Laminatklinge schmieden!

Rostige Klinge

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Hallo Messerfreunde!!
Möchte eine Laminatklinge aus folgenden Materialien feuerschweißen
(schmieden) Mittel ,Schneidlage aus Gattersägeblatt,1 Lage Kupfer2..Lage,Messing und die Außenlage aus V2a
Frage 1 an die Experten:Ist es technisch (in der Kohlenesse) möglich?
Frage 2 wenn ja, könnte ich mir vorstellen wie bei der Mokume Herstellung mit verschraubten Stahlplatten zu arbeiten??
Inspiriert ,zu diesem Materialmix hat mich ein japanisches Messer im
Katalog der Fa. Dick.
Danke im voraus für Ratschläge und Tips!!
Gruß aus Niederbayern:steirer:
Rostige Klinge
 
.....
Möchte eine Laminatklinge aus folgenden Materialien feuerschweißen
(schmieden): Mittel-/Schneidlage aus Gattersägeblatt, 1. Lage Kupfer, 2. Lage Messing und die Außenlage aus V2A. ......
Welchen vernünftigen Grund könnte es geben, so etwas zu machen? Beim Thema 'Dekoration' zählt natürlich der individuelle Geschmack, aber technisch wäre das aus meiner Sicht wenig sinnvoll. Kupfer ist ein Stahlschädling, bei Schweißtemperatur des Stahls geriete es ebenso wie das Messing womöglich teilweise ins Gefüge. Zudem sind die Schmelztemperaturen der Werkstoffe so weit auseinander, dass es zwischen den Buntmetallen und dem Stahl eher zu einer Hartverlötung kommt. Natürlich könnte man Kupfer oberflächlich aufschmelzen, aber die schichtweise Verbindung mit weiteren Werkstoffen wäre dann eine Verlötung.

Das VA - dazu gibt es hier im Forum einiges zu lesen - lässt sich wegen seines Chromgehalts nur unter Sauerstoffabschluss mit dem Stahl verbinden, auf das Messing bekämst Du es vermutlich - wenn überhaupt - nur mit einem speziellen Lot.

Technisch kann man heute mit dem Einsatz umfassender Kenntnis und entsprechendem Gerät fast alles machen, aber ob Kosten und Aufwand in einem günstigen Verhältnis stehen, möchte ich für diesen Fall verneinen.

In Deiner heimischen Kohlenesse wird es jedenfalls schwierig, es sei denn, Du wärest ein Hartlötexperte. Klassisch mit Hammer und Amboss bringt man diese Metallkombination nach meiner Kenntnis jedenfalls nicht zusammen. Ob es mit einer Schraubenpresse möglich ist, wird Dir Ulrich Gerfin erklären; ich vermute, dass der rostfreie Stahl sich ohne Lot nicht verbinden wird.

Wenn es Dir wichtig ist, den Materialmix genau so herzustellen, dann empfehle ich Dir das Sprengschweißen. Das klappt!

Gruß

sanjuro
 
So eine Kompi schwebt mir schon lange vor und sie ist machbar :D
Pack das ganze in ein Vierkantrohr das an beiden Seiten verschlossen werden kann, bring das ganze langsam auf entsprechende Temperatur und klopf vorsichtig zusammen, wiederhole nach bedarf.
Benutze Tipex um das Rohr innen damit zu bestreichen damit es nicht am Rest hängen bleibt oder schleife es hinterher ab.
Schau mal auf diese diese Seite Ariel Salavarria macht Urre Sachen mit Rostfrei und Kupfer/Messing usw...

http://www.aescustomknives.com/index.htm


Zeig deine Erlebnisse, bin schon gespannt :super:
 
So wie Hugh es beschreibt, ist es technisch machbar.
Wenn man mit metallisch blanken Blechen arbeitet, braucht man von der Gattersäge nicht einmal die Verchromung herunterzuschleifen.

Der Sinn ist mir nicht ganz klar.

W e n n man das will, kann man auch gleich Mokumebilder auf einen ordentlichen Stahl hartlöten.
Die Sache würde noch leichter funktionieren, wenn man zwischen die einzelnen Bleche noch eine Silberfolie einlegen würde. Silber ist ein vorzügliches Lot und würde alle Materialien verbinden.
Wenn man die Silberschicht dick genug macht, hat man auch gleich einen Indikator für die richtige Härtetemperatur. Die üblichen Silberlegierungen schmelzen nämlich nicht wie Reinsilber bei 963 Grad, sondern so ab etwa 750 Grad. Wenn also das Silber aus dem Paket ausschmilzt, ist die richtige Härtetemperatur für C-Stähle erreicht.

Es geht natürlich auch einfacher und billiger.

Das Paket müßte zweckmäßigerweise auch gleich die gewünschte Enddicke haben. Schmieden würde sich ein solcher Verbund nicht besonders gut, da wegen der sehr unterschiedlichen Warmfestigkeit der einzelnen Metalle mit Abschereffekten zu rechnen wäre.

Mit einer ausreichend starken Presse, ließe sich aber auch das bewältigen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Joo ich mein Tippex wurde in einigen Us Foren als sehr gut für diesen Zweck empfohlen.
Bei der Temperatur musst du experimentieren da kann ich nix zu sagen, aber wenn du es lange genug im unteren Bereich, so 1000C, hälst dann denk ich mal müsste es klappen. Ariel beschreibt dass eigendlich auf seiner Seite sehr Gut. Er verschweißt ja für seinen Schmuck auch Messing und V2A also machbar ist es :super: ich drück dir die Daumen und zeig was du hergestellt hast.
 
Die Methode mit dem Vierkantrohr ist gut, die Idee auf 1000 Grad zu gehen, bei der angesprochenen Kombination weniger. Messing schmilzt bei ca 870 Grad und würde sich im Rohr verteilen. Das wäre nicht schlimm, weil man dadurch die Gewißheit hätte, daß es als Lot alle Teile umflossen hätte.
Auf das mit flüssigem Messing gefüllte Rohr möchte ich aber nicht mit dem Hammer draufhauen, höchstens wenn man weiß, wo die schwache Stelle des Rohrverschlusses ist und man das flüssige Metall gezielt auf unsympathische Zeitgenossen spritzen will.
Darf man das ?

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Ja daran hab ich auch schon gedacht, hätte dazu sagen müssen dass man dann das traufrumklopfen lässt :steirer:
Ich hab schon Klingen gesehen die wahrscheinlich nur im Feuer hergestellt wurden
http://www.valiantco.com/
allerdings nur Nickel und Kupfer, ich bilde mir aber ein dass auch schon Kupfer und Messing dabei waren.
Wenn der Link nicht funktioniert dann unter KUJANG PAMOR schauen.
Vor sehr sehr langer Zeit hab ich mal in einem Buch in der Bücherei eine Speerspitze gesehen die von den Wikingern ebenfalls mit Kupfer im Damast/Makume im Kern geschmiedet wurde.
Ist also auch bei uns nichts neues.
 
Was wohl funktionieren würde:
Eine Art Mokume-Paket mit Schneidlage.
Als Buntmetalle würde ich Kupfer und Shakudo empfehlen, da beide erst bei ~1050°C anfangen zu schmelzen. Und du somit die Klinge mit weniger Problemen härten kannst.

Nach dem Brennen des Pakets würde ich aber keine großartigen Umformarbeiten bis auf den Kern machen, sondern nur Muster einfräsen und glattwalzen.

Alternativ könnte man auch einen Damast tiefätzen, Borax aufschmelzen und Messingpulver aufstreuen. Wer's mag:rolleyes:

Ciao Sven
 
Auf das mit flüssigem Messing gefüllte Rohr möchte ich aber nicht mit dem Hammer draufhauen, höchstens wenn man weiß, wo die schwache Stelle des Rohrverschlusses ist und man das flüssige Metall gezielt auf unsympathische Zeitgenossen spritzen will.

Darf man das ?

Freundliche Grüße

U. Gerfin

Nachdem ich grade vom Einkaufen nach Hause komme und sowohl auf dem Weg dorthin als auch zurück vor lauter "Idioten und Ehebrecher" im Straßenverkehr dermaßen genervt bin, bin ich geneigt leise "JAAAAA!!!" zu schreien !

gruß, rüben
 
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