Kurzvorstellung Böker Bronco CPM3V

kanji

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Mit dem ganz neuen Bronco präsentiert Böker ein Outdoor Messer am Puls der Zeit.
Zunächst einmal die nackten Fakten.

Gesamtlänge: 23,0 cm
Klingenlänge: 11,3 cm
Gewicht: 147 g
Klingenstärke: 3,4 mm
Klingenmaterial: CPM-3V
Griffmaterial: Thermoplastisches Elastomer

Da Linder als einer der Solinger Outdoormesserhersteller seit diesem Sommer wegfällt und somit die Super Edge Serie praktisch vom Markt verschwunden ist, kein schlechter Schachzug.
Vor allem durch die Verwendung von CPM-3V spielt das Messer stahlmässig in der Oberliga.
Geliefert wird das messer in neuem Kartondesign mit Halteklettbändern, damit fliegt weder das Messer noch die darunterliegendes Scheide im Karton rum.
An der Verarbeitung des Messers gibt es nicht zu bemängeln. Die Lederköchercheide mit abnehmbaren Dangler nimmt das Messer sicher auf und es wackelt nichts, hier sind keine Nacharbeiten notwendig.
Als praktische Zugabe gibt es einen original "LogthmyFire" Feuerstarter, der in der passgenauen Schlaufe der Scheide eine sicheren Platz hat.
Für knapp 160 Euro sicher ein adäquater Gegenwert, wenn man bedenkt das der vergleichbare BM Leuku Ranger 200 Euro ohne Feuerstarter kostet.

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Hallo Kanji,

danke für das Review, das Bronco steht ja auch bei mir oben auf der Liste. Hast du es schon in Gebrauch gehabt und Erfahrungen dazu?

Viele Grüße

Markus
 
Servus Kanji,
Vielen Dank für das Review! Das Bronco schaut sehr interessant aus. Es könnte in meinem Bestand die (natürlich nur eingebildete) Leerstelle füllen, für die das Rokka Korpisoturi gedacht war, welches dann aber aufgrund seines nicht passenden Griffes wieder gehen musste.
Wie dick ist denn beim Bronco die Schneide hinter der Fase? Wenn Du das nochmal messen würdest, wäre das ein Traum!
Ich persönlich hätte das Messer gerne um 15€ billiger und dafür ohne Feuerstahl, kann die Entscheidung aber in Anbetracht der angepeilten Zielgruppe gut nachvollziehen.

Beste Grüße,
Owain
 
Servus Thomas,
vielen Dank für die Antwort! Das klingt ja richtig schneidfreudig! Ich hatte es deutlich dicker erwartet, wie man es leider bei vielen Messern dieser Art (v.a. Lionsteel) findet. Super, dass Ihr Euch das traut!(y)
Dann muss es wohl doch angeschafft werden. (Geldbeutel duck' dich...)
 
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Hi Kanji,
danke für die Vorstellung!

Eine doofe Frage: Kannst du irgendwie beschreiben wie sich das Griffmaterial anfühlt? Vielleicht eher weich wie bei einigen Gummierungen oder eher hart wie G10 oder irgendwie anders?
Vielen Dank, Ceratos
 
Hallo Ceratos,

das Griffmaterial ist TPE und fühlt sich "weich" und griffig an. Wir haben bei dem Projekt viele Prototypen gedruckt und auch Versionen mit unterschiedlichen Materialien gespritzt. Die Haptik und Handlage von TPE ist mit Abstand am besten.

Viele Grüße
Thomas
 
Hallo Owain,

hinter der Schneidphase hat das Bronco eine Stärke von 0,2 - 0,3 mm.
Durch das Abziehen per Hand variieren die Werte minimal von Modell zu Modell.

Viele Grüße
Thomas

Hallo Owain,

sorry für die Verwirrung. Die Aussage bezog sich auf die Stärke nach dem Konischschleifen auf einer CNC-Schleifmaschine und nach der Oberflächenbearbeitung (Finishen). Durch den finalen Abzug wird aber ja noch deutlich Material abgetragen. Wir haben die Stärke an mehreren Modellen in der Zwischenzeit nachgemessen und kommen auf durchschnittlich 0,5 mm. Danke an @thetemperline für den Hinweis.

Viele Grüße
Thomas
 
Servus Thomas,
Vielen Dank für die Klarstellung! 0,5 mm ist ja immer noch recht dünn und schneidfreudig. 0,2 - 0,3 mm war mir für ein explizites Bushcraftmesser auch ganz schön wenig vorgekommen…
Das ist auf jeden Fall immer noch viel dünner, als vieles, was sonst so angeboten wird.
 
Das Messer scheint genau das zu sein was ich suche - ein stabiles schneidfreidiges Outdoormesser für Bastelarbeiten - von Holz bis zum Nüsse aufmachen (Walnusshälften zum Basteln für Weihnachten) - zu einem fairen Preis.

Ich habe gelesen dass ein Sabre Grind vorgeschliffen ist, was von der theoretischen Überlegung her ja ideal für solch ein Messer ist. Wäre allerdings mein erstes Messer mit diesem Schliff. Ich schärfe mittlerweile auch igenrlich alle Messer mit meinem Spyderco Sharpmaker. Ist das bei diesem Schliff auch gut möglich, und wenn ja (was ich hoffe) - würdet ihr eher die 30 Grad oder 40 Grad Stellung empfehlen?

Danke!
 
Ich besitze das Messer und nach durchschärfen der Klinge ( die war scharf aber sehr rauh ) hat es mir sehr gut gefallen. Lediglich für große Hände wie meine könnte der oval gestaltete Griff etwas dünn geraten sein. Das sollte aber erst unangenehm werden wenn man längere Zeit damit arbeitet. Die Klingengeometrie arbeitet gut zu auch bei feinen Anforderungen, liegt gut in der Hand bei Nässe und zur Not kann man auch direkt ein Feuerschen machen. Die Scheide ist wertig und hängt an der richtigen Höhe am Gürtel. Hardcore Test habe ich jetzt nicht gemacht aber dafür ist es auch nicht gemacht worden denke ich. 3V kann was ab und nebenbei ist das Messer auch schön leicht. Über den Preis kann man streiten aber wenn man es mit anderen 3V Messern anderer Hersteller vergleicht, schneidet es gut ab. Viel Spaß damit.
 
Hallo zusammen!

Ich schärfe mittlerweile auch igenrlich alle Messer mit meinem Spyderco Sharpmaker. Ist das bei diesem Schliff auch gut möglich,
Da die Schneide des Bronco flach geschliffen zu sein scheint, sollte das grundsätzlich kein Problem darstellen (der Klingenanschliff ist hierbei irrelevant).

CPM-3V gehört ja zudem keineswegs zu den Stählen mit besonders hoher Verschleißfestigkeit (vgl. dazu Larrins Testergebnisse), so dass man sich davor ebenfalls nicht zu fürchten braucht.

Insbesondere bei Verwendung der Standard-Stäbe (medium u. fine) könnte das Schärfen - bzw. vor allem das ggf. erforderliche erstmalige Einstellen des Winkels - mit dem Sharpmaker allerdings schon etwas Zeit in Anspruch nehmen.


und wenn ja (was ich hoffe) - würdet ihr eher die 30 Grad oder 40 Grad Stellung empfehlen?
Für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch (im Sinne des Herstellers) als "Wildnis- und Überlebenswerkzeug" "auch fürs Grobe wie das obligatorische Batoning" würde ich 40° (20 DPS) nicht unterschreiten.


Grüße
Jürgen
 
Für einen bestimmungsgemäßen Gebrauch (im Sinne des Herstellers) als "Wildnis- und Überlebenswerkzeug" "auch fürs Grobe wie das obligatorische Batoning" würde ich 40° (20 DPS) nicht unterschreiten.
Danke für Deine Einschätzung! Hätte ich prinzipiell auch so gesehen, nach lesen der Beiträge von R‘n‘R bin Ich mir da nicht mehr so sicher - er schnitzt Hartholz mit Winkeln von 20 Grad (10 DPS).
 
Naja, CPM-3V zeichnet sich ja vor allem (ebenfalls von Larrin bestätigt) durch eine hohe Zähigkeit aus.
Das bedeutet zwar auch „Super-Duper-unkaputtbar-Stahl“, vor allem bedeutet aber eine hohe Zähigkeit, dass der Stahl in der Lage ist, eine sehr feine Schneidkante gut zu halten, ohne dass es zu Ausbrüchen kommt. Insofern sollten CPM-3V-Klingen dünn ausgeschliffen und mit keinem zu steilen Anschliff versehen werden, um das Potential des Stahls ausnutzen zu können.

Ich habe bei den meisten Outdoor- und Jagdmessern, die ich mit dem Sharpmaker geschliffen habe, erfolgreich den 30°-Winkel eingesetzt. Nur bei einem Lionsteel aus D2 und bei allen Messern aus VG-10 hab es da Probleme mit Ausbrüchen …
 
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PS: die gab es beim VG-10 aber auch bei 40°. Dieser Stahl und ich werden vermutlich keine Freunde mehr …
 
@Owain:
Seine maximale Zähigkeit besitzt der CPM-3V, laut Datenblatt, im von Crucible ursprünglich intendierten Bereich von 58-60 HRC.

Mit 62 HRC (was von Larrin offenbar gar nicht getestet wurde) ist diese bereits deutlich niedriger (60 HRC ≙ 70 ft.-lb. => 62 HRC ≙ 40 ft.-lb.) und bewegt sich in etwa auf dem Niveau von CPM-4V/Vanadis 4E oder auch CPM Magnacut.

Das ist zwar alles andere als schlecht, aber halt keineswegs "super-tough"...


Renommierte Hersteller wie Nathan Carothers härten ihre Messer aus CPM-3V daher meist nicht nur niedriger, sondern bringen an diese zudem Schneiden mit max. 20 DPS an.

Das alles betrifft, wie gesagt, primär den "bestimmungsgemäßen Gebrauch" als Hard Use-Knife - nicht normale Schnitz- oder Schneidmesser, mit denen kontrolliert gearbeitet wird und die ohne Frage noch viel schneidfreudiger gestaltet sein können!


Grüße
Jürgen
 
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Seine maximale Zähigkeit besitzt der CPM-3V, laut Datenblatt, im von Crucible ursprünglich intendierten Bereich von 58-60HRC.

Mit 62HRC (was von Larrin offenbar gar nicht getestet wurde) ist diese bereits deutlich niedriger

Danke. Das ist in der Tat interessant - in den Graphen von Larrin hört der getestete Bereich bei 60,5 HRC für 3V auf.
Hmm - warum hat sich Böker in dem Setting dafür entschieden auf 62-63HRC zu härten? Interessant…
 
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