Kurzvorstellung Grand Chef Wa Gyuto

woka

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Hallo zusammen,

nachdem ich das Messer bereits kurz in der Küchenmesser-Galerie gezeigt hatte und es dort schon zu einer kurzen Diskussion kam, wollte ich eine schnelle und kurze Vorstellung des Grand Chef Wa Gyutos in 27cm Länge posten, hier kann dann auch gerne nach Lust und Laune diskutiert werden.

Um nochmals eines ganz deutlich zu sagen: ich habe mit dem guten Stück bisher noch nicht gearbeitet. Ja, es schneidet sehr gut, ich bin mit der Schärfe sehr zufrieden. Es rasiert Armhaare und schneidet Papier. Zwiebeln schneiden funktioniert auch hervorragend, mehr kann ich aber noch nicht sagen, hier werde ich in ein paar Wochen mehr berichten können.

Das gute Stück ist natürlich:
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und zwar bei AOKI (was ich dem netten Beipackzettel von Herr und Frau Horie entnehmen konnte).

Kurz zu den technischen Daten:
Gewicht lt. Küchenwaage 174g

Die folgenden Messwerte gebe ich in der Reihenfolge am Heft; 1/3 der Klinge; 2/3 der Kling; 1cm vor der Spitze an, das habe ich mir bei den kürzlich erschienen Reviews abgekupfert und fand das ganz gut:

Klingenhöhe: 56mm; 50,5mm; 41,5mm; 10,5mm
Klingendicke am Rücken: 1,9mm; 2,0mm; 1,9mm; 0,8mm
Klingendicke bei ca. halber Klingenhöhe: 1,45mm; 1,4mm; 1,3mm; 0,7mm
Klingendicke ca. 1cm über der Schneide: 0,85mm; 0,85mm; 0,8mm; --
Klingendicke ca. 1mm über der Schneide: 0,25mm; 0,25mm; 0,21mm; 0,2mm
[die Messwerte habe ich so hingezittert, ich glaube diese passen ganz gut, festnageln lasse ich mich aber nicht darauf]

Der Griff ist übrigens gute 15cm lang, aus Magnolie, mit Büffelhornzwinge und soweit sauber gearbeitet. Lediglich an der Passung (nennt man das so? also da wo die Klinge in den Griff gesteckt wird meine ich) hätte ich mir ein schöneres Finish gewünscht.

Der zweite Kritikpunkt ist eine Kante an der Phase zum Kehl der Klinge, diese könnte aus meiner Sicht auch deutlich schöner gearbeitet sein.

So, ab sofort lasse ich überwiegend Bilder sprechen:

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So, für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, Erfahrungen reiche ich bei Zeiten nach.

Liebe Grüße,
woka
 
Danke für das Review, ich bin sehr gespannt auf deine Langzeiterfahrungen. Das Messer steht auf der Liste der Messer, die mich sehr stark interessieren. Ich bin lediglich ein bisschen perplex, da es offenbar keine 210mm Version gibt, warum auch immer.. Die ich natürlich gerne hätte.
Außerdem finde ich spannend, wie Aoki strukturiert ist. Suisin ist auch Aoki, Takayuki auch.. Weiß einer, wie genau das aufgebaut ist?
 
Außerdem finde ich spannend, wie Aoki strukturiert ist. Suisin ist auch Aoki, Takayuki auch.. Weiß einer, wie genau das aufgebaut ist?

Hallo Schwatvogel,

ehrlich gesagt bin ich auch erstaunt, so wie es aussieht, lässt wohl auch Nenohi bei AOKI produzieren, zumindest steht das im Beipackzettel von Herr und Frau Horie zu meinem Nenohi Wa Gyuto. Würde mich aber auch mal interessieren wie das ganze System "AOKI" genau funktioniert.

Eine 21cm Variante des Grand Chef Wa Gyuto habe ich übrigens auch noch nirgends gefunden.

Einen Nachtrag habe ich noch zur Klingenlänge, wenn ich die Schneide entlang messe (sozusagen die Abwicklung) dann ist diese 27,1cm lang, wenn ich so ungefähr die Waagrechte entlang messe, dann ist die Klinge vom Kehl bis zur Spitze ca. 26,8cm lang.

Liebe Grüße,
woka
 
Servus,

ich habe das Grand Chef Wa Gyuto immer im Windschatten vom Suisin Inox Honjaki gesehen, der Abstand scheint jetzt doch größer zu sein als von mir angenommen, zumindest mal was das Finish betrifft.

Der doch recht rohe Kehl, die verbliebenen Schmauchspuren nach dem einbringen vom Erl und dann das Holz nicht verschlossen/abgedichtet! Das Griffende ist auch unbehandelt, das sind keine großen Schwächen, aber in dieser Preisklasse sollte das eigentlich sauber gemacht sein. Das Gyuto von Sirou Kamo, das ich vor kurzem zu testen hatte liegt preislich auf einer Linie, die Verarbeitung vom Griff war da aber um einiges besser.

Wie sich der Stahl und die Geometrie schlägt interessiert mich auch, vielleicht reißt ja hier das Grand Chef noch das Ruder herum!;)

Danke fürs berichten von deinen ersten Eindruck!

Gruß, güNef
 
ich habe das Grand Chef Wa Gyuto immer im Windschatten vom Suisin Inox Honjaki

Was den verwendenten Stahl angeht, sehe ich die direkte Konkurenz eher im Ashi Ginga in Sandvik. AEB-L und 13C26 sind ja quasi äquivalent. Weil der Preis vom Grand Chef aber deutlich angezogen hat, zieht es imho auch da den Kürzeren.

Das Suisin ist, was den Stahl und auch den Preis angeht, wohl nochmal eine Kategorie für sich.
 
Servus,

Was den verwendenten Stahl angeht, sehe ich die direkte Konkurenz eher im Ashi Ginga in Sandvik. AEB-L und 13C26 sind ja quasi äquivalent. Weil der Preis vom Grand Chef aber deutlich angezogen hat, zieht es imho auch da den Kürzeren.

den Stahl betreffend magst du recht haben, bezogen habe ich es eigentlich auf den vormaligen Preis von 167,- Euro für das 240er Gyuto, als "Low-Budget" Alternative zum Suisin Inox ohne selber importieren zu müssen. Das hier mit kleinen Abstrichen beim Finish zu rechnen ist, wäre noch Ok gewesen. Jetzt wo der Preis auf 190,- angezogen hat und hier schön die exponierten Stellen gezeigt werden, sehe ich das ein wenig differenzierter! :rolleyes:

Dazu kommt noch das ich das Suisin gerade in der Hand halte und mir jetzt der Abstand zum Grand Chef Wa in punkto Verarbeitungsqualität beinahe unüberbrückbar scheint! :staun:

Gruß, güNef
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich sehe das Messer auch durchaus als gute günstige Alternative zum Suisin - in direkte Konkurrenz kann es (wie die Bilder mir sagen) jedoch nicht treten. Das Suisin ist eben in einer anderen Liga.

IMHO könnte man es eher direkt im Vergleich betrachten zum Ginga oder Konosuke HD, die ja im Preis zwischen diesem hier und dem Suisin liegen. Das Ashi weist ja auch einige Imperfektionen im Finish auf wie viele Bilder hier im Forum zeigen. Zum Konosuke HD gibt es glaub ich noch keinen Bericht hier.

Danke auf jeden Fall für die Bilder und den schönen Bericht! Bin gespannt wie es sich langfristig schlägt und ob es auf Dauer z.B. auch ohne eine Mikrophase auskommt ohne Ausbrüche.

Gruß, Gabriel
 
Hallo zusammen,

jetzt wollte ich mich mal zwischendurch hier wieder zu Wort melden, leider bin ich derzeit ziemlich in der Arbeit eingespannt, weswegen nicht viel Zeit für meine Hobbys bleibt.

Danke für das Review, ich bin sehr gespannt auf deine Langzeiterfahrungen.

Mit Langzeiterfahrungen kann ich natürlich noch nicht dienen, aber zumindest einen kleinen Zwischenbericht kann ich mal liefern.

Zur Klingenlänge:
Hier muss ich gestehen, dass ich mich zunächst mal an ein so großes Messer von der Handhabung her gewöhnen musste, meine Standardmesser bis jetzt hat 21cm Klingenlänge. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase klappt es aber sehr gut.

Zum Finish:
Hierzu hatte ich ja bereits ein wenig geschrieben.
Zum einen ist die recht rustikale Verarbeitung (Kante an der Phase zum Kehl der Klinge) bei längerem schneiden nicht sehr angenehm, hier werde ich definitiv noch nacharbeiten, erwarte mir aber keine größeren Schwierigkeiten.
Zum anderen hatte ich die Passung (also da wo die Klinge im Griff steckt) bemängelt. Grundsätzlich bin ich immer noch nicht hundertprozentig zufrieden damit, ich möchte aber trotzdem erwähnen, dass die von güNef bemerkten Schmauchspuren zwar vorhanden sind, in Realität aber nicht so störend hervortreten. Das Holz ist im übrigen an dieser Stelle abgedichtet (wenn auch hier etwas rustikaler). Beim Finish der Klinge und des Griffes gibt es IMHO sonst nichts zu bemerken, es ist soweit solide gearbeitet worden.

Zur Schneide:
Gabriel hat die Mikrophase angesprochen, diese existiert und ist leicht asymetrisch geschliffen (rechts etwas mehr als links, ich würde auf ca. 70:30 tippen). Ausbrüche gab es bis dato keine.

Zur Schnitthaltigkeit:
Hier habe ich noch keine weiteren Erfahrungen, soviel habe ich bis jetzt damit ja noch nicht gearbeitet. Schärfefetischisten würden jetzt wahrscheinlich schon zum Stein der Wahl greifen, rasieren klappt mit dem Messer bis heute aber immer noch problemlos, was für mich somit auch vollkommen ausreichend ist.

Zum Arbeiten mit dem Messer:
Um die Rahmenbedingungen noch abzurunden, es wird immer auf einem Holzbrett aus Kirsche gearbeitet.
Bis jetzt habe ich leider nur fünfmal damit gekocht und dann auch nur für vier Personen. Einsatzgebiet war überwiegend Gemüse, wobei hier wiederum alles ausser Kürbis dabei war, Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter (hacken), Karotten, Tomaten, Paprika, Mangold, Gurke, Fenchel, Kartoffel, etc. Bei den Gemüsen hat sich das Messer IMHO hervorragend geschlagen, limitierendes Element im Ergebnis war stets der Messernutzer.
Sehr gefreut habe ich mich übrigens beim Einschneiden der Schwarte für einen Schweinebraten, feines einschneiden in ca. 0,5cm x 0,5cm Rauten war kein Problem! Also überhaupt kein Problem! Also so wirklich gar kein Problem!

Wie schön wenn man ein scharfes Messer hat :super:

Falls Ihr Fragen haben solltet, immer her damit, ich versuche diese zeitnah zu beantworten.

Liebe Grüße,
woka
 
Gabriel hat die Mikrophase angesprochen, diese existiert und ist leicht asymetrisch geschliffen (rechts etwas mehr als links, ich würde auf ca. 70:30 tippen).

Hallo zusammen,

ich nochmal, ich glaube ich habe das Thema mit der Mikrophase doch missverstanden. Also eine Mikrophase wie in diesem Video http://www.youtube.com/watch?v=xwnFrjiAA_8 gezeigt bzw. angesprochen, existiert nicht an dem Grand Chef Wa Gyuto. Wenn ich hier von falschen Tatsachen ausgegangen sein sollte, dann muss ich mich definitiv korrigieren.

Soweit so gut,
liebe Grüße,
woka
 
Hallo zusammen,

ich wollte jetzt nach einem guten Monat Benutzung ein kleines Update liefern.

Das Messer wurde in den letzten Wochen ca. viermal die Woche zum kochen verwendet, die bereits angeführten Eigenschaften und Eindrücke bestätigen sich.

Die von mir erwähnte Schwäche der Verarbeitung im Kehlbereich habe ich mit einer Rundfeile und anschließend mit Schleifleinen behoben, seitdem greift es sich deutlich angenehmer, der Aufwand hierfür war mit ca. zehn Minuten sehr überschaubar.

Die Schnitthaltigkeit ist aus meiner Sicht gut bis sehr gut, wenn man ein Messer gebraucht muss man damit leben, dass es irgendwann einmal an Schärfe verliert, dieser Zustand ist aber meist nur von kurzer Dauer gewesen ;)

Schärfen lässt es sich problemlos, mit ein paar Zügen auf meinen Steinen ist es sehr schnell wieder sehr scharf.
Mit der Stabilität der Schneide habe ich bis jetzt keinerlei Probleme gehabt, obwohl ich damit auch Kräuter und Nüsse gehackt habe.
Ausbrüche gibt es, auch ohne Mikrophase keine.

Zu guter Letzt hat es auch den Schwiegermuttertest bestanden, nicht nur dass meine Schwiegermutter es verwendet und für beeindruckend scharf gehalten hat, nein, sie kam auch ausgezeichnet mit der Größe zurecht. Am Ende hat es dann aber einen Punktabzug aufgrund einer kleinen, blutigen Kollision zwischen Schneide und Schwiegermutterfinger hinnehmen müssen, ich kann dem Messer da aber keinerlei Vorwürfe machen :teuflisch

Bilder gibt es diese Woche leider nichtmehr, diese werden aber spätestens über die Feiertage nachgereicht.

Liebe Grüße,
woka
 
Moin woka,

herzlichen Dank für dein Erfahrungsupdate. Solche längerfristigen Berichte sind sehr wertvoll wie ich finde.
Anscheinend bestätigt sich ja das überwiegend positive Bild des Messern :super:

Gruß, Gabriel
 
Servus,

Bilder gibt es diese Woche leider nichtmehr, diese werden aber spätestens über die Feiertage nachgereicht.

das wäre prima! Wie schlägt sich eigentlich die schwarzglänzende Hornzwinge? Wird sie durch das ständige "abgreifen" und reinigen schnell stumpf, glanzlos und zerkratzt, oder widersteht sie solchen Belastungen. Ich werde das Gefühl nicht los, das diese fein aufpolierten schwarzen Oberflächen nicht von langer Dauer sind und der Griff dadurch rasch älter und ver/gebrauchter wirkt als er eigentlich ist!

Gruß, güNef
 
Wie schlägt sich eigentlich die schwarzglänzende Hornzwinge?

Hallo güNef,

bis jetzt schlägt sich die Zwinge ganz wacker. Klar gibt es kleinere leichte Kratzer und an einer Stelle eine sehr kleine Macke (Delle), alles in allem bin ich aber sehr zufrieden damit. Stumpf ist sie nach meinem Empfinden auch noch nicht geworden.
Insgesamt ist an dieser Stelle wahrscheinlich erwähnenswert dass ich versuche auf meine Messer auf zu passen, d.h. ich habe mir schon vor längerer Zeit angewöhnt (meistens klappt das auch) das Messer immer direkt nach Gebrauch zu reinigen und wenn es weiterhin griffbereit liegen soll, das Messer auf einem ein trockenen Handtuch neben (bzw. hinter) meinem Schneidbrett abzulegen. Insofern ist die Belastung für die Zwinge und den Griff primär während des Gebrauchs vorhanden. Hierbei ergibt sich aber aus Ermangelung an festen Objekten an meiner Hand (ich trage keine Ringe und die Monsterschwielen habe ich auch nicht) dann auch keine großartige Gelegenheit für Kratzer.

Bilder kommen noch, aber halt erst irgendwann an den Feiertagen.

Liebe Grüße,
woka
 
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