Kydex - noch eine Anfaengerfrage

Non Sequitur

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So, nachdem ich mich von der Idee mit der Stichsaege verabschiedet und eine Laubsaege eingekauft habe, habe ich gleich noch ein paar Fragen.

Wenn man die verschiedenen Threads und Jens Ansoes "Kydex Tutorial" anschaut, gibt es zwei Moeglichkeiten, sich eine Kydexscheide zu machen. Die erste sieht so aus, dass man mit einem Stueck Kydex arbeitet, dass man um das Messer herumlegt. Bei der zweiten werden zwei Stuecke Kydex verwendet, die quasi als "Sandwich" fungieren.

Die Frage, die ich mir stellt, ist, welche Methode fuer einen blutigen Anfaenger wie mich besser geeignet ist, um ein wenigstens einigermassen ordentliches Ergebnis zu bekommen.

Und noch eine Frage: Grundsaetzlich braucht man fuer die Kydexpresse ja Schaumstoff auf beiden Seiten, also oben und unten. Es gibt aber offenbar auch die Moeglichkeit, speziell bei flachen Messern den Schaumstoff unten wegzulassen, wodurch sich eine andere Scheidenform ergibt. Auch hier wuerde mich interessieren, welche Methode die "einfachere" ist.

Was die Kydexpresse angeht: Waere es angesichts der recht kurzen Abkuehlzeit prinzipiell auch moeglich, auf die Schraubzwingen zu verzichten, und die Presse mit dem Koepergewicht zusammenzudruecken? Ich kann meine Schraubzwingen gerade nicht finden ... :glgl:

Ich weiss wohl, dass ich das alles selbst durch trial and error rausbekommen kann, bin aber momentan durch den Job so genervt, dass ich mir unnoetigen Hobbyfrust ersparen moechte.

Hermann
 
Hi Herrmann,

bei meiner Kydexpresse hab ich die Schaumstoffdicke variiert, dh. auf der eine Seite der Presse hab ich zwei Lagen Isomatte weniger
die Schraubzwingen spar ich mir auch, bei 90 Kg Körpergewicht reicht die Masse zum draufstellen ;-)

ob das Kydex umgelegt oder zwei einzelne Platten genommen werden, hängt auch vom Messer ab
beim richtig grossen Messer würd ich eher zur "zwei Platten" Methode tendieren
 
kanji schrieb:
bei meiner Kydexpresse hab ich die Schaumstoffdicke variiert, dh. auf der eine Seite der Presse hab ich zwei Lagen Isomatte weniger. die Schraubzwingen spar ich mir auch, bei 90 Kg Körpergewicht reicht die Masse zum draufstellen ;-)

Prima, dann muss ich ja nicht noch suchen gehen. Deine 90 kg toppe ich noch knapp ... :D

Das Messer ist klein und flach, also werde ich das mal mit einem Stueck Kydex und "Drumlegen" probieren. Wie breit sollte der Ueberstand eigentlich so sein, im Jens AnsoesTutorial sehen mir die Raender, die dann abgeschnitten werden, sehr breit aus?

Hermann
 
Der grösste Fehler, den Du machen kannst, ist zu knickerig zu sein.
Und das gilt nicht nur für's Kydexen.
Was meinst Du wieviele "Reste" ich hier herumliegen habe.
Pins, Griffschalen, Kydex,...
 
Fenrir schrieb:
Der grösste Fehler, den Du machen kannst, ist zu knickerig zu sein.
Und das gilt nicht nur für's Kydexen.
Was meinst Du wieviele "Reste" ich hier herumliegen habe.
Pins, Griffschalen, Kydex,...

Absolut, nix ist so ärgerlich wie ein sauber zugeschnittenes Stück Kydex, dem dann ein cm irgendwo fehlt. Ich hab die Erfahrung auch schon mehr als einmal gemacht, und insgesamt sicher zwei komplette Platten verschwendet. Das passiert mit jetzt nur noch, wenn ich versuche aus nem Reststück irgendwas brauchbares zu machen.
Da fällt mir ein, ich hab heute das letzte Stück verbraucht... Kaaaanjiiiiiii :D

Chrisse
 
Ich habe selbst 130 kg Pressgewicht, finde aber eine Schraubstock als Presshilfe
ganz angenehm.
Grüße
bwe
 
Ich hole den Thread nochmal hoch, ich habe noch ein kurze Frage, bevor ich mich an meine erste (und vermutlich auch einzige :D) Kydexscheide wage:
Wie wirken sich bei der Presse statt Isomatte normale Schaumstoffeinlagen ,40mm dick, aus? Das sind solche billigen Abschnitte aus dem Baumarkt für nen Euro oder zwei, die fürs Polstern von Stühlen usw. benutzt werden. Ändert sich dann was an der Kontur von der Kydexscheide oder ist das eigentlich egal? Isomatte hab ich auch noch liegen, daran solls nicht scheitern :D
Sebastian
 
Hallo,

ich könnt mir vorstellen das dieser Schaumstofff nicht fest genug zum Pressen ist.
Auf einen Versuch käme es an, wenns nichts wird kann man das Kydex problemlos erneut erhitzen.
 
Ah, okay, dann probiere ich das aus. Von dem Schaumstoff schmilzt dabei hoffentlich nichts ab und klebt nachher am Kydex?
Dann startet der Versuch nämlich morgen mal :D
Übrigends, Kanji, du hast Post ;)
Sebastian
 
So, ichhatte zu Anfang die Form toll drin, leider (kleines Stück für kleines Messer) etwas ausserhalb der Mitte eingepresst... deshlab dachte ich mir, korrigiere das doch mal, das erste Mal pressen war ja auch ganz eifach. Ich bin jetzt beim 8. Versuch oder so... Grob vorgepresst und dann ab in die Presse, hart zugedreht, ab in den Ofen... leider kommt die Form nicht mehr so schön raus wie am Anfang. Kann es sein, dass sich die 'Elastizität' des Kydex mit jedem Erwärmen etwas verringert oder so?
Sebastian
 
Hallo,


also 130° C - 150° C sollten reichen.
Sonst wird das Kydex Stellenweise etwas "glänzend".
 
Danke für die schnellen Antworten...
150 Grad war Maximum, ganz knapp drüber testweise, nichts hat geglänzt ;)
Leider verrutschte das 'klappen und dann pressen' andauernd, weshalb ich das in der Methode vorgepresst hatte, um nachher n Ruhe alles einspannen zu können. So kann ich durch sorgfältige Vorbereitung (hoffentlich) das Ergebnis beeinflussen. Naja, hat bisher auch nicht geklappt, in 30 Minuten weiss ich, ob der für heute letzte Versuch das gewünschte Ergebnis bringt...

Kann man nicht irgendwas an dem Schaumstoff verändern? Ich habe schon den Messerumriss aus Isomatte ausgeschnitten... dann 2 Lagen ausgeschnittene Matte genau um das eingesteckte (noch nicht gehärtete) Ganzstahlmesser gelegt, darauf 2 Lagen normal, gepresst und ab in den Ofen. Hat leider nur ein schlechtes Ergebnis gebracht... Und ausserdem ist die Isomatte weggeschmolzen :irre: klebte an den Holzplatten und dem untergelegten Papier (habe einseitigen Schliff und deshalb nur eine Seite mit Matten), aber glücklicherweise nicht am Kydex.

Hat noch eine Tips, wie ich die Form besser rauskriege?

Naja, ich denke, ich bastel mir diese Scheide noch hin, und dann ist für mich Schluss mit dem Thema Kydex. Jedenfalls vorerst.
 
Zuletzt bearbeitet:
aeh, mit handschuhen habe ich kein gefuehl,
udn kann deshalb nicht fein genug modellieren?

Also mal ehrlich, ich würde ja nicht fragen, wenns so enfach wäre... Ich kann halt ohne Handschueh das Zeug nicht ordentlich anfassen, und mit Handschuhen habe ich garkein Gefühl mehr... Ich bin aufs Pressen angewiesen, und dabei verrutscht das gerne mal...
Naja, ich mach ein paar Minuten die Presse auf, mal sehen wie es geworden ist...
Habe übrigends keinen Heißluftfön, sondern nur einen Backofen... leider!


Edit: So, grade die Presse aufgemacht, und das ergebnis kann sich sehen lassen, gestochen scharfe Konturen, mindestens so gut wie beim ersten Durchgang! Ich bin sehr zufrieden!
Warum jetzt und vorher nicht? Tja, ichhabe diesmal die beiden Schraubzwingen seitlich angesetzt, genau da hin, wo die Klinge nichtmehr ist, sodass die Konturen besser gepresst werden. Soweit war es meien Überlegung, ob es daran lag kann ich nicht sagen, fest steht nur, dass es mit dieser Methode besser geklappt hat.
Ziemlich warm noch, die ganze Chose, aber das Ergebnis finde ich gut udn werde es so lassen. Jetzt noch Nieten rein und Konturen schleifen und dann bin ich mit dem Thema durch ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Du machst das Kydex heiß, legst das Messer drauf, klappst es um und dann ab in die Presse. Dann darf es abkühlen.

Es reichen ganz dünne Handschuhe, um dir genug Zeit zum Einrichten des Messers zu verschaffen.

Ein weiterer Trick ist , zuerst nur den Klingenbereich zu pressen (also den Griff aus der Presse rausstehen zu lassen) und den Griff erst später abzuformen.

Die Presse gehört nicht in den Ofen!!
 
dumme frage - zugegeben - aber indem man kydex in kochendes wasser lägt, erreicht man nicht die benötigte temperatur zur verformung von kydex oder? wasser siedet ja bei 100°, deshalb wird es im kochenden wasser nicht unbedingt wärmer werden und 100° reichen noch nich aus oder?
hab leider weder ofen noch heißluftfön...
 
Hallo,


also 100°C reichen meines Wissens nach nicht aus. Damit wird das Kydex zwar "weich" jedoch noch nicht wirklich formbar.
 
Hallo,

also ich habe letztes Wochenende auch mein erste Kydex (dank kanji ;-) ) gebaut.

Am besten klappt es wirklich das Kydex im Backofen zu erhitzen oder mit einem Heißluftfön. Im Ofen hatte ich zum Schluß ca. um 160°C eingestellt. Das Kydex wurde angenehm formbar ohne das sich die dieses schon irgendwie verzog oder Blasen entstanden.

Für das Nachformen zb. der Kanten im Einschubbereich ist einfach ein Heißluftfön optimal.

Die Geruchentwicklung durch erhitzen des Kydex im Backofen hielt sich auch in Grenzen (weit nicht so schlimm wie man erwartet hätte).

Wasserbad halte ich auch nicht für optimal bzw. um das Kydex überhaupt gut formbar zu bekommen.

gruß
Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:
mmmh schade. das wäre eine einfache und geruchsneutrale möglichkeit gewesen. vielleicht find ich ja eine flüssigkeit mit höherer siedetemperatur (öl z.b.) *g*
 
das wäre eine einfache und geruchsneutrale möglichkeit gewesen. vielleicht find ich ja eine flüssigkeit mit höherer siedetemperatur (öl z.b.) *g*

Ich denke, da machst du dir das Leben nur unnötig schwer.

Die Geruchsbelästigung empfand ich als nur minmal und es hatte sich auch niemand beschwert.

Probiers es einfach mal aus. Ansonsten funktioniert auch ein kleiner Sandwichofen sehr gut (siehe Peter Atwood). Den kann man sich auch problemlos in die Garage oder Werkstatt stellen. Oder einen Heißluftfön. Im Baumarkt auch schon für ein paar Euro zu bekommen.
 
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