güNef
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Servus,
die glücklichen Losgewinner, die sich um ein Gen/3 beworben haben und gezogen wurden um es dann kaufen zu dürfen, wurden ja an anderer Stelle gebeten etwas über diese Gen/3 zu schreiben, bzw. es mit anderen Kamon’s zu vergleichen. Da praktisch alle Messersammler, bzw. Messerfreaks im Bereich Kochmesser die ich kenne, kaum etwas detailliertes über ihre Messer schreiben, außer kurze Angaben zu Gewicht und Stahl und ein paar Bilder dazu posten, komme ich halt wie so oft dem Volksbildungsauftrag nach und schreib was dazu.😉😝
Bei diesem Serien-Kamon reichen gute Bilder die die wenigen exponierten Stellen zeigen, eigentlich aus, um die Eigenschaften dieser Bauform/Geometrie/FR zu umreißen.
Zielvorgabe des Herstellers, Teil 1:
Diese „Klinge“ als Essenz der Mitte seiner Werke,
also der Kamonsche „Durchschnitt“ quer durch sein Portfolio ohne jedes schmückende, wertige oder kostspielige Beiwerk, das er sonst abliefert, bis hin zu seinen Kochmesserkunstwerken die in Vitrinen bestaunt werden können.
Also eine geschmiedete Klinge aus 5mm flachen AU (ApexUltra) Stahl (zur Zeit wohl „der“ Kochmesserstahl in Summe seiner Eigenschaften schlechthin ) zum Erl hin auf über 9mm hochgestaucht. Keine HK, kein Hook, dafür Hammerschlag an den Flanken und eine Bauhöhe von 60mm bei einer Klingenlänge von 230mm. Gewicht so um 250 Gramm. Sowohl die Höhe wie auch die Schneidenlänge, sind die goldene Mitte an Abmessungen für ein universelles Kochmesser, nicht zu kurz, nicht zu lang, nicht zu niedrig, sollte es sein. Die Schneide ist durchgehend nagelgängig, die Spitze zwiebelfein und dort wo Substanz vorhanden ist wird’s ballig, wo keine mehr, flacher. Das Profil ist rund genug zum Wiegen und flach genug für einen Power-cut/choppen. FR ist der Geometrie angemessen, weder besonders gut noch besonders schlecht. Der Schnitt hingegen das was man von einem Kamon erwartet, leicht und stabil genug.
Zielvorgabe des Herstellers, Teil 2:
Kostenreduktion bis zu „Reduce to the max“
Der konische ausgeformte Griff ist aus P.O.M. und nur exakt in den Erl gesteckt/verkeilt, ohne fixe Verbindung, daher mit mitgeliefertem Link ( Video-Anleitung ) leicht zu entfernen, abzunehmen, auszutauschen. Somit entfällt ein sehr kostenintensiver Teil, der nur seinen Custom’s vorbehalten ist, die aufwendige Griffanfertigung, sowohl von den Materialien, wie auch der unverkennbaren Machart mit verschraubten Monturen aus edelsten Materialien in oft aufwendigem Finish. Dass kostet Zeit und Zeit kostet Geld. Das alles fällt hier flach, die Kunden bekommen eigentlich als Herzstück eine geschmiedete Kamon-Klinge mit doppelseitig geschlagener Schmiedemarke und Anlauffarben am Erl, genau wie seine Custom’s. Der einfache, vielleicht auch billig/hässliche wirkende Griff ( je nach Sichtweise ) funktioniert tadellos und ist neutral als schmucklos zu bewerten, aber haptisch ohne Tadel, unempfindlich und distinguiert schwarz, wenn man so will.
Gibt es etwas hervorzuheben?
Ja, das ist der fett gestauchte Erl von über 9mm Stärke unmittelbar vor dem Griff, der sich in einem kurz gezogen und schnell dünner werdenden Taper auflöst. Schwerpunkt und Handlage im Pinch-Grip ist sensationell, sollte aber nicht weiter verwundern, wenn die Hand eine solche Auflage vorfindet.
Hat Ben Kamon seine Vorgaben erreicht/erfüllt?
Die Frage ist aus meiner Sicht und die einiger anderen Besitzer die ich kenne, mit einem eindeutigem Ja zu beantworten. Das Messer liegt weit unter seinen üblichen Marktpreisen und die ersten Exemplare mit anderem Griff wurden schon gesichtet. Es ist ein auf die reine Funktion reduziertes Kochmesser von Ben Kamon und hat somit auch seinen Reiz.
Leider treiben schon jetzt ein paar Reseller den Preis hoch, einige Gen/3 werden bereits um 800,- bis 1000,- zum Verkauf angeboten.
Ein paar Worte noch zu einem Vergleich mit einem hochgezüchteten FR-Kamon mit exzellent leichtem Schnitt und einem sehr wuchtigen + konvexen „Mehrzonengyuto“ von Jäger-Knives:
Der Vergleich an sich erscheint mir sinnlos, da die jeweilige Wirkung der einzelnen Messer auf einer individuellem Vorliebe gründet, die nur sehr schwer auf andere übertragbar ist, daher auch das Kamonsche „Serienkonzept“ der goldenen Mitte, oder wenn man so will der gelungenen Durchschnitt. Das wäre in etwa mit dem Bild vergleichbar das mein DHK/HK-Kamon einem Rennwagen gleicht und mein Jäger einem Power-Tracker. Das Gen/3 ist ein Golf mit technischer Vollausstattung aber ohne Sonderwünsche, wenn man so will. Mein Custom-Kamon kann sowohl FR durch geometrische Kniffe, wie auch einen leichten Schnitt und das sehr ausgewogen. Das Jäger verzichtet auf jede HK/Hook/Abscherkante und bläht die Flanken auf um das Schnittgut abzudrängen, schafft aber an der Spitze noch einen feinen Zwiebelschnitt.
Die Gen/3 Charakteristik ist gemäßigter was die ballige Wucht betrifft, macht aber keinen Kompromiss in Sachen Schneidfähigkeit, daher ist der FR guter konzeptioneller Durchschnitt, nicht mehr und nicht weniger. Da ich keines der Gen/1 und Gen/2, beide ohne Taper aber mit DHK/Stockremoval mehr zum direkten Vergleich heranziehen kann und mir mein Gedächtnis einen Streich spielen kann, kann ich dazu leider nichts mehr beitragen.
Gruß, güNef
die glücklichen Losgewinner, die sich um ein Gen/3 beworben haben und gezogen wurden um es dann kaufen zu dürfen, wurden ja an anderer Stelle gebeten etwas über diese Gen/3 zu schreiben, bzw. es mit anderen Kamon’s zu vergleichen. Da praktisch alle Messersammler, bzw. Messerfreaks im Bereich Kochmesser die ich kenne, kaum etwas detailliertes über ihre Messer schreiben, außer kurze Angaben zu Gewicht und Stahl und ein paar Bilder dazu posten, komme ich halt wie so oft dem Volksbildungsauftrag nach und schreib was dazu.😉😝
Bei diesem Serien-Kamon reichen gute Bilder die die wenigen exponierten Stellen zeigen, eigentlich aus, um die Eigenschaften dieser Bauform/Geometrie/FR zu umreißen.
Zielvorgabe des Herstellers, Teil 1:
Diese „Klinge“ als Essenz der Mitte seiner Werke,
also der Kamonsche „Durchschnitt“ quer durch sein Portfolio ohne jedes schmückende, wertige oder kostspielige Beiwerk, das er sonst abliefert, bis hin zu seinen Kochmesserkunstwerken die in Vitrinen bestaunt werden können.
Also eine geschmiedete Klinge aus 5mm flachen AU (ApexUltra) Stahl (zur Zeit wohl „der“ Kochmesserstahl in Summe seiner Eigenschaften schlechthin ) zum Erl hin auf über 9mm hochgestaucht. Keine HK, kein Hook, dafür Hammerschlag an den Flanken und eine Bauhöhe von 60mm bei einer Klingenlänge von 230mm. Gewicht so um 250 Gramm. Sowohl die Höhe wie auch die Schneidenlänge, sind die goldene Mitte an Abmessungen für ein universelles Kochmesser, nicht zu kurz, nicht zu lang, nicht zu niedrig, sollte es sein. Die Schneide ist durchgehend nagelgängig, die Spitze zwiebelfein und dort wo Substanz vorhanden ist wird’s ballig, wo keine mehr, flacher. Das Profil ist rund genug zum Wiegen und flach genug für einen Power-cut/choppen. FR ist der Geometrie angemessen, weder besonders gut noch besonders schlecht. Der Schnitt hingegen das was man von einem Kamon erwartet, leicht und stabil genug.
Zielvorgabe des Herstellers, Teil 2:
Kostenreduktion bis zu „Reduce to the max“
Der konische ausgeformte Griff ist aus P.O.M. und nur exakt in den Erl gesteckt/verkeilt, ohne fixe Verbindung, daher mit mitgeliefertem Link ( Video-Anleitung ) leicht zu entfernen, abzunehmen, auszutauschen. Somit entfällt ein sehr kostenintensiver Teil, der nur seinen Custom’s vorbehalten ist, die aufwendige Griffanfertigung, sowohl von den Materialien, wie auch der unverkennbaren Machart mit verschraubten Monturen aus edelsten Materialien in oft aufwendigem Finish. Dass kostet Zeit und Zeit kostet Geld. Das alles fällt hier flach, die Kunden bekommen eigentlich als Herzstück eine geschmiedete Kamon-Klinge mit doppelseitig geschlagener Schmiedemarke und Anlauffarben am Erl, genau wie seine Custom’s. Der einfache, vielleicht auch billig/hässliche wirkende Griff ( je nach Sichtweise ) funktioniert tadellos und ist neutral als schmucklos zu bewerten, aber haptisch ohne Tadel, unempfindlich und distinguiert schwarz, wenn man so will.
Gibt es etwas hervorzuheben?
Ja, das ist der fett gestauchte Erl von über 9mm Stärke unmittelbar vor dem Griff, der sich in einem kurz gezogen und schnell dünner werdenden Taper auflöst. Schwerpunkt und Handlage im Pinch-Grip ist sensationell, sollte aber nicht weiter verwundern, wenn die Hand eine solche Auflage vorfindet.
Hat Ben Kamon seine Vorgaben erreicht/erfüllt?
Die Frage ist aus meiner Sicht und die einiger anderen Besitzer die ich kenne, mit einem eindeutigem Ja zu beantworten. Das Messer liegt weit unter seinen üblichen Marktpreisen und die ersten Exemplare mit anderem Griff wurden schon gesichtet. Es ist ein auf die reine Funktion reduziertes Kochmesser von Ben Kamon und hat somit auch seinen Reiz.
Leider treiben schon jetzt ein paar Reseller den Preis hoch, einige Gen/3 werden bereits um 800,- bis 1000,- zum Verkauf angeboten.
Ein paar Worte noch zu einem Vergleich mit einem hochgezüchteten FR-Kamon mit exzellent leichtem Schnitt und einem sehr wuchtigen + konvexen „Mehrzonengyuto“ von Jäger-Knives:
Der Vergleich an sich erscheint mir sinnlos, da die jeweilige Wirkung der einzelnen Messer auf einer individuellem Vorliebe gründet, die nur sehr schwer auf andere übertragbar ist, daher auch das Kamonsche „Serienkonzept“ der goldenen Mitte, oder wenn man so will der gelungenen Durchschnitt. Das wäre in etwa mit dem Bild vergleichbar das mein DHK/HK-Kamon einem Rennwagen gleicht und mein Jäger einem Power-Tracker. Das Gen/3 ist ein Golf mit technischer Vollausstattung aber ohne Sonderwünsche, wenn man so will. Mein Custom-Kamon kann sowohl FR durch geometrische Kniffe, wie auch einen leichten Schnitt und das sehr ausgewogen. Das Jäger verzichtet auf jede HK/Hook/Abscherkante und bläht die Flanken auf um das Schnittgut abzudrängen, schafft aber an der Spitze noch einen feinen Zwiebelschnitt.
Die Gen/3 Charakteristik ist gemäßigter was die ballige Wucht betrifft, macht aber keinen Kompromiss in Sachen Schneidfähigkeit, daher ist der FR guter konzeptioneller Durchschnitt, nicht mehr und nicht weniger. Da ich keines der Gen/1 und Gen/2, beide ohne Taper aber mit DHK/Stockremoval mehr zum direkten Vergleich heranziehen kann und mir mein Gedächtnis einen Streich spielen kann, kann ich dazu leider nichts mehr beitragen.
Gruß, güNef