Lansky Sharpener komisches Ergebnis

DaDavid

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Guten Tag verehrtes Forum.
Ich hab da eine Frage zum Lansky Sharpener System.
Ein etwas runter gemachtes Ryback GP bedurfte aufgrund Ausbrüchen einen neue Schneide.
Also dachte ich mir, versuchst mal mit dem Lansky.
Super fett viel Arbeit, ok, hätte ich vielleicht einfacher dem Profi gegeben, aber ok, war ja auch lustig :)

Aber das Ergebnis verwirrt mich etwas.
Mitte "steil" vorne und hinten "flach" ich hoffe das Bild macht klar was ich meine.
Nun zur Frage:
Ist das normal oder hab ich n Fehler in der Anwendung?

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Hallo,
wie hast du denn beim Schleifen geführt?
Vom Klingenrücken zur Schneide oder wie ein Scheibenwischer
an der Schneide entlang?
Wenn du an der Schneide entlang schleifst, würde jeweils an der
Spitze und am Ende der Schleifkörper mit mehr Fläche auf der Klinge
aufliegen...daran könnte es vielleicht liegen.

Gruß
Tino
 
(...)
Ist das normal oder hab ich n Fehler in der Anwendung?

Es ist zwar nicht normal aber es muss nicht auf einen Fehler in der Bedienung des Systems hinweisen. Ich gehe davon aus, dass du das System mit der Klemme benutzt. Seit über zwei Jahren benutze ich das Lansky De Luxe mit zwei nachgekauften Diamantsteinen (mittel und grob) und möchte mal behaupten, dass ich einen gewissen Experten-Level erreicht habe - ohne mich jedoch zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen ;)

Das Problem, was du beschreibst deutet eher auf einen geometrisch nicht ganz korrekten Anschliff des Messers hin (genauer: der Spiegel-Flächen. Ich meine, sie heißen so...:confused:). Ich gehe davon aus, dass dein Ryback in dem gezeigten Bereich einfach zu dünn ausgeschliffen wurde, was die schmalere Fase erklärt. Andere Möglichkeit: Der Anschliff der Schneide war ab Werk "vermurkst" - das passiert leider häufiger, als es einem lieb sein könnte.

Ich habe mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, vor allem im Bereich der Spitze. Dort wird beim konstanten Schleifwinkel die Fase deutlich breiter als auf der "Geraden" und es zeigt sich die Tendenz, dass die Breitenzunahme auf einer Seite der Klinge oft größer ist als auf der anderen. Hier ist es wieder der geometrisch nicht ganz korrekte Schliff oder die Klinge hatte einen Härteverzug erlitten.

Ich hoffe, dass ich mindestens etwas aufklären konnte.
 
hallo es ist ganz einfach. du hast dein messer in der mitte fixiert. am griff und an der spitze ist der weg weiter und der winkel kleiner. je länger die klinge ist umso kleiner wird vorne und hinten der winkel.
darum hebt man ja bei den banksteinen den griff des messers an, wenn zur spitze hin kommt.
 
Mitte "steil" vorne und hinten "flach" ich hoffe das Bild macht klar was ich meine.
Nun zur Frage:
Ist das normal oder hab ich n Fehler in der Anwendung?

Normal:

http://www.messerforum.net/showthread.php?123339 ;)

Die Abweichung rund um den Winkel, den man in der Mitte hat, hängt ab von

1. Der Geometrie des Schärfers
2. Der Krümmung der Klinge

Siehe mein Bild vom Rodent Waki - solange ich im geraden Bereich der Schneide schärfe, tut sich da winkelmässig gar nix.
An der Krümmung zur Spitze hin allerdings schon ;)

Und wenn ein Messer so "krumm" ist, wie Deines, ändert sich der Winkel eben stärker.

Laut der 300MB starken Abhandlung, auf die ich verlinkt habe, soll der Fehler beim WE zwar relativ gering sein. Aber ich muss zugeben, bis ins Detail hab ich das nicht nachgeprüft. Meine *Erfahrung* ist: Beim WE hab ich damit kein Problem.

Aber wir sind ja beim Lansky. Und wenn ich mir mein BM710 anschaue, das ich ewig mit dem Lansky geschliffen habe, ist das genauso, wie bei Dir. Zum Klingenfuß und zur Spitze hin ist der Schneidenwinkel sichtbar anders. Hatte allerdings auch nie ein Problem damit.

Lösung:

1. Damit leben

2. Ein Schleif "system" verwenden, das sich "dynamisch" der Klingenform anpasst. In der Praxis läuft das auf Banksteine hinaus, bei denen man die Klinge beim Schleifen passend zur Krümmung führt. Wenn man das hinbekommt, und zwar so, dass man die Fase über die ganze Länge gleichmäßig auf beiden Seiten schleift - Glückwunsch! Ich bin da entweder zu faul oder zu blöd zu oder beides :irre:

Pitter
 
Zuletzt bearbeitet:
danke schonmal für die Antworten, das machts mir schon klarer.
Hier ein Bild während des Vorgangs an sich.
Ich schleife wie im HowTo Video vorgemacht von der Schneide Richtung Rücken, kein Scheibenwischer sondern aufsetzten, hochschieben, Stück verrücken, selbes Spiel.
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Ich hab prinzipiell kein Problem damit, schneidet ja das Ding und nen Schönheitspreis gewinnt das Ding eh nicht. Außerdem ist's n User :)
Würde heißen, es hängt mit dem Anklemmen und der Klingenform zusammen.
Rein hypothetisch:
ne Sheepfoot Klingeform müsste annähernd gleich rauskommen?
 
Würde heißen, es hängt mit dem Anklemmen und der Klingenform zusammen.

Jupp. Klemm das Messer mal so ein, dass sich der Fehler ausmittelt.
Edding hilft, Du musst ja nicht immer bis zur Schneide schleifen.

ne Sheepfoot Klingeform müsste annähernd gleich rauskommen?

Ich kenn die Geometrie des Lansky nicht so genau.

Bevor Du lange grübelst und rechnest: Lineal einspannen, Edding drauf, zweimal drüber schleifen, dann weisst Du es.

Pitter
 
David, leg doch mal die Klinge mit der Stempelseite auf eine ebene Fläche.
Es könnte sein dass sie, wenn man dann auf die Schneide guckt,
in der Mitte hohl liegt. Ein Bild mit dem Blick auf die Schneide wäre schön.

Gruß,
Haebbie
 
@Maku: ja sieht aus der Perspektive so aus. Ganz ehrlich, kann sein, dass mir das verrutscht ist beim arbeiten. Merke ich grad, das das nicht so geschickt ist....

@Haebbie:
Meinst du mit Stempelseite, die Seite auf der der Stempel von Kevin drauf ist?
Oder meinst du aufn Schneidenrücken
Fachbegriffe.....nicht meine Welt. :)
Foto der Schneide direkt von der "Schneidseite"?
muss ich mal schauen ob ich das hinbekommen, bin kein sonderlich guter Fotograf.
 
Hier ein Bild während des Vorgangs an sich.
Ich schleife wie im HowTo Video vorgemacht von der Schneide Richtung Rücken, kein Scheibenwischer sondern aufsetzten, hochschieben, Stück verrücken, selbes Spiel.

So nicht. "Mehr" einspannen. Also mit der Klinge weiter in die Zwinge. So wie Du einspannst kann das gut wackeln. Langsam wackeln halt und der Winkel ist dahin. Ich spanne soweit ein, dass der Schleifstein "gerade nicht" an der Lansky-Halterung schleift.
Bei Anschliffen, die sich stark verjüngen darf auch schon einmal ein Stückerl Karton um den Klingenrücken dazu sein. Dann wackelt nix mehr.

Speziell bei den Messerspitzen stelle ich allerdings auch (fast immer) fest, dass der Winkel des Originalanschliffs der Schneide dort größer ist als am Rest der Klinge. Wurde ja schon erwähnt.

Ich schleif halt dann solange bis es scharf ist. Optik außen vor --> mir egal.

Aber anständig einspannen halt. Wackelprobe machen! Dann geht das schon. Ggf. mit Geduld :cool:

Und ja: Scheibenwischerbewegung. Wichtig. Muss nicht über die ganze Schneide sein aber etwas halt. Das wären meine Erfahrungen.

Liebe Grüße,

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, gut!!! Jetzt das Messer so weit über die Tischkante schieben dass nur noch die Klinge aufliegt ...

Haebbie
 
wenn du in der Mitte einspannst ist der weg nach außen länger und somit wird der Winkel flacher und in der MItte ist der kürzeste weg also wird der Winkel steiler.
 
wenn du in der Mitte einspannst ist der weg nach außen länger und somit wird der Winkel flacher und in der MItte ist der kürzeste weg also wird der Winkel steiler.

Das ist falsch!

Beispiel ägyptische Pyramide. Spitze = Führungsloch der Klammer. Die Fläche zur Bodenkannte steht immer im gleichen Winkel, egal ob ich in der Mitte oder aussen nahe einer Ecke messe.

Entscheidend bei diesen Systemen ist die Krümmung der Klinge. Hier verändert sich der Abstand zur "gedachten" Führungslinie. Bei einer geraden Klinge liegt die Schneide (beim Pyramiden-Beispiel die Seitenkante der quadratischen Grundfläche) parallel zur Mittelachse (senkrecht unter der Spitze). Die Krümmung zur Messerspitze vergrößert nun den Abstand der beiden Linien und damit wird der Winkel zur Spitze kleiner = größere Schleiffase.

Ok, ist schlecht zu beschreiben, aber wenn ich parallel zur Achse schleife könnte ich auch 20 cm links und rechts der Klammer im gleichen Winkel schleifen und bei einer Krümmung wird schon 5 cm neben der Klammer die Fase etwas größer.

Grüße, W.P.
 
Das ist falsch!

Beispiel ägyptische Pyramide. Spitze = Führungsloch der Klammer. Die Fläche zur Bodenkannte steht immer im gleichen Winkel, egal ob ich in der Mitte oder aussen nahe einer Ecke messe.

Entscheidend bei diesen Systemen ist die Krümmung der Klinge. Hier verändert sich der Abstand zur "gedachten" Führungslinie. Bei einer geraden Klinge liegt die Schneide (beim Pyramiden-Beispiel die Seitenkante der quadratischen Grundfläche) parallel zur Mittelachse (senkrecht unter der Spitze). Die Krümmung zur Messerspitze vergrößert nun den Abstand der beiden Linien und damit wird der Winkel zur Spitze kleiner = größere Schleiffase.

Ok, ist schlecht zu beschreiben, aber wenn ich parallel zur Achse schleife könnte ich auch 20 cm links und rechts der Klammer im gleichen Winkel schleifen und bei einer Krümmung wird schon 5 cm neben der Klammer die Fase etwas größer.

Grüße, W.P.

Entschuldige ... Das Beispiel ägyptische Pyramide ist beim Lansky eigentlich falsch.
Richtig wäre ein Kegel, an dessen Spitze der Schleifstab eingespannt ist.
Der Schleifstab beschreibt somit eine kreisförmige Bewegung.

Wenn jetzt die Schneide des Messers genau parallel diesem Kreisbogen folgt, so ist die Schleiffase an jedem Punkt der Klinge gleich groß. Dies geht natürlich nur bei exakt runden Klingen.

Tangiert die Schneide der Klinge nur diesen Kreisbogen (weil ja die meisten Messer nicht kreisförmig sind), dann ändert sich natürlich auch die Schleiffase.

Bei einer absolut geraden Schneide verkleinert sich beim Lansky bei einem Abstand 5cm vom Einspannpunkt um rund 1,5 Grad. Leider sieht man selbst diese geringe Abweichung in der ungleichmäßigen Schneidfase. Ich hab zur Berechnung ein Tabelle erstellt. Bei Interesse PM.

Man kann diese Ungleichmäßigkeit auch ausnutzen ... Klinge in der Nähe der Spitze einspannen und dort den steilsten und damit stabilsten Schnittwinkel anschleifen, zum Ricasso hin wird es dann flacher und schärfer ...

Gruß BMW_Buddy
 
Zuletzt bearbeitet:
Haebbie, sorry das dass gedauert hat, aber ich bin nicht dazu gekommen das so zu fotografieren.
Ist das so wie du meinst?
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Druck ist hinten auf dem Klingenrücken, der liegt komplett auf.

@ all, danke für die rege Diskussion, Schneiden tut es tatsächlich gut :teuflisch
 
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