon deutliche Unterschiede zu sehen. Das Kamo sieht deutlich schlanker aus.

Einzig deine Aussage zur Reaktivität des Kamos macht mir ein wenig Bauchweh, hoffe aber das ich es mir einfach schlimmer vorstelle als es wirklich ist.


Wie auch immer. Danke für den Tollen Bericht und die Klasse Bilder!


Gruß

Robin
 
Danke für deinen Interessanten Bericht!

Gerade über das Goko liest man ja relativ wenig, von daher schön mal etwas mehr über das Messer zu lesen und zu hören :super:

Einzig deine Aussage zur Reaktivität des Kamos macht mir ein wenig Bauchweh, hoffe aber das ich es mir einfach schlimmer vorstelle als es wirklich ist.

Keine Panik das mit der Reaktivität ist mMn nix weswegen du Bauchschmerzen haben solltest. Freu dich aufs Nakiri :D
 
Hallo Mathias

Danke für deinen tollen Bericht !
Je mehr Vergleiche hier gezeigt werden,desto einfacher wird es Entscheidungen zu fällen.

Das mit den Äpfel und Birnen...würde ich jetzt nicht komplett unterschreiben.Denn es geht ja um den Einsatz in der Küche als Hauptmesser,
und da muss sich auch ein Asago allen anderen stellen.
Wenn dann jemand seine Schneidgewohnheiten wiederfindet...ist das Asago wieder die erste Wahl.
Als Allrounder für alle Schnittechniken..dann stimme ich Dir voll zu.

Gerade mal rauszustellen das Carbonstahl kein K.O. mehr sein gerade in Bezug auf Patina/Empfindlichket der Schneide...ist Dir sehr gut gelungen !!
Hab wieder dazugelehrnt

gruss knifeaddict
 
Servus,

interessanter Vergleich, danke dafür. :super:

Vor allem finde ich deine Beurteilung der Schneidfähigkeit der einzelnen Messer spannend. Nach dem Asagao kommen vielleicht noch ein paar handverlesene Messer, die noch einen Tacken leichter schneiden, dass ist aber in der Praxis vernachlässigbar. Du hast also einen wirklich leichten Schnitt in Hand und Hirn abgespeichert und beginnst die etwas andere Charakteristik vom Kamo + Goko danach zu beurteilen. Die gemeine Möhre dient als Indikator!

Für mich ist es immer etwas schwierig ein Messer als "besser" zu empfinden, das in der Schneidfähigkeit nicht gleichzieht (das merkt man ja augenblicklich) aber im Gegenzug den praktikableren Wert hat ( kein Ausbrüche, keine Allüren, gute Standzeit, tolles Profil, guter Griff, richtige Balance + Gewicht, keine Ermüdung usw.)

Unter diesen Gesichtspunkten scheint das Goko alle Attribute eines "Workhorse-Gyuto" in einem noch vernünftigen Preissegment zu vereinen, auch wenn die beiden anderen Messer mit klar wahrnehmbaren Abstand besser schneiden. Ein Geometrieverlauf der langsam ab der Klingenmitte beginnt eine Möhre zu spalten ( Knack ) drückt diese auch bei flotter Arbeitsweise vom Klingenspiegel weg ( Schnittgutfreisetzung ) und ermöglicht einen lockeren "Flow" beim Arbeiten, immer bezogen auf die Menge an Schnittgut, die es abzuarbeiten gilt. Und genau hier setze ich meine ewige Frage an:

Als "Hobbykoch" in einem Durchschnittshaushalt erreiche ich diese Mengen an abzuarbeitendem Schnittgut nicht, die einen "Flow" einleiten könnten. Das ist wie beim Laufen, der "Flow" stellt sich erst bei beachtlichen Distanzen ein, ergo vier Möhren für eine Suppe, schneide ich deshalb lieber mit einer Klinge die vom Anfang bis zum Ende der Schneide jedes Lebensmittel zur "Butter" werden lässt! :D Für einen "Knack" nach hinten raus, der das Möhrenscheibchen um ein paar Millimeter nach rechts versetzt habe ich keinen Bedarf!

Wohl weiß ich aber, die Qualität solcher Messer einzuschätzen und werde sie gewiß nicht abqualifizieren, trotzdem muss ich zugeben, es ist für mich immer wieder erstaunlich, wieso von vielen privaten Nutzern ohne Zeitdruck und freier Wahl der zu verarbeitenden Lebensmittel/Schneidunterlage/Schnitttechnik, solche Messer gegenüber einem erregend leicht schneidendem Messer den Vorzug erhalten. :confused:

Das schöne an deinem Vergleich ist die Erkennbarkeit der Eigenschaften und von daher der mögliche Abgleich mit seinen Vorlieben. Hätte ich kein Takamura R2 Zuhause und wäre auf der Suche nach einem leicht schneidenden Messer ohne Reaktion auf Lebensmittel, tja ich wüsste welches der Drei gezeigten Messer für mich in Frage kommen würde.

Von daher, ein guter Bericht der eine Orientierung erlaubt!

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

...

interessanter Vergleich, danke dafür. :super:

Dem kann ich mir nur anschließen, vielen Dank für die schöne Vorstellung. Das Goko hinterlässt in der Tat keinen schlechten Gesamteindruck rein von Bildern und Bericht her. Allerdings finde ich, dass es im Bereich der Spitze doch etwas dick aussieht. Ich finde bei den vertikalen und waagerechten Einschnitten beim Zwiebeln würfeln macht sich das immer sehr bemerkbar und ich bevorzuge zwar durchaus auch "Workhorse"-Geometrien, dennoch liebe ich es, wenn sie im Bereich der Spitze quasi widerstandslos durch die Zwiebeln fliegen.

Wie ist dazu dein Eindruck? Das Kamo sieht das deutlich dünner aus (vom ASAGAO mal ganz zu schweigen ;) )

...Die Schlieren auf dem Anschliff kommen von der Entfernung der dünnen Lackschicht mit Aceton. Falls jemand einen Tipp hat, wie das am einfachsten wieder zu entfernen ist, würde ich mich freuen.

Eigentlich sollten dort keine Schlieren mehr sein, wenn du den Lack vollständig entfernt hast und Aceton (und kein Nagellackentferner mit was weiß ich noch drin) verwendet hast. Würde deshalb darauf tippen, dass es sich immer noch um Reste vom Lack handelt. Deshalb würde ich eine weitere Acetonkur empfehlen oder (wenn Nagellackentferner verwendet wird) auf reines Aceton umsteigen. Im Zweifel hilft manchmal danach auch ein Abwischen mit Ethanol um die letzten Reste zu entfernen.


Gruß, Gabriel
 
Ich habe von Goko Hamono das Santoku (Shirogami mit rostfreien Flanken, 16,5 cm).
Im Vergleich zu deinem Gyuto ist mein Santoku makellos verarbeitet, der Kehl wesentlich sauberer, glatt und gut verrundet (nicht poliert und eher naturblassen, aber entspricht dem Gesamtkonzept und habe ich auch so gewählt). Mir gefällt dieses spezielle Design aber auch ausgesprochen gut.
Der Anschliff ist symmetrisch, poliert und fehlerlos. Keine Kratzer, das Nashiji sehr schön und ebenmäßig. Auch sonst keine Macken.
Schneidet ausgezeichnet - auch wenn ich jetzt keine Vergleiche anstellen kann. Dezente Patina und insgesamt wehr wenig reaktiv.

Evtl. gibt's doch eine gewisse Serienstreuung ...

Gruß
Jepe

Nachtrag: Habe gerade nochmal die Kehlbilder intensiv verglichen: mein Santoku scheint auch einen dünneren Anschliff zu haben als dein Gyuto. d.h. der Anschliff setzt höher ein - bei ca. 2 cm) und der letzte 1 cm ist bei mir deutlich dünner als auf deinen Bildern (die übrigens ausgezeichnet sind!). Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Mathias.Müller

Ein wunderbarer Bericht, der mal erschfrischend anders ist. :super:

Für interessierte Novizen im Küchenmesserbereich, die sich noch unschlüssig sind welche Eigenschaften das erste vernünftige Messer haben sollte, ist das ein toller Vergleich mit schön herausgearbeiteten Geometrievergleichen und dessen Auswirkungen im Küchenalltag.

Und für die Bilder noch einen extra Daumen hoch :D:super:
Danke, und bitte mehr davon...

Gruß, kup
 
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, danke für den ausführlichen Bericht!

was die Geometrie des Gokos betrifft scheint mir meins etwas dünner ausgeschliffen, ist allerdings auch die kürzere Variante mit 21 cm, vielleicht gibt es da Unterschiede.
Werde mal versuchen ein Kehlbild zu machen.

Gruß
Mr. T
 
Guten Morgen,

danke für euer Feedback und Lob! :) Leider bin ich gestern nur kurz zum lesen, nicht aber zum antworten gekommen.

@Robin87K:
Ich meine das, was ich geschrieben habe so: Im Kehlvergleich sehen sie sich noch recht ähnlich. Schaut man sich aber den (höher als der Kehl liegenden) Rücken an, fällt sofort auf, dass der des Kamos durchgehend deutlich dünner ist. Falls das nicht klar geworden ist, formuliere ich es nochmal um :)
Mach dir über die Reaktivität des Black Dragons keine allzu großen Sorgen. Wie gesagt war sie bei mir geruchs- und geschmacksneutral. Das ist erstmal am wichtigsten. Bin gespannt auf Eindrücke und Bilder zu deinem Nakiri im dazugehörigen Thread:super:

@knifeaddict:
Da gebe ich dir recht. Wie güNef auch sagt, kommt es sehr stark auf die eigenen Gewohnheiten an und wie viel man schneidet bzw. Zeit und Sorgfalt dafür aufwendet. Allrounder wäre hier passender, stimmt:)

@güNef:
Ich glaube, die Vorlieben und Ansichten dazu sind subjektiv sehr unterschiedlich. Der eine möchte für jede Situation das "richtige" Messer, der andere möchte ein Messer für alles. Ein Dritter hat mehrere Gyutos und nimmt nach Lust und Laune das eine oder das andere. Das macht für mich auch das Hobby Küchenmesser und seine Facetten aus. Jeder beurteilt das sehr subjektiv und das macht es nach seinem ganz eigenen Geschmack:super:

@Gabriel:
Ich finde auch, es könnte an der Spitze etwas besser schneiden, wobei das wie beschrieben auch jetzt schon okay ist. Ich überlege, ob es vielleicht Sinn macht Herrn Schanz eine moderate Ausdünnung vornehmen zu lassen. Bin da aber erstmal vorsichtig und muss mir überlegen, wie stark und ob nur der Bereich der Spitze etwas ausgedünnt werden sollte. Dadurch würde es vermutlich noch etwas universeller einsetzbar.
Ich habe reines Aceton genommen und war auch etwas verwundert. Es wäre gut, wenn das so einfach wäre. Ich versuche es heute Abend nochmal. Habe aber beim ersten Mal schon recht viel Aceton genutzt und ziemlich oft mit sauberen Tüchern nachgewischt. Bei meinen initial viel stärker lackierten Tosa Hochos gab es keine Schlieren und die Entfernung ging recht problemlos. Aber da war es vermutlich auch ein anderer Lack.

@Jepe:
Dazu wären Detailbilder schön. Ich freue mich, dass du etwas mehr Glück mit der Verarbeitung hattest. Ich hatte bei der Bestellung schon um ein Exemplar mit möglichst kleinem hellen Griff-Zwingenübergang und wenig Macken /Fehlern gefragt. Wollte das Messer dann nach der Lieferung direkt vor Weihnachten nicht wegen der Verarbeitung zurückschicken, da ja schon öfter von Ecken und Kanten berichtet wurde. Dass das Santoku dünner ist, kann schon gut sein. Die Messer einer Serie sind öfters nicht gleich dünn oder robust ausgeschliffen. Ein Kehlbild wäre klasse. So bekommt man nach und nach einen etwas besseren Überblick über die gesamte Serie :)

@Mr. T:
Mir ist schon öfter anhand der nackten Zahlen aufgefallen, dass das 21er im Vergleich zum 24er Gyuto bei einigen Serien verhältnismäßig etwas dünner ausgeschliffen ist. Ein Kehlbild wäre auch hier wirklich klasse. Ich hatte zusätzlich im Vergleich erwähnt, dass mir der Anschliff beim 24er, welches von CKTG getestet wurde, etwas höher angesetzt und konvexer erscheint. Ich habe das Gefühl, dass ich ein besonders robustes und nicht besonders gut verarbeitetes Exemplar erwischt habe..

Grüße,
Mathias
 
Servus,

@güNef:
Ich glaube, die Vorlieben und Ansichten dazu sind subjektiv sehr unterschiedlich. Der eine möchte für jede Situation das "richtige" Messer, der andere möchte ein Messer für alles. Ein Dritter hat mehrere Gyutos und nimmt nach Lust und Laune das eine oder das andere. Das macht für mich auch das Hobby Küchenmesser und seine Facetten aus. Jeder beurteilt das sehr subjektiv und das macht es nach seinem ganz eigenen Geschmack:super:

solange man es schafft zumindest einige seiner Vorlieben und Ansichten bei der Beurteilung von Eigenschaften eines Messers zu trennen, ist alles gut! Ein schneidfähiges (dünnes) Messer wird nicht dadurch schneidfähig, weil ich es sage oder meine, sondern weil es schneidfähig ist, wenn es bestimmte Kriterien (Messwerte) erfüllt. Hier kann man gut zwischen grober und feiner Geometrie unterscheiden und zwar auch ohne Vorkenntnis im direkten Vergleich.

Über "Handling", "Performanz", "Gesamteindruck" oder "Aussehen/Design" usw. entscheidet man immer subjektiv, also eine persönlich Ansicht.

Profil, Gewicht, Balance, F&F usw. kann ich messen und zeigen, also richte ich die Wahl von z.B. der Klingenlänge und dem Gewicht nach meinen Vorlieben aus...

Gruß, güNef
 
Hallo Mathias,
auch von mir ein großes Lob für deinen sehr gut gemachten Bericht! :super: Du lieferst gute Informationen und schöne Bilder - insgesamt alles sehr ausführlich und aussagekräftig. Danke für die Arbeit und viel Spaß mit deinen Messern.

Gruß
Pflaster
 
Auch von mir Danke und Lob für den Bericht.

Vergleiche von Messern finde ich immer besonders aufschlussreich, weil dabei meist die Bandbreite klar wird, in der man so ein Messer einsetzen kann. Manchmal wird z.B. als Workhorse bezeichnet, was in Wirklichkeit nur eine schlechte Geometrie ist. Der Einordnung des Gokos dagegen als Workhorse finde ich gerade durch den Vergleich mit dem Kamo und dem Asago sehr nachvollziehbar.
 
Moin Mathias,

danke für den sehr guten Vergleichsbericht.:super:

Das Goko kenne ich bislang nur von Bildern der cleancut Seite. Was mich sehr überrascht ist der deutliche Unterschied in der Klingenrückenstärke. Vielleicht kannst Du ja mal einen Messschieber irgendwo leihen und Werte nachliefern. Die Klingenhöhe am Kehl wäre auch noch interessant (Lineal ist genau genug:D), sind es die 55mm aus der Beschreibung?
Angesichts der Kehlshots und des Klingenrückenfotos ist klar, daß die Schneidperformance nicht an das Shiro Kamo oder gar an das Asagao herankommt.

Dein Vergleich zwischen Asagao und Black Dragon deckt sich im Großen und Ganzen mit meinen Erfahrungen. Abseits von dicken Möhren fällt das Black Dragon für mich in Sachen Schneidfreude nur wenig im Vergleich zum Asagao zurück.

Noch ein paar Infos zum Black Dragon:

Die blanken Stellen am Klingenrücken stammen nicht von einem Messerblock sondern sind auch schon auf dem 2. Bild in meinem Kurzbericht zu sehen. Sozusagen ein "Mangel" im Finish. Ich bewahre meine Messer in der Originalschachtel außerhalb der Reichweite meines kleinen Sohnes auf.

Braune Ränder an Zwiebeln hatte ich schon lange nicht mehr festgestellt. Ich benutze beim Schneiden fast ausschließlich das griffnahe Klingendrittel im Druckschnitt, vielleicht hast Du im Zugschnitt einen Schneidenbereich genutzt, der noch nicht ausreichend Patina entwickelt hat. Da möchte ich Robin87k beruhigen, Verfärbungen am Schnittgut gehören schnell der Vergangenheit an.

Mir gefällt das Black Dragon nach wie vor gut, obwohl ich es relativ selten verwende. Für das Goko könnte ich mich nach Deinem Bericht eher nicht erwärmen, weil ich feststellen musste, daß Workhorsegeometrien in meinem Arsenal wohl kaum zum Einsatz kämen. Ich muss aber auch sagen, daß das Asagao, trotz seiner überragenden Schneideigenschaften nicht zu meinen Favoriten zählt, da fehlt es mir an Klingenhöhe um richtig entspannt im Druckschnitt zu arbeiten (für mich aber das perfekte Proteinmesser). Für Gemüse nehme ich lieber Nakiri bzw. (wenn ich eine Spitze brauche oder im Zugschnitt arbeiten möchte) Bunka.

Ich finde auch, es könnte an der Spitze etwas besser schneiden, wobei das wie beschrieben auch jetzt schon okay ist. Ich überlege, ob es vielleicht Sinn macht Herrn Schanz eine moderate Ausdünnung vornehmen zu lassen. Bin da aber erstmal vorsichtig und muss mir überlegen, wie stark und ob nur der Bereich der Spitze etwas ausgedünnt werden sollte. Dadurch würde es vermutlich noch etwas universeller einsetzbar.
Eine Leistungssteigerung durch eine "Schanz-Kur" ist auf jeden Fall besser, als sich ggf. irgendwann ein neues, besser schneidendes großes Gyuto zuzulegen und das Goko zum Grobian zu degradieren, dafür ist es definitiv zu schade. Wenn schon Schanz, dann würde ich die komplette Klinge ausdünnen lassen (er muß ja nicht an die Grenzen des technisch Machbaren gehen), fürs richtig Grobe findet sich ja immer ein günstiges Messer.

Gruß
Thomas
 
Moin,

hab mal ein Kehlbild vom 21er Goko gemacht und die Klinge ein wenig ausgemessen.
Nur finde ich den entscheidenden Button nicht mit dem ich den Anhang hochladen kann (ja, die FAQ hab ich gelesen)
Kann mir jemand kurz den Weg schildern wie ich dort hinkomme?...danke


Gruß
Mr.T
 
Moin,

hab mal ein Kehlbild vom 21er Goko gemacht und die Klinge ein wenig ausgemessen.
Nur finde ich den entscheidenden Button nicht mit dem ich den Anhang hochladen kann (ja, die FAQ hab ich gelesen)
Kann mir jemand kurz den Weg schildern wie ich dort hinkomme?...danke


Gruß
Mr.T

Externer Bildhoster - zb http://www.pic-upload.de/
dort hochladen
einen der Links in deinen Beitrag einfügen
Fertig :)
 




Danke Robin87k :super:
Muß man wohl zahlendes Mitglied sein um das Fotoalbum nutzen zu können.

Kurz noch ein paar Messwerte:

Klingenrücken
am Kehl 2.85 mm, Mitte der Klinge 2.00 mm, 2 cm vor der Spitze 1.5 mm, 1 cm vor der Spitze 1.1 mm

1 cm oberhalb der Schneide
am Kehl 1.25 mm, Mitte der Klinge 1.1 mm, 2 cm vor der Spitze 1.00 mm

Wate ca. 0.25 mm

Bei Ansicht des Kehlbildes scheint die Schneide außermittig geschliffen zu sein, das liegt wohl daran, daß der Schleifer auf den letzten paar mm etwas einseitig geschliffen hat, der weitere Verlauf der Schneide ist gleichmäßig.

Gruß
Mr. T
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke erst einmal für den Testbericht, gerade die direkte Gegenüberstellung empfinde (wohl nicht nur) ich als sehr informativ...das ist etwas, was man mMn gerne auch hier im Forum öfters sehen dürfte...

Kartoffeln schneiden alle drei Messer sehr gut, wobei es erneut einen spürbaren Unterschied analog zu den Möhren gibt, der aber viel weniger ins Gewicht fällt.
Bei großen Gemüsezwiebeln (bei kleineren ist mir das bisher nicht aufgefallen) scheint sich das Asagao durch seinen schlechten Food Release selbst im Wege zu stehen. Große Zwiebelscheiben kleben am sehr glatten Finish, weshalb man mehr Druck als üblich aufwenden muss. Hier sind die anderen beiden durch ihr rauheres Finish klar im Vorteil und blockieren sich nicht selbst. Das scheint aber wie gesagt nur bei großem Gemüse mit ordentlicher Saftfreisetzung der Fall zu sein. Daher liegt bei großen Gemüsezwiebeln das Black Dragon in der Schneidfähigkeit vorn. Das Goko benötigt wie bei den anderen Gemüsesorten etwas mehr Druck. Der Unterschied ist aber bei weitem nicht so groß wie bei Möhren.

Wie bereits erwähnt ist der Food Release durch die glatte Oberfläche des Asagao dort wie zu erwarten am schlechtesten. Stark saftende Gemüsesorten kleben quasi an der Klinge. Durch die geringe Höhe des Asagao ist das aber kein wirkliches Problem. Das Black Dragon ist im Vergleich zum Goko hier auch im Nachteil, da die Schmidehaut ziemlich glatt ist. Der rauhere Bereich des Anschliffs sorgt dafür, dass Schnittgut recht zufriedenstellend freigesetzt wird. Das rauhe Nashiji Finish des nicht angeschliffenen Teils des Goko und der konvexe Anschliff sorgen dafür, dass der Food Release hier am besten ist und nichts festklebt. So gut wie im CKTG Review angepriesen finde ich ihn aber nun nicht. Hier wird meines Erachtens nach generell ein wenig verkaufsfördernd übertrieben.

Das mit dem Ausbremsen eines reinrassigen Lasers kenne ich, daß ist ein Phänomen welches wir beim zweiten Kölner Treffen auch hatten. Gleiches kann ich nämlich bei meinem R2 Kotetsu Gyuto beobachten, welches dünn am Rücken anfängt und brutal dünn hinter der Schneide ausläuft, dann aber entweder durch den Schliff oder das Finish sich wieder ausbremst. Und den Eindruck habe nicht nur ich gehabt (und der bestätigt sich im Hausgebrauch immer wieder), sondern auch kup und krassi... interessanterweise viel das beim 21er Gyuto weitaus deutlicher auf, als bei der Bunka aus derselben Serie. Die aber eben auch ne ganze Ecke höher ausfällt, als das geringfügig längere Gyuto.
 
Nabend,

ich bin zur Zeit nicht zuhause, deswegen dauern Antworten leider etwas.

@Gabriel: In den nächsten Tagen werde ich das Aceton nochmal benutzen. Selbst der hartnäckigste Lack gibt ja hoffentlich irgendwann mal auf :p

@tomdoe2701: Werte liefere ich nach. Habe da jemanden, von dem ich einen Messschieber leihen kann. Im Laufe der nächsten Woche sollte das klappen. Ich gehe aber davon aus, dass die 55mm etwa hinkommen. Die Klinge hat für mich jedenfalls eine sehr angenehme Höhe. Das Asagao ist dagegen wie du ja auch sagst recht flach. Ich habe die Zwiebeln übrigens mit dem vorderen Teil deines Black Dragons geschnitten. Also könnte deine Idee zur Reaktivität gut passen. Wobei ich zumindest optisch den Eindruck hatte, dass die schwache Patina relativ gleichmäßig über die gesamte Klingenlänge verläuft.

@Mr. T: Ich finde auch, die Geometrie deines 21er Gokos verläuft in den oberen ~ 40% insgesamt gleichmäßig dünner werdend bis zur Spitze. Bei meinem kommt dieser Verlauf später. Das passt zum aus meiner Sicht bei meinem etwas tief angesetzten Anschliff.

@Karnstein: Das ist aufgrund des glatten Finishs auch bei meinem von Herrn Schanz ausgedünnten Tojiro Petty der Fall. Ich denke die einzige Möglichkeit, das zu verbessern, ist das Finish etwas aufzurauen (was wohl kaum einer, der ein makelloses glattes Finish schätzt, gern machen würde). Dass das beim Kotetsu Bunka im Vergleich aber etwas besser funktioniert, finde ich interessant. Vielleicht kann ich mich in Zukunft auch mal mit dem Kotetsu beschäftigen:teuflisch:D

Nochmal Generell zur möglichen Ausdünnung des Goko Hamono:
Damit bin ich mir noch recht unsicher. Wie Thomas schon gesagt hast, muss es sich lohnen. Ich will aber das Nashiji Finish und den konvexen Anschliff nicht verlieren. U.a. deswegen gefällt mir das Goko so gut. Und zu instabil soll die Klinge auch nicht werden. Vielleicht den Anschliff insgesamt ein paar mm höher ansetzen, die Spitze stärker als die Klinge Richtung Kehl ausdünnen lassen und den konvexen Schliff erhalten, der zum recht guten Food Release beiträgt. Und dann mal sehen, ob das zu einem guten Kompromiss führt. Oder ich frage bei Jollo74 nach, was für Vorgaben er Herrn Schanz für sein 26er Güde gegeben hat. Dabei hat Herr Schanz laut Jollo´s Aussage (im dazugehörigen Thread) die Klingenrückenstärke gleich belassen.

Erfahrungen von Usern, die ähnliche Geometrien bei Herrn Schanz haben ausdünnen lassen, würden mich sehr interessieren.

Grüße,
Mathias
 
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