WISCHI
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Hallo, Leute,
weil ich gefragt wurde und den Scheepersbuild-Thread von @güNef nicht noch weiter ins OT schubsen wollte, stelle ich hier ganz kurz meine Trilogie von Simon Herde vor:
Simon Herde ist ein junger Messermacher, den ich verfolge, seit er 16 Jahre alt ist, jetzt ist er wohl 18 oder 19, ich weiß es nicht genau. Mich hat von Anfang an sein Stil fasziniert, dieser cleane Look bei unglaublich sauberer Verarbeitung und toller balliger Geometrie ist genau das, was mir optisch gefällt. Ich brauche kein Bling Bling, keinen fancy Damast oder schräge Spacer im Griff (die Phase hatte ich mal), ich wollte ein Messer, das dem Kenner ein Lächeln auf die Lippen zaubert, dabei dennoch eine Art von Understatement ausstrahlt. Da gab es für mich keinen besseren Macher als Simon, und in einem ersten Schritt habe ich bei ihm ein 20cm Gyuto für meine Frau bestellt, dem ist in weiterer Folge ein 24cm Gyuto und ein 13cm Petty gefolgt.
Ich bevorzuge gut wetzbare rostfreie Stähle, so ist meine Wahl auf meinen Lieblingsstahl 14C28N gefallen. Ich weiß, dass Simon bei Uwe Mattern (suntravel) härten lässt, für alle die es nicht wissen, Uwe ist der Typ, der meinen Griechen gemacht hat
Beim Griff war mir wichtig, dass dieser aus einem Stück Holz hergestellt wird, das unterstreicht meiner Meinung nach die schlichte Elleganz der Messer (Messer mit Zwingen und Spacern habe ich außerdem schon genug).
Hier mal ein paar Impressionen, die verdeutlichen, mit welchem Handwerkskünstler wir es hier zu tun haben:
Zur Performance hab ich bereits im anderen Thread erwähnt, dass Simon bewusst ein grobes Querfinish vom Bandschleifer anbringt, weil das in Kombination mit der ausgesprochen fein abgestimmten Balligkeit ein leichtes Schneidgefühl bei sehr guter Schnittgutfreisetzung ermöglicht - sagt sich so leicht, ist aber höchste Messermacherkunst. Die Griffform ist sicherlich ungewöhnlich, greift sich aber sowohl im Pinch Grip als auch im Hammergriff sehr angenehm, je nachdem befinden sich 2 Finger im hinteren Bereich des Griffs (Hammergriff) oder der hintere Griffbereich bleibt komplett frei (Pinch Grip).
Ich habe übrigens bei meiner Bestellung anders als z.B. beim Griechen bewusst auf Extreme verzichtet und heraus gekommen sind Küchenmesser, die in keiner Kategorie an der Spitze liegen (Ausnahme fit&finish) aber in Summe ihrer Eigenschaften kaum zu schlagen sind.
Leider ist es wie so oft bei guten europäischen Messermachern: Sie haben aktuell ihre Bücher geschlossen. Wer irgendwann die Möglichkeit hat, an eines von Simon Herdes Messern zu kommen, sollte nicht zögern, sondern zuschlagen.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Eindruck der Messer vermitteln, Fragen beantworte ich natürlich gerne.
Greez,
WISCHI
weil ich gefragt wurde und den Scheepersbuild-Thread von @güNef nicht noch weiter ins OT schubsen wollte, stelle ich hier ganz kurz meine Trilogie von Simon Herde vor:

Simon Herde ist ein junger Messermacher, den ich verfolge, seit er 16 Jahre alt ist, jetzt ist er wohl 18 oder 19, ich weiß es nicht genau. Mich hat von Anfang an sein Stil fasziniert, dieser cleane Look bei unglaublich sauberer Verarbeitung und toller balliger Geometrie ist genau das, was mir optisch gefällt. Ich brauche kein Bling Bling, keinen fancy Damast oder schräge Spacer im Griff (die Phase hatte ich mal), ich wollte ein Messer, das dem Kenner ein Lächeln auf die Lippen zaubert, dabei dennoch eine Art von Understatement ausstrahlt. Da gab es für mich keinen besseren Macher als Simon, und in einem ersten Schritt habe ich bei ihm ein 20cm Gyuto für meine Frau bestellt, dem ist in weiterer Folge ein 24cm Gyuto und ein 13cm Petty gefolgt.
Ich bevorzuge gut wetzbare rostfreie Stähle, so ist meine Wahl auf meinen Lieblingsstahl 14C28N gefallen. Ich weiß, dass Simon bei Uwe Mattern (suntravel) härten lässt, für alle die es nicht wissen, Uwe ist der Typ, der meinen Griechen gemacht hat
Hier mal ein paar Impressionen, die verdeutlichen, mit welchem Handwerkskünstler wir es hier zu tun haben:



Zur Performance hab ich bereits im anderen Thread erwähnt, dass Simon bewusst ein grobes Querfinish vom Bandschleifer anbringt, weil das in Kombination mit der ausgesprochen fein abgestimmten Balligkeit ein leichtes Schneidgefühl bei sehr guter Schnittgutfreisetzung ermöglicht - sagt sich so leicht, ist aber höchste Messermacherkunst. Die Griffform ist sicherlich ungewöhnlich, greift sich aber sowohl im Pinch Grip als auch im Hammergriff sehr angenehm, je nachdem befinden sich 2 Finger im hinteren Bereich des Griffs (Hammergriff) oder der hintere Griffbereich bleibt komplett frei (Pinch Grip).
Ich habe übrigens bei meiner Bestellung anders als z.B. beim Griechen bewusst auf Extreme verzichtet und heraus gekommen sind Küchenmesser, die in keiner Kategorie an der Spitze liegen (Ausnahme fit&finish) aber in Summe ihrer Eigenschaften kaum zu schlagen sind.
Leider ist es wie so oft bei guten europäischen Messermachern: Sie haben aktuell ihre Bücher geschlossen. Wer irgendwann die Möglichkeit hat, an eines von Simon Herdes Messern zu kommen, sollte nicht zögern, sondern zuschlagen.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Eindruck der Messer vermitteln, Fragen beantworte ich natürlich gerne.
Greez,
WISCHI